Benutzer:Sigismundo/Eberhard Vischer

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Eberhard Vischer im Jahre 1910

Daniel Eberhard Vischer-Koechlin (* 28. Mai 1865 in Göttingen; † 2. Februar 1946 in Basel) war ein reformierter Schweizer Pfarrer, Theologieprofessor und kurzzeitig auch Rektor der Universität Basel.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schulischer und professioneller Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eberhard Vischer kam als drittes Kind von Wilhelm Vischer und Sophie Katharina geb. Heussler in Göttingen zur Welt. Sein Vater lehrte dort als Privatdozent für Geschichte. Nur ein Jahr nach der Geburt Eberhard Vischers, nahm der Vater eine Stelle als Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek in seiner Heimatstadt Basel an, weswegen die Familie ans Rheinknie zog.[1][2]

Aus diesem Grund durchlief Eberhard Vischer, bis auf ein halbes Jahr in Bern, alle Schulen in Basel. Seinen ersten Unterricht erhielt er allerdings noch von seiner Grossmutter Heussler. Als sie dann 1872 verstarb, trat er direkt in die zweite Klasse der Gemeindeschule zu St. Peter ein. Nach erlangter Maturität am Pädagogium Basel, begann Eberhard Vischer 1884 sein Theologiestudium an den Universitäten Basel, Giessen und Göttingen.[1][3]

Im Jahre 1888 wurde Eberhard Vischer nach bestandenen Prüfungen ordiniert. Während seinem Studium wurde er stark von seinem Lehrer Adolf von Harnack geprägt. Dieser ermutigte ihn beispielsweise im Alter von 20 Jahren eine Arbeit über die Apokalypse zu schreiben, um ihren jüdischen Ursprung zu untersuchen. Um unter Adolf von Harnack promovieren zu können, begab sich Eberhard Vischer im Herbst 1888, kurz nach seiner Ordination, nach Berlin. Allerdings erkrankte er bald darauf, sodass er ein ganzes Jahr seiner Genesung opfern musste.[1][3]

1890 übernahm Vischer das Pfarramt in Arosa, einem Ort, welcher sich gerade zu einem Kurort entwickelte. 1893 siedelte Vischer nach Davos-Dorf über und war dort für zwei weitere Jahre als Pfarrer tätig. Als er 1895 in Folge einer Grippe erneut erkrankte, entschloss er sich auf ärztlichen Rat, das Pfarramt aufzugeben, nach Basel zurückzukehren und sich dort zu habilitieren.[1][3][4]

Ab 1898 war Eberhard Vischer als Privatdozent an der Universität Basel tätig. Danach war er von 1902 bis 1907 ausserordentlicher Professor und schliesslich von 1907 bis 1937 ordentlicher Professor für alte und mittelalterliche Kirchengeschichte und Neues Testament. Er durfte an der 450-Jahre-Feier der Universität Basel im Jahre 1910 die offizielle Ansprache halten. Zwei Jahre später wurde er dann für ein Jahr Rektor.[5]

Zum Teil bis ins hohe Alter engagierte sich Eberhard Vischer in diversen Vereinen und nahm auch Einsitz in verschiedenen Gremien. Darunter fällt seine Tätigkeit in der Basler Kirchensynode (1904-1946), im Erziehungsrat des Kantons Basel-Stadt (1918-1935) und im Grossrat von Basel-Stadt. Zudem war er Präsident der Theologischen Konkordatsprüfungsbehörde (1913-1943), des Protestantisch-Kirchlichen Hilfsvereins (1923-1943) und der Bibliothekskommission der Universität Basel (1928-1946), wobei er bei letzterer bereits ab 1913 Mitglied war.[1][3][6]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eberhard Vischer hatte unter anderen mit dem Anwalt Wilhelm (1861-1928) und dem Chirurgen Andreas (1877-1930) insgesamt vier Brüder und zwei Schwestern.[7][8][9] Am 15. Juli 1890 heiratete er Valérie Koechlin, mit der er sieben Kinder hatte.[1][10]

In seinem Leben musste Eberhard Vischer viele Schicksalsschläge hinnehmen. So starb beispielsweise sein Vater als er noch zwanzig Jahre alt war. Zudem überlebte er unter anderen zwei seiner jüngeren Brüder und musste auch vier seiner Kinder beerdigen.[1][2][3][7][10]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g NL 81: Teil F 1, Universitätsbibliothek Basel, Handschriftenabteilung.
  2. a b Sara Janner: Vischer, Wilhelm. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen am 11. Dezember 2016.
  3. a b c d e Peter Aerne: Vischer, Eberhard. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen am 11. Dezember 2016.
  4. Geschichte. In: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Arosa. Abgerufen am 11. Dezember 2016.
  5. Eberhard Vischer. In: Universitätsgeschichte 550 Jahre Universität Basel. Abgerufen am 12. Dezember 2016.
  6. Karl Schwarber: Bericht Verwaltung der Öffentlichen Bibliothek der Universität Basel 1946. In: Jahresberichte der Universitätsbibliothek Basel. Abgerufen am 12. Dezember 2016.
  7. a b Ulrich Stroux: Gliederung des Stamms Vischer in Basel. In: stroux.org. Abgerufen am 12. Dezember 2016.
  8. Hermann Wichers: Vischer, Wilhelm. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen am 11. Dezember 2016.
  9. Hans-Lukas Kieser: Vischer, Andreas. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen am 11. Dezember 2016.
  10. a b Ulrich Stroux: Hauptzweig Eberhard Vischer und Valérie Koechlin. In: stroux.org. Abgerufen am 12. Dezember 2016.


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