Beuel (Bad Honnef)

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Beuel ist ein Ortsteil der Stadt Bad Honnef im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis.

Beuel schließt sich südöstlich an das Stadtzentrum an und erstreckt sich auf einem von Südwesten nach Nordosten zum Schmelztal, das heißt zum Rheinwesterwälder Vulkanrücken (Niederwesterwald), ansteigenden Gelände der Mittelterrasse des Rheins.[1] Im Süden und Osten bildet der Ohbach eine natürliche Grenze zum Ortsteil Selhof, im Westen wird Beuel in etwa durch die Linzer Straße begrenzt. Insbesondere nach Norden und Westen lässt sich das Gebiet von Beuel nur anhand historischer Grenzen definieren, da es inmitten der geschlossenen Bebauung der Bad Honnefer Stadtmitte liegt. Der Ortsteil umfasst ungefähr Höhenlagen zwischen 80 und 100 m ü. NHN. Durchquert wird Beuel in West-Ost-Richtung von der Hauptstraße (Landesstraße 144), die als Schmelztalstraße durch den Honnefer Stadtwald nach Aegidienberg hinaufführt.

Der Ortsname Beuel (Bühl) beschreibt die Anhöhe, auf der sich der Ort befindet und wird daher auch in der Wendung „op“ (=auf) Beuel verwendet. Spätestens im 13. Jahrhundert entstand am westlichen Rand von Beuel ein Bischofshof des Kölner Erzbischofs, der in Honnef über bedeutenden Grundbesitz sowie ein Hofgericht verfügte. Dem Bischofshof benachbart war bereits damals eine Burganlage (anstelle des späteren Herz-Jesu-Klosters[2]), deren Bau auf einen Ministerialen des Erzbischofs zurückgeführt wird.[3] Beuel war eine von sechs Honschaften, aus denen sich das Kirchspiel Honnef von 1555 bis zur Auflösung des Herzogtums Berg im Jahre 1806 zusammensetzte und aus denen anschließend die Gemeinde Honnef entstand.[4] Sie grenzte im Norden an die Honschaft Bondorf, im Süden an die Honschaft Selhof und im Westen an die Honschaft Mülheim.

1663 verzeichnete die Honschaft Beuel etwa 325 Einwohner, bei einer Landmaßbeschreibung des Kirchspiels Honnef im Jahre 1678 67 Hofstätten sowie 120 Morgen Weingärten. Die Weinbaufläche befand sich etwas weniger als hälftig in einheimischem Besitz und war die drittgrößte unter den Honnefer Honschaften, ihr Anteil an der gesamten Landwirtschaftsfläche war mit 60 % am höchsten.[5] 1688 erwarb das Kartäuserkloster Jülich in Beuel den Steckenhof, ab 1696 war hier auch die Abtei Deutz mit einem Weingut begütert.[6] Ebenfalls zur Honschaft Beuel zählte der nahe der Pfarrkirche gelegene Dauhof, der dem Discalceatenkloster Köln (sog. „Unbeschuhte Karmeliter“) gehörte.[7] 1746 wurden in Beuel bei einer sogenannten „Kellervisitation“ 49 steuerpflichtige Winzerhöfe aufgesucht, wobei der festgestellte Rotwein-Anteil mit 274 Ohm bei 40 % lag.[8] 1782 entstand auf dem Gebiet der Honschaft am Ohbach eine Ölmühle, die nach einem nahegelegenen „Grendel“ (Schlagbaum) am östlichen Ortsausgang den Namen Grendelsmühle trug. Um 1840 erhielt sie einen Mühlenteich, ab 1851 diente sie als Gesteins- und später als Sägemühle.[9]

1828 zählte Beuel 568 und 1843 bereits 654 Einwohner.[10][11] In den fünf Jahrzehnten nach der Stadterhebung von Honnef im Jahre 1862 wuchs Beuel baulich weitgehend mit den angrenzenden ehemaligen Honschaften zusammen, dabei entstanden an der Hauptstraße in Beuel einige Villen und Landhäuser. Der Weinbau nahm in dieser Zeit erheblich an Bedeutung ab. Durch eine Verlegung des Ohbachs nach Norden verlor Beuel ein kleineres Gebiet an den Ortsteil Selhof.[12] 1918 gründeten die Neusser Augustinerinnen in einem vormaligen Gasthof an der Hauptstraße das Herz-Jesu-Kloster, das später als Altenheim geführt wurde.[13] 1954 wurde der Dauhof abgerissen,[14] 1967 folgte der Abriss eines barocken Nachfolgebaus des Steckenhofs (auch „Neuer Pütz“ genannt) aus dem 18. Jahrhundert.[15][16] 1993 schloss das Herz-Jesu-Kloster, das noch bis 2004 als Altenheim weiterbetrieben wurde und auf dessen Grundstück bis 2012 ein neues Wohnviertel entstand.[13] Das Gelände des einstigen kölnischen Bischofshofes wird heute von der Internationalen Hochschule Bad Honnef genutzt.

Sehenswürdigkeiten

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Als Baudenkmal in der Denkmalliste der Stadt ausgewiesen sind (Auswahl):

Einzelnachweise

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  1. Cläre Pelzer: Lage und Relief der Stadt Bad Honnef am Rhein. In: August Haag (Hrsg.): Bad Honnef am Rhein. Beiträge zur Geschichte unserer Heimatgemeinde anläßlich ihrer Stadterhebung vor 100 Jahren. Verlag der Honnefer Volkszeitung, Bad Honnef 1962, S. 3–14 (hier: S. 10).
  2. Karl Günter Werber: Honnefer Spaziergänge. 2. überarbeitete Auflage. Verlag Buchhandlung Werber, Bad Honnef 2002, ISBN 3-8311-2913-4, S. 89.
  3. August Haag (Hrsg.): Bad Honnef am Rhein. Beiträge zur Geschichte unserer Heimatgemeinde anläßlich ihrer Stadterhebung vor 100 Jahren. Verlag der Honnefer Volkszeitung, Bad Honnef 1962, S. 23/24.
  4. Wilhelm Crecelius, Woldemar Harleß (Hrsg.): Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins, 20. Band 1884, S. 117 ff.
  5. Adolf Nekum: Der Weinbau in Honnef – Erinnerungen an eine 1.100jährige Geschichte (=Heimat- und Geschichtsverein „Herrschaft Löwenburg“ e. V.: Studien zur Heimatgeschichte der Stadt Bad Honnef am Rhein, Heft 10). Bad Honnef 1993, S. 34, 67, 102.
  6. Adolf Nekum: Der Weinbau in Honnef – Erinnerungen an eine 1.100jährige Geschichte (=Heimat- und Geschichtsverein „Herrschaft Löwenburg“ e. V.: Studien zur Heimatgeschichte der Stadt Bad Honnef am Rhein. Heft 10). Bad Honnef 1993, S. 65, 110.
  7. German Hubert Christian Maaßen: Geschichte der Pfarreien des Dekanates Königswinter. Köln 1890, S. 46.
  8. Adolf Nekum: Tausend Jahre Selhof, hundert Jahre Bürgerverein. Bad Honnef-Selhof 1988, S. 48.
  9. J[ohann] J[oseph] Brungs: Die Stadt Honnef und ihre Geschichte. Verlag des St. Sebastianus-Schützenvereins, Honnef 1925, S. 152–158.
  10. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1830, S. 291.
  11. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845, S. 86 (Digitalisat).
  12. Adolf Nekum: Tausend Jahre Selhof, 100 Jahre Bürgerverein. Chronik eines Dorfes und seines Bürgervereins. Bürgerverein Bad Honnef-Selhof 1988, S. 65/66.
  13. a b Von der Wildnis zum Wohnviertel in Bad Honnef, General-Anzeiger, 3. Juli 2009.
  14. Adolf Nekum: Der Weinbau in Honnef – Erinnerungen an eine 1.100jährige Geschichte (=Heimat- und Geschichtsverein „Herrschaft Löwenburg“ e. V.: Studien zur Heimatgeschichte der Stadt Bad Honnef am Rhein. Heft 10). Bad Honnef 1993, S. 34, 67, 287.
  15. Landeskonservator Rheinland: Bad Honnef – Stadtentwicklung und Stadtstruktur (= Arbeitsheft 26). Rheinland-Verlag, Köln 1979, ISBN 3-7927-0414-5, S. 54.
  16. Honnefer Volkszeitung, 1. Januar 1967, S. 13/14 (zeitpunkt.nrw)

Koordinaten: 50° 38′ 30″ N, 7° 14′ 11″ O