Benutzer:Teddychen81/Howe

Julia Ward Howe (* 17. Mai 1819 in New York City; † 17. Oktober 1910 in Portsmouth, Rhode Island) war eine US-amerikanische Dichterin und Schriftstellerin.

Julia Ward Howe

Leben

Familie

Julia Ward Howe wurde als viertes von sieben Kindern des Bankiers Samuel Ward III. und dessen Frau Julia Rush Cutler in New York geboren. Ihr ältester bekannter Vorfahre väterlicherseits, John Ward, stammte aus Gloucester. Er diente in der Armee von Oliver Cromwell und wanderte 1673, nach der Stuart-Restauration, nach Newport, Rhode Island aus. Dessen Enkel Richard Ward war zwischen 1712 und 1713 Generalstaatsanwalt von Rhode Island und 1741 bis 1742 der 22. Gouverneur der Kolonie Rhode Island and Providence Plantations. Dessen Sohn Samuel bekleidete dieses Amt von 1762 bis 1763 und zwischen 1765 und 1767. Zudem war er wesentlich an der Ausarbeitung der Verfassung der Vereinigten Staaten beteiligt. Julia Ward Howes Großvater väterlicherseits, Samuel Ward, kämpfte im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und nahm an der Hartford Convention teil. Howes Familie mütterlicherseits stammte aus Holland. Von dort wanderte Johannes Cutler 1674 nach Amerika aus. Mütterlicherseits war Julia Ward Howe mit Francis Marion, General im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, verwandt, dessen Schwester Esther ihre Urgroßmutter war. Ihre Großmutter war dann in zweiter Ehe mit Benjamin Clarke Cutler verheiratet, aus welcher ihre Mutter Julia Rush Cutler hervorging. 1842 lernte Ward Howe ihren späteren Ehemann Samuel Gridley Howe kennen. Das Paar verlobte sich Ende 1842 und heiratete schließlich am 23. April 1843 in Julias Elternhaus.

Kindheit und Jugend

Geboren in New York wuchs Julia Ward Howe zunächst in einem Haus in der Nähe des Parks Bowling Green auf. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter zog die Familie in ein Haus in Lower Manhattan. Dort wurden die Kinder von der ältesten Schwester ihrer Mutter, Eliza Cuttler, erzogen. Ihre Schulbildung erhielt Ward Howe zunächst von Hauslehrern, bevor sie ab 1828 eine Privatschule in der unmittelbaren Nachbarschaft besuchte. Dort zeigte sie schon früh eine besondere Begabung für Sprachen. Neben Latein sprach sie schon im Kindesalter Französisch und brachte sich autodidaktisch Italienisch bei. Zur selben Zeit las sie Die Pilgerreise zur seligen Ewigkeit von John Bunyan, ein Buch, das sie in ihrem späteren literarischen Wirken nach eigener Aussage stark beeinflusste. Wegen der sehr konservativen Ansichten ihres Vaters kam Ward Howe ansonsten nur sehr selten in Berührung mit Kunst und Kultur. Trotz allem schrieb sie schon mit neun Jahren ihr erstes Drama. Ihr Vater legte zudem in einem Anbau des Hauses die erste private Gemäldesammlung in New York an. Ihre erste Reise nach Newport unternahm Ward Howe 1832 um sich, gemeinsam mit ihren Geschwistern, von einer Erkrankung an Keuchhusten zu erholen. Seit diesem Jahr verbrachte die Familie den Sommer regelmäßig dort und Ward Howes Vater erstand sogar ein Ferienhaus in der Nähe von Newport. Im selben Jahr wurde New York von einer Choleraepedemie heimgesucht. Die Familie blieb weitestgehend verschont. Nur Ward Howes Großvater väterlicherseits Samuel fiel der Krankheit zum Opfer.

Literatisches Wirken

Eine erste Gedichtssammlung veröffentlichte Howe mit Passion flowers 1854 die sehr gut aufgenommen wurde und sich erfolgreich verkaufte. Zwei Jahre später folgte unter dem Titel Words for the hour ein weiterer Gedichtband, der an den Erfolg seines Vorgängers allerdings nicht ganz anschließen konnte. Es folgten zwei Dramen: The world's own (1857) und Hippolytos (1858) sowie das Prosawerk A trip to Cuba (1860). Später widmete sich Howe im Wesentliche philosophischen Studien und schrieb zahlreiche Essays metaphysischen und theologischen Inhalts. 1866 erschienen unter dem Titel Later lyrics die besten ihrer dichterischen Erzeugnisse (darunter das berühmte Gedicht The battle hymn of the republic). Die Frucht einer Reise nach Kreta 1867 war das Buch From the oak to the olive.

Soziales Engagement

Nach der Heirat mit Samuel Gridley Howe kam Howe zum ersten Mal mit sozialem Engagement in Berührung. So engagierte sie sich in erheblichem Umfang in der amerikanischen Frauenrechtsbewgung. So war sie zunächst stellvertretende und von 1870 bis zu ihrem Tod Präsidentin des New England Women's Club. Nach der Gründung der General Federation of Women's Clubs gehörte sie vier Jahre dem Verwaltungsrat an und wurde später zur Ehrenpräsidentin der Organisation ernannt. Daneben engagierte sie sich in der Friedensbewegung. So erregte sie 1870 Aufsehen mit ihrer Mothers' Day Proclamation, dem Vorschlag zur Einrichtung eines Muttertags als Protesttag gegen den Krieg.

Weblinks

Commons: Julia Ward Howe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Teddychen81/Howe bei IMDb
• Seite mit Biographie, Bibliograohie etc.
• Text der Mothers' Day Proclamation
• Meyers Konversationslexikon, Punkt 4)

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888 bis 1890.

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