Die Hundertjährige

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Dostojewski im Jahr 1879

Die Hundertjährige (russisch Столетняя Stoletnjaja) ist eine Kurzgeschichte von Fjodor Dostojewski, die im Märzheft 1876 der Sammlung Tagebuch eines Schriftstellers[1] erschien.

Der Tod, wie er die Familie heimsucht, wird in einem einprägsamen Bilde dargestellt.

Mitten in der Stadt schleppt sich eine hundertvier Jahre alte Frau auf dem Wege zu ihren Angehörigen von Sitzgelegenheit zu Sitzgelegenheit. Sie will mit den Enkeln zu Mittag essen. Der Erzähler ist sich nicht sicher: Es könnten auch ihre Urenkel sein. Obwohl die Urgroßmutter keine Bettlerin ist, nimmt sie auf der Straße von einer Dame einen Groschen an.

Beim Mittagessen dann, im Kreise ihrer Kinder, wird die Urgroßmutter ganz blass und die Lippen kalkweiß. Sie schaut auf ihre Lieben, „aber seltsam verschwommen“.[2] Als die Frau bei Tisch stirbt, hält sie in der einen Hand den Groschen und den freien Arm hat sie um die Schulter eines ihrer Urenkel gelegt. Ihre letzten Worte sind: „Ich dachte mir... für den Groschen... den Kindern Pfefferkuchen...“[3]

Deutschsprachige Ausgaben

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Verwendete Ausgabe

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Einzelnachweise

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  1. Der Text online aus der Märzausgabe des Tagebuches eines Schriftstellers bei Lib.ru/Klassiker
  2. Verwendete Ausgabe, S. 264, 8. Z.v.u.
  3. Verwendete Ausgabe, S. 264, 6. Z.v.u.
  4. Werner Creutziger. In: Deutsche Biographie (Index-Eintrag).
  5. frz. Ely Halpérine-Kaminsky