Benutzer:Zieglhar/Auggen - Überarbeitung Geschichte

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Auggen

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemarkungen Auggen und Vögisheim 1881

Im Jahre 752 wurde erstmals ein Ort Anghoma urkundlich erwähnt und dieser wurde als Auggen interpretiert[1] was aber zweifelhaft ist[2] Die früheste unstrittige Urkunde die Auggen in der Form Ovchein nennt, ist eine Güterübertragung des Grafen Ulrich von Lenzburg im Jahre 1036 n. Chr. an das Chorherrenstift St. Michael Beromünster. Archäologische Fundstücke die der Michelsberger Kultur zugeordnet wurden, lassen jedoch bereits eine deutlich frühere Besiedelung vermuten.[3] Eine römische Villa rustica aus dem 1. Jahrhundert nach Christus [4] wurde bereits in den 1980er Jahren in der Rheinebene (Gewanne Schlossacker und Grün) gefunden, aber erst 2004 und 2012 genauer untersucht. Man klassifizierte das 75 Meter breite Bauwerk als „repräsentative römische Axialhofvilla“ und die Denkmalschutzbehörde erklärte das Gelände zum Grabungsschutzgebiet.[5] Eine im Gewann Steinacker vermutete keltische Viereckschanze[6] hat es aber wohl nicht gegeben.[7]

Im Mittelalter sind eine Vielzahl von Klöstern und Adelsfamilien als Grundbesitzer in Auggen bezeugt.

Im Hochmittelalter gab es in Auggen zwei Niederungsburgen (Burg Auggen (Schlösslegarten) und Burg Auggen (Stadtweg)), wobei den jeweiligen Burgherren in grundherrschaftlicher und jurisdictioneller Beziehung je die Hälfte des Dorfes gehörte. Burgherren waren einerseits die Grafen von Freiburg-Badenweiler als Oberherren und die Familie der Sermenzer, (eine Seitenlinie der Herren von Neuenfels), als Dienstmannen und andererseits die Markgrafen von Baden-Hachberg als Oberherren und die Herren von Oughein als Dienstmannen. Diesem Adelsgeschlecht entstammt auch der Minnesänger Brunwart von Augheim. Diese beiden festen Häuser wurden 1272/73 im Neuenburger-Krieg zerstört. Danach treten die Grafen von Freiburg nicht mehr als Ortsherrschaft auf. Die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg errichteten wieder eine Burg, die zunächst an die Herren von Staufen und dann an jene von Neuenfels als Lehen vergeben wurde. Um 1540 fiel das Lehen an die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg zurück[8] zu deren Landgrafschaft Sausenburg (später Oberamt Rötteln) die beiden vereinten Dorfhälften fortan gehörten.

Auggen teilte geschichtlich damit das Schicksal des Oberamts Rötteln und kam 1503 zur Markgrafschaft Baden und bei der Teilung zur Markgrafschaft Baden-Durlach. Zwei Ereignisse im Raum Auggen sind hervorzuheben. 1727 zerstörte ein großer Brand den größten Teil des unteren Dorfes. Hierzu gibt es den Bericht des damaligen Pfarrers Hölzlein.[9][10]

1796 gehörte Auggen zum Aufmarschgebiet vor der Schlacht bei Schliengen.[11]

Durch das Organisations-Reskript vom 26. November 1809 wurde das bisherige Oberamt Rötteln aufgelöst[12] und Auggen wurde dem neuen Bezirksamt Müllheim zugeteilt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater und Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Technisches Kulturdenkmal - Sägehalle Richtberg
Reste einer Zeppelinhalle - Ehemalige Sägehalle der Firma Richtberg

Das Sägewerk wurde aus Teilen einer 1920 auf dem Flugplatz Baden-Oos demontierten Zeppelin-Wartungshalle auf Auggener Gemarkung errichtet. Der Bau wurde 1981 als Technisches Kulturdenkmal klassifiziert. Das darin von der Firma Richtberg betriebene Sägewerk wurde 2021 stillgelegt.


Die westlich der Rheintalbahn und südlich der K 4946 gegenüber Müllheims Gewerbegebiet westlich B 3, zwischen Müllheim im Osten und Neuenburg im Westen auf Auggener Gemarkung gelegene Siedlung wurde 1922 vom Neuenburger Unternehmen Gebrüder Himmelsbach gegründet: Es brauchte als ehemals weltgrößte Konservierungsfirma einen Ausweich- und Erweiterungsstandort vor allem für die Eisenbahnholzschwellen- und Holzleitungsmasten-Produktion, nachdem am ursprünglichen Standort Güterbahnhof Neuenburg Neubauten entstanden. Als Firmenadresse wurde Neuenburg beibehalten. Der Entwurf für das repräsentative Verwaltungsgebäude und die zugehörige Wohnsiedlung stammt vom Karlsruher Architekten Professor Karl Caesar.[13]

Die Sägehalle erhielt 1981 das Prädikat Technisches Kulturdenkmal: sie ist Teil einer ehemaligen Zeppelin-Wartungshalle, welche am ursprünglichen Standort, dem Flugplatz Baden-Oos, versteigert, in Einzelteile zerlegt und auf dem Schienenweg ins Markgräflerland transportiert wurde. Bei Baden-Baden war sie 1910 von der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (MAN) als Eisenfachwerkhalle westlich des Bahnhofes Baden-Baden-Oos für die Deutsche Luftschifffahrt AG (DELAG) als erste deutsche Luftschiff-Passagierstation errichtet worden. Sie musste 1920 nach dem Ersten Weltkrieg gemäß den Auflagen des Versailler Vertrages von 1919 demontiert werden.


Heute wird in der „Sägehalle“ von der Firma Karl Richtberg GmbH & Co. KG eine Holzsägerei betrieben;[13] der Gewerbebetrieb besitzt nach wie vor einen Gleisanschluss zur Eisenbahnstrecke Müllheim-Mulhouse. Die Firma sah sich aufgrund veränderter Marktbedingungen gezwungen, im dritten Quartal des Jahres 2012 die Sägerei einzustellen und sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren: die Herstellung von Holzbahnschwellen. Zwei Drittel der Produktion werden derzeit exportiert.[14]

Anfang März 2009 konnte eine größere Katastrophe verhindert werden, als sich bei einem Brand ein Tank mit 62.000 Litern Schweröl zu entzünden drohte, das der Imprägnierung der Holz-Eisenbahnschwellen diente.[15]



Kreuz-Kirche
evangelische Kreuz-Kirche in Auggen

Bereits seit 1823 wurde wegen des hohen Sanierungsaufwandes für die alte evangelische St.-Pankratius-Kirche und aufgrund zusätzlichen Platzbedarfs der Bau einer neuen Kirche diskutiert. 1832 erfolgte dann die Grundsteinlegung für den Bau, der vom badischen Landbaumeister Carl Friedrich Meerwein im Weinbrenner-Stil geplant wurde. Der Stuckateur Jodok Friedrich Wilhelm erstellte die Kanzel und den Altar. 1835 wurde die neue Kirche in Dienst genommen - die alte wurde abgebrochen. Nach einem Umbau des Innenraumes wurde die Kirche 1958 vom Landesbischof Julius Bender unter dem Namen Kreuz-Kirche geweiht.[16]

Sonnberghalle

Die Sonnberghalle dient den Anforderungen des Schul- und Vereinssports und beherbergt außerdem kulturelle und musikalische Veranstaltungen. Sie wurde nach dem Abbruch des Vorgängerbaus (Winzerhalle) von 2009 bis 2011 erbaut.[17]

Grünflächen und Naherholung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulinarische Spezialitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Homepage der Gemeinde Auggen; abgerufen am 14. September 2021
  2. Siehe Klugermann 2021, S. 8–9
  3. Siehe Klugermann 2021, S. 7
  4. Dorothee Philipp: Radar geht Römervilla auf den Grund. In: Badische Zeitung vom 6. März 2013; abgerufen am 15. September 2021
  5. Siehe Klugermann 2021, S. 8
  6. Winfried Zwernemann: Spätkeltische Viereckschanze bei Auggen/Markgräflerland. Fundstellen der Mittel- und Spät-Latène-Zeit aus der Umgebung von Mauchen, Grißheim, Niedereggenen und Neuenburg. In: Das Markgräflerland, Jg. NF 10(41).1979, Heft 1/2, S. 58–63 UB Freiburg
  7. Siehe Klugermann 2021, S. 7
  8. Bei der Erbteilung im Haus Baden-Hauchberg fiel 1306 Auggen an die neue Seitenlinie.
  9. Johann Lorenz Hölzlein – Biografische Kurzinformation. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  10. Johann Lorenz Hölzlein: Weinende Augen In dem Mit Feuer gestrafften Auggen, Basel 1728 UB Erlangen-Nürnberg
  11. Gottlieb Bernhard Fecht: Predigt, gehalten zu Auggen den 23. Trinit. 1796 nach dem Treffen bei Schliengen und Kandern am 20. Oct. 1796. In: Predigten und deren geschichtliche Veranlassung, Karlsruhe 1824, S. 2–10 Google Digitalisat
  12. Beilage Lit. A: zum Organisations-Rescript vom 26. November 1809. In: Großherzoglich Regierungsblatt Nr. L vom 9. Dezember 1809, S. 403–414; hier S. 404; die neue Organisation sollte gemäß Organisations-Rescript spätestens per 23. April 1810 umgesetzt sein
  13. a b Bruno Haase: 30 Jahre "Technisches Kulturdenkmal". In der Neuenburger Sägehalle wurden einst bei Baden-Baden Zeppeline montiert. Badische Zeitung 30. Dezember 2011; abgerufen am 17. September 2021
  14. Volker Münch: Richtberg gibt das Sägewerk auf. Der Unternehmer will sich auf die Schwellenherstellung konzentrieren und auf dem Areal Firmen ansiedeln. Badische Zeitung 8. Juni 2012; abgerufen am 17. September 2021
  15. Alexander Anlicker: An einer größeren Katastrophe vorbei. Genaueres steht über den Brand bei Richtberg noch nicht fest / Schwerstverletzter in Ludwigshafener Spezialklinik. In: Badische Zeitung 3. März 2009 abgerufen am 17. September 2021
  16. Johannes Helm: Die existierenden, verschwundenen und aufgegebenen Kirchen und Kapellen im Markgräflerland und in den angrenzenden Gebieten des ehemals vorderösterreichischen Breisgaues sowie des hochstiftbaselischen Amtes Schliengen. Versuch einer bau– und kunstgeschichtlichen Bestandsaufnahme. Satz und Druck Aug. Schmidt, Müllheim/Baden 1989, ISBN 3-921709-16-4, S. 33–34.
  17. Sonnberghalle auf der Homepage der Gemeinde Auggen