Bahnstrecke Knin–Split

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. September 2019 um 08:44 Uhr durch Wruedt (Diskussion | Beiträge) (Abschnittlink korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Knin–Split/Šibenik[1]
Strecke der Bahnstrecke Knin–Split
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4
Knin–Perković–Split
Streckennummer:M604 Knin–Split Predgrađe
L218 Split Predgrađe–Split
Kursbuchstrecke:70a (HŽ)
Streckenlänge:102,658 km
Zweigleisigkeit:Split Predgrađe–Split
Perković–Šibenik
Streckennummer:M607
Kursbuchstrecke:73 (HŽ)
Streckenlänge:22,502 km
Lika-Bahn von Oštarije
Una-Bahn von Novi Grad
von Zadar
223,689 Knin
Orašnica
Krka
231,589 Kaldrma
234,321 Kosovo
240,893 Tepljuh
243,346 Siverić
245,031 Drniš
Čikola
253,554 Žitnić
258,017 Sedramić
262,016 Planjane
265,351 Unešić
271,177 Cera
274,334 Koprno
Autocesta A1
277,399
-0,263
Perković
5,797 Ripište
9,402 Dabar
11,834 Primorsko Vrpolje
15,391 Primorski Sveti Juraj
17,646 Ražine
Državna cesta D8 (Jadranska Magistrala)
19,866 Mandalina
21,247 Šibenik
281,370 Donji Dolac
284,659 Primorski Dolac
287,563 Bakovići
289,683 Brdašce
290,715 Preslo
293,350 Prgomet
296,500 Labin Dalmatinski
303,872 Sadine
308,087 Kaštel Stari
Državna cesta D8 (Jadranska Magistrala)
311,750 Kaštel Kambelovac
312,950 Kaštel Gomilica
315,464 Kaštel Sućurac
319,163 Solin
Jadro
323,501 Split Predgrađe (Split Vorstadt)
325,155 Split Trg Hrvatske bratske zajednice (geplant)
326,347 Split

Als Dalmatinische Bahn werden zwei Bahnstrecken südlich des kroatischen Eisenbahnknotens Knin bezeichnet. Sie sind eingleisig, nicht elektrifiziert und nach der Region Dalmatien benannt. Sie sind die Weiterführung der Lika-Bahn und der Una-Bahn bis zur Adriaküste. Nur der innerstädtische Streckenabschnitt zwischen Split Predgrađe und Split ist zweigleisig ausgebaut.

Geschichte

In den 1860er Jahren erwog u. a. Bernhard von Wüllerstorf-Urbair den Bau einer privatwirtschaftlich betriebenen Eisenbahnverbindung zwischen dem Kernland Österreich-Ungarns und Dalmatien. Diese Pläne wurden nicht realisiert, weil sich dafür keine Finanziers fanden. In den 1870er Jahren entschlossen sich die k.k. Staatsbahnen (kkStB) diese Eisenbahnstrecken selbst zu errichten. In den Jahren 1874 bis 1877 wurden die Teilstrecken von Siverić nach Šibenik und Split realisiert, bis 1888 dann auch die Verbindung von Knin nach Siverić. Die Dalmatinische Bahn erhielt 1925 durch die Fertigstellung der Lika-Bahn Anschluss an das Eisenbahnnetz.[2]

Im Ergebnis des Ersten Weltkriegs wurde das Einzugsgebiet der Strecke Teil des Ende Oktober 1918 ausgerufenen Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (ab 1929 Königreich Jugoslawien). Auch die Dalmatinische Bahn ging auf dieser Grundlage in den Eisenbahnen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen und später in den Jugoslawischen Staatsbahnen auf. Mit der Unabhängigkeit Kroatiens 1991 gingen die Strecken wiederum auf die neu gegründete Eisenbahngesellschaft Hrvatske željeznice (HŽ) über. Im Kroatienkrieg wurde die Verbindung 1991 teilweise zerstört und war unbefahrbar. Nach dem Ende des Krieges wurde sie wieder aufgebaut und Anfang 2001 wieder eröffnet.

Verkehrsangebot

Neigetechnikzug der HŽ im Bahnhof Split

Seit dem Jahr 2005 wird die Relation Zagreb–Split durch die Kroatischen Eisenbahnen (HŽ) mit Neigetechnik-Zügen der Baureihe 7123 bedient. Diese Züge werden als InterCity Nagibni (ICN) bezeichnet, sie verkehren deutlich schneller als die zuvor eingesetzten Züge und gelten als komfortabler. Im Jahresfahrplan 2012 betrug die fahrplanmäßige Reisezeit dieser Zügen zwischen Zagreb Hauptbahnhof und Split etwas mehr als sechs Stunden, davon 97 Minuten für die Teilstrecke Knin–Split. Das Fernverkehrsangebot zwischen Zagreb und Split wird (Stand 2012) ergänzt durch mehrere lokbespannte Schnell- und Nachtzüge, wobei ein Zugpaar auch Autoreisezugwagen mitführt. Saisonal werden auch Kurswagenverbindungen von und nach Budapest angeboten, einmal wöchentlich auch nach Moskau. Fernverkehrsleistungen nach Šibenik werden nicht angeboten.[3]

Darüber hinaus verkehren (Stand 2012) auf beiden Streckenästen der Dalmatinischen Bahn mehrere Zugpaare des Schienenpersonennahverkehrs, die in der Regel auch alle Unterwegshalte bedienen. Zum Teil verkehren diese Leistungen als Wagenzugdurchlauf von Split über Perković nach Šibenik sowie von Šibenik direkt nach Knin (jeweils rund 100 Minuten). SPNV-Umsteigeverbindungen zwischen Knin und Split dauern rund 2,5 Stunden.[3]

Zugunfall Kaštel Stari

Nahe dem Bahnhof Kaštel Stari entgleiste am 24. Juli 2009 der ICN 521, ein Neigezug, bei überhöhter Geschwindigkeit in einer engen Kurve. Dabei starben sechs Menschen und 40 (nach anderen Angaben 55) wurden verletzt. Ursache war, dass unmittelbar bevor der Unfallzug die Strecke befuhr, ein Bauzug nicht nur die Holzschwellen mit einem Brandschutzmittel besprüht hatte, sondern auch die Schienen. Dort bildete sich ein schmieriger Ölfilm, der verhinderte, dass der Neigezug vor der Kurve auf die zulässige Geschwindigkeit abbremsen konnte. Während der Aufräumarbeiten verbremste sich noch ein Bahndienstfahrzeug auf dem Ölfilm und entgleiste. Dabei kam niemand zu Schaden. Die Schienen zu reinigen dauerte elf Tage.[4][5]

Bildergalerie

Weblinks

Commons: Dalmatinische Bahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Art. Dalmatiner-Bahn In: Dr. Elmar Oberegger, Enzyklopädie zur Eisenbahngeschichte des Alpen-Donau-Adria-Raumes. 2011

Einzelnachweise

  1. HŽ Infrastruktura d.o.o.: Izvješće o mreži 2014. (PDF) In: hzinfra.hr. 5. Dezember 2012, archiviert vom Original am 21. Oktober 2013; abgerufen am 25. April 2018 (kroatisch).
  2. Enzyklopädie zur Eisenbahngeschichte des Alpen-Donau-Adria-Raumes: Dalmatiner-Bahn. Elmar Oberegger, 2006, abgerufen am 11. August 2012.
  3. a b HŽ Putnički prijevoz d.o.o.: Vozni red 11.XII.2011. - 8.XII.2012., Zagreb 2011.
  4. bac/an: Schweres Zugunglück in Dalmatien. In: Eisenbahn-Revue International. Oktober 2009, S. 494.
  5. Neigezugunfall auf der Strecke Zagreb–Split. Zug & Eisenbahn Blog, 25. Juli 2009, abgerufen am 21. Mai 2014.