Claudia Märtl

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Claudia Märtl (* 3. Juli 1954 in Amberg) ist eine deutsche Historikerin.

Nach dem Abitur 1974 studierte Märtl Geschichte, Anglistik und Romanistik an der Universität Regensburg und schloss dort 1980 mit dem Ersten Staatsexamen ab. 1984 promovierte sie über Die falschen Investiturprivilegien bei Horst Fuhrmann und war von 1988 bis 1994 bei den Monumenta Germaniae Historica tätig.

1994 erfolgte die Habilitation über Leben und Werk Kardinal Jean Jouffroys und seit 1995 war Märtl Professorin für Mittelalterliche Geschichte an der TU Braunschweig. 2001 folgte sie einem Ruf auf den Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte mit Schwerpunkt Spätmittelalter an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Im März 2011 wurde sie als Nachfolgerin von Rudolf Schieffer zur Präsidentin der Monumenta Germaniae Historica (MGH) gewählt. Sie trat ihr Amt im April 2012 an.

Märtls Forschungsschwerpunkte sind die spätmittelalterliche Historiographie, die Geschichte des Humanismus, Sozialgeschichte der spätmittelalterlichen Kurie sowie die Entwicklung des Gesandtschaftswesens in Italien. Seit 2004 betreut sie an der Ludwig-Maximilians-Universität u. a. das Teilforschungsprojekt Autorität und politische Kontingenz an der Kurie des 15. Jahrhunderts des SFB 573 Pluralisierung und Autorität in der Frühen Neuzeit (15.–17. Jahrhundert); zudem ist sie Sprecherin des Zentrums für Mittelalter- und Renaissancestudien an der LMU.

2006 wurde Märtl zum ordentlichen Mitglied der Philosophisch-historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Sie ist Mitglied des Beirats des Deutschen Historischen Instituts in Rom sowie Kuratoriumsmitglied des Historischen Kollegs (siehe auch: Preis des Historischen Kollegs).

Schriften (Auswahl)

  • Die falschen Investiturprivilegien. Hannover 1986.
  • Kardinal Jean Jouffroy († 1473). Leben und Werk. Sigmaringen 1996.
  • Vierzehn Jahre im Leben der Stadt Braunschweig. Braunschweig 1998.
  • Die 101 wichtigsten Fragen - Mittelalter. München 2006.