Diskussion:Alfred North Whitehead/Archiv/1

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Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Ca$e in Abschnitt Defekter Weblink
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GiftBot (Diskussion) 04:23, 9. Aug. 2012 (CEST)

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Tripo

Der im Abschnitt "Leben" mehrfach erwähnte Begriff "Tripos" muss entweder erläutert oder entsprechend verknüpft werden. Ich bezweifle, dass der Mehrheit der Leser dieser Begriff geläufig ist. (nicht signierter Beitrag von 212.82.251.230 (Diskussion) 10:29, 12. Okt. 2008 (CEST))

Neufassung

Im Abschnitt "Wirkliche Ereignisse" fehlt etwas nach dem ersten Absatz ("die viele Ontologie bestimmt. .....ewig an").--Claude J 19:33, 8. Mär. 2009 (CET)

gefixt. Danke. --Gamma γ 19:57, 8. Mär. 2009 (CET)

SW-Review Alfred North Whitehead

Nehme jede Hilfe an. Suche Bilder und Rechtschreibfehler oder umgekehrt. Die Struktur will ich so beibehalten, allerdings die Prozessphilosophie nochmal zusammenfassend in einem weiteren Kapitel getrennt darstellen. Dort dann auch die Prozesstheologie und das Spätwerk. Jedwede Hilfe beim Formalkram ist mir auch hochwillkommen. Als Belohnung winken den fleißigen Helfern eine email mit den Urlaubsfotos meiner damit zu gewinnenden Weltreise oder so. --Gamma γ 19:42, 8. Mär. 2009 (CET)

Eine interessante Detailfrage habe ich, vllt kann die jemand beantworten. Ich habe ca. 75 Quellen, die behaupten W. und Russell waren in Paris 1900 auf dem "Internationalen Mathematikkongresses" und ca. 75 Quellen die behaupten sie waren auf dem "Internationalen Philosophiekongress" [1]. Vielleicht warn sie auf beiden, vllt steckt dahinter auch eine interessante Geschichte. --Gamma γ 20:09, 8. Mär. 2009 (CET)

Nachtrag: Wens interessiert: nach V. Lowe waren sie auf beiden Kongressen. Das entscheidende Treffen mit Peano war bei den Mathematikern. Was diese Kongresse miteinander zu tun hatten, konnte ich noch nicht herausfinden. Was davon aber in den Artikel gehört ist allerdings sowieso fraglich... --Gamma γ 10:44, 26. Mär. 2009 (CET)
"Obwohl (...) die Frage, ob der Versuch selbst erfolgreich war, weiterhin kontrovers diskutiert wird," - Wird sie das? Ohne dass ich in dem Gebiet absoluter Experte wäre, aber zumindest Principia Mathematica behauptet, dass Gödel den Versuch prinzipiell widerlegt hat, und mein Eindruck (ich habe mal an Russells Artikel gearbeitet) war, dass die Principia heute hauptsächlich von historischer und methodischer Relevanz sind. Den vollständigen Artikel werde ich (hoffentlich!) in den nächsten Tagen lesen. --Tinz 23:43, 24. Mär. 2009 (CET)
Nun, die Frage der Widerlegung ist ja eine sehr Spezifische (alle wahren Aussagen quasi automatisiert herleitbar). Die Bedeutung des logizistischen Programmes steht dagegen außer Frage. In biographischen Artikel bin ich eh dafür etwas großzügig mit den Personen und ihren Leistungen umzugehen, aber für adäquatere Formulierungen bin ich natürlich immer zu haben. Das "Kontroverse" war beim schreiben dieser Einleitung aber tatsächlich eher auf die Sinnhaftigkeit und den Erfolg des Logizismus bezogen. --Gamma γ 00:07, 25. Mär. 2009 (CET) P.S.: WP ist keine Quelle. ;-)


Aus den Schreibwettbewerbsnotizen von Atomiccocktail

Stärken
  • Aus meiner Sicht liegt hier der schwierigste Gegenstand vor, den die Spitzenartikel behandeln, ich habe Hochachtung vor dieser Themenwahl und Ausführung
  • Sehr gute Einleitung
  • Der Artikel hat eine gute Gliederung; aus meiner Sicht – die nicht von jedem geteilt werden wird – ist es hier, wie geschehen, sinnvoll, nach der Beschreibung seines Lebens und seines Werks ein gesondertes Kapitel zu bringen über seine Hauptleistung: Die Prozessphilosophie
  • Sprachlich tw. herausragend
  • Enzyklopädische Darstellung von Person, Werk und Wirkung
Hinweise auf Schwachstellen
  • Ist das Portraitfoto rechtlich einwandfrei? Bitte kritisch prüfen (die ewigen Bildrechtsdiskussionen sind zermürbend, ich weiß)
  • Es gibt ein Kapitel 6.2.1 ohne ein Kap. 6.2.2
  • Sherbourne / Dorset: war führende private Schule des Landes: nicht erwähnt
  • Whitehead zeigt als jugendlicher Schüler Führungsqualitäten, obgleich er bis zum 14. Lebensjahr nicht mit anderen Schülern gemeinsam unterrichtet wurde: Nicht erwähnt
  • Begriff nicht übersetzt: Lecturer - warum?
  • Formulierung ungut: Interesse Theologie, Philosophie etc. wurde „geweckt und befriedigt“
  • Agnostik: Meines Wissens war W nur bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Agnostiker
  • Stellung zur Kirche: am Ende seines theologischen Interesses: Verkauf seiner theologischen Bibliothek und keine Mitgliedschaft mehr in einer Kirche – hätte man vielleicht erwähnen können
  • Die „typische Mathematikerkarriere“ wird nicht erläutert: mathematische Entdeckungen machen
  • Im Kapitel „Ruhestand und Würdigung“ wird themenfremd von seinem Charakter berichtet.
  • Die Bedeutung von W als Metaphysiker hätte noch deutlicher gemacht werden können: Die Britannica vergleicht ihn mit Hegel und Leibnitz. Der Satz „Whitehead war der bedeutendste Metaphysiker des 20. Jahrhunderts.“ hätte zwingend in die Einleitung gemusst. Ferner muss zwingend belegt werden, wer das behauptet

--Atomiccocktail 19:27, 19. Apr. 2009 (CEST)


Anmerkungen des Autors dazu:
Danke für das feedback, leider kam nix nennenswertes während des Wettbewerbes, da überrascht es mich doch, dass Kenntnisse über W. doch noch irgendwo schlummern. (hier sind noch ein zwei Anmerkungen zur Auswahl und Gliederung)
Zu den Schwachstellen:
  • Bilderlizenzen interessieren mich nicht. Vllt können das andere prüfen.
  • W. wurde Schülersprecher und Kapitän des - schlagmichtod - Rubgyteams. Kann man erwähnen, hat aber irgendwie keinen Zusammenhang mehr mit dem Rest, deshalb fiel's als Anekdote der Schere zum Opfer.
  • Thema Religion und Kirche: Da kann man sicher noch was ergänzen. Es gibt auch Quellen (insb. amerikanische), die eine spirituelle Erfahrung bzw. Entwicklung in den Mittelpunkt dieser Religionsfrage stellen und auch die Prozessphilosophie als Ausdruck (mystischer) Weisheit interpretieren. Hmm, da müsste ich noch mehr lesen, bis ich mir zutraue das enzyklopädietauglich darzustellen.
  • Eine detailierte Beschreibung des akademischen Inhaltes einer "Mathematikerkarriere" wurde von Benutzer:Claude J hinterhältigerweise entfernt. Ich bin untröstlich. Wem eine Ersatzformulierung einfällt, möge diese bitte noch ergänzen.
  • Gibt es eine besser Stelle, um über den Charakter zu berichten? Über Inhalt und Form lasse ich hier kaum mit mir reden. Das ist von Lowe, was der da sagt ist Gesetz.
  • Der Satz „Whitehead war der bedeutendste Metaphysiker des 20. Jahrhunderts.“ hätte zwingend in die Einleitung gemusst. Ferner muss zwingend belegt werden, wer das behauptet. - Nein, muss nicht belegt werden. Dann würde es heißen X behauptet, "W. war der...". Das ist schlicht Wissen, das weiß auch die EB. Aber in die Einleitung muss das nicht unbedingt, denn die Metaphysik in diesem Sinn (Hegel, Leibniz) ist im 20. Jhd. quasi inexistenz.
Zu allen anderen Punkten gilt WP:SM. Schadet nix, mehr Bytes sind aber auch nicht unbedingt besser für den Artikel. Freuen würde ich mich eher über Anmerkungen zur Laienverständlichkeit und zur Frage was man noch alles weglassen/kürzen könnte. --Gamma γ 20:36, 19. Apr. 2009 (CEST)
Lowe ist als Biograph maßgeblich. Aber sein Lob kann nicht ohne Standortzuweisung übernommen werden. Bitte einfach sagen, dass die Geschichte von Lowe kommt. Die Sachen mit dem Schülerdasein und die mit dem Verkauf theologischer Bücher muss man nicht, kann man aber bringen. Entscheide Du das. Der Charakter - wohin damit? Ich weiss es im Moment auch nicht. Aber unter dieser Überschrift sind die - auch von Lowe übernommenen Beschreibungen (diese Urheberschaft vermute ich) - nicht gut untergebracht. Im Moment haben wir also nur ein Problem und keine Lösung. Mit der Metaphysik - ich weiß ich nicht. Wenn er so bedeutend war für diese ehemals große Rubik des Denkens, dann muss das meiner Meinung nach in die Einleitung. Und es muss auch deutlich gemacht werden, ob das die Einzelmeinung von Lowe ist, oder ob das "Wissen" ist, wie es sich in Lehrbüchern zur Philosophie(geschhichte) findet. Biographen neigen zur Begeisterung.
Abgesehen von meinen Anmerkungen: Ich halte diesen Text für ein großartiges Werk. Ich hab ihn zweimal gelesen. Beim zweiten Mal ist mir seine Qualität erst richtig deutlich geworden. --Atomiccocktail 21:48, 19. Apr. 2009 (CEST)

SW-Anmerkungen von mir

Hier mal etwas unsystematisch: Ich hab Probleme mit der Übersetzung von Fachbegriffen. "Actual entity" ist sicher nicht leicht wiederzugeben, "wirkliches Ereignis" als Standardübersetzung scheint mir aber nicht ganz unbedenklich. Ist das in der Literatur so üblich? Die Übersetzungsproblematik sollte da wenigstens angesprochen werden. "Fallacy of misplaced concreteness" heißt doch wahrscheinlich eher nicht "Irrtum der deplazierten Korrektheit", sondern "... Konkretion" oder "Konkretheit".

Ich find den Artikel sympathisch und interessant. Dass hier der Autor hinter seinem Werk verschwindet, ist als Kontrastprogramm gar nicht übel (sonst verschwindet in der Wikipedia eher das Werk hinter dem Autor, was viel schlimmer ist). Zum Leben und besonders zur Mathematik hätt' ich aber doch ganz gern mehr gewusst; dieses "logizistische" mathematische Programm hat doch wohl eine Menge mit der späteren Metaphysik zu tun, dazu würde ich mir mehr wünschen.

Der eigentlich philosophische Teil ist sehr schön. Hat mir einiges "mitgegeben", in mir aber auch neue Fragen aufkommen lassen. Mir ist nämlich der Name bei zeitweise von mir gern gelesenen, durchaus bedeutendenden, aber heute fast vergessenen Leuten aus der Ecke der "Philosophischen Anthropologie" als Referenz untergekommen. Dh ich frage mich, ob man zur Nachwirkung nicht auch bei Adolf Portmann oder gar Helmuth Plessner fündig werden könnte.--Mautpreller 13:23, 22. Apr. 2009 (CEST)

Noch eine Ergänzung: Darin strukturiert er auf der Grundlage der Rationalität und Kohärenz die Wirklichkeit als einen Organismus, der sich in elementaren Ereignissen vollzieht und sich in einer evolutionären Entwicklung befindet. Dieser Satz aus der Einleitung ist mir selbst nach der Lektüre des ganzen Artikels unklar geblieben. Kohärenz und "elementares Ereignis" (wohl actual entity) werden später diskutiert; was aber hat hier die Rationalität zu suchen? Was ist damit gemeint? Geht es hier um (Whiteheads) Prinzipien der Logik? Und bemerkenswert scheint mir auch die Sache mit der "Zweckmäßigkeit der Natur", d.h. Teleologie. Damit befindet er sich ja in bemerkenswertem Widerspruch zum "Mainstream", worüber ich sehr gern noch mehr gewusst hätte. Ich meine, dass etwa Robert Spaemann sich hier auf Whitehead bezieht ("Die Frage wozu"). --Mautpreller 13:43, 22. Apr. 2009 (CEST)

Hi Mautpreller, auch dir danke fürs Review. In Einzelnen:
  • Die Übersetzungen habe ich so in allen dt. Werken gefunden, die hier aufgeführt sind. Dazu gibt es keine nennenswerte Diskussion. Auch der "Irrtum der deplazierten Korrektheit" heißt überall genauso - ich kanns nicht ändern. Vielleicht könnte man diese Begriff einheitlicher mit oder ohne "" verwenden. Muss mal sehen...
  • Diese Kritik äh Rezeption hat auch schon ein weit bekannter Troll vorgebracht. Lowe hat Anekdoten ohne Ende (s. auch oben bei AC). Die Beziehung zu seiner Frau, zu Russell und die Zeit in Amerika kann man sicher etwas ausschmücken. Wenn die Mehrheit meint das dient der Artikelqualität lass ich mich breitschlagen. Primär ist für mich wichtig, dass Informationen zur Person nur insoweit relevant sind, wie sie sich auf die Relevanzkriterien beziehen. Bsp. oben: Die Anekdote der Schülersprecherschaft ist unbedeutend, da die Frage nach Isolation/Führerschaft weiterhin für die Person und sein Werk keine Rolle mehr spielt. Im Gegensatz zu beispielsweise Herrn Dschughaschwili. Hmm, zur Wirkung: Pierre Teilhard de Chardin taucht mitunter auf. Die beiden anderen Namen nicht. Dazu könnte man viel sagen; generell ist es aber schwer den prozessphilosophischen Einfluss zu fassen. Zur Mathematik wollte ich nur das schreiben, was ich 100% vertreten und belegen kann. Es sind vier links zu math. Themen, die direkt im Zusammenhang mit W. stehen, drin; dort könnte man noch was ergänzen. Das logizistische Programm hat nicht mehr mit der späteren Metaphysik zu tun als im Artikel steht. Also die Zurückführung der Natur- bzw. Mathematikbeschreibungen auf die kleinsten, rationalen und kohärenten Elemente als allgemeines Ziel.
  • "Darin strukturiert er auf der Grundlage der Rationalität und Kohärenz die Wirklichkeit als einen Organismus, der sich in elementaren Ereignissen vollzieht und sich in einer evolutionären Entwicklung befindet." ist eigentlich ja auch falsch. Er strukturiert nur die Elemente der Wirklichkeit und nicht die Wirklichkeit selbst - ein feiner, aber wesentlicher Unterschied; muss ich noch ändern. Rationalität ist hier nicht nur im Sinn der Grundlage der Logik und Mathematik. Sie setzt (bei Whitehead) auch voraus, dass die Welt einförmig ist bzw. das Universum eine Uniformität ausweist, die erst eine allgemeine Logik rechtfertigt. Scheint logisch (sic!) aber er beschreibt es ausführlich. Die Zweckmäßigkeit der Natur kommt ja direkt aus den "subjektiven Ziel" der Ereignisse. Jedes Ereignis ist selbst auch zielgerichtet, also sind alle Objekte in der Natur zielgerichtet. Bei Steinen ist dieser Anteil (der Erfassung ewiger Objekte) unbedeutend, bei Menschen bedeutend. Mehr dazu kann man sicher im Artikel Prozessphilosophie unterbringen.
  • Nochwas, wenn schon zwei Juroren hier sind: "Mitunter wäre ein größerer Abstand zum Gegenstand wünschenswert gewesen." Man kann in der Darstellung solcher Gedankengänge nicht jeden Satz reflexiv unterbrechen, ins Passiv setzen oder sowas. Es reicht völlig einmal im Absatz zu Erwähnen, dass der Leser immernoch einer Einführung in die Gedankenwelt der Person, die hier behandelt wird, zuhört. Ich persönlich stehe dagegen der ganzen Metaphysik eher kritisch gegenüber. 1. weil er sich bei seiner Sammlung von Vorannahmen (Realismus, Rationalismus, Wahrnehmungstheorie, usw.) oft zu weit vorwagt. Und 2. weil eben eine mystisch-religiöse Erfahrung wie sie William James ausarbeitet hat, eben eventuell erneut eine andere Metaphysik evozieren könnte. Wiederum ist es nicht (logisch) entscheidbar, welche die Welt tatsächlich beschreibt. --Gamma γ 01:11, 23. Apr. 2009 (CEST)
Nur zu den Übersetzungen: Das verblüfft mich. Denn speziell die "fallacy of misplaced concreteness", übrigens ein Gedanke, den ich sehr einleuchtend finde, hat doch ganz direkt mit Abstraktionsniveaus zu tun: Man wendet ein durch Abstraktion gewonnenes Konzept unmittelbar (und daher "misplaced") auf die konkrete Wirklichkeit an; die Aussage erhält daher eine deplatzierte Konkretheit (weil sie, in einer anderen Terminologie gesprochen, die Vermittlungsschritte ignoriert, die zur Erlangung der Aussage notwendig waren). Wird denn in diesem Kontext in der englischen Rezeption (und bei Whitehead selbst) gar nicht auf die Kategorien konkret/abstrakt eingegangen? Dass "concrete" nicht gleich "korrekt" ist, liegt doch auf der Hand. Bei der "entity" ist es etwas dunkler, aber auch hier: Ein "Ereignis" isoliert doch die zeitliche Komponente aus den Bestimmungen. Whiteheads sicherlich bewusst gewählter Begriff der "entity" verzichtet (um den Preis einer gewissen Unbestimmtheit) auf solche konkreten Bestimmungen. Noch mal zurückgefragt: Hauskeller und Hampe verwenden also wirklich durchgängig diese Übersetzung? "Entität" und "Konkretion" verwendet niemand?--Mautpreller 09:11, 23. Apr. 2009 (CEST)
Mal ein natürlich ergoogletes (hab mir jetzt nicht die Literatur beschafft), aber nach grober Abschätzung durchaus einschlägig-seriöses Beispiel: Lothar Ridder: Mereologie, erschienen bei Vittorio Klostermann 2002, dürfte kein schlechter Ort sein. Dort S. 196 übersetzt er "Trugschluss der unangebrachten Konkretisierung". Barbara Duden spricht etwas blumiger von "ver-rückter Konkretheit" (übrigens auch ein interessanter Einfluss, Duden scheint sich neben Illich auch auf Whitehead zu beziehen - eine sehr lesenswerte Autorin nebenbei).--Mautpreller 09:21, 23. Apr. 2009 (CEST)
Noch zur Distanz: Diese Ehe war von Beginn an eine große Bereicherung für Whitehead. Solche Sprechblasen sind es eher, die ich unter das obige Verdikt fassen würde. Egal obs so in der Literatur steht: Der Satz ist verzichtbar, denn worin die Bereicherung bestand, steht ganz sachlich im folgenden Satz. Und das ist es, was im Artikelkontext relevant ist: Seine Ehe hatte eben nicht "nur private" Bedeutung (falls es so etwas überhaupt gibt), sondern auch deutlich festmachbaren Einfluss auf seine geistige Entwicklung. Was das Wirken angeht, stimme ich Dir weitgehend zu, dass man nicht in jedem Satz eine Distanzierung braucht. Allerdings im allerletzten Kapitel ("Naturwissenschaften") wäre das schon nicht schlecht, das liest sich nun fast wie eine Klappentextwürdigung, so etwas, wie man es immer bei Romanen von Jules Verne auf dem hinteren Einband findet. Da wär mir allerdings ein bisschen mehr "Fleisch" wichtiger als eine formale Relativierung.--Mautpreller 10:33, 23. Apr. 2009 (CEST)
Fallacy of misplace concreteness

So ganz sicher erscheint mir die Übersetzung auch nicht: Hier wird vom Trugschluss der unangebrachten Konkretisierung gesprochen und auch auf den Inhalt des Begriffs eingegangen. Und hier wird von der Irrealität konkreter Bezogenheit gesprochen.->? GrußLutz Hartmann 18:11, 19. Mai 2009 (CEST)

Auch Bubser "Whitehead" (Reihe Grundprobleme der großen Philosophen/Philosophie der Gegenwart I (Speck Herausgeber), UTB, 1972, S.274) übersetzt "fallacy of misplaced concreteness" als "fälschliche Zuschreibung konkreter Realität". Bubser hat selbst mindestens ein Werk von Whitehead ins Deutsche übersetzt (Abenteuer der Ideen). Es sollte außerdem bei dem Zitat eine Referenz auf Whitehead gegeben werden. "Science and the modern world", MacMillan Ausgabe 1925, (in Zusammenhang mit der Orts- und Zeitzuweisung an Materiepunkte in der klassischen Physik, nach Whitehead – der hier auch Bergson erwähnt- ist das kein unmittelbares Beobachtungsfaktum sondern Folge einer zwischengeschalteten Abstraktionsebene): "There is an error, but it is merely the accidental error of taking the abstract for the concrete. It is an example of what i will call the “fallacy of misplaced concreteness”. This fallacy is the occasion of great confusion in philosophy." (S.75).--Claude J 14:03, 21. Mai 2009 (CEST)

Erfolgreiche Exzellent-Kandidatur vom 6. bis 26. Mai 2009

Alfred North Whitehead OM (* 15. Februar 1861 in Ramsgate; † 30. Dezember 1947 in Cambridge (Massachusetts)) war ein britischer Philosoph und Mathematiker. Bekannt wurde Alfred Whitehead durch das Standardwerk „Principia Mathematica“ über Logik das er zusammen mit seinem langjährigen Schüler und Freund Bertrand Russell zwischen 1911 und 1913 in drei Bänden veröffentlichte. Es stellte den Versuch dar im Sinne des logizistischen Programmes alle wahren mathematischen Aussagen und Beweise auf eine symbolische Logik zurückzuführen. Obwohl ein geplanter vierter Band nicht mehr veröffentlicht wurde und die Frage, ob der Versuch selbst erfolgreich war, weiterhin kontrovers diskutiert wird, wurde „Principia Mathematica“ zu einem der einflussreichsten Bücher der Geschichte der Mathematik und Logik.

  • Pro als Laie - als einzig verbleibenden Artikel der Gesamtwertung des letzten Schreibwettbewerbs stelle ich hiermit diesen Artikel zur Diskussion. Er beschreibt das Leben und auch die Wirkung des Philosophen Whitehead sehr treffend, die Jurywertung lautet Das anspruchsvolle Thema wird souverän vorgetragen. Mitunter wäre ein größerer Abstand zum Gegenstand wünschenswert gewesen. -- Achim Raschka 10:10, 7. Mai 2009 (CEST)
  • Neutral mit Pro-Tendenz. Der Artikel ist beeindruckend und ich habe Respekt vor der Leistung des Hauptautors, eine solche Materie logisch (auch chronologisch) zu gliedern und zu gewichten. Manchen Abschnitt verstehe ich kaum. Das schreibe ich in erster Linie meinem begrenzten philosophischen und physikalischen Horizont zu. Vielleicht kann man trotzdem versuchen, das eine oder andere Fremdwort zu übersetzen oder es wegzulassen, wenn eine gute deutsche Entsprechung ohnehin folgt (Beispiel: Obskurantismus und Scharlatanerie). Ein paar kleine stilistische Verbesserungen habe ich schon eingebracht. Die Abschnitte "Ruhestand und Würdigung" und "Prozessphilosophie" würde ich tauschen, denn was in letzterem dargestellt wird, bezieht sich ja auf die Erkenntnisse des gereiften Whitehead und nicht die Rezeption durch die Nachwelt. -- Geaster 12:20, 7. Mai 2009 (CEST)
Ich find den Artikel gut. Mich irritieren immer noch ein paar Sachen, die ich bereits auf der Artikeldisk eingebracht habe, insbesondere die deutschen Übersetzungen von Whiteheads Begriffen ("fallacy of misplaced concreteness" würde ich selbst dann nicht als "Irrtum der deplatzierten Korrektheit" wiedergeben, wenn das die benutzte Literatur tut). Möchte aber nicht eine andere Übersetzung vorschlagen, weil ich die Literatur nicht kenne.--Mautpreller 13:31, 7. Mai 2009 (CEST)
  • Pro Ich bin ein Laie auf diesem Gebiet. Ich hatte aber die Pflicht und hier das Vergnügen, diesen Artikel im Rahmen des Schreibwettbewerbs zu lesen. Er ist nichts für Fast-Food-Freunde. Wer ihn sich aber langsam, genau und aufmerksam zu Gemüte führt, erkennt die herausragende Leistung, die hier gelungen ist. Meine Gegenprobe mit dem durchaus respektablen Artikel über W in der Encyclopædia Britannica ergab: Wir müssen uns hier überhaupt nicht schämen, im Gegenteil. Und in der Britannica schreibt der maßgebliche Autor, der Biograf Whiteheads. Für mich ist dieser Artikel einer der ganz vorzüglichen Stücke des Schreibwettbewerbs gewesen. Er schafft es, eine Art "Gegenwelt" nachvollziehbar darzustellen. An solchen Dingen geht das Herz auf. --Atomiccocktail 20:59, 7. Mai 2009 (CEST)
Leider gibt es noch keine KLAB (Kandidatur für lesenswerte Abstimmungsbeiträge), sonst würde ich jetzt Benutzer Atomiccocktail für sein Statement einen dicken virtuellen Kuss verpassen. Das ist doch mal eine Rezension mit Aussagekraft! -- Geaster 21:19, 7. Mai 2009 (CEST)

Pro, ich hätte mir mehr zur asiatischen, speziell chinesischen rezeption insbesondere der mathematischen aspekte gewünscht aber das würde dem zweck eines wp-artikels sicher nicht gerecht --Jan eissfeldt 04:33, 8. Mai 2009 (CEST)

Pro Mich überzeugt der Artikel vor allem durch die Klarheit der Darstellung und die gelungene Selbstbeschränkung auf die Kerngedanken. Lutz Hartmann 12:51, 8. Mai 2009 (CEST)

Stilistisches Kontra Nur ein (!) Beispiel: 1890 heiratete Whitehead Evelyn Willoughby Wade. Sie blieben bis zu seinem Tod zusammen. Diese Ehe war von Beginn an eine große Bereicherung für Whitehead. Den Sprachunfug zu verbessern hab ich frustriert eingestellt, da der Hauptautor wohl dazu keine Meinung hat. --Succu 21:55, 11. Mai 2009 (CEST)

Ich habe die Stelle mal umformuliert. Für mich ist die Sprache des Artikels nicht unbedingt elegant, aber klar und präzise und macht das Dargestellte gut nachvollziehbar. Ich wäre Dir daher dankbar wenn Du weitere Beispiele nennen könntest, damit man über die Formulierungen konkret nachdenken kann. Gruß Lutz Hartmann 17:18, 19. Mai 2009 (CEST)
Das Aufzählen von weiteren Stellen macht für mich keinen Sinn, da ich mit einer Korrektur wesentlich weniger Arbeit habe und im Wiki-Sinne handle. Daran ist mir aber, wie oben erwähnt, die Lust vergangen. --Succu 17:54, 19. Mai 2009 (CEST)
Schade, denn es würde ja unabhängig vom Prädikat dem Artikel helfen. Die von Dir an Gamma geäußerte Kritik kann ich nicht nachvollziehen. Nur, weil er seinen Artikel hier nicht puscht? Dafür kann doch der Artikel nicht. Gruß Lutz Hartmann 18:31, 19. Mai 2009 (CEST)
Sicher und deswegen habe ich versucht dem Artikel stilistisch zu helfen, obwohl ich im Moment genug eigene Baustellen (und wenig Zeit) habe. Natürlich gibt es hier genügen Autoren die auf Stimmenfang gehen oder hier auf jede kleinste Kritik reagieren. Gamma wird schon wissen warum er zu seinem Artikel Distanz hält. --Succu 18:47, 19. Mai 2009 (CEST)
Artikel ist in dieser Version exzellent mit 4 Pro und 1 Kontra. --Kauk0r 00:55, 26. Mai 2009 (CEST)

Erfüllt mit 4 Pro und 1 Kontra zwar nicht ganz die geforderten Kriterien (5 Pro mindestens), für mich geben allerdings die Stimmen von Benutzer:Geaster und Benutzer:Mautpreller den Ausschlag, die den Artikel in der Tendenz für exzellent halten. Die Hauptautoren (Benutzer:Luha und Benutzer:Gamma) sollten aber dennoch deren Kritikpunkte abarbeiten. --Kauk0r 00:55, 26. Mai 2009 (CEST)

actual entity

Da sich der Begriff auf etwas bezieht, das Raum, Materie und Zeit als Attribute hat - was impliziert, daß es auch ohne diese Attribute existiert - ist der Begriff wirkliche Wesenheit oder wirkliches Wesen als Übersetzung angebrachter. Es gibt viele weitere Varianten - wirkliche Seinsform, wirkliches Ist, wirkliche Statik, oder was weiß ich. Das Wort Einzelwesen impliziert hingegen stark Anwesenheit von Raum oder Zeit (oder Materie), da einzeln, also räumlich oder zeitlich getrennt vom Anderen (von anderen Dingen) - führt also in die Irre. Die Eigenschaft 'einzeln sein' des Begriffes Entity ist hier nicht der Punkt.

statt 'wirkliches Einzelwesen' halte ich also 'wirkliche Wesenheit' oder 'wirkliches Wesen' für eine bessere Übersetzung. Wenn in deutschen Quellen es (unglücklicherweise) überall so genannt wird, dann müssen wir es natürlich so lassen. Wenn nicht, bin ich dafür, es zu ändern.

edit: 'Intention' ist auch gut.

Toller Artikel. Lob an den Autor.

Gruß, Anonym-Nils (nicht signierter Beitrag von 80.226.0.1 (Diskussion) 07:04, 16. Mai 2010 (CEST))

Fellowship

"1910 gab Whitehead seine Position in Cambridge auf und ging ohne die Aussicht auf eine konkrete Anstellung nach London. Äußerlicher Anlass war der Verlust der Fellowship seines Freundes und Kollegen Andrew Russell Forsyth."

Nach dem Leo-Wörterbuch bedeutet es Kameradschaft (zu Whitehead) oder Mitgliedschaft (in Cambridge). Was ist gemeint? Danke. Anonym-Nils (nicht signierter Beitrag von 80.226.0.1 (Diskussion) 06:18, 16. Mai 2010 (CEST))

Gemeint ist natürlich die Fellowship seines Colleges (also seines akademischen Rangs im Cambridge-System).--Claude J 07:57, 16. Mai 2010 (CEST)

Danke. Cookie-frei-Nils (nicht signierter Beitrag von 80.226.0.1 (Diskussion) 09:06, 17. Mai 2010 (CEST))

Ich denke, daß hier ein Stipendium gemeint ist, und dies auch auf deutsch geschrieben werden sollte.-- Maennix 07:26, 15. Feb. 2011 (CET)

Wie schon gesagt hat das mit Stipendium nichts zu tun, gemeint ist Fellow, speziell des Trinity College. Die Affäre habe ich jetzt deutlicher bei Forsyth erwähnt, siehe auch Charles Boys.--Claude J 08:35, 15. Feb. 2011 (CET)

Artikel des Tages 15. Februar 2011

Eine spontane Gratulation an die beteiligten AutorInnen. Welch ein spannend geschriebener Artikel – und zwar besonders für diesen Leser, dessen Schulnoten im Fach Philosophie stets „1“ lauteten, der in Mathematik jedoch immer nur knapp an einer „6“ vorbeisegelte. Der Artikel kommt für mich nicht zu spät – aber er wäre mir auch schon vor 30 Jahren eine echte Hilfe gewesen. So, und jetzt entschuldigt mich bitte, ich muß weiterlesen …  ;^) Beste Grüße, — frank 01:18, 15. Feb. 2011 (CET)

Ich möchte mich anschließen. Ein toller Artikel! Vielen Dank dafür. Dirk, gerade unterwegs als --80.131.193.243 11:07, 15. Feb. 2011 (CET)