Bischwind (Seßlach)

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Bischwind
Stadt Seßlach
Koordinaten: 50° 10′ N, 10° 48′ OKoordinaten: 50° 9′ 37″ N, 10° 48′ 9″ O
Höhe: 287 m ü. NN
Einwohner: 92 (30. Jun. 2022)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Eingemeindet nach: Heilgersdorf
Postleitzahl: 96145
Vorwahl: 09569
Ehemaliges Gemeindehaus
Ehemaliges Gemeindehaus

Bischwind ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Stadt Seßlach im Landkreis Coburg.

Bischwind liegt etwa 16 Kilometer südwestlich von Coburg am Fuß des Lichtensteiner Waldes. Durch den Ort fließt der Bischwindergraben, ein Zufluss der Alster. Die Kreisstraße CO 9 verbindet Bischwind mit Lichtenstein und Heilgersdorf.

Die Erstnennung von Bischwind war 1151 mit „Rovdolfus de biscofheswineden“ als Zeuge in einer Bamberger Urkunde. Dies ist allerdings fraglich, da der Ort mit Bischwind am Raueneck in älteren Urkunden nicht ohne weiteres auseinandergehalten werden kann.[2] Eine sichere urkundliche Erwähnung folgte im Jahr 1268 mit „Biscofeswinede“,[3] als die Lichtensteiner den Ort als Coburger Lehen erhielten.[4] Im Jahr 1671 hatte Bischwind 18 Herd- oder Feuerstellen.[4]

1735 wurden die evangelischen Kirchgemeinden von Bischwind und Lichtenstein zusammengelegt. Bischwind gehörte zum Hochstift Würzburg, das 1803 säkularisiert und zum größten Teil dem Kurfürstentum Bayern zugeschlagen wurde. Von Dezember 1806 bis 1814 gehörte Bischwind zum Großherzogtum Würzburg. 1862 erfolgte die Eingliederung Bischwinds in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern.

1875 hatte Bischwind bei Heilgersdorf, wie der Ort damals hieß, 176 Einwohner, 100 Gebäude und 38 Wohngebäude. Die Schule befand sich in Lichtenstein. 6 Personen gehörten zum Kirchsprengel der römisch-katholischen Pfarrkirche in Pfarrweisach und 170 zu dem der evangelisch-lutherischen Pfarrei, die mit Lichtenstein vereinigt war und dort ihren Sitz hatte.[5] 1876 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet.[4] 1925 lebten in Bischwind 137 Personen, die alle der evangelisch-lutherischen Kirche angehörten, und 29 Wohnhäuser.[6] Im Jahr 1987 hatte das Dorf 103 Einwohner und 30 Wohnhäuser mit 33 Wohnungen.[4] Am 1. Juli 1971 wurde Bischwind in Heilgersdorf eingegliedert. Ein Jahr später folgte am 1. Juli 1972 die Auflösung des unterfränkischen Landkreises Ebern. Seitdem gehört Bischwind zum oberfränkischen Landkreis Coburg. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform verlor Heilgersdorf am 1. Mai 1978 seine Selbstständigkeit als Gemeinde und wurde wie sein Ortsteil Bischwind ein Gemeindeteil der Stadt Seßlach.[7]

Im Dezember 2009 wurde in Bischwind auf einer Ackerfläche von 7,6 Hektar eine Photovoltaikanlage mit fast 23.000 Solarmodulen in Betrieb genommen.[8]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohnerzahl
1875 00000176[5]
1900 00000155[9]
1925 00000137[6]
1950 00000194[10]
1970 00000117[11]
1987 00000103[12]
2015 00000101

Sehenswürdigkeiten

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Evangelische Kirche

Die evangelisch-lutherische Kirche stammt wohl aus dem 17. Jahrhundert. Umbau und Erneuerungsmaßnahmen wurden 1843 durchgeführt. Die kleine Saalkirche hat Sandsteinwände, ein Satteldach mit Ziegeleindeckung und einen Dachreiter mit verschieferter, welscher Haube. Den eingezogene Chorraum verbindet ein spitzbogiger Triumphbogen mit dem Kirchhaus, in dem eine einstöckige Empore steht.[13]

In der Bayerischen Denkmalliste sind drei Baudenkmäler aufgeführt.

Commons: Bischwind – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Stadt Seßlach - Zahlen & Daten. In: www.sesslach.de. 30. Juni 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022.
  2. Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 4.
  3. Walter Schneier: Das Coburger Land. 2. Auflage. Coburg 1990, S. 216.
  4. a b c d Bettina Knauth: Ganz Bischwind ist auf den Beinen. In: np-coburg.de, 21. Juni 2021.
  5. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1292, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  6. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1337 (Digitalisat).
  7. Kirchengemeinde
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gehrlicher.com
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1303 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1173 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 152 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 300 (Digitalisat).
  13. Lothar Hofmann: Denkmale Region Coburg - Neustadt - Sonneberg: Orte der Einkehr und des Gebets. Historische Sakralbauten. Ein Führer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg. Verlag Gerätemuseum des Coburger Landes, Ahorn 2007, ISBN 3-930531-04-6, S. 84.