Benutzer:Pessottino/Boet van Dulmen

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Antonius Pius Maria „Boet“ van Dulmen (* 19. Mai 1948 in Ammerzoden; † 16. September 2021) war ein niederländischer Motorradrennfahrer .

Van Dulmen galt als exzellenter Testfahrer und Pilot, besonders bei Regenrennen. Zusammen mit Wil Hartog und Jack Middelburg bildete er in den 1970er- und 1980er-Jahren de Grote Drie, ein Trio von niederländischen Rennfahrern, die als Privatfahrer in der 500-cm³-Kategorie der Motorrad-Weltmeisterschaft, der Königsklasse des Motorradsports beachtliche Erfolge einfuhren.

Antonius Pius Maria van Dulmen war bei den Fans als „Den Boet“ bekannt. Diesen Spitznamen bekam er, weil ihn sein älterer Bruder als Kind – offenbar mit leichter Sprachbehinderung – als „mein fein“ (er meinte „mein Bruder“) vorstellte.

Van Dulmen hatte während seiner gesamten Karriere nie Werksmaterial zur Verfügung, was u. a. auch darauf zurückzuführen ist, dass seine niederländische Heimat für die großen Motorradhersteller


er nie geschafft, eine konkurrenzfähige Fabrikausrüstung zu bekommen. Trotzdem erreichte er mehrere Erfolge als besten Privatfahrer der Welt, darunter einen GP - Sieg in Finnland in 1979 und einem zweiten Platz in der Assen TT in 1981 .

Van Dulmen schaffte es auch im höheren Alter, sich in der Weltspitze zu behaupten. In 1985 , im Alter von 37, beendete er auf dem TT in Assen an vierter Stelle . Van Dulmen versuchte, seine Erfahrung auf jüngere Fahrer wie Henk van der Mark und Rob Punt zu übertragen . Ende 1986 zog er sich als Fahrer in den Ruhestand, um sich auf ein Transportunternehmen zu konzentrieren. Am 18. Januar 2020 wurde in Ammerzoden eine Büste von Van Dulmen enthüllt.

Van Dulmen starb am 16. September 2021 im Alter von 73 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls. [2]


Die Niederlande und viele GP-Fans auf der ganzen Welt trauern um den 73-jährigen Boet van Dulmen, der 1979 den Finnland-GP auf einer Suzuki 500 gewonnen hat.

Der ehemalige 500-ccm-GP-Pilot Antonius Pius Maria «Boet» van Dulmen kam heute in seinem niederländischen Wohnort Ammerzoden durch einen tragischen Verkehrsunfall ums Leben. Er kollidierte in der Früh mit seinem Fahrrad mit einem Autobus und zog sich dabei tödliche Verletzungen zu. Er verstarb noch am Unfallort. Boet hatte vor kurzer Zeit ein künstliches Hüftgelenk bekommen, das Radfahren war Teil seiner Therapie.

Der am 19. Mai 1948 geborene Publikumsliebling Boet van Dulmen war Bestandteil der goldenen Ära der niederländischen Halbliter-Asse wie Wil Hartog und Jack Middelburg. Der jetzt mit 73 Jahren verstorbene Suzuki-500-Pilot war im GP-Sport von 1975 bis 1986 aktiv. Sein erstes WM-Rennen bestritt er in der 350-ccm-Klasse beim Finnland-GP in Imatra 1975. Zum letzten Mal nahm Boet 1986 beim San Marino-GP in Misano an einem Grand Prix teil.

Bei 84 GP-Starts gelang dem draufgängerischen und populären Privatfahrer, der sich damals auch bei den nicht zu WM zählenden internationalen Straßenrennen wie in Raalte, Tilburg, Tubbergen, Ammerzoden oder Schwanenstadt einen Namen machte, nur ein Sieg – 1979 beim Finnland-GP auf dem gefährlichen Straßenkurs in Imatra.

Van Dulmen war bei den Gegnern auch wegen seiner eindrucksvollen Fahrkpünste im Regen gefürchtet. Der «Fliegende Holländer» schaffte total vier Podestplätze in der 500er-WM und eine Pole-Position. Boet sammelte insgesamt 255 WM-Punkte ein.

Zu Ehren des niederländischen 500-ccm-GP-Piloten wurde am 18. Januar 2020 in dessen Heimatstadt Ammerzoden eine Statue enthüllt. Bei dieser Ehrung war der Finnland-GP-Sieger von 1979, Assen-Publikumsliebling und jahrelange Suzuki-Privatfahrer gemeinsam mit seiner Frau Ineke und Enkelsohn Boetje zugegen. Gemeinsam mit Boetje enthüllte der unverwüstliche Boet stolz die Gedenktafel, die auf Initiative von Joost de Wit und dessen Tochter Annemiek entstanden ist.

Tragisch: Nach Ángel Nieto, Nicky Hayden, Norick Abe, Mike Hailwood und Libero Liberati hat wieder ein prominenter GP-Pilot sein Leben im Straßenverkehr verloren.

In der Motorrad-Weltmeisterschaft

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Saison Klasse Motorrad Rennen Siege Zweiter Dritter Poles Schn.
Runden
Punkte Ergebnis
1975 350 cm³ Yamaha 1 3 36.
1976 250 cm³ Yamaha 1 4 26.
350 cm³ Yamaha 2 6 24.
1977 500 cm³ Suzuki 2 3 27.
1978 500 cm³ Suzuki 5 15 13.
1979 500 cm³ Suzuki 9 1 1 1 50 6.
1980 500 cm³ Yamaha 2 10 14.
1981 500 cm³ Yamaha 10 2 64 6.
1982 500 cm³ Yamaha 7 23 12.
1983 500 cm³ Suzuki 11 17 11.
1984 500 cm³ Suzuki 10 25 8.
1985 500 cm³ Honda 12 18 10.
1986 500 cm³ Honda 10 8 12.
Gesamt 85 1 2 1 1 0 217
Commons: Pessottino/Boet van Dulmen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Vincent Glon: Les Champions Néerlandais. racingmemo.free.fr, abgerufen am 25. Mai 2015 (französisch).


Kategorie:Mann Kategorie:Niederländer Kategorie:Geboren 1948 Kategorie:Gestorben 2021 Kategorie:Motorrad-Rennfahrer (Niederlande) Kategorie:Niederländischer Meister (Motorradsport)

[[Datei:Wil Hartog (1977).jpg|mini|Wil Hartog [[Motorrad-Weltmeisterschaft 1977|1977]] nach seinem Sieg bei der [[Dutch TT]] in [[TT Circuit Assen|Assen]]]] [[Datei:Wil Hartog.jpg|mini|Wil Hartog 2005 auf [[Suzuki]]]] [[Datei:Wil hartog.jpg|mini|Hartog 2005 in Aktion]] Hartog war zwölf Mal [[Niederländische Motorrad-Straßenmeisterschaft|niederländischer Meister]] und erreichte fünf Grand-Prix-Siege in der [[Motorrad-Weltmeisterschaft]]. Er bildete zusammen mit [[Jack Middelburg]] und [[Boet van Dulmen]] ein Trio, das von der niederländischen Presse die ''Großen Drei'' genannt wurde, und war der Erfolgreichste der drei Piloten. Zu seinen Spezialitäten zählten sehr schnelle Starts. Wil Hartog trug regelmäßig weiße [[Schutzausrüstung (Motorradsport)|Lederkombis]], eine Angewohnheit, die er sich vom [[Schweden]] [[Kent Andersson (Rennfahrer)|Kent Andersson]] abgeschaut hatte. Aus diesem Grund und wegen seiner für einen Motorradrennfahrer eher hinderlichen Körpergröße von mehr als 1,80 m war er auch unter dem Spitznamen ''Der weiße Riese'' bekannt. [[Kenny Roberts senior|Kenny Roberts sr.]] gab ihm aufgrund der englischen Aussprache seines Namens auch den Beinamen ''[[Hotdog]]''. == Karriere == Wil Hartog wurde 1948 in Aartswoud geboren. 1950 zog er mit seiner Familie nach [[Abbekerk]] in [[Westfriesland]]. Sein erstes [[Moped]] war eine Berini. Am 7. Mai 1967 bestritt der Niederländer auf einer [[Suzuki T20]] in [[Circuit Park Zandvoort|Zandvoort]] sein erstes Motorradrennen. Dabei belegte er mit seiner 250-cm³-Maschine im Rennen der 500-cm³-Klasse den achten Rang. Der erste Sieg gelang Hartog auf einer 125er-Standard-''[[Honda]]-CR93-Rockanje'' im Jahr 1968. 1969 gewann er in der 250-cm³-Klasse auf einer [[Yamaha Motor|Yamaha]] zum ersten Titel in der [[Niederländische Motorrad-Straßenmeisterschaft|niederländischen Straßenmeisterschaft]]. Bis einschließlich 1972 folgten diesem fünf weitere nationale Titel, jeweils auf Yamaha in den Klassen bis 125, bis 250 und bis 500 cm³. Sein erstes Ausrufezeichen in der [[Motorrad-Weltmeisterschaft]] setzte Wil Hartog nach einigen erfolglosen Versuchen in den vorangegangenen Jahren [[Motorrad-Weltmeisterschaft 1973|1973]] bei der [[Dutch TT]] im heimischen [[TT Circuit Assen|Assen]]. Er wurde im Lauf der Halbliterklasse, der ''Königsklasse des Motorradrennsports'', hinter dem [[Vereinigtes Königreich|Briten]] [[Phil Read]] ([[MV Agusta]]), dem [[Neuseeland|Neusaeeländer]] [[Kim Newcombe]] ([[König Motorenbau|König]]) und dem [[Frankreich|Franzosen]] [[Christian Bourgeois]] (Yamaha) Vierter. Bis einschließlich 1976 konzentriere sich Hartog weiter auf die niederländische Meisterschaft und startete nur bei der Dutch TT in der WM. [[Motorrad-Weltmeisterschaft 1975|1975]] wurde er Sechter im 350er-Lauf und [[Motorrad-Weltmeisterschaft 1976|1976]] feierte er mit Rang drei hinter [[Barry Sheene]] und [[Pat Hennen]] (beide [[Suzuki]]) in der Halbliterklasse seinen ersten Podestplatz in der Weltmeisterschaft. In der niederländischen Meisterschaft gewann er in der 500er-Kategorie seinen zwölften und letzten Meistertitel. Ab der [[Motorrad-Weltmeisterschaft 1977|Saison 1977]] startete Wil Hartog erstmals auf Suzuki und konzentrierte sich ab jetzt auf die WM-Läufe. Höhepunkt der Saison war der Sieg auf seiner privat eingesetzten [[Suzuki RG 500]] im 500-cm³-Lauf um die Dutch TT im heimischen Assen bei strömendem Regen – und das, obwohl er im Training an heftigen Magenproblemen gelitten hatte. Lediglich der Franzose [[Christian Estrosi]] schaffte es, dem Niederländer das Leben eine Weile lang schwer zu machen, fiel aber dann aus. Hartog wurde damit der erste niederländische Fahrer, der einen Grand Prix in der ''Königsklasse'' gewinnen konnte. Er beendete die Saison als Zehnter im Gesamtklassement und empfahl sich damit für einen [[Werksteam|Werksvertrag]] in der kommenden Saison. Für [[Motorrad-Weltmeisterschaft 1978|1978]] wurde Hartog folgerichtig von Suzuki als Werksfahrer im Team ''Heron-Suzuki'' an die Seite von Nummer-1-Fahrer Barry Sheene verpflichtet. Er siegte bei den Großen Preisen von [[Großer Preis von Belgien (Motorrad)|Belgien]] in [[Circuit de Spa-Francorchamps|Spa-Francorchamps]] und [[Großer Preis von Finnland (Motorrad)|Finnland]] in [[Rennstrecke von Imatra|Imatra]] und wurde beim [[Großer Preis von Schweden (Motorrad)|Grand Prix von Schweden]] in [[Karlskoga Motorstadion|Karlskoga]] Zweiter hinter Sheene. In der Gesamtwertung belegte Hartog damit hinter dem [[Vereinigte Staaten|US-Amerikaner]] [[Kenny Roberts senior|Kenny Roberts sr.]] (Yamaha), Barry Sheene und dem [[Venezuela|Venezolaner]] [[Johnny Cecotto]] (ebenfalls Yamaha) den vierten Platz. Im Jahr [[Motorrad-Weltmeisterschaft 1979|1979]] pilotierte Hartog eine Werks-Suzuki im Team ''Riemersma Racing'' und siegte beim [[Großer Preis von Deutschland (Motorrad)|Großen Preis von Deutschland]] in [[Hockenheimring Baden-Württemberg|Hockenheim]] vor Kenny Roberts sr. (Yamaha) und dem [[Italien]]er [[Virginio Ferrari]] (Suzuki). Hinzu kamen ein zweiter und drei dritte Ränge, womit der Niederländer hinter Roberts sr., Ferrari und Sheene erneut WM-Rang vier erreichte. In der [[Motorrad-Weltmeisterschaft 1980|Saison 1980]] errang Wil Hartog in Finnland den fünften und letzten Grand-Prix-Sieg seiner Laufbahn sowie Rang sechs im 500er-Endklassement. Nach der [[Motorrad-Weltmeisterschaft 1981|Saison 1981]] verkündete Wil Hartog für viele unerwartet seinen Rücktritt vom Motorradsport, da er mit den erzielten Ergebnissen nicht mehr zufrieden war. Nach seiner Rennfahrerkarriere arbeitete Hartog im Familienunternehmen, das sich mit der künstlichen Trocknung von [[Futtermittel#Grünfuttermittel|Grünfuttermitteln]] beschäftigte. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1987 führt er es zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder Peter. Mittlerweile operiert das Unternehmen ''Grasdrogerij Hartog B.V.'' aus Abbekerk international. Außerdem ist Wil Hartog mit der Suzuki, mit der er 1977 die Dutch TT gewann häufiger Gast bei [[Historischer Motorradsport|Classic-Veranstaltungen]]. Sein Neffe [[Rob Hartog|Rob]] (* 1992) ist ebenfalls Motorradrennfahrer und startete u. a. in der [[Supersport-Weltmeisterschaft]].