Carl Aubel
Carl Aubel[1], auch Karl Aubel[2] (* 27. März 1837 in Kassel; † 27. April 1882 in Köln)[3] war ein deutscher Ingenieur. Er erfand das nach ihm benannte heliographische Verfahren zur Reproduktion von Kupferstichen, Lithographien und Holzschnitten.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carl Aubel, Sohn des Kasseler Porträtmalers, Akademieprofessors und Galeriedirektors Karl Christian Aubel, war im Winter 1861 als „fürstl. Demidoff’scher Berg- und Hütteningenieur“ in den Hüttenwerken „zu Nischne Tagilsk am Ural“ in Russland tätig. Unter anderem über seine dortigen Erfahrungen veröffentlichte Aubel mehrere Aufsätze im Polytechnischen Journal.[4] Zurückgekehrt nach Köln, beantragte Aubel im Auftrag des russischen Generalmajors Raschette für den in Russland entwickelten Universalschachtofen die europäische Patente.[5] Aubels Schwager, der Architekt August Carl Lange, fertigte die Patentzeichnungen an und übernahm die Bauleitung der 1864 in Mülheim bei Köln errichteten Schachtöfen.[6]
Über eine 1869 getätigte „geognostisch-industrielle“ (Forschungs-) „Reise nach Lappland und Kanin“ veröffentlichten Karl Aubel und sein Bruder, der Maler Hermann Aubel, ihr Buch Ein Polarsommer …, das sie „dem Andenken ihres verehrten Protectors […] Konstantin von Ungern-Sternberg“ widmeten und das 1874 noch über den Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig erschien. Die am Buchende wiedergegebene Landkarte hatte Karl Aubel laut den dortigen Angaben selbst gezeichnet.[7]
Etwa im Jahr der Ausrufung des Deutschen Kaiserreichs 1871 gründete Carl Aubel[8] gemeinsam mit dem Zeichner Ernst Kaiser[9] die Druckerei Aubeldruck-Anstalt Aubel & Kaiser.[10] Ihren Sitz hatte die Firma bei Köln unter der Adresse Lindenhöhe 38.[9]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Aubel: Die Schmelzung des Platins mittelst Holzkohlen. In: Polytechnisches Journal. 165, 1862, S. 278–283.
- Carl Aubel: Schmelzung des Platins im Focus der Düse eines Eisenhohofens auf Retortenkohks-Unterlage. In: Polytechnisches Journal. 168, 1863, S. 28–35.
- Carl Aubel: Ueber eine neue Extractionsmethode kupferhaltiger Schlacken mittelst verdünnter Schwefelsäure. In: Polytechnisches Journal. 184, 1867, S. 137–139.
- Carl Aubel: Ueber die Anwendung des gebrannten Kalkes statt des rohen Kalksteins bei dem Betriebe der Eisenhohöfen. In: Polytechnisches Journal. 184, 1867, S. 427–430.
- Carl Aubel: Neue Methode zur Bestimmung des Kupferoxydul-Gehaltes in Gaarkupfern etc. In: Polytechnisches Journal. 185, 1867, S. 377–382.
- Hermann und Carl Aubel: Ein Polarsommer. Reise nach Lappland und Kanin. Von Hermann und Carl Aubel. Mit vier Abbildungen in Holzschnitt und einer Karte, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1874; online
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werner Neite: Einige Nachrichten über Leben und Taten des Ingenieurs Carl Aubel, Band 9 der Reihe Kleine Schriften zur Kölner Stadtgeschichte, hrsg. vom Kölnischen Stadtmuseum, Kölnisches Stadtmuseum, 2000, ISBN 3-927396-81-8 und ISBN 978-3-927396-81-4[11]
- Allgemeines Künstlerlexikon[1]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- N.N.: Aubel, Carl auf dem Wiki der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), zuletzt abgerufen am 9. Januar 2014
- Aubel, Karl auf der Seite der Europeana.eu
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ Angaben laut der Europeana (siehe unter dem Abschnitt Weblinks)
- ↑ N.N.: Aubel, Carl (siehe unter dem Abschnitt Weblinks)
- ↑ Siehe im Abschnitt Schriften
- ↑ Aloysius Jakob Zorn: Der Architekt August Carl Lange (1834–1884). Dissertation, RWTH Aachen, 1980, Band 1, S. 13.
- ↑ Aloysius Jakob Zorn: Der Architekt August Carl Lange (1834–1884). Dissertation, RWTH Aachen, 1980, Band 1, S. 14.
- ↑ Vergleiche das Digitalisat (der British Library, im Abschnitt Schriften)
- ↑ Vergleiche Literatur von und über Aubeldruck-Anstalt Aubel & Kaiser (Köln) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ a b Vergleiche diese Angaben im Bildindex vom Bildarchiv Foto Marburg, zuletzt abgerufen am 9. Januar 2014
- ↑ Vergleiche die Dokumentation bei Commons (unter dem Abschnitt Weblinks)
- ↑ Nachweis über Google-Bücher
Personendaten | |
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NAME | Aubel, Carl |
ALTERNATIVNAMEN | Aubel, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ingenieur, Erfinder und Buchdrucker |
GEBURTSDATUM | 27. März 1837 |
GEBURTSORT | Kassel |
STERBEDATUM | 27. April 1882 |
STERBEORT | Köln |