„Caster Semenya“ – Versionsunterschied

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'''Mokgadi Caster Semenya''' (* [[7. Januar]] [[1991]] in [[Polokwane|Pietersburg]]) ist eine [[Südafrika|südafrikanischer]] [[Mittelstreckenlauf|Mittelstreckenläufer]].


== Leben ==
== Leben ==

Version vom 4. September 2011, 13:13 Uhr

Caster Semenya
Medaillenspiegel

Mittelstreckenläuferin

Sudafrika Südafrika
Weltmeisterschaften
Gold 2009 Berlin 800 m

Mokgadi Caster Semenya (* 7. Januar 1991 in Pietersburg) ist eine südafrikanischer Mittelstreckenläufer.

Leben

Semenya wurde im Dorf Ga-Masehlong in der Nähe von Pietersburg, dem heutigen Polokwane, geboren und studiert derzeit Sportwissenschaften an der Universität Pretoria.

Bei der Leichtathletik-Juniorenweltmeisterschaft 2008 in Bydgoszcz schied sie im 800-Meter-Lauf noch mit einer Zeit von 2:11,98 min in der Vorrunde aus. Bereits im folgenden Jahr stellte sie im Juli mit 1:56,72 min überraschend eine zwischenzeitliche Weltjahresbestleistung auf.

Den bisher größten Erfolg ihrer Karriere feierte sie mit dem Gewinn der Goldmedaille im 800-Meter-Lauf bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009 in Berlin. In persönlicher Bestzeit von 1:55,45 min distanzierte sie die Kenianerin Janeth Jepkosgei Busienei und die Britin Jennifer Meadows auf den folgenden Plätzen um über zwei Sekunden.

Im Vorfeld des WM-Laufes machten Gerüchte die Runde, dass Semenya eventuell intersexuell sei. Als Indizien wurden die ungewöhnliche Leistungssteigerung innerhalb nur eines Jahres, die tiefe Stimme und das maskuline Aussehen genannt. Ein Startverbot lehnte der Leichtathletikverband IAAF ab, da, so eine Sprecherin, „keine Beweise“ vorlägen. Nach ihrem deutlichen Sieg in Berlin reagierte der Verband jedoch auf die zunehmenden Zweifel und ordnete zwei Tests zur Überprüfung des Geschlechts von Semenya an, die in Südafrika und Berlin ausgewertet werden sollen.[1] Menschenrechtsgruppen kritisierten die Tests, Südafrika legte Beschwerde bei der UN ein.[2][3][4][5]

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF kommentierte die angeblichen Ergebnisse nicht. IAAF-Generalsekretär Pierre Weiss teilte der Presse mit: „Es ist klar, dass sie eine Frau ist, aber vielleicht nicht zu 100 Prozent.“[6][7] Eine Woche später wurde bekannt, dass der südafrikanische Leichtathletik-Verband (ASA) bereits vor der WM bei Semenya einen Geschlechtstest angeordnet hatte, um die Startberechtigung für Frauenrennen zu prüfen. Daraufhin gelangte Verbandspräsident Leonard Chuene in die Kritik, der gemeinsam mit Politikern Tests stets bestritten und die IAAF für die Behandlung des Semenya-Falles kritisiert hatte.[8]

Anfang November 2009 wurde Leonard Chuene samt Präsidium von der South African Sports Confederation and Olympic Comitee (SASCOC) suspendiert, nachdem sein Verband zuvor Abbitte für das Fehlverhalten im Fall der 800-m-Weltmeisterin geleistet hatte.[9]

Trotz der Vorgänge behält Semenya die Goldmedaille und das Preisgeld, und alle medizinischen Untersuchungen werden vertraulich behandelt.[10]

Am 6. Juli 2010 gab die IAAF bekannt, dass Semanya wieder bei den Frauen starten darf.[11]

Bestleistungen

Commons: Caster Semenya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. Dieterich: Stille Läuferin wird zum Politikum. In: Financial Times Deutschland. 25. August 2009
  2. Oliver Tolmein: Geschlecht kann man nicht testen. In: Der Freitag. 26. August 2009
  3. Geschlechtstest bei Semenya. Südafrika will Uno einschalten. In: Der Spiegel. 21. August 2009
  4. Uschi Diesl: Gonaden, wie bitte? Eine intersexuelle 800-Meter-Weltmeisterin? Nicht mit den deutschen Medien! In: Junge Welt. 25. August 2009, Seite 16
  5. Heinz-Jürgen Voß: Radiointerview bei Radio Corax. 24. August 2009
  6. J. Hungermann und C. Putsch: Weltmeisterin Semenya soll ein Zwitter sein. In: Die WELT vom 19. November 2009
  7. Weltverband will Gewissheit über Semenya. In: NZZ. 13. September 2009
  8. vgl. Michael Rensch: Missbraucht für Gold bei faz.net, 20. September 2009 (aufgerufen am 21. September 2009)
  9. Verband leistet Abbitte, Präsident gefeuert. auf rp-online.de, 5. November 2009
  10. Semenya darf 800-m-WM-Gold behalten. In: NZZ vom 19. November 2009
  11. Semenya darf antreten bei: iaaf.org, 6. Juli 2010 (aufgerufen am 7. Juli 2010)