Benutzer Diskussion:Popmuseum/Archiv/2010

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Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von Popmuseum in Abschnitt Pediapress
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Frage zu fragwürdigem Wikipedia-Verwerter Books LLC

Eines der abertausend Exemplare aus der Bibliothek des umstrittenen Wikipedia-Verwerters Bucher LLC

Guten Morgen,

in letzter Zeit häufen sich im Netz Warnungen vor der Firma „Books LLC“, die sich darauf spezialisiert hat, verschiedene thematisch zusammengehörende deutschsprachige Wikipedia-Artikel zusammenzupappen und etwa über Amazon Marketplace (Deutschland) um einen Preis zu verkaufen, der in keinem Verhältnis zu dem Gebotenem steht.

Die Käufer erwarten sich ein Fachbuch zu einem bestimmten Thema, erhalten aber nur eine Sammlung qualitativ unterschiedlicher Wikipedia-Artikel (wild gemischt: lesenwerte Artikel und Stubs). „Books LLC“ bietet derzeit allein drei verschiedene "Buchpublikationen" zu Fluviana an:

  1. James Joyce: Ulysses, Hans Wollschlger, Dubliner, Finnegans Wake, Nora Barnacle, Siegmund Feilbogen, Adolph Johannes Fischer, Fluviana. Taschenbuch.
  2. Konzeptkunst: Fluviana, Tassilo Blittersdorff, Rem, Roman Opalka, Martin Mlecko, Peter Halley, Meina Schellander, Jerry Spagnoli. Taschenbuch.
  3. Werk Der Bildenden Kunst: Fluviana, Blitzschlag Mit Lichtschein Auf Hirsch, Jazz, Singing Ringing Tree, Senster, Wrisberg-Epitaph.

Hat Wikipedia wenigstens einen finanziellen Vorteil davon, dass „Books LLC“ die Artikel verwertet? Was sagt und meint ihr zu „Books LLC“? - fragt --Popmuseum 09:02, 4. Sep. 2010 (CEST)

Eklatante URV. Leider sind die sehr sparsam mit ihren Kontaktdaten. Vielleicht könnte ein mitlesender Bibliothekar mal anhand der ISBN der Bücher mehr herauszufinden versuchen. Wenn jemand seine eigenen Wikipediaartikel in einem der Bücher wiederfindet, würde ich http://booksllc.net/contactus.cfm mal um eine kostenlose Kopie der Artikeltexte bitten - ohne Hinweis, dass ihr der Urheber seit - mal gucken, ob das erfüllen ansonsten kann man noch versuchen Amazon zur Löschung der jeweiligen Bücher zu bringen. Bitte -> Abmahnung -> Unterlassensklage. Kragenfaultier 10:16, 4. Sep. 2010 (CEST)
Danke für Deine Rückmeldung. --Popmuseum 11:16, 4. Sep. 2010 (CEST)
Wieso kannst du dir so sicher sein, dass das eine URV ist? Möglicherweise halten sie die Lizenzbedingungen ja ein (was ich aber selbst bezweifle). Wikipedia-Artikel auszudrucken und dann zu Abzock-Preisen weiterverkaufen ist völlig legal, wenn man die Lizenzbedingungen einhält. -- Chaddy · DDÜP 16:30, 4. Sep. 2010 (CEST)
Die stellen keine kostenfreie Kopie zur Verfügung. Müssen sie aber. Das weiß ich, weil ich 1. lesen kann und 2. die CC-by-sa verstehen kann. Wo scheitert es bei dir? Kragenfaultier 21:04, 4. Sep. 2010 (CEST)
Wo genau im Lizenztext steht, dass man eine kostenfreie Kopie zur Verfügung stellen muss? --dapete 22:11, 4. Sep. 2010 (CEST)
Hallo Popmuseum, hier wurde vor einigen Wochen schonmal über Books LLC diskutiert. --Die Schwäbin 23:22, 4. Sep. 2010 (CEST)

Kragenfaultier, verwechselst du nicht die CC-BY-SA mit der GNU-FDL? Letztere verlangt tatsächlich, dass "a machine readable Transparent copy" zur Verfügung gestellt wird, wenn man ein Dokument in mehr als 100 "opaken" (also z.B. gedruckten) Exemplaren verbreitet. Allerdings nicht mal zwingend kostenfrei - es werden die Alternativen genannt, entweder mit jedem Exemplar eine solche maschinenlesbare Kopie mitzuliefern (das Exemplar ist dann aber schon zu erwerben), oder in jedem Exemplar eine Adresse zu nennen, unter der die "transparente", maschinenlesbare Kopie kostenlos von jedermann heruntergeladen werden kann (3. Absatz des Abschnitts "3. Copying in Quantity" der GNU-FDL). Aber in der CC-BY-SA (unported), die ich mir gerade mal wieder durchgelesen habe (kann ja nie schaden, sein Gedächtnis aufzufrischen ;-) ), finde ich nichts dergleichen. Vollmundig behaupten, dass Books LLC eine URV begehe, sollte man erst, wenn man eines ihrer Bücher in der Hand gehabt und festgestellt hat, dass sie sich nicht an die CC-BY-SA halten. Gestumblindi 00:22, 5. Sep. 2010 (CEST)

Hallo Schwäbin, Danke für Deinen Hinweis. Bei Amazon wird übrigens der folgende Link zu dieser zweifelhaften Buche-Bude angegeben: http://booksllc.net/?l=de --Popmuseum 06:43, 5. Sep. 2010 (CEST)
In ihren FAQ schreibt Books LLC: Content in books with no author usually comes from Wikipedia. Die Seite ist über privacprotect.org registriert, also keine Betreiberadresse angegeben. Mit Abmahnen (und Empfehlung zum Abmahnen) wäre ich vorsichtig, sofern weder die Umsetzung der Lizenzanforderungen noch der Anbieter konkret und "belastbar" bekannt sind. Sinnvoller erscheint mir hier, zunächst bei einem der Verkäufer wie etwa der "Bücheroase München" anzufragen, was es mit diesen Büchern auf sich hat. --Martina Nolte Disk. 16:20, 6. Sep. 2010 (CEST)
Sobald ich das Buch, das gestern vom deutschen Vertriebspartner "Bücheroase München" verschickt wurde, erhalten habe, werde ich mir dieses genau ansehen und allfällige Fragen gegebenenfalls mit Amazon und dem deutschen Vertriebspartner abklären. --Popmuseum 08:46, 7. Sep. 2010 (CEST)
Danke. Der Vorgang ist nach Weiternutzung/Mängel kopiert. News gerne dort. --Martina Nolte Disk. 17:24, 7. Sep. 2010 (CEST)

Books LLC

Hallo Popmuseum, was hat Dein Buchkauf denn ergeben? Dann könntest Du Dich evtl. hier beteiligen. Grüße, --Die Schwäbin 23:24, 16. Sep. 2010 (CEST)

Hallo Schwäbin. Danke für Deine jüngste Info. Das Buch ist wider Erwarten erst gestern verschickt worden, weshalb ich frühestens nächste Woche Näheres sagen kann. Ich werde mich melden, wenn's so weit ist und je nach dem vielleicht die eine oder andere Seite hier per Scan zur Diskussion stellen. Grüße --Popmuseum 23:38, 16. Sep. 2010 (CEST)
Hört sich ja so an, als ob die jedes Exemplar erst dann drucken, wenn es bestellt wird ;-) Danke für den Zwischenbescheid. Ich bin gespannt... --Die Schwäbin 23:43, 16. Sep. 2010 (CEST)
Ja, die Bücher werden allem Anschein nach erst nach Bestellung zusammengepappt - hoffentlich haben sie dabei nicht die Umlaute vergessen. --Popmuseum 00:06, 17. Sep. 2010 (CEST)
Hallo! Danke, dass du's bestellt hast. Kannst du bitte die Rückmeldung hier geben? dann bleibt's an der richtigen Stelle gebündelt. Danke und Gruß --Martina Nolte Disk. 00:01, 18. Sep. 2010 (CEST)
Ja, mach ich gerne! --Popmuseum 08:02, 18. Sep. 2010 (CEST)

Ein Foto des Buches sowie die Scans a) des automatisch, d.h. wild nach Vornamen alphabetisierten Inhaltsverzeichnisses, b) der von einem sehr billigen Übersetzungsprogramm automatisch übersetzten Einführung, c) einem entbilderten Musterartikel (Hannah von Mettal) und d) des gleichfalls nach Vornamen alphabetisierten Indexes, dem viele in den Artikeltexten genannten Namen fehlen, weshalb er offenbar quasi zum Ausgleich eigens Begriffe wie "jüdischen", "katholische", "katholischen", "kolonialer", "Ichs" etc. aber auch Beugungsformen von Substantiva anführt, gibt's hier: http://members.aon.at/andreas.weigel/Bucher-LLC zu sehen. --Popmuseum 13:53, 20. Sep. 2010 (CEST)

Hallo Popmuseum, das ist ja echt gruselig! Wie viel Geld haben die dafür genommen? Die Artikelautoren werden also nicht genannt? Dann ist es ein wunderbar eindeutiger Verstoß gegen die Lizenzbedingungen. --Die Schwäbin 16:02, 20. Sep. 2010 (CEST) PS: Was sind Kofferwörter?
Das Machwerk kostet 22,50 Euro plus 3.- Euro Porto. Kofferwörter ist ein Begriff von Arno Schmidt für jene Wörter, die vor allem bei ihm, Lewis Carroll oder in Finnegans Wake zu lesen sind, wenn zwei oder drei Wörter teleskopartig ein neues bilden: Eben sehe ich dass es hier sogar einen eigenen Artikel dazu gibt: Kofferwort. --Popmuseum 16:19, 20. Sep. 2010 (CEST)
Der Hammer... Und das dafür, dass Du noch nicht mal als Autor genannt wirst (wenn ich das richtig verstanden habe, hast Du maßgeblich an diesen Artikeln mitgewirkt). Obwohl – bei so schlechter Übersetzung und Aufmachung will man vielleicht auch gar nicht als Autor genannt werden... Wirst Du dagegen vorgehen? --Die Schwäbin 17:53, 20. Sep. 2010 (CEST)
Nein werde ich noch nicht, weil ich mir als Einzelperson nicht viel davon verspreche. Das müsste eine Art "Wikipedia-Interessensgemeinschaft" wahrnehmen, weil es ein grundsätzliches Wikipedia-Artikel-Problem ist.
Als der "Saarländische Rundfunk" Anfang 2006 ohne Erlaubnis und ohne Autorennennung meine Besprechung von Wollschlägers Kindertodtenlieder ausgestrahlt hat, war ich der Geschädigte und der Sender der Urheberrechtsbrecher, weshalb es einfach war, mein Recht durchzusetzten.
Auch als das "Historische Museum Frankfurt" meine Besprechung eines Deix-Buches ohne Erlaubnis und ohne Autorennennung für seine Homepage und Presseaussendung per copy und paste verwendet hat, war der Fall klar, aber dennoch sehr mühsam: Fort-Setzung folgt nicht mehr. Von Frankfurter Museumsdirektoren gestohlen, ein neues Qualitätsgütesiegel?
Als Wikipedia-Artikel-Autor habe ich allein vermutlich leider nicht das erforderliche Durchgriffsrecht. Daher werde ich wie andere auch einen Artikel in einem Printmedium schreiben, damit Amazon diesen Bauernfängern die Vertriebsplattform nimmt oder sie zumindest zwingt auf dem Cover Wikipedia als "Autor" anzuführen, damit jeder potentielle Kunde sofort weiss, dass er Wikipedia-Artikel kauft, von denen es aktuellere und bebilderte Versionen gratis im Netz gibt. :-) --Popmuseum 19:10, 20. Sep. 2010 (CEST)
Auf Seite II ist zu den Urheberrechten noch das Folgende zu lesen: Buchen Daten. "Sie sollten mit einem Expert beraten, wo angemessen." :-)) - Das war's dann aber. - Am Cover fehlen übrigens die Umlaute bei Wollschläger und der eigens im Buchtitel erwähnte Siegmund Feilbogen-Artikel fehlt nicht nur im Inhaltsverzeichnis, sondern im ganzen Buch. --Popmuseum 19:26, 20. Sep. 2010 (CEST)
Ja, vor allem Vermögensschäden sind wohl ausgeschlossen. Danke, dass Du für die WP-Gemeinschaft das Geld geopfert hast. Außerdem müsste ich mit einem Expert beraten, weil ich das Deutsch des Buches nicht verstehe... --Die Schwäbin 21:31, 20. Sep. 2010 (CEST)
Da bist Du nicht allein. :-) --Popmuseum 13:06, 21. Sep. 2010 (CEST)

Inzwischen habe ich nach dem Motto "Hilft's nix, schad's nix" die Amazon-Pressestelle (presseanfragen@amazon.de) und die Wikimedia-Pressestelle (press-de@wikimedia.org) wegen ihrer Sicht der Dinge angeschrieben:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

bei "Amazon Deutschland" treibt seit einiger Zeit ein Verleger sein Unwesen, der aus diversen Wikipedia-Artikeln hunderte, wenn nicht gar tausende "Bücher" zusammenstoppelt und zu Fantasiepreisen feilbietet, ohne die Amazon-Kunden im Buchtitel darauf hinzuweisen, dass es lediglich Sammlungen gedruckter Wikipedia-Artikel sind.

Vor kurzem habe ich etwa die folgende Publikation entdeckt, die zwar für meinen Forschungsschwerpunkt viel versprechend geklungen hat, vor der ich aber nach dem Kauf nachdrücklich warne, nicht nur weil der Preis in keinem Verhältnis zu dem Gebotenen steht.

Ein paar Kritikpunkte: Aus den Wikipedia-Artikeln wurden sämtliche Bilder entfernt. Das Buch verfügt zwar über ein Inhaltsverzeichnis, doch wurde dieses ohne menschliche Draufsicht automatisch alphabetisiert, weshalb die Artikel nach Vornamen sortiert sind.

Auch die Einführung wurde ohne menschliche Draufsicht von einem äußerst billigen Übersetzungsprogramm übersetzt, weshalb sie höchst abenteuerlich zu lesen ist.

Der Index wurde gleichfalls automatisch alphabetisiert, weshalb Personen unter ihren Vornamen zu finden sind. Davon abgesehen fehlen zahlreiche in den Artikeltexten genannte Namen. Quasi zum Ausgleich führt der Index völlig wahllos Begriffe wie "Ichs", "jüdischen", "katholische", "katholischen", "kolonialer", "Konzept-", "Krankenschwester" etc. und Beugeformen von Substantiva an, was keinen Sinn macht.

Last and least fehlt ohne jegliche Erklärung auch noch der am Umschlag genannte Artikel über Siegmund Feilbogen (sowohl im Inhaltsverzeichnis als auch im Buch).

Ich halte es für einen ungeheuerlichen Skandal, dass Amazon solche zweifelhafte Händler und Produkte in seinem Angebotskatalog duldet. Schließlich erwarten sich die Käufer für ihr gutes Geld (im vorliegenden Fall 22.- Euro plus 3.- Euro Porto) ein Fachbuch zu einem bestimmten Thema, erhalten aber statt dessen nur eine Sammlung qualitativ unterschiedlicher Wikipedia-Artikel (wild gemischt: lesenwerte Artikel und Stubs).

Vor diesem Hintergrund bitte ich Sie um Auskunft, wie "Amazon Deutschland" zu dem umstrittenen Wikipedia-Artikel-Verwerter "Bucher LLC" aka "Books LLC" steht, der Wikipedia-Artikel unterschiedlichster Qualität zu hunderten, wenn nicht gar tausenden einzelnen Themen-Büchern zusammenpappt, die unter anderem via "Amazon Deutschland" (www.amazon.de) angeboten und zu gehobenen Preisen verkauft werden, ohne im Buchtitel darauf hinzuweisen, dass es sich lediglich um gedruckte "Wikipedia"-Artikel handelt und ohne in den verkauften Büchern - wie von Wikipedia vorgeschrieben - die Hauptautoren der nachgedruckten "Wikipedia"-Artikel zu nennen?

Im Netz sind unter anderem schon folgende Beiträge zu lesen, die nicht nur die Machart dieser Bücher kritisieren, die in ihren Titel nicht eigens darauf hinweisen, dass es nur Sammlungen gedruckter Wikipedia-Artikel sind, sondern wünschen, dass Amazon diesen Bauernfängern ihre Hauptvertriebsplattform nimmt oder sie zumindest zwingt, im Buchtitel und auf dem Cover "Wikipedia" als "Autor" anzuführen, damit potentielle Kunden wissen, dass sie nur Sammlungen gedruckter "Wikipedia"-Artikel kaufen, von denen es aktuellere und bebilderte Versionen gratis im Netz gibt.

Davon abgesehen lassen die Bücher auch inhaltlich zu wünschen, wie die unter folgendem Link abgelichteten Beispielseiten (fehlerhaftes automatisches Inhaltsverzeichnis, fehlerhafte automatisch übersetzte Einführung, fehlerhafter automatischer Index) aus einem der oben kritisierten Bücher zeigen.

Zweifelhafte "James Joyce"-Publikation mit Austriaca-Schwerpunkt
http://members.aon.at/andreas.weigel/Bucher-LLC

Warnung vor „Books LLC“
http://www.asml.de/index.php/warnung-vor-books-llc/

Copy and Paste als Geschäftsmodell
Amazon bietet die Plattform für tausende absurde Buchtitel
http://www.heise.de/tp/blogs/6/148413

Tausende Bücher mit kopierten Wikipedia-Artikeln auf Amazon?
http://plagiatsgutachten.de/blog.php/tausende-bucher-mit-kopierten-wikipedia-artikeln-auf-amazon/

Update: Wie ein E-Book-Publisher auf Amazon mit plumpem Copy & Paste verdienen will
http://plagiatsgutachten.de/blog.php/update-wie-ein-e-book-publisher-auf-amazon-mit-plumpem-copy-paste-verdienen-will/

Anti-Buchtipp: Amazon.com (Hannes Vander)
http://www.wortfilter.de/News/news3591.htmlusw. usf.

Popmuseum: Brief an die Pressestellen von Amazon und Wikimedia wegen Bucher LLC 21:16, 20. Sep. 2010 (CEST)
In Stefan Webers Blog ist zu lesen, dass gestern die APA über diese zweifelhafte Praxis berichtet und deshalb auch die Pressestellen von Amazon und Wikimedia interviewt hat:
Hier die beiden neuen Links:
Update 2: Aus dem Innenleben eines Copy & Paste-Buchs
http://plagiatsgutachten.de/blog.php/update-2-aus-dem-innenleben-eines-copy-paste-buchs/
Wikipedia-Bücher: Ein potenzielles Geschäft für jedermann
http://derstandard.at/1284594691849/Wikipedia-Buecher-Ein-potenzielles-Geschaeft-fuer-jedermann
Wikimedia und Amazon finden alles in Ordnung, wenn ...., interessieren sich aber nicht wirklich, ob ihre Vorgaben auch tatsächlich eingehalten werden. Money talks --Popmuseum 07:08, 21. Sep. 2010 (CEST)
Eben wurde ich informiert, dass sich heute auch das Feuilleton der FAZ dieses Themas angenommen hat: "Thomas Thiel: “Der Markt soll es richten. Amazon verkauft aus Wikipedia kompilierte Bücher”. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 223, 25. September 2010, S. 36 (“Feuilleton”)". Der Markt soll es richten. Amazon verkauft aus Wikipedia kompilierte Bücher. Es ist die Ironie der digitalen Utopie, dass das frei kursierende Wissen des Web 2.0 auch in zweifelhafte Geschäftsmodelle wandert. .... Sehr erfreulich. --Popmuseum 12:50, 25. Sep. 2010 (CEST)
Der FAZ-Artikel ist seit kurzem online: Thomas Thiel: Wikipedia und Amazon. Der Marketplace soll es richten. --Popmuseum 06:47, 28. Sep. 2010 (CEST)

Die Pressestellen von Amazon und Wikimedia haben eben vom Kundendienst antworten lassen bzw. selbst geantwortet:

Die Wikimedia-Antwort

„Alle Inhalte der Wikipedia und ihrer Schwesterprojekte stehen unter einer sogenannten Freien Lizenz, werden also von den Urhebern unter eine Lizenz gestellt, die es jedermann erlaubt, diese Inhalte (auch kommerziell) zu vervielfältigen, verbreiten und zu modifizieren, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten werden. Grundsätzlich ist also ein Geschäftsmodell denkbar, das auf dem Verkauf von gedruckten Wikipedia-Textextrakten basiert.
Wikipedia wird in allen Sprachausgaben von der gemeinnützigen Wikimedia Foundation in San Francisco betrieben. Die in Ihrer Email genannten "Wikipedia Deutschland" gibt es nicht. Allerdings existieren in einzelnen Ländern (unter anderem Deutschland, Österreich und Schweiz) lokale Vereine nach nationalem Recht.
Wikimedia Deutschland e.V. ist weder Betreiber der Wikipedia, noch stehen wir in Kontakt mit der Firma Books LLC oder Amazon.
Zum Sachverhalt: Uns liegt kein Exemplar eines der Books LLC-Bücher vor, wir können nicht beurteilen, ob diese Firma die Lizenzbedingungen der Wikipedia-Inhalte eingehalten hat. [Hervorhebung durch Popmuseum] Da es nicht unplausibel erscheint, dass für viele potentielle Buchkäufer das Wissen um die Herkunft der Texte aus Wikipedia Einfluss auf ihr Kaufverhalten haben könnte, wäre es vor allem aus unserer Sicht für Amazon wichtig, den eigenen Kunden diese Information anzubieten - oder den beteiligten Verlagen aufzugeben, diese Informationen zu liefern. Da Amazons Geschäftsmodell sehr davon abhängig ist, keine frustrierten Kunden zu hinterlassen, gehen wir davon aus, dass man sich dort dieser Sache annehmen wird.“

Wikimedia Presse-Team

Meine Antwort auf diese blasierte Zumutung

„herzlichen Dank für Ihre Antwort, die insofern unbefriedigend ist, als Sie sich um ein Urteil zu bilden, bloß - wie ich - ein Exemplar eines "Bucher LLC"-Buches kaufen bzw. noch viel einfacher nur auf meiner Homepage das gescannte Innenleben eines dieser Bücher ansehen müssten, damit auch Sie beurteilen können, "ob diese Firma die Lizenzbedingungen der Wikipedia-Inhalte eingehalten hat".
Ihre mir gegebene Antwort: "Uns liegt kein Exemplar eines der Books LLC-Bücher vor, wir können nicht beurteilen, ob diese Firma die Lizenzbedingungen der Wikipedia-Inhalte eingehalten hat", erweckt bei mir den Eindruck, dass es Sie gar nicht interessiert, "ob diese Firma die Lizenzbedingungen der Wikipedia-Inhalte eingehalten hat".
Demgemäß denke ich, dass Sie für Ihren Job der falsche Mann sind. - Aber schlafen Sie ruhig weiter in der Pendeluhr, wie man in Wien sagt.
Gute Nacht,“

--Popmuseum

Die Amazon-Antwort

„Leider können wir momentan zu den angesprochenen Büchern des Herausgebers Books Llc kein konkretes Feedback geben, da wir derzeit den Hintergrund überprüfen und die Überprüfung noch nicht abgeschlossen ist. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis, dass wir Sie nicht über das Ergebnis dieser Überprüfung informieren können.
Die genannten Artikel werden von Anbieter über unsere Markeplace Verkaufsplattform angeboten und sind kein eigenes Angebot von Amazon.
Unser Ziel ist es, unseren Kunden die größtmögliche Auswahl an verschiedenen Titeln bereitzustellen, aus diesem Grund umfasst unser Sortiment eine unbegrenzte Anzahl von Artikeln, die auf dem deutschen Markt frei erhältlich sind. Wir sind grundsätzlich der Meinung, dass Amazon – oder jeder andere Händler – nicht darüber entscheiden sollte, welche Titel bzw. welche Inhalte von Kunden (nicht) erworben werden können, sofern sie legal erhältlich sind.
Wichtig ist uns dabei, dass wir Kunden unterstützen, eine informierte Kaufentscheidung zu treffen – dafür werden Produktinformationen der Hersteller bzw. Verlage zur Verfügung gestellt wie auch Kundenbewertungen, Rezensionen, Diskussionsforen, etc.“

Kundenservice Amazon.de

Das war's so weit / für's Erste. --Popmuseum 17:51, 28. Sep. 2010 (CEST)

Der Kurier braucht deine Hilfe

Hallo Popmuseum, ich habe mit Interesse dein Engagement in Sachen Pseudo-Verlage mit WP-Inhalten beobachtet. Hättest du nicht Lust, einen Kurier-Artikel mit Biss zu verfassen? Besser als du könnte das wohl keiner. --Minderbinder 12:57, 4. Okt. 2010 (CEST)

Hallo Minderbinder. Danke für Deine freundliche Einladung. Ich habe für eine Wiener Zeitschrift eines der "Bucher LLC"-Exemplare besprochen. Die nachfolgende Version, die von der kommenden Donnerstag erscheinenen Druckversion etwas abweicht, da ich die nachfolgenden 7.700 Zeichen auf 5.500 Zeichen kürzen musste, könnte ich dem "Kurier" besteuern. --Popmuseum 13:47, 4. Okt. 2010 (CEST)
Das ist doch super. Was du vor Kurier-Einstellung noch ändern könntest:
  • Auf jeden Fall den Screenshot des Buches als eingebundenes Bild und Eyecatcher,
  • Ein paar Absätze zusammenlegen,
  • den FAZ- und den SZ-Artikel verlinken,
  • Deine Kommunikation mit Wikimedia und Amazon erwähnen / verlinken.
Sei mutig! --Minderbinder 13:58, 4. Okt. 2010 (CEST)
Herzlichen Dank für Deine rasche Rückmeldung und Deine sinnvollen Anregungen, die ich morgen vormittag gerne umsetzen werde. Heute komme ich leider nicht mehr dazu, weil ich andere Arbeiten zu erledigen habe. Morgen werde ich den Text gerne ergänzen und überarbeiten, heute geht's leider wirklich nicht mehr.
Aber wie kommen dann Text und Bild in den "Kurier? Gibt's eine Vorlage? Schablone? Wer ist als Ansprechpartner dafür zuständig? --Popmuseum 14:08, 4. Okt. 2010 (CEST)
Du fügst den Text einfach selbst ein. Da du soviel Zeit und Geld investiert hast, und der Text ausführlich + interessant + bebildert ist, solltest du die linke Spalte wählen. Darunter kommt ein Datumsvermerk und dein Autorenkürzel, keine herkömmliche Signatur. So sieht das dann im Quelltext aus. Ich war bei meinem ersten Kurierbeitrag auch etwas respektvoll, das gibt sich. Mit deinem Einverständis vermerke ich auf der DS des Kuriers, dass der Experte sich des Themas annimmt. Nicht dass ein anderer Schreiber sich derweil die Mühe macht. --Minderbinder 14:20, 4. Okt. 2010 (CEST)
Ja, passt. Danke! --Popmuseum 14:26, 4. Okt. 2010 (CEST)

Siehe auch Diskussion:VDM Publishing. Sollte Amazon den Schrott nicht bald unterbinden, wird das vermutlich eine Daueraufgabe sein, zumindest die selbstreferntielle Zitierung von ergoogelten Buchtiteln mit WP-Inhalten zu verhindern. Es scheint zum Beispiel, als ob sich Timm Harvey mehr Mühe mit den Untertiteln der Bücher gibt. Ein Armutszeichen, so etwas in Artikel zu setzen. Irgendwann brauchen wir dann viuelleicht eine Projektseite. Mal sehen, ich schätze, dass Amazon die bald kicken wird, weil der geringe mehrumsatz die Rufschädigung nicht wert ist. --Minderbinder 16:22, 5. Okt. 2010 (CEST)

Die effizienteste Vorgangsweise ist es meines Erachtens, dass die Medien über die zweifelhafte Qualität dieser Bücher berichten, damit die potentiellen Leser und auch die Bibliotheken gewarnt sind. Vor dem Hintergrund, dass auch die großen Bibliotheken miteinander vernetzt sind, hoffe ich auf ein europaweites Bibliotheksrundschreiben, Bücher dieser Nepp-Verlage nicht mehr zu kaufen. Genau das zeichnet sich langsam ab. Schön!
Unter dem folgenden Link kannst Du übrigens die offizielle Verlagsmeinung von Dr. Wolfgang Philipp Müller lesen, der heute schon mehrere Kommentare zu Stefan Webers Blog geschrieben hat: Dr. Wolfgang Philipp Müller --Popmuseum 16:42, 5. Okt. 2010 (CEST)

Bucher LLC, Lizenzfragen

Hallo Popmuseum, eine Frage, die (vermutlich nicht nur) mich nach der Lektüre deines ausgezeichneten Kurier-Artikels zum Thema beschäftigt: Wie sieht es bei den Druckwerken der Bucher-Gruppe in lizenzrechtlicher Sicht aus? Du hast ja ein Exemplar erworben und könntest daher diesbezügliche Fragen, zumindest was den dir vorliegenden Band angeht, helfen zu beantworten. Ist Wikipedia als Quelle genannt? Sind die Autoren der Artikel genannt? Sind die URLs der Artikel bzw. zur Versionsgeschichte abgedruckt? Ist die GFDL und/oder Creative Commons Attribution/Share-Alike Lizenz 3.0 als Lizenz genannt (Weitergabe unter gleichen Bedingungen)? Ist die Lizenz im Wortlaut abgedruckt? Steht ein Copyright-Vermerk dabei (der im Konflikt mit der Lizenz stehen könnte)? --Neitram 09:12, 13. Okt. 2010 (CEST)

Hallo Neitram. Herzlichen Dank für Deine freundlichen Worte. Unter dem folgenden Link kannst Du Dir sämtliche relevanten Musterseiten ansehen. Am Ende des Beitrages stehen ausgewählte Links zum Thema, die auch die in Wikipedia verstreut geführten Diskussionen berücksichtigen, wo auch alle Deine Fragen beantwortet wurden: Wikipedia wird als Quelle genannt, die Artikelautoren nicht. Die URLs der Artikel sind abgedruckt. Die Lizenz wird nur als URL angeführt, nicht im Wortlaut abgedruckt. Copyright-Vermerk habe ich keinen gesehen. Urheberrechtlich ist damit offenbar alles im grünen Bereich, konsumentenschutzrechtlich ist es Nepp, moralisch betrachtet das unverschämte Abzocken ehrenamtlicher Arbeit.
Wie gesagt, Du kannst Dir unter Musterseiten selbst ein Bild von allen relevanten Aspekten machen. Liebe Grüße --Popmuseum 09:36, 13. Okt. 2010 (CEST)
Danke! Unsere Wikipedia:Lizenzbestimmungen verlangen aber doch die Namensnennung. Ist damit nicht die Namensnennung der Artikelautoren gemeint? Zitat aus der Lizenz: "Original Author" means, in the case of a literary or artistic work, the individual, individuals, entity or entities who created the Work or if no individual or entity can be identified, the publisher (...) -- If You Distribute, or Publicly Perform the Work or any Adaptations or Collections, You must, unless a request has been made pursuant to Section 4(a), keep intact all copyright notices for the Work and provide, reasonable to the medium or means You are utilizing: (i) the name of the Original Author (or pseudonym, if applicable) if supplied (...) --Neitram 14:07, 14. Okt. 2010 (CEST)
Nachtrag: Laut [1] genügt uns (d.h. der Wikimedia Foundation) offenbar der Abdruck der Artikel-URL als "Namensnennung". Also Namensnennung ohne Namensnennung!? *Kopfschüttel* --Neitram 14:15, 14. Okt. 2010 (CEST)
Ja, das habe auch ich als Ergebnis der Diskussion mitgenommen. *kopfschüttel*. --Popmuseum 19:29, 14. Okt. 2010 (CEST)

Ich habe deinen Beitrag mit Interesse gelesen, nicht nur, weil dieser obskure Verlag in einem anderen Werk offenbar den James-Joyce Artikel, der in der jetzigen Version noch weitestgehend von mir stammt ebenfalls übernommen hat. Hat es von dir irgendeinen Form des Protestes an Amazon oder dergleichen gegeben? Sollte es jemals zu etwas in der Richtung komme wäre Ich selbstverständlich bereit, derartige Bestrebungen zu unterstützen. --Liberaler Humanist 21:47, 17. Okt. 2010 (CEST)

Herzlichen Dank für Deine freundlichen Worte. Ich habe - wie viele andere auch - bei der Pressestelle von Amazon angeregt, diese Bücher aus dem Programm zu nehmen bzw. deutlich darauf hinweisen zu lassen, dass es Sammlungen von Wikipedia-Artikeln sind.
Amazon hat teils ausweichend teils unwillig geantwortet. Ein Umschwung wird bei den Onlinehändlern erst kommen, wenn Käufer diese Bücher retournieren, wodurch Kosten entstehen, mit denen diese Händler und Verlage nicht rechnen. - Aber urheberrechtlich ist offenbar alles im grünen Bereich.
Dieser Tage wurde ich informiert, dass die Pressestelle von Amazon all jene, die sich schriftlich über die umstrittenen Bücher beschweren, ausgerechnet auf meine Homepage verweist: Amazon und Betascript-Publishing-Nachklapp --Popmuseum 06:29, 18. Okt. 2010 (CEST)

Hallo! Ich bin gerade über Umwege auf dieser Seite gelandet und wollte nur anmerken, daß ich auch auf die Masche hereingefallen bin und ein Buch (Hofbeamter: Agathon Fain, Albert Christian Weinling, Sebastian Westernacher) gekauft habe, um Informationen zu einem eigenen Interessensgebiet zu erhalten - leider nur um festzustellen mußte, daß das interessante Kapitel nur meinen eigenen Wikipedia Artikel (Sebastian Westernacher) wiedergibt. Erworben habe ich das Buch ebenfalls über Marketplace bei Amazon. An den Händler und Amazon habe ich mich mit einer Reklamationsmail gewandt und werde das Buch auf jeden Fall zurückzuschicken. Bin ja mal gespannt, ob es mit der Rückerstattung dann auch klappt. So eine Frechheit! Was sagt eigentlich der Verbraucherschutz zu diesem Thema? --Murmelfischer 23:33, 25. Okt. 2010 (CEST)

Hallo Murmelfischer, die jüngste Wiki-interne Diskussion findest Du hier. Die Links zu nahezu allen Wikipedia-internen Diskussionen zum Thema findet Du am bequemsten in der Linkliste am Ende der folgenden Seite: Zweifelhafte "James Joyce"-Publikation mit Austriaca-Schwerpunkt.
Nachdem Betroffene (Käufer und Autoren), Blogger und die Medien über diese Bücher berichten, beginnen sich inzwischen auch schon die Konsumentenschutz-Medien (demnächst ZDF WISO), für diesen Nepp zu interessieren, weshalb sich hoffentlich demnächst auch der Verbraucherschutz dazu äußern wird. Liebe Grüße, --Popmuseum 23:43, 25. Okt. 2010 (CEST)

@popmuseum: Super! Danke für die Info! --Murmelfischer 12:56, 26. Okt. 2010 (CEST)

Gerne. --Popmuseum 21:36, 26. Okt. 2010 (CEST)
ZDF WISO hat gestern einen TV-Beitrag über die umstrittenen Wikipedia-Artikel-Verwerter ausgestrahlt. Der Beitrag mit dem Titel "Dreiste Plagiatmasche" ist unter dem folgenden Link abrufbar: Dreiste Plagiatmasche. Der Beitrag startet bei Minute 41:26 und kann durch die Beitragstitelleiste unter dem Videobereich direkt angewählt werden: Einfach die Beitragstitelleiste so lange nach rechts scrollen, bis der Titel "Dreiste Plagiatmasche" sichtbar wird und diesen anklicken. --Popmuseum 09:06, 16. Nov. 2010 (CET)

Pediapress

Du Du ja inzwischen unser Top-Experte für Printverwertung der Wikipedia bist, wollte ich Dich auf diesen Thread auf foundation-l hinweisen:

Pediapress ist zwar um Größenordnungen "netter" als die dubiosen Geschäftemacher, aber trotzdem scheint die Geschichte nicht die wahre Idylle zu sein. --Pjacobi 19:15, 16. Nov. 2010 (CET)

Danke für Deinen Hinweis. Zu Pediapress kann ich (leider oder glücklicherweise) nicht viel sagen. Ich müsste mich erst einlesen. Liebe Grüße --Popmuseum 08:06, 17. Nov. 2010 (CET)