Campo Mourão

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Município de Campo Mourão
Campo Mourão

Luftbildaufnahme (2010)
Campo Mourão (Brasilien)
Campo Mourão (Brasilien)
Campo Mourão
Koordinaten 24° 3′ S, 52° 23′ WKoordinaten: 24° 3′ S, 52° 23′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 10. Oktober 1947 (76 Jahre)Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Gliederung 2 Distrikte
Höhe 630 m
Gewässer Rio Mourão
Klima tropisch, Cfa
Fläche 749,6 km²
Einwohner 87.194 (2010[1])
Dichte 116,3 Ew./km²
Schätzung 94.859 (1. Juli 2019)[1]
Gemeindecode IBGE: 4104303
Postleitzahl 87301-100
Telefonvorwahl (+55) 44
Zeitzone UTC−3
Website campomourao (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt Tauillo Tezelli (2017–2020)
Partei PPS
Wirtschaft
BIP 3.367.842 Tsd. R$
36.002 R$ pro Kopf
(2016)
HDI 0,757 (hoch) (2010)
Karte

Campo Mourão (offiziell Município de Campo Mourão) ist eine Stadt im brasilianischen Bundesstaat Paraná. Sie hatte im Volkszählungsjahr 2010 87.194 Einwohner, diese Campo-Mourenser wurden zum 1. Juli 2019 auf 94.859 Einwohner geschätzt, die auf einer Gemeindefläche von rund 749,6 km² leben.[1] Die Bevölkerung konzentriert sich zu rund 95 % auf den urbanen Kern, rechnerisch beträgt die Bevölkerungsdichte 116 Personen pro km², sie steht an 21. Stelle der bevölkerungsreichsten Munizipien des Bundesstaates.

Sie liegt auf eine Höhe von 630 Meter über Meeresspiegel. Die Entfernung zur Hauptstadt Curitiba beträgt rund 460 km.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Umliegende Gemeinden sind Peabiru, Barbosa Ferraz, Luiziana, Corumbataí do Sul, Farol, Mamborê und Araruna.

Das vorherrschende Biom ist Mata Atlântica, der Boden ist fruchtbar durch Terra Roxa. Sie liegt auf dem basaltischen Terceiro Planalto Paranaense (Dritte paranaische Hochebene), auch bekannt als Planalto de Guarapuava.[2] Sie hat Flächenanteil am Staatspark Parque Estadual Lago Azul.

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt im Becken des Rio Ivaí und gehört zum Einzugsgebiet des Rio Paraná. Ihr wichtigster Fluss ist der Rio Mourão, der die Gemeinde in südnördlicher Richtung durchfließt.[3] Sie hat Anteil am Stausee Represa Mourão mit einem Wasserkraftwerk von 8 MW. Entlang der östlichen Munizipgrenze zu Corumbataí do Sul fließt der Rio Arurão in Richtung Nordosten zum Rio Ivaí.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt hat tropisches gemäßigtes Klima, Cfa nach der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger. Die Durchschnittstemperatur ist 19,9 °C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 1570 mm im Jahr.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitliche Abfolge der Zugehörigkeiten bis zur Selbständigkeit, die Entdeckung folgt von der Küste aus in das Hinterland, wo die großen Weiten von tropeiros erkundet worden waren: Paranaguá, entstanden durch königliche Charta vom 29. Juli 1648, daraus entstand Curitiba am 29. März 1693, aus Curitiba wurde Castro (Paraná) am 24. September 1788 ausgegliedert, aus Castro entstand am 17. Juli 1852 Guarapuava, aus Guarapuava entstand am 30. Dezember 1943 Pitanga (Paraná) und aus Pitanga wurde am 10. Oktober 1947 Campo Mourão ausgegliedert, die eigentliche Emanzipation fand am 5. Dezember 1947 statt, was als Gründungsdatum im Stadtwappen steht.

Kommunalverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Exekutive liegt bei dem Stadtpräfekten (Bürgermeister). Bei der Kommunalwahl 2016 wurde Tauillo Tezelli von dem Partido Popular Socialista (PPS) zum Stadtpräfekten für die Amtszeit von 2017 bis 2020 gewählt.[5] Tezelli war bereits von 1997 bis 2005 Bürgermeister gewesen.

Die Legislative liegt bei einem gewählten 13-köpfigen Stadtrat, den vereadores der Câmara Municipal.

Das Munizip gliedert sich in zwei Distrikte, den Distrito de Campo Mourão (Munizipalsitz) und den Distrito de Piquirivaí, die Stadt in zahlreiche benanntebairros unterteilt.

Liste der Stadtpräfekten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Name von bis
1 José Antônio dos Santos in 1947
2 Pedro Viriato de Souza Filho 1947 – 1950
3 Devete de Paula Xavier 1950
4 Joaquim Teodoro de Oliveira 1951
5 Daniel Portela 1951 – 1955
6 Roberto Brzezinski 1955 – 1959
7 Paulo Vinicius Fortes 1959
8 Antônio Teodoro de Oliveira 1959 – 1963
9 Milton Luiz Pereira 1963 – 1967
10 Rosalino Mansuetto Salvadori 1967 – 1968
11 Augustinho Vecchi 1968 – 1969
12 Horácio Amaral 1969 – 1973
13 Renato Fernandes Silva 1973 – 1977
14 Augustinho Vecchi 1977 – 1983
15 José Pochapski 1983 – 1989
16 Augustinho Vecchi 1989 – 1993
17 Rubens Bueno 1993 – 1997
18 Tauillo Tezelli 1997 – 2005
19 Nelson Jose Tureck 2005 – 2012
20 Regina Dubay 2013 – 2016
21 Tauillo Tezelli 2017 – 2020

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1950 entstanden aus dem Gebiet von Campo Mourão neun weitere selbständige Städte.

Jahr Einwohner Stadt Land
1950 32.948 836 32.112
1960* 141.157 19.489 121.668
1970 77.118 27.911 49.207
1980 75.423 49.339 26.084
1991 82.318 72.335 9.983
2000 80.476 74.754 5.722
2010 87.287 82.757 4.530
2019 94.859 ? ?
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Quelle: IBGE (2011)[6][7] – Anm. *: Gebietsreformen

Ethnische Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ethnische Gruppen nach der statistischen Einteilung des IBGE (Stand 2000 mit 80.476, Stand 2010 mit 87.287 Einwohnern):[8]

Gruppe Anteil
2000
Anteil
2010
Anmerkung[9]
Brancos 60.736   57.513 Weiße, Nachfahren von Europäern
Pardos 16.685   25.317 Mischrassige, Mulatten, Mestizen
Pretos 1.945   3.000 Schwarze
Amarelos 761   1.175 Asiaten
Indígenas 222   189 indigene Bevölkerung
ohne Angabe 128

Analphabetenquote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Campo Mourão hatte 1991 eine Analphabetenquote von 21 % (inklusive nicht abgeschlossener Grundschulbildung), die sich bei der Volkszählung 2010 bereits auf 9,2 % reduziert hatte.[6] Rund 22 % der Bevölkerung waren 2010 Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre.

Analphabetenquote
Jahr Prozent
1991
  
21,01
2000
  
13,90
2010
  
9,23

Durchschnittseinkommen und Lebensstandard[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das monatliche Durchschnittseinkommen betrug 2017 den Faktor 2,5 des brasilianischen Mindestlohns (Salário mínimo) von R$ 880,00 (Einkommen umgerechnet für 2019: rund 498 € monatlich). Der Index der menschlichen Entwicklung (HDI) ist mit 0,757 für 2010 als hoch eingestuft.

2017 waren 29.777 Personen oder 31,6 % der Bevölkerung als fest im Arbeitsverhältnis stehend gemeldet, 29,9 % der Bevölkerung hatten 2010 ein Einkommen von der Hälfte des Minimallohns.[10]

HDI
Jahr Punkte
1991
  
0,524
2000
  
0,675
2010
  
0,757

Das Bruttosozialprodukt pro Kopf betrug 2016 36.001,60 R$, das Bruttosozialprodukt der Gemeinde belief sich 2016 auf 3.367.841,53 × Tsd. R$.[11] Damit stand Campo Mourão an 18. Stelle der Wirtschaftskraft der 399 Munizipien des Bundesstaates und an 260. Stelle der 5570 Munizipien Brasiliens.

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenverbindungen
BR-487 Campo Mourão – Naviraí (MS) – Cruzeiro do Oeste (Boiadeira) – Guarapuava – Curitiba
BR-158 Campo Mourão – PeabiruRoncadur
BR-558 Campo Mourão – Araruna
BR-369 Campo Mourão – Cascavel
BR-272 Campo Mourão – Goioerê

Die Stadt verfügt über den Flughafen Campo Mourão (Aeroporto de Campo Mourão – Coronel Geraldo Guia de Aquino), IATA: CBW, ICAO: SSKM, der seit 2019 in ein neues Regionalflugnetzprogramm der Landesregierung Paraná eingebunden ist.[12]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Campo Mourão – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Campo Mourão – Panorama. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 1. Dezember 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Paraná - Cola da Web. In: coladaweb.com. Abgerufen am 1. Dezember 2019 (brasilianisches Portugiesisch, Bildungswebsite).
  3. Secretaria de Estado do Meio Ambiente e Recursos Hídricos – SEMA (Hrsg.): Bacias hidrográficas do Paraná. Curitiba 2010 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [PDF]).
  4. Klima Campo Mourão: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm für Campo Mourão - Climate-Data.org. In: de.climate-data.org. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  5. Tauillo Tezelli 23 (Prefeito). In: todapolitica.com. Eleições 2016, abgerufen am 1. Dezember 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. a b Atlas do Desenvolvimento Humano no Brasil: Campo Mourão, PR@1@2Vorlage:Toter Link/www.atlasbrasil.org.br (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Abgerufen am 1. Dezember 2019 (brasilianisches Portugiesisch)
  7. Censos demográficos do IBGE (1872–2010). Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010, S. 229. (Online; PDF; 125,3 MB)
  8. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática - SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 1. Dezember 2019 (portugiesisch, Datenbankabfrage, Suchbegriffe Campo Mourão (PR) und Cor ou raça).
  9. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  10. Campo Mourão – Panorama – Trabalho e rendimento. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 1. Dezember 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  11. Campo Mourão – Produto Interno Bruto dos Municípios. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 1. Dezember 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  12. Paraná ganha 11 novas rotas de voos espalhadas pelo Estado. In: www.aen.pr.gov.br. Agência Estadual de Notícias, 6. August 2019, abgerufen am 1. Dezember 2019 (brasilianisches Portugiesisch).