Bibi Johns

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Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Singles
[1]
Bella Bimba[1]
mit Starlets, Comedien-Quartett, Adalbert Luczkowski
 DE201.05.1954(26 Wo.)
Die Gypsy-Band
 DE[[Liste der Nummer-eins-Hits in 
Diamant (1955)
Diamant (1955)
04.07.1955(26 Wo.)
Im Hafen unserer Träume
mit Fred Bertelmann
 DE1201.12.1956(10 Wo.)
Mal Regen und mal Sonnenschein
 DE820.07.1957(11 Wo.)
Bum-Budi-Bum, das kann gefährlich sein
mit John Ward
 DE3706.05.1961(2 Wo.)

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Bibi Johns (* 21. Januar 1929 in Arboga, Schweden; bürgerlich Gun Birgit Johnson) ist eine schwedische Schlagersängerin und Schauspielerin, die auch international sehr bekannt wurde. Heute ist sie auch als Malerin bekannt.

Leben

Bibi Johns wuchs in Arboga auf. Dort unterhielt ihr Vater Bertil Johnson ein Fuhrgeschäft. Schon während ihrer Schulzeit trat sie unter dem Namen Gun Bertilson als Sängerin auf. Nach ihrem Schulabschluss besuchte sie auf Wunsch ihrer Eltern die Modehandwerkschule in Stockholm. Doch bewarb sie sich heimlich bei der Gruppe Vårat Gäng („Junge Bande“), die sie schon Jahre vorher anlässlich eines Konzerts in ihrem Heimatort kennengelernt hatte. Mit dieser Gruppe tingelte sie durch das Land, sie sang und spielte Klarinette und Gitarre, bis sich die Gruppe 1948 auflöste. Schon während dieser Zeit hatte sie sich den Künstlernamen Bibbi Johnson zugelegt. Nach einigen kleineren Auftritten schloss sie ihre Ausbildung an der Modehandwerkschule in Stockholm ab. Dann schloss sie sich als Gitarristin dem Trio Yvonne Modin an. Schließlich gelangte sie an die Henrik-Norin-Band, Schwedens erfolgreichste Band ihrer Zeit. Der Pianist der Gruppe brachte sie mit Heino Gaze in Kontakt, der ihr Kontakt zu einer Schallplattenfirma verschaffte, so dass ihre erste Schallplatte erschien.

Im Mai 1951 hatte sie ihr Deutschland-Debüt als Solistin im Unterhaltungsorchester des SDR in Stuttgart, im Oktober 1951 sang sie während der „Woche der leichten Musik“. Am 4. Dezember 1951 holte sie ihre Tante nach New York, wo sie bei RCA Records im April 1952 einen Plattenvertrag erhielt. Sie brachte Singles heraus wie The Night Is Filled With Echoes / Someone To Kiss Your Tears Away. Im April 1953 gewann sie den Radio- u. TV-Wettbewerb Chance of a Lifetime, besuchte dann im Juni 1953 ihren Vater in Schweden, mit dem sie seinen 50. Geburtstag feierte. Danach begegnete sie dem Electrola-Musikproduzenten Nils Nobach, der sie zu Probeaufnahmen mit nach Deutschland nahm. Am 26. Oktober 1953 entstand ihre erste Aufnahme in Deutsch, Bella Bimba (deutscher Text von Kurt Feltz) / Ich habe solche Angst (aufgenommen am 27. Oktober 1953), das von Hans-Arno Simon und Peter Ström[2] komponiert wurde (EG 8020), dann Little Rock / Bye Bye Baby (17. November 1953; EG 8022) und der erste große Hit Sehnsucht (2. November 1953) / Ich habe solche Angst (EG 8019), der im November 1953 als erste der Aufnahmen auf den Markt kam. Das Lied gehört heute zu den Evergreens des deutschen Schlagers. Im gleichen Jahr stand sie in Schweden erstmals vor der Filmkamera (Flicka med Melodie). Danach pendelte sie mehrmals zwischen Europa und den USA. Ab jener Zeit hatte sie auch in Deutschland ihren Daueraufenthalt und wurde so zum Star der 1950er Jahre. Auch drehte sie mehrere Spielfilme und sang weiterhin bei Erwin Lehns Südfunk-Tanzorchester in Stuttgart.

Als 1956 die ersten deutschen Hitparaden veröffentlicht wurden, konnte Bibi Johns keine großen Erfolge mehr feiern. Als der Verkauf ihrer Schallplatten etwas nachließ, sah man sie öfters in diversen Fernsehshows. Im Jahr 1957 wechselte sie zu Polydor, wo sie Titel wie Aber nachts in der Bar als Solistin, aber auch Duettaufnahmen mit Peter Alexander (Wir seh’n uns wieder; 1958) herausbrachte. 1958 wurde sie in der Bravo in der Serie Stars von heute vorgestellt, wo sie öffentlich einen Liedtext von Kurt Feltz kritisierte. Daraufhin beendete der Erfolgsautor und -produzent die Zusammenarbeit mit ihr; sie kehrte jedoch 1961 zur Feltz-Produktion zurück.

In den frühen 1960er Jahren war Bibi Johns zurück in Schweden mit Erfolgen als Leka med elden (Schwedische Version von Brian Hyland's Ginny come lately), Bröllopet (The Wedding) und ihr Superhit Bibis Bossa Nova (21 Wochen auf der Schwedischen Radio-Chart Svensktoppen, von denen drei Wochen auf Platz eins)

1966 bewarb sie sich bei den Deutschen Schlager-Festspielen in Baden-Baden, erreichte mit ihrem Titel Schade drum jedoch nicht das Finale. 1970 war sie in der Rolf Harris-Show und später in der Sendung Kennen Sie Miss Jones zu sehen. 1971 ging sie mit Tom Jones auf Tournee. 1986 trat sie bei Petra Schürmann in et cetera auf. Außerdem war sie in zahlreichen Nostalgieshows zu sehen und zu hören. Bis in die 1990er Jahre war Bibi Johns immer wieder zu sehen. Sie gehört zu den Kultstars des deutschen Schlagers.

Bibi Johns war zweimal verheiratet. In den 1950er Jahren war sie kurze Zeit mit einem Amerikaner verheiratet. Ihr zweiter Mann war von 1960 bis 1962 der Regisseur Michael Pfleghar, der später mit Wencke Myhre verheiratet war. Danach lebte sie einige Jahre zusammen mit dem Pianisten Peter Jacques, mit dem sie im Musical Das Schlüssel-Karussell zusammenarbeitete. Von 1974 bis ca. 1990 war der Komponist Rob Pronk ihr Lebensgefährte, und von 1997 bis 2010 lebte sie mit dem 40 Jahre jüngeren Pianisten Alex Racic zusammen.

Erfolgstitel

  • Bella Bimba 1953
  • Die Gipsy-Band 1955
  • Ich möcht auf deiner Hochzeit tanzen 1955
  • Zwei Herzen im Mai 1955
  • Im Hafen unserer Träume 1956
  • Aber Nachts in der Bar 1957
  • Mal Regen und mal Sonnenschein 1957
  • Zwei Verliebte in Paris 1960
  • Das kann gefährlich sein (Bum-budi-bum) 1961
  • Junggesellen musst du Fallen stellen 1961

Diskografie

Alben (Auswahl):

  • Bella Bimba
  • Zwei Herzen im Mai
  • Aber nachts in der Bar
  • Wie sich Mühlen dreh’n im Wind
  • Vielleicht ein Leben lang
  • Kristallen den fina (2013)

Filmografie

Quellen

  1. a b Jörg Amtage, Christian Müller Alle Hits aus Deutschlands Charts 1954–2003 Pro Business 2003, 1. Band, S. 308
  2. Pseudonym des Produzenten Nobach