Benutzer:Rübenkopf/Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit

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Ansätze:

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„Liberté, Égalité, Fraternité“ am Rathaus von Vannes

Die Parole Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (französisch Liberté, Égalité, Fraternité) ist der Wahlspruch der heutigen Französischen Republik und der Republik Haiti. Er fußt auf den Losungen der Französischen Revolution 1789.

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freiheit, Gleichheit, Solidarität
  • Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität

Der historische Wahlspruch „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ wird heute oftmals durch „Freiheit, Gleichheit, Solidarität“ oder „Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität“ ersetzt, beispielsweise im Grundsatzprogramm der SPD. Der Grund dafür ist, dass der Begriff der „Solidarität“ im Gegensatz zur „Brüderlichkeit“ geschlechtsneutral ist und Frauen mit einschließt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Motto der Revolution[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Begriffe „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“, die erstmals der französische Schriftsteller François Fénelon Ende des 17. Jahrhunderts miteinander in Verbindung brachte, erlangten während des Zeitalters der Aufklärung größere Verbreitung.

Während der Französischen Revolution war „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ eine der zahlreichen Losungen, auf die man sich berief. In einer Rede über die Organisation der Nationalgarde sprach sich Maximilien de Robespierre im Dezember 1790 dafür aus, die Worte „Das französische Volk“ und „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ auf Flaggen und Uniformen zu schreiben; sein Vorhaben wurde jedoch nicht angenommen.[1]

Druck aus dem Jahr 1793

1793 begannen Pariser, folgende Worte auf ihre Hausfassaden zu schreiben: „Einheit, Unteilbarkeit der Republik; Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit oder der Tod“[2], was Bewohner der anderen Städte rasch nachahmten. Sie wurden jedoch bald aufgefordert, den letzten Teil dieser Aufschrift zu entfernen, da er zu sehr an die Schreckensherrschaft erinnerte, bei der Zehntausende mit der Guillotine hingerichtet wurden.

19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie viele Symbole der Revolution geriet auch diese Devise unter dem Empire in Vergessenheit. Während der Februarrevolution 1848 wurde sie wieder aufgegriffen und erhielt nunmehr eine religiöse Komponente: die Priester feierten den Christus der Brüderlichkeit und segneten die Freiheitsbäume, die zu dieser Zeit gepflanzt wurden. Bei der Abfassung der Verfassung von 1848 wurde die Devise „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ zu einem „Grundsatz“ der Republik erhoben.

20-Francs-Münze, 1851

Vom Zweiten Empire wurde die Parole zunächst gemieden. Unter Napoleon III. wurde Liberté, Égalité, Fraternité über 50 Jahre nach der Französischen Revolution zu deren Parole erklärt. Es machte sich allerdings noch etwas Widerstand breit, selbst bei den anderen Anhängern der Republik: „Solidarität“ wurde zuweilen „Gleichheit“ vorgezogen, die eine soziale Nivellierung beinhaltete, während die christliche Konnotation der Brüderlichkeit nicht auf allgemeine Zustimmung stieß. Nachdem sie mehrmals in Frage gestellt worden war, setzte sie sich nach 1871 unter der Dritten Republik durch. Anlässlich der Feierlichkeiten zum 14. Juli 1880 erschien die Devise wieder auf den Giebeln der öffentlichen Gebäude.

Fünfte Republik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie wurde in die Verfassung von 1946 aufgenommen und in der Verfassung der Fünften Republik von 1958 verankert. Heute ist sie Teil des nationalen Erbes Frankreichs und praktisch an jedem französischen Rathaus sowie anderen öffentlichen Gebäuden zu finden, ebenso auf Geldmünzen und Briefmarken.

Heutige Adaption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als historische Erbinnen der Linken in der französischen Nationalversammlung ab 1789[3] bekennen sich verschiedene linke Bewegungen und Parteien zu Freiheit, Gleichheit und Solidarität als zentralen Grundwerten einer demokratischen sozialistischen Gesellschaftsordnung.

  • Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands erklärt in ihrem Hamburger Programm: „Der demokratische Sozialismus bleibt für uns die Vision einer freien, gerechten und solidarischen Gesellschaft, deren Verwirklichung für uns eine dauernde Aufgabe ist.“[4]
  • Die Linke erklärt in ihrem Grundsatzprogramm: „Wir wollen eine Gesellschaft des demokratischen Sozialismus aufbauen, in der die wechselseitige Anerkennung der Freiheit und Gleichheit jeder und jedes Einzelnen zur Bedingung der solidarischen Entwicklung aller wird.“[5] Sie sieht ihre Politik als an linksdemokratische Positionen und Traditionen, einschließlich den bürgerlichen Revolutionen des 18. und 19. Jahrhunderts mit deren Streben nach „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gegen religiöse Dogmen und Privilegien des Adels“, anknüpfend.[6]
  • Auch die Satirepartei Die Partei bekennt in ihrem größtenteils nicht-satirischen Grundsatzprogramm: „Ausgehend von den Werten des Grundgesetzes und auf der Basis unserer Grundwerte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wollen wir in unserer politischen Arbeit die Grundlagen dafür schaffen, mit anderen zusammen das Ziel einer wirklich menschlichen, das heißt friedlichen und gerechten Gesellschaft anzustreben und zu verwirklichen.“[7]

Parodien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Losung „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ wurde vielfach – unter anderem in Sketchen, Zeichentrickfilmen und Comics – parodiert, so zum Beispiel folgendermaßen:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Während der Revolution waren nur die Begriffe Liberté (Freiheit) und Égalité (Gleichheit) populär. Für den Zusammenhang zwischen kollektiven Erfahrungen und visuellen Medien vgl. Martin Höppl (2010): Druckgraphik der Französischen Revolution. Kunstgeschichte, Kulturanthropologie und Kollektivpsyche. In: Helikon. A Multidisciplinary Online Journal, 1. 144-183. (PDF; 7,2 MB)
  2. französisch: Unité, Indivisibilité de la République, Liberté, Égalité, Fraternité ou la mort
  3. Jean A. Laponce: Left and Right, The Topography of Political Perceptions. Toronto / Buffalo / London 1981
  4. Hamburger Programm. (PDF) Parteivorstand SPD, 28. Oktober 2007, S. 15 f., abgerufen am 31. Juli 2017.
  5. Programm der Partei DIE LINKE. (PDF) Bundesgeschäftsführung Die Linke, 23. Oktober 2011, S. 5, abgerufen am 31. Juli 2017.
  6. Programm der Partei DIE LINKE. (PDF) Bundesgeschäftsführung Die Linke, 23. Oktober 2011, S. 9, abgerufen am 31. Juli 2017.
  7. Programm des Bundesverbandes der Partei. Bundesverband Die Partei, 31. Juli 2004, abgerufen am 31. Juli 2017.

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