Christopher Lehmpfuhl
Christopher Lehmpfuhl (* 1972 in Berlin) ist ein zeitgenössischer deutscher Plein-Air-Maler aus Berlin.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christopher Lehmpfuhls Mutter war Klavierlehrerin, sein Vater promovierter Physiker[1], seine zehn Jahre ältere Schwester Karena Collet ist heute als Kunst-Fotografin[2] tätig. Nach dem Abitur studierte er von 1992 bis 1998 Malerei bei Professor Klaus Fußmann[3] an der Hochschule der Künste (heute Universität der Künste). Sein Studium schloss er als Meisterschüler ab und erhielt dafür 1998 den GASAG Kunstpreis[4]. Seit 1996 ist er freischaffender Maler. Seit 2005 ist er mit Erika Maxim-Lehmpfuhl (Kunsthistorikerin, Studiomanagerin und Mitarbeiterin) verheiratet, mit ihrer gemeinsamen Tochter leben sie in Berlin.
Werkbetrachtung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der neue Typus des Plein-Air-Malers
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christopher Lehmpfuhl lehnt sich an die Tradition der Plein-Air-Malerei des Impressionismus an.[5] Er malt vor seinem Bildmotiv, unter freiem Himmel, im urbanen Raum und in der freien Natur, im In- sowie Ausland, häufig während seiner Malreisen. Er vollendet seine Bilder immer vor Ort, ob in der Natur oder in der Stadt, bei jeder Wetterlage.[6] Lehmpfuhl arbeitet mit Ölfarbe, die er mit den Händen[7] pastos auf die Leinwand aufträgt und darauf modelliert. Häufig wiederkehrendes Thema in seinen Werken ist das Licht mit seinen wechselnden Stimmungen.[8]
Bildnerische Wirkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Beginn seiner Laufbahn arbeitete Lehmpfuhl überwiegend mit kleinen Formaten, die mit den Transportmöglichkeiten wuchsen. Heutzutage handelt es sich bei seinen Bildern meist um große Hoch- und Querformate, in denen er seine Motive in Panoramen, Ausschnitten und Nahansichten wiedergibt. Seine Ölbilder kennzeichnet eine haptische Bildoberfläche, die einen reliefartigen[9] und skulpturalen Charakter aufweist. Durch die Kombination aus dem dicken Farbauftrag und den ausschnitthaften Bildmotiven ergibt sich ein Spiel mit Figuration[10] und Abstraktion[11]. Aus der Nähe betrachtet wirken die Bildgegenstände grob und unscharf. Erst aus einigen Metern Entfernung erscheinen die abstrakten Materialbilder und dicht-kompakten Farbmassen als Landschaften und urbane Räume mit plastischer Dreidimensionalität.[12]
Ausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1996: Galerie am See, Potsdam
- 1998: Galerie Ludwig Lange, Berlin; GASAG Berlin
- 1999: Galerie Netuschil, Darmstadt
- 2000: Galerie Sebastian Drum, Schleswig, Galerie Schloss Mochental, Ehingen
- 2002: Galerie Baumgarte, Bielefeld; Galerie Schloss Neuhaus, Salzburg
- 2003: Galerie Ludwig Lange, Berlin; Städtische Galerie, Wangen; Galerie Meyer, Lüneburg
- 2004: Galerie Hoopmann, Amsterdam, Kulturzentrum Ponta del Gada, Azoren
- 2005: Galerie Lange, Berlin; Kunstverein Hohenaschau, Aschau; Galerie Schottelius European Fine Arts, San Francisco; Galerie Schrade, Karlsruhe
- 2006: Fähre, Bad Saulgau; Galerie Schrade & Blashofer, Karlsruhe
- 2007: Ernst-Ludwig-Kirchner Kunstverein, Fehmarn
- 2007: Residenz, München, anlässlich der Verleihung des Kunststipendiums der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
- 2007: Ray Hughes Gallery, Sydney
- 2008: Galerie Meier, Freiburg; Galerie Sundermann, Würzburg, Galerie Ludorff, Düsseldorf
- 2009: Galerie Carzaniga, Basel; Nordsee Museum Husum, Nissenhaus
- 2010: Galerie Herold, Hamburg; Kunstverein Osterholz, Osterholz-Scharmbeck; Alte Münze, Berlin, Kunst-Kabinett Usedom, Benz
- 2011: Krefelder Kunstverein; Gut Altenkamp, Papenburg; Galerie Ludorff, Düsseldorf
- 2012: Galerie Berlin, Berlin; Alte Münze Berlin, Eröffnung durch Kulturstaatsminister Bernd Neumann
- 2013: Baumhaus, Wismar; Kunstverein Coburg; Kunstverein der Stadt Glauchau
- 2014: Galerie Bode, Nürnberg; Ostholstein Museum, Eutin; Nordsee-Museum, Nissenhaus, Husum; Galerie Ludorff, Düsseldorf
- 2015: Bode Project Space, Daegu; Box Freiraum, Berlin; Galerie Schrade, Karlsruhe
- 2016: Rudolf Stolz-Museum, Sexten; European School of Management, Berlin; Kurt Tucholsky Literaturmuseum, Schloss Rheinsberg, Robert-Köppe Haus, Schieder-Schwalenberg, Museum Bensheim
- 2017: Galerie Schrade, Mochental, Ehingen; Galerie im Fruchtkasten, Kloster Ochsenhausen; Präsentation im Foyer des Humboldtforums im Rahmen des Spendentages; Fabrik der Künste, Hamburg
- 2018: Galerie Ludorff, Düsseldorf; Große Werkschau vom Schlossplatz-Zyklus in der U5 „Unter den Linden“ in Kooperation mit Bertelsmann und PPG U5; Kunsthaus Hänisch, Kappeln
- 2019: Museum Würth, Künzelsau; Galerie Carzaniga, Basel, Galerie Netuschil, Darmstadt; Barnachhalle K, Hamburg
- 2020: Galerie Kornfeld, Berlin; Galerie Ludorff, Düsseldorf; Fabrik der Künste, Hamburg; Galerie Urs Reichlin, Zug; Galerie Noah, Augsburg
- 2021: Museum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf: Farbrausch. Christopher Lehmpfuhl, Schleswig; Museum Würth Rioja (Spanien): Pathos – Christopher Lehmpfuhl in der Sammlung Würth
- 2023: Galerie Ludorff, Düsseldorf; Museum Würth Arlesheim (Schweiz)
Gruppenausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1997: Artarmon Gallery, Sydney
- 2000: Galerie Schloss Mochental, Ehingen
- 2001: Große Kunstausstellung, Haus der Kunst, München
- 2003: Grenzlandausstellung, Apenrade
- 2004: Altonaer Museum, Hamburg
- 2007: Galerie Meyer, Lüneburg
- 2008: Galerie im Elysee, Hamburg
- 2009: Internationales Maritimes Museum Hamburg
- 2010: Peter Behrens-Bau, Frankfurt-Höchst
- 2011: Georg Kolbe Museum, Berlin; Museum Würth, Künzelsau
- 2012: Galerie Bode, Nürnberg2011: Berliner Stadtimpressionen heute in der Bildenden Kunst Staatskanzlei Berliner Rathaus
- 2013: Schloss Gottorf, Schleswig; Krefelder Kunstverein, Krefeld
- 2014: Stadtmuseum Langenfeld
- 2015: Galerie Lebon, Paris
- 2016: Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall; Kunstverein Kreis Gütersloh, Gütersloh; Museum Würth, Chur
- 2017: Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall; Galerie Urs Reichlin, Zug
- 2018: Kunstmix, Kopenhagen; Sammlung Hurrle, Durbach; Schloss Gottorf, Schleswig
- 2020: König Galerie, Berlin
Kunstpreise und Stipendien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1998: GASAG-Kunstpreis
- 2000: Franz-Joseph-Spiegler-Preis, Schloss Mochental, Ehingen
- 2001: Kunstpreis „Salzburg in neuen Ansichten“, Schloss Neuhaus, Salzburg
- 2006: Kunstpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
- 2010: Atelierstipendium Wollerau, Peach Propertys Group, Schweiz
- 2011: Kunstpreis der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe
- 2013: Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft an die Norddeutschen Realisten
- 2018: Baumkunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen, Schloss Gottorf
- 2019: Wolfgang Klähn-Preis; Publikumspreis an die Norddeutschen Realisten auf der NordArt
Mitgliedschaften und Lehrtätigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1998: Mitglied im Verein Berliner Künstler
- 1999: Mitglied im Künstlersonderbund (2001–2007 Tätigkeit im Vorstand und Führung diverser Künstlergespräche mit dessen Mitgliedern)
- Seit 2001: Lehrtätigkeiten an der Staatlichen Zeichenakademie, Hanau
- 2002: Mitglied in der Neue Gruppen, München
- Seit 2003: Mitglied bei den Norddeutschen Realisten
- Seit 2004: Lehrtätigkeiten an der Akademie Vulkaneifel, Steffeln
- Seit 2006: Lehrtätigkeiten an der Akademie für Malerei, Berlin
Arbeiten in öffentlichen Sammlungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christopher Lehmpfuhls Arbeiten finden sich in vielen Sammlungen, so zum Beispiel:
- Allianz Berlin
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit, Berlin
- Deutscher Bundestag, Berlin
- Deutsches Institut für Normung e. V. (DIN), Berlin
- GASAG, Berlin
- Sammlung Haas, Berlin
- Sammlung Mache, Witten
- Sammlung Oberwelland, Berlin
- Sammlung Hurrle, Durbach
- WestLB AG, Düsseldorf
- Kunsthalle Emden
- Sammlung Schües, Hamburg
- Mecklenburgische Versicherungsgruppe, Hannover
- NORD/LB, Hannover
- NordseeMuseum Husum
- Itzehoer Versicherungen, Itzehoe
- Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
- Städtische Galerie, Karlsruhe
- ZKM, Karlsruhe
- Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Kiel
- Kölnisches Stadtmuseum, Köln
- Schloss Gottorf, Schleswig
- Sammlung Würth, Schwäbisch Hall
- Kunsthalle Schweinfurt
- Nolde Stiftung, Seebüll
- Kunstmuseum Solingen
- Ulmer Museum, Ulm
- Sammlung Bindella, Zürich[13]
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- „Farbrausch“, Imhof Verlag, Petersberg, 2021, 236 Seiten
- „Still-Lebendige-Stadt-Landschaften“, Galerie Urs Reichlin, Zug, 2020, 56 Seiten
- „Licht / Blicke“, Galerie Kornfeld, Berlin 2020, 24 Seiten
- „Zwischen Pathos und Pastos – Christopher Lehmpfuhl in der Sammlung Würth“, Swiridoff Verlag 2019, 116 Seiten
- „Von der Stadt in die Berge“, Galerie Carzaniga, Basel 2019, 63 Seiten
- „Malreise nach Sylt“, Galerie Müllers, Rendsburg 2019, 39 Seiten
- „Malreise nach Irland“, Galerie Müllers, Rendsburg 2018, 55 Seiten
- „Aquarelle. Watercolours“, Galerie Tobias Schrade, Ulm 2018, 71 Seiten
- „Vor Ort. Neue Bilder“, Galerie Ludorff, Düsseldorf 2018, 80 Seiten
- „Herbstklänge“, Galerie Schrade, Karlsruhe 2018, 55 Seiten
- „Christopher Lehmpfuhl in Georgien“, Galerie Kornfeld, Berlin 2018, 87 Seiten
- „Das Licht des Nordens“, Galerie Müllers, Rendsburg 2017, 71 Seiten
- „Schwabenritt“, Galerie Schloss Mochental, Ehingen 2016, 55 Seiten
- „Plein-Air-Malerei in den Dolomiten“, Hirmer Verlag, München 2016, 120 Seiten
- „Sylt im Licht“, Galerie Müllers, Rendsburg 2016, 40 Seiten
- „Die Farben des Schnees“, Kunstmuseum Bensheim, Bensheim 2016, 44 Seiten
- NZZ Edition Nr. 1, Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2016, 20 Seiten
- „Meer. Berge. Plein Air Malerei“, hg. von Erika Maxim-Lehmpfuhl und Christopher Lehmpfuhl, Berlin 2014, 136 Seiten
- „Von Speyer bis zum Bodensee“, Galerie Schrade, Schloß Mochental 2013, 64 Seiten
- „Vier Jahreszeiten“, Galerie Netuschil, Darmstadt 2013, 56 Seiten
- „Berlin Plein Air. Malerei 1995 – 2010“, hg. von Erika Maxim-Lehmpfuhl, Berlin 2011, 456 Seiten
- „Bilder aus der Schweiz“, Galerie Carzaniga, Basel 2011, 48 Seiten[14]
Malreisen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Australien, Ägypten, Azoren, China, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Georgien, Indien, Irland, Island, Italien, Lappland, Malaysia, Mexiko, Nepal, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweiz, Spanien, Südkorea, USA.[15]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christopher Lehmpfuhl auf Artfacts
- Homepage von Christopher Lehmpfuhl
- Film: "Die neue Mitte"
- Film: "Christopher Lehmpfuhl in Island"
- "Mit blossen Händen", Porträt im Cicero, 2019
- Portfolio in der Neuen Zürcher Zeitung, 2016
- Beitrag im NDR Kulturradio, 2017
- Christopher Lehmpfuhl in der Sammlung des Deutschen Bundestages
- „Maler müssen übertreiben“. Ein Gespräch zwischen Christopher Lehmpfuhl und Klaus Fußmann im Tagesspiegel, 2012
- WDR 5 (Westdeutscher Rundfunk) Tischgespräch vom 21. Juli 2021
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Chronist des Wandels. Abgerufen am 7. Oktober 2020.
- ↑ Vita | Karena Collet Fotografie. Abgerufen am 7. Oktober 2020 (britisches Englisch).
- ↑ Christopher Lehmpfuhl. Ehemals im ; abgerufen am 7. Oktober 2020. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Berlin-Bilder zum Sammeln. Abgerufen am 7. Oktober 2020.
- ↑ Exhibition: Christopher Lehmpfuhl - Berlin in Mind - Galerie Kornfeld | ART at Berlin. In: ART at Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen | Galerien | Museen | Galerieführer | Kunst | Map. 8. August 2017, abgerufen am 7. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Christopher Lehmpfuhl. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Oktober 2020; abgerufen am 7. Oktober 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Christopher Lehmpfuhl. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Oktober 2020; abgerufen am 7. Oktober 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Zwischen Pathos und Pastos – Christopher Lehmpfuhl in der Sammlung Würth. In: N-News.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Oktober 2020; abgerufen am 7. Oktober 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Dick aufgetragen: Der Maler Christopher Lehmpfuhl im Museum Würth - STIMME.de. Abgerufen am 7. Oktober 2020.
- ↑ Christopher Lehmpfuhl in Georgien. Abgerufen am 7. Oktober 2020.
- ↑ Christopher Lehmpfuhl. 21. August 2017, abgerufen am 7. Oktober 2020.
- ↑ Dick aufgetragen: Der Maler Christopher Lehmpfuhl im Museum Würth - STIMME.de. Abgerufen am 7. Oktober 2020.
- ↑ Sammlungen | Christopher Lehmpfuhl Malerei. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
- ↑ Publikationen | Christopher Lehmpfuhl Malerei. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
- ↑ Vita | Christopher Lehmpfuhl Malerei. Abgerufen am 7. Oktober 2020.
Personendaten | |
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NAME | Lehmpfuhl, Christopher |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 1972 |
GEBURTSORT | Berlin |