Die Mutprobe (2010)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. April 2014 um 22:16 Uhr durch Julia l (Diskussion | Beiträge) (→‎Handlung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Die Mutprobe
Produktionsland Deutschland
Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2010
Länge 90 Minuten
Stab
Regie Holger Barthel
Drehbuch Ivo Schneider
Produktion Dieter Pochlatko,
epo-film Wien, Graz
für mdr, orf
Musik Yull-Win Mak
Kamera Hermann Dunzendorfer
Schnitt Thomas Knöpfel
Besetzung

Die Mutprobe ist ein deutsch-österreichischer Fernsehfilm von Holger Barthel aus dem Jahr 2010.

Handlung

Sabine arbeitet als Familienrichterin in Wien, hat selbst jedoch keine Familie. Eines Tages erhält sie von Leonhardt, ihrer ersten großen Liebe, eine Einladung zum Klassentreffen. Nach 20 Jahren kommen die einstigen Schulkameraden in Steinbach an der Steyr zusammen. Sie trifft mit Mia zusammen, die langzeitarbeitslos ist, und sieht Ferdinand wieder, der inzwischen Bürgermeister des Ortes ist. Sie vermisst ihre beste Freundin aus Schultagen Karin, die angeblich weggezogen ist. Auch Leonhardt lässt sich nicht beim Treffen blicken.

Ferdinand erhält einen Anruf von Leonhardt: Seine frühpubertäre Tochter Lena ist nach der Nachhilfe bei Dr. Körbler, einem pensionierten Lehrer, nicht nach Hause gekommen. Zunächst denken alle, Lena habe sich verspätet oder sei mit ihren Freundinnen unterwegs. Leonhardt und seine griechische Ehefrau Sofia werden jedoch immer verzweifelter, je mehr Zeit vergeht. Schließlich ordnet die Polizei eine Suche nach Lena an, die jedoch verschwunden bleibt. Man findet nur ihr Fahrrad, das in einem Gebüsch versteckt war. Körbler organisiert mit seinen weitreichenden Beziehungen eine Bundesheereinheit nach Steinbach, die sich sogar mit Unterstützung durch Hubschrauber an der Suche beteiligt.

Bei Sabine hat das Geschehen mühsam verdrängte Erinnerungen wachgerufen: Dr. Körbler hatte sie und ihre Freundin Karin als Kinder im Schwimmbad oft fotografiert, sie haben sich sogar nackt vor ihm präsentieren müssen. Als Sabine erfährt, dass Karin in Wirklichkeit Selbstmord begangen hat, steigert sich ihr Hass auf Körbler, der ihr einen Teil ihrer Kindheit gestohlen hat. Körbler jedoch ist im Dorf beliebt, er engagiert sich sozial und kümmert sich um seine nach einem Schlaganfall auf einen Rollstuhl angewiesene Frau. Obwohl er zahlreiche der inzwischen erwachsenen Frauen als Kinder unsittlich berührt oder sogar pornografisch fotografiert hat, schweigen die Frauen. Sabine nimmt in der örtlichen Drogerie entwickelte Fotos Körblers an sich, die Lena im Schwimmbad zeigen. Anonym gibt sie Leonhardt und Sofia den Hinweis, dass Körbler pädophil ist. Der Polizei sind jedoch aufgrund fehlender belastbarer Beweise die Hände gebunden.

Bürgermeister Ferdinand will unterdessen dafür sorgen, dass alte Gerüchte nicht wieder ans Tageslicht kommen, und macht Sabine unmissverständlich klar, dass sie im Ort unerwünscht ist. Der neue Polizist im Dorf, Meier, versucht jedoch, der Wahrheit nahe zu kommen. Er befragt Melanie, die im Hause Körbler als Putzfrau arbeitet. Die wurde von Körbler einst selbst missbraucht, hat ihre Tochter nach einer Weile nicht mehr zu Körblers Nachhilfe geschickt und fand beim Putzen eines der Nacktbilder von Sabine und Karin als Mädchen. Zwar beschuldigt sie Körbler vor Meier nicht, platziert das Foto jedoch in Sabines Auto.

Lena wird lebend im Wald gefunden. Es stellt sich heraus, dass ihre Freundinnen sie zu einer Mutprobe herausgefordert hatten, bei der sie drei Tage lang in einem dunklen Verschlag im Wald ausharren sollte. Körbler hat sich nie an ihr vergriffen und auch andere Verdächtigungen Sabines erweisen sich in Bezug auf die Kinder des Ortes als haltlos. Sabine flieht aus dem Dorf, findet dann jedoch im Auto das Foto von Karin und ihr. Sie kehrt zu Körblers Haus zurück. Die gesamten Dorfbewohner befinden sich auf einem Fest anlässlich Lenas Rettung. Sabine findet in Körblers Keller ein Fotolabor mit Ordnern voller kinderpornografischer Fotos, sortiert nach den Namen der Mädchen. Sie packt die Ordner in einen Müllsack und will aus dem Haus fliehen, als Mia vor ihr steht und sie daran hindern will. Es kommt zum Zweikampf, in dessen Verlauf Sabine Mia die Treppe hinunterstößt.

In der Zwischenzeit kehrt Dr. Körbler nach Hause zurück. Er hat auf der Veranstaltung seine Herztabletten vergessen und sucht sie nun im Haus, kann sie jedoch auch dort nicht finden. Sabine klagt ihn seiner Schandtaten an, doch Körbler gibt sich unschuldig. Er habe Sabine damals für die Fotos bezahlt, sie habe ihm die Fotos daher überlassen. Mitten in der verbalen Auseinandersetzung und der Suche nach den Herztabletten bricht Dr. Körbler zusammen. Er stirbt vor Sabines Augen, die erst danach den Notruf wählt. Melanie spült unterdessen sämtliche Herztabletten Dr. Körblers den Ausguss hinunter. Zwar hat ein Polizist Zweifel daran, dass Dr. Körbler von Sabine nicht hätte geholfen werden können, doch verweist Meier auf gewisse Unregelmäßigkeiten während der Ermittlungen zum Verschwinden von Lena, so sollte der Verdacht durch andere Polizisten von Dr. Körbler weggelenkt werden; sogar Leonhardt wurde so verdächtig gemacht. Wenig später kommt Meier hinzu, wie Sabine sämtliche Nacktfotos aus Körblers Keller verbrennt. Mit ihren seelischen Verletzungen muss sie anders fertig werden. Meier wünscht ihr für die Zukunft viel Kraft.

Produktion

Die Mutprobe beruht auf dem gleichnamigen Roman von Lisa Lercher. Der Film, der von September bis Oktober 2009 in Oberösterreich gedreht und im Dezember 2009 fertiggestellt wurde,[1] lief am 24. November 2010 erstmals auf ORF 2 im Fernsehen. Am 11. Mai 2011 erfolgte die deutsche Fernsehpremiere auf dem Ersten.[2] Mit 5,26 Millionen Zuschauern wurde die deutsche Erstausstrahlung ein Quotenerfolg.[3]

Einzelnachweise

  1. Vgl. epofilm.com
  2. Vgl. programm.ard.de
  3. Vgl. News auf epofilm.com