Benutzer:Schläsinger/Baustelle3

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Der Fußball in Breslau spielt bei der Entwicklung des Fußballsports in Deutschland eine exponierte Rolle. In Breslau wurde mit der sogenannten „Breslau-Elf“ sogar deutsche Fußballgeschichte geschrieben.

Wie alles begann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Logo des FC Breslau.
Die siegreiche Mannschaft des Karlsruher FC Phönix nach dem Meisterschaftsendspiel am 30. Mai 1909 in Breslau.

Am 6. September 1892 fand das erste öffentliche Fußballspiel in Breslau statt, aus der auch eine Fußballmannschaft innerhalb des ATV Scheitnig hervorging. Diese machte sich am 13. Oktober 1898 als FC 1898 Breslau, dem ersten eigentlichen Fußballklub Schlesiens, selbstständig. Der Verein, der sich später in Verein für Bewegungsspiele Breslau umbenannte, hatte sein Domizil in Grüneiche.

Der SV Blitz Breslau wurde am 1. April 1897 von ehemaligen Mitgliedern des Radsportvereins Blitz Breslau gegründet. 1900 gehörte der Verein zu den 86 Gründungsmitgliedern des Deutschen Fußball-Bundes. Am 2. Mai 1907 wurde der Klub in Verein für Rasenspiel 1897 Breslau umbenannt.

1903 kam es zur Gründung eines lokalen Verbandes, der die Vereine SV Blitz 1897 Breslau, FC 1898 Breslau, SC Schlesien 1901 Breslau und SC Preußen 1902 Breslau umfasste. Erster Meister dieses Verbandes Breslauer Ballspiel-Vereine (VBBV) wurde 1904/05 der FC 1898 Breslau. 1906 löste sich der VBBV auf. Stattdessen wurde im neu gegründeten überregionalen Südostdeutschen Fußball-Verband (SOFV) ein Bezirk Breslau gebildet. Erster Südostdeutscher Meister wurde 1906/07 der SC Schlesien 1901, der im Viertelfinale der gesamtdeutschen Meisterschaft gegen Viktoria 89 Berlin auf gegnerischem Spielfeld 1:2 verlor.

Der erfolgreichste Breslauer Verein war der 1919 gegründete Vereinigte Breslauer Sportfreunde. Er spielte in der obersten südostdeutschen Fußballliga und nahm siebenmal an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teil. Daneben existierten noch in Breslau die folgenden Fußballvereine: der VfR 1897, der SC Schlesien, der Breslauer SC 08, der SC Germania 1904, der Breslauer FV 06, der SC Hertha, der VfB 1898, der SC Vorwärts, der 1. FC, der Minerva 1909, der SC Preußen, der Union Wacker 08, der SC Alemannia 09, der Breslauer SpVgg 05 Komet, der SV Stern, der FV Rapid, der SC Sturm 1916 Brockau, der SC Minerva-Rasenfreunde 09, der SC Hundsfeld, der SV Strassenbahn, der FC Eintracht 07, der SC Deutsch Lissa und der LSV Immelmann[1]

Anfang 1914 fand in Breslau das erste Spiel gegen eine ausländische Mannschaft statt. Wisła Krakau wurde vom Verein Breslauer Sportfreunde am heimischen Südpark 3:0 geschlagen. Die Gastgeber, die 1904 als SC 1904 entstanden waren und sich erst 1911 in Verein Breslauer Sportfreunde umbenannt hatten, fusionierten 1919 mit dem SC Preußen zu den Vereinigten Breslauer Sportfreunden. 1920 gelangten die Verei­nigten Breslauer Sportfreunde bis in das Halbfinale der Deutschen Meisterschaft, 1929 tat ihnen dieses der SC 08 Breslau nach. Beide Vereine wurden 1933 zur Breslauer Sportvereinigung 1902 zusammengeschlossen, die im Sportpark Gräbschen kickte.

Zur Popularisierung des Fußballs im Osten beschloss der 1900 gegründete Deutsche Fußball-Bund (DFB), das Endspiel um die Meisterschaft 1909 nach Breslau zu vergeben. Der beabsichtigte Effekt wurde aber nur teilweise erzielt, denn nur 1500 Zuschauer besuchten das Endspiel auf dem Platz des SC Schlesien Breslau in Kleinburg, das 4:2 von Phönix Karlsruhe gegen Viktoria 89 Berlin gewonnen wurde.

Breslau an der Oder gehörte bis 1945 zu Deutschland und gilt als Hauptstadt der Region Schlesien. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs, wo die Stadt massive Zerstörung erlitt, wurde die verbliebene deutsche Bevölkerung vertrieben und Breslau unter polnische Verwaltung gestellt.

Spiele der deutschen Fußballnationalmannschaft im Olympiastadion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympisches Stadion in Breslau

Im Olympiastadion fanden bisher fünf Länderspiele der deutschen Fußballnationalmannschaft statt. Das erste am 2. November 1930 gegen Norwegen (1:1); das bisher letzte am 7. Dezember 1941 gegen Slowakei (4:0).[2] Am 16. Mai 1937 erlebten 40.000 Besucher im Stadion der schlesischen Metropole Breslau einen 8:0-Sieg gegen Dänemark. Die deutsche Mannschaft zelebrierte Fußball in Vollendung: Dänemark, eigentlich ein starker Gegner, wurde regelrecht vom Platz gefegt. Doch es war nicht nur die Höhe des Sieges, sondern auch die begeisternde Spielweise, die die Truppe um den fünffachen Torschützen Otto Siffling (1912-1939) und den Abwehrchef Paul Janes als „Breslau-Elf" in die Geschichte eingehen und zu einem Mythos werden ließ.[3]

Helmut Schön, der spätere Bundestrainer, beschreibt diese Elf in seinen Erinnerungen mit folgenden Worten:[4]

Die „Breslau-Elf“ spielte das moderne englische WM-System mit Stopper, sehr schnell, oft direkt, es war immer Bewegung da, das Spiel wurde über die Flügel aufgerissen. Überragende Solisten sorgten immer wieder für Überraschungen. Zum erstenmal zeichnete sich damals ein Stil ab, den man bis heute als „deutschen Stil“ bezeichnen kann.

Datum Gegner Ergebnis Anlass Zuschauer
02. Nov. 1930 Norwegen Norwegen 1:1 (0:0) Freundschaftsspiel 40.000
15. Sep. 1935 Polen Polen 1:0 (1:0) Freundschaftsspiel 45.000
16. Mai 1937 Danemark Dänemark 8:0 (4:0) Freundschaftsspiel 40.000
12. Nov. 1939 Protektorat Böhmen und Mähren 1939 Protektorat Böhmen und Mähren 4:4 (2:4) Freundschaftsspiel 35.000
07. Dez. 1941 Slowakei 1939 Slowakei 4:0 (3:0) Freundschaftsspiel 20.000

Historische Logos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fußball-Chronik, Fußball in Schlesien 1900/01-1932/33, Ergebnisse und Tabellen aus den höchsten Ligen des Südostdeutschen Fußballverbandes und der Einzelverbände der Region, Herausgeber: DSfFS e. V., Berlin 2007
  2. dfb.de: Alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft
  3. rheinische-geschichte.lvr.de: Paul Janes (1912-1987), deutscher Fußballspieler
  4. Helmut Schön: Fußball. Erinnerungen. Ullstein 1980. ISBN 3-548-27505-2, S. 80/81