Blütengemüse
Als Blütengemüse bezeichnet man Gemüse- und Nutzpflanzen, bei denen ausschließlich Knospen, Blüten oder Blütenstände als Nahrungsmittel dienen.[1] Die Einordnung von Blütengemüse als eigenständige Gruppe ist bereits im frühen 19. Jahrhundert belegt.[2]
Beispiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Blumenkohl, Brokkoli (Brassica oleracea var. bortrytis): Die jungen, noch sehr fleischigen Blütenböden und -knospen werden gekocht verzehrt. Sie sind reich an Vitamin C und Folsäure und enthalten überdies Antioxidantien wie Brassinolide, Glucobrassicine und Gramine.[1]
- Artischocke (Cynara scolymus): Die noch geschlossenen, fleischigen Blüten werden gekocht verzehrt. Sie sind reich an Kohlenhydraten und Cynarin.[1]
- Zucchini (Cucurbita pepo): Die Zucchiniblüten werden meist gedünstet verzehrt, besonders beliebt sind gefüllte Zucchiniblüten. Die Stempel und Staubgefäße werden vorher aus den Blüten herausgeschnitten.[3]
- Große Kapuzinerkresse (Tropaeolus majus): Die Blüten sind wie die Blätter essbar und werden gerne roh in Salaten verarbeitet oder als Gewürz in Dips und Suppen verwendet. Junge, noch unreife, weiche Früchte werden wie Gewürzgurken in Essig eingelegt.[4]
Wirtschaftliche Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blütengemüse wie Blumenkohl, Brokkoli und Artischocke sind von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung, wie am Beispiel des Blumenkohls erkennbar ist: Im Jahr 2021 wurden laut der FAO, der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen, 25.843.741 t Blumenkohl und Brokkoli geerntet. Die größten Produzenten waren China, Indien und die USA. Die größten Erntemengen in Europa wurden von Spanien, Italien und Frankreich eingebracht.[5] Ähnlich sieht es bei Artischocken aus: 2021 wurden laut der FAO weltweit 1.470.332 t Artischocken geerntet. Die größten Anbauländer in der EU waren Italien, Spanien, Frankreich (27.080 t) und Griechenland (7.890 t). Die Schweiz produzierte circa 3 Tonnen.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Robert Ebermann, Ibrahim Elmadfa: Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung. Springer-Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 9783709102114.
- Reinhard Lieberei, Wolfgang Franke, Christoph Reisdorff: Nutzpflanzenkunde: 118 Tabellen. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-13-530407-6.
- Maria Haumaier: Das große Buch der Kräuter & Gewürze. Teubner, München 2013, ISBN 9783833807671.
- Konrad Fuss: Der erste Unterricht in der Naturgeschichte: ein Wiederholungs- und Übungsbuch für die Hand der Schüler und Schülerinnen an Volks- und höheren Töchterschueln, sowie verwandten Anstalten. Dritter Kursus. 3. Band. Korn-Verlag, München 1895.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Robert Ebermann, Ibrahim Elmadfa: Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung. Stuttgart 2011, S. 377 & 378.
- ↑ Konrad Fuss: Der erste Unterricht in der Naturgeschichte. München 1895, S. 91–93.
- ↑ Reinhard Lieberei, Wolfgang Franke, Christoph Reisdorff: Nutzpflanzenkunde. Stuttgart 2007, S. 238–240.
- ↑ Maria Haumaier: Das große Buch der Kräuter & Gewürze. München 2013, Seite 32.
- ↑ Crops, primary > Cauliflowers and broccoli. In: Produktionsstatistik der FAO für 2021. fao.org, abgerufen am 3. Februar 2023 (englisch).
- ↑ Crops > Artichokes. In: Offizielle Produktionsstatistik der FAO für 2021. fao.org, abgerufen am 20. April 2023 (englisch).