Cyprian Fröhlich

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Pater Cyprian Fröhlich

Cyprian Fröhlich, eigentl. Franz Xaver Fröhlich, (* 20. März 1853 in Eggolsheim; † 6. Februar 1931 in München) war ein Kapuzinermönch.

Leben

Franz Xaver Fröhlich wurde am 20. März 1853 in Eggolsheim bei Forchheim als Sohn eines Lehrers geboren. Drei Jahre später siedelte die Familie nach Herzogenaurach um, woher die Eltern stammten. 1854 starb die Mutter. Im Alter von zwölf Jahren zog Franz Xaver erst zu seiner Großmutter, dann zu einer Tante. Der talentierte Junge besuchte die Lateinschule in Erlangen und machte in Bamberg das Abitur. Fröhlich studierte an der TU München Mathematik. Nach dem Tod des Vaters 1872 wechselte er an die Universität München zur Theologie.

Mit 24 Jahren empfing Fröhlich 1877 die Priesterweihe und trat offiziell in den Kapuzinerorden (OFMCap) ein. Mit Hilfe seines Ordens gründete Fröhlich 1889 das seraphische Liebeswerk zur Rettung der in Glaube oder Sitte gefährdeten Kinder. 1893 folgte dann die Errichtung des „Franziskushauses“, das erste Kinderheim des Ordens.

Zusammen mit Franz und Maximilian Brandts, Franz Hitze, August Pieper und Prälat Lorenz Werthmann gehörte Fröhlich zu den Gründungsvätern des deutschen Caritasverbandes.[1] Eng verbunden war diese Arbeit mit der Gründung eines Mädchenschutzbundes (eine Art Vorläufer der katholischen Bahnhofsmission). Hier arbeitete Fröhlich neben anderen mit der Frauenrechtlerin Ellen Ammann zusammen.[2]

Nach dem Ersten Weltkrieg verbreitete Fröhlich seine Ideen auch in Osteuropa. Ab 1921 war er hauptsächlich in der Slowakei und der Sowjetunion unterwegs. Ab 1927 lebte er im Kloster St. Anton München. Dort verstarb er sechs Wochen vor seinem 78. Geburtstag am 6. Februar 1931 und fand dort auch seine letzte Ruhestätte.

Ehrungen

Werke

Seine Werke veröffentlichte Fröhlich meistens unter dem Pseudonym „Bruder Marianus“.

  • Die Deutschen Karpatho-Russlands in der tschechoslowakischen Republik. München 1930.
  • Der Eltern-Segen. Münster 1919.
  • 25 Jahre im Dienste des göttlichen Kinderfreundes. Eine Geschichte des seraphischen Liebeswerkes und einer Zeitgeschichte. Altötting 1914.
  • Das Marien-Kind. Wie es beten, folgen und leben soll. Dülmen 1890.
  • Missions-Büchlein für Jungfrauen. Münster 1894.

Literatur

  • Walther Killy (Begr.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Saur München 1990.

Einzelnachweise

  1. Karl Gabriel, Hermann-Josef Grosse Kracht: Franz Hitze (1851-1921), Sozialpolitik und Sozialreform. „Beginnen wir einmal praktisch“. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn u. a. 2006, ISBN 3-506-72920-9, Karl Gabriel, S. 86.
  2. Gabriela Springer: Die Engel der Bahnhofsmission München – noch im Zug der Zeit oder schon auf dem Abstellgleis? GRIN Verlag, München 2008, ISBN 978-3-638-88070-1, S. 12–13.