Benutzer:Meister und Margarita/Konzerte der Salzburger Festspiele
Die Konzerte der Salzburger Festspiele stellen seit 1921 eine wichtige Säule des Festivals dar. Initiiert von Bernhard Paumgartner, dem späteren Präsidenten der Festspiele, fanden damals vier Orchesterkonzerte, drei Kammerkonzerte, eine Serenade und ein Konzert geistlicher Musik statt. Seit 1925 werden auch Liederabende, seit 1926 auch Solistenkonzerte veranstaltet. Seit 1949 zählen die Mozart-Martineen im Mozarteum und seit 1950 Mozarts c-Moll-Messe in der Stiftskirche St. Peter zu Fixpunkten der Festspiele, beide wiederum von Bernhard Paumgartner initiiert.
Geistliche Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mozarts Große Messe in c-Moll KV 417a - 1927 erstmals im Rahmen der Festspiele gespielt - stellt seit 1950 einen alljährlichen Fixpunkt der Salzburger Festspiele dar und wird traditionell in der Stiftskirche St. Peter aufgeführt. Die Institutionalisierung dieses Programmpunktes verdanken die Festspiele Bernhard Paumgartner, der die Messe auch bis 1970 selbst dirigierte - zumeist in Verbindung mit der Motette Ave verum, KV 618, sowie 1952 und 1953 mit dem Laudate Dominum aus den Vesperae solennes de Confessore, KV 339. Eine Reihe von berühmten Sängern - Ileana Cotrubas, Josef Greindl, Hilde Güden, Edith Mathis, Anna Moffo, Julius Patzak, Elisabeth Schwarzkopf, Teresa Stich-Randall, Irmgard Seefried und Rita Streich - übernahmen unter Paumgartners Leitung die Vokalpartien. Es spielt das Mozarteumorchester, es singt jeweils ein Salzburger Chor.
Aber auch andere große geistliche Werke haben traditionell einen hohen Stellenwert im Salzburger Programm, selbst solche, die im konventionellen Konzertbetrieb aufgrund hohen Besetzungsaufwands nicht häufig gespielt werden können:
- Bachs h-Moll-Messe wurde 1932 gespielt.
- Beethovens Messe C-Dur op. 86 wurde 1948, 1950, 1952, 1953 und 1955 aufgeführt, seine Missa solemnis 1986, 1991, 1992 und 1996, sein Christus am Ölberg 1951 und 1953.
- Berlioz' Grande messe des morts stand 1969, 1979, 1989 und 2003 auf dem Programm.
- Brahms Deutsches Requiem war 1950, 1983, 1988, 2003, 2008 und 2010 bei den Salzburger Festspielen zu hören, 2013 bei den Pfingstfestpielen.
- Brittens War Requiem wurde 1976, 1997 und 2013 vorgestellt, seine Sinfonia da Requiem 1985 und 2002.
- Bruckners Te Deum wurde 1949, 1951, 1956, 1958, 1972, 1991, 1996, 1997, 2010 und 2012 aufgeführt, seine f-Moll-Messe 1950, seine e-Moll-Messe 1952.
- Händels Messiah wurde 1950 in der Aula Academica, 1988 in der Universitätskirche und 1999 im Großen Festspielhaus gespielt, sein Judas Maccabaeus 1953 in der Aula Academica.
- Haydns Schöpfung wurde 1949, 1953, 1977, 1982, 1987, 1990 und 2012 aufgeführt, seine Harmoniemesse 1947, 1952, 1956 und 1959, seine Paukenmesse 1955 und 1959, seine Schöpfungsmesse 1998.
- Ligetis Requiem für Sopran, Mezzosopran, zwei gemischte Chöre und Orchester wurde 1971, 1993 und 2004 aufgeführt.
- Mozarts Krönungsmesse, KV 317, wurde 1945, 1947 bis 1949, 1953 bis 1956, 1958, 1959, 1968, 1970, 1972, 1985, 2000 und 2006 gespielt, seine Missa solemnis 1952, 1955, 1985, 2001 und 2006, seine Spatzenmesse 1954, 1956 und 1958.
- Mozarts Requiem, KV 626, wurde von 1945 bis 1955 alljährlich, dann wieder 1957 bis 1959, 1981 (in Memoriam Karl Böhm), 1991 und 2002 aufgeführt.
- Palestrinas Stabat mater war 1947 in Salzburg zu hören.
- Pergolesis Stabat mater war 1945, 1952 und 1954 in Salzburg zu hören.
- Rossinis Stabat mater war 1949, 1952, 1983, 1996 und 2011 in Salzburg zu hören, sowie 2014 zu Pfingsten.
- Schuberts Messe Nr. 6 Es-Dur wurde 1946, 1949, 1951, 1953, 1958, 1989, 1992 und 2012 aufgeführt, sein As-Dur-Messe 1970, 1986, 1990 und 1997, seine G-Dur-Messe 1954 und 2008.
- Strawinskis Psalmensinfonie wurde 1972, 1974, 1981, 1989 und 2012 konzertant und 1994 szenisch aufgeführt .
- Verdis Messa da Requiem wurde 1947 in der Aula Academica, 1970, 1975, 1978, 1980, 1984, 1989, 2002, 2011, 2012 im Großen Festspielhaus und 1996 im Dom aufgeführt.
Aber auch selten gespielte sakrale Werke fanden ihren Platz im Salzburger Konzertprogramm, wie
- Hans Erich Apostels Requiem für achtstimmigen gemischten Chor und Orchester (1978),
- das Requiem à 15 und die Missa Bruxellensis à 23 von Heinrich Ignaz Franz Biber (1999),
- Ernest Blochs Avodath Hakodesh in hebräischer Sprache (2012),
- Cherubinis c-Moll- und d-Moll-Requien (1972, 1994, 2011),
- Dvořáks Requiem (2004) und seine Messe in D-Dur (2012)
- Faurés Requiem (1948, 1968, 2002),
- die Uraufführung der Symphony No. 5 von Philip Glass (1999),
- Vittorio Gnecchis Missa Salisburgensis (1948),
- Michael Haydns Requiem solemne (1972, 2004), sein Requiem B-Dur (1991) und sein Te Deum (1987, 1990),
- Hans Werner Henzes Requiem (1995),
- Kurtágs Requiem po drugu (1993),
- Mahlers Totenfeier (2004),
- Messiaens Et exspecto resurrectionem mortuorum (1995),
- Mendelssohn Bartholdys Paulus (1951),
- Mozarts Missa in honorem SSmae Trinitatis, KV 167 (1994),
- Nonos Ricorda cosa ti hanno fatto in Auschwitz – Chöre aus Die Ermittlung von Peter Weiss für Vierspur-Tonband (1995),
- Palestrinas Missa papae marcelli für sechsstimmigen Chor a cappella (1948),
- Rihms Mein Tod (1990),
- Schönbergs Kol Nidre (2012),
- Schumanns Requiem (2000),
- Noam Sheriffs Mechaye Hametim, Auferweckung der Toten (2012), sowie
- Bernd Alois Zimmermanns Requiem für einen jungen Dichter (1995).
Darüber hinaus gelangten eine Reihe weiterer Sakralwerke - Gregorianische Choräle, Motetten, Kantaten, Orgelwerke - zur Aufführung. Zum Beispiel trat 1950 die Trapp-Familie, die 1937 den ersten Preis des Volkssängerwettbewerbs der Salzburger Festspiele gewonnen hatte und danach vor dem Hitler-Regime in die USA flüchtete, in drei Konzerten - am Domplatz, im Mozarteum und in der Kollegienkirche - auf und sang überwiegend Sakralwerke von Orlando di Lasso bis Mozart.
Erstmals 2012 eröffneten der neue Intendant Alexander Pereira und sein Konzertchef Matthias Schulz mit einer Ouverture spirituelle, der Sakralmusik gewidmet, die Salzburger Festspiele. Für diese zwölf Konzerte wurde eine breite Palette von Aufführungsorten gewählt: Dom, Kollegienkirche und Stiftskirche St. Peter, sowie der Große Saal des Mozarteums, das Große Festspielhaus, das Haus für Mozart und die Felsenreitschule.
Mozart-Martineen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heiterer Kontrapunkt der Salzburger Festspiele zur ernsten Sakralmusik sind seit 1949 die Mozart-Martineen, initiiert von Bernhard Paumgartner, die sich höchster Beliebtheit beim Publikum der Salzburger Festspiele erfreuen. Ursprünglich am Sonntag um elf Uhr angesetzt - quasi als Alternative zum Gottesdienst - beinhalten sie zumeist orchestrale und vokale Beispiele aus dem reichen Schaffen des Salzburger Genius loci. Aufgrund der großen Nachfrage werden die Matineen seit den 1980er Jahren fast durchgehend zweimal - am Samstag- und am Sonntagvormittag - angesetzt, fallweise auch dreimal. Sie sind im Regelfall immer ausverkauft.