Diskussion:Charaktererziehung

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Der Artikel „Charaktererziehung“ wurde im Januar 2012 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?vorgeschlagen. Die Diskussion wird voraussichtlich hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels.

Irreführender Eindruck, dünne Basis[Quelltext bearbeiten]

Ich finde den Artikel insofern etwas bedenklich, als er in seiner gegenwärtigen Form bei Lesern ohne Vorkenntnisse den Eindruck erwecken muss, dass der Begriff „Charaktererziehung“ gegenwärtig auch hierzulande in nennenswertem Umfang diskutiert oder als Name für ein anerkanntes pädagogisches Konzept verwendet würde, was eindeutig nicht der Fall ist. (Herrn Wunsch wird man ja wohl kaum zu den namhaften deutschen Erziehungswissenschaftlern zählen.) Ein Netzbeitrag und ein Focus-Artikel sind als einzige Quellen für die aktuelle Bedeutung des Begriffs sehr dünn. Daher denke ich, im Artikel sollte deutlicher gemacht werden, dass es sich bei character education im Wesentlichen um ein US-amerikanisches Konzept handelt. Sonst geriete der Artikel in allzu große Nähe zur Begriffsetablierung. --Jossi 00:30, 6. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

"US-amerikanisches Konzept" ist gut. Das ist altes mitteleuropäisches Kulturgut. Ich darf mal auf die Artikel-Absätze Corps#Charakterisierung und Mensur_(Studentenverbindung)#Eigenart_und_Zweck hinweisen. Stichwort „Charakterfestigung und Persönlichkeitsbildung“. Das wird seit dem 18. bzw. 19. Jahrhundert auch hierzulande diskutiert, ist bloß im 68-Rausch etwas vergessen worden, nur nicht in Kreisen, die ein bisschen "altmodisch" sind. Aber gute Ideen setzen sich immer wieder durch. Es freut mich, dass das hier auch wieder der Fall ist.--Rabe! 14:11, 6. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]
Bitte das POVige " pädagogische Vakuum von 1960" (a) belegen oder (b) durch verständliche Begriffe ersetzen. GEEZERnil nisi bene 14:29, 6. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]
+1 zu Grey Geezer. Im Übrigen: Ganz abgesehen davon, dass im Artikel von Kindererziehung die Rede ist -- ich sagte „in nennenswertem Umfang diskutiert“ und „anerkanntes pädagogisches Konzept“. Schlagende Verbindungen sind weder das eine noch das andere, sondern eine bizarre Randgruppe, auch wenn sie das selber natürlich anders sehen. --Jossi 16:20, 6. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Statt "bizarre Randgruppe" würde ich sagen "kleine Elite". Mindestens 150 Jahre lang stellten Studentenverbindungen die Mehrheit unter den Akademikern, und dieser Kreis war, im Gegensatz zu heute, wirklich klein. Im Jahre 1950 haben etwa 3 Prozent eines Jahrgangs Abitur gemacht. Wer da studierte, gehörte wirklich zu einer kleinen Randgruppe. Diese Randgruppe, oder besser Spitzengruppe, hat aber fast alle Spitzenpositionen besetzt, von den militärischen mal abgesehen. Das gilt für ganz Mitteleuropa inklusive Baltikum. In diesen Kreisen wurde immer der Begriff "Charaktererziehung" hoch gehalten. Das ist keine Erfindung, die vor wenigen Jahren in den USA gemacht wurde. Mittlerweile ist ja wenigstens Campe in den Artikel eingearbeitet. Wie wäre es denn mal mit Wilhelm von Humboldt. Wir haben den Artikel Humboldtsches Bildungsideal, das beschränkt sich aber nur auf den Aspekt der Integration von Forschung und Lehre. Wenn man Humboldt genau liest, stößt man überall auf den Begriff der Charaktererziehung. Er war der Meinung, wenn man aus den jungen Leuten nur ordentliche Menschen macht, dann werden sie auch in ihrem jeweiligen Beruf tüchtig. Diese Idee wird heute durch den Bologna-Prozess systematisch und flächendeckend abgeschafft. Hier zählt nur das zügige Abpumpen von Fachwissen, das kurzfristig abefragt werden kann. Es ist kein Wunder, dass die Studenten heute nach einer Umgebung suchen, wo diese Werte von Charakter und Persönlichkeit noch eine Rolle spielen. Schließlich sind die Studentenverbindungen im heutigen Sinne so ungefähr im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts entstanden. Das war genau die Zeit, in der die Ideen, die heute Humboldt zugeschrieben werden, aufkamen. Wer wirkich begabt ist, weiß, dass er in so einer Umgebung, in der Charakter und Persönlichkeit eine Rolle spielen, enen fruchtbaren Boden für seine persönliche Entwicklung findet. Das ist wohl auch der Grund, warum die Studentenverbindungen in den letzten Jahren einen Anstieg der Mitgliederzahlen feststellen. Hier wird Bologna kompensiert. Dass das notwendig ist, sieht man an den US-Veröffentlichungen der letzten Jahre.--Rabe! 09:06, 7. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Hier mal ein kleiner Auszug aus dem Artikel Wilhelm von Humboldt:

Humboldt selbst zielte aber auf eine allgemeine Bildungsreform; Belege dafür – wie auch Anregungen für die Schaffung einer Bürgergesellschaft, in der lebenslanges Lernen möglich werden könnte – enthält sein Bericht an den König vom Dezember 1809: „Es gibt schlechterdings gewisse Kenntnisse, die allgemein sein müssen, und noch mehr eine gewisse Bildung der Gesinnungen und des Charakters, die keinem fehlen darf. Jeder ist offenbar nur dann ein guter Handwerker, Kaufmann, Soldat und Geschäftsmann, wenn er an sich und ohne Hinsicht auf seinen besonderen Beruf ein guter, anständiger, seinem Stande nach aufgeklärter Mensch und Bürger ist. Gibt ihm der Schulunterricht, was hierzu erforderlich ist, so erwirbt er die besondere Fähigkeit seines Berufs nachher sehr leicht und behält immer die Freiheit, wie im Leben so oft geschieht, von einem zum andern überzugehen.“

In dem Artikel gibt es noch mehr von der Art. --Rabe! 09:16, 7. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Und hier mal ein Ausschnitt aus Corps#Herausbildung_des_Corpsstudententums:

Der neue Ansatz bestand darin, dass die Charakter- und Persönlichkeitsbildung zur Aufgabe der neuen Gemeinschaften erklärt wurde. Im Sinne des Idealismus sollten keine politischen Programme verfolgt, sondern der Charakter des Menschen ausgebildet werden. Die positiven Auswirkungen für die Gesellschaft würden sich dann zwangsläufig von selbst ergeben. Bereits in den ersten, frühen Definitionen des Corpsstudententums wird ausdrücklich betont, dass politische Betätigung keine Aufgabe der Corps sei. Schon in den Anfangsjahren war es den Mitgliedern freigestellt, welche politische Überzeugung sie persönlich hegen. Diese Grundauffassung wirkt sich bis heute dahingehend aus, dass Corpsstudenten vielen verschiedenen politischen Richtungen und Parteien angehören, aber nach Ansicht der Corps einen besonderen, überdurchschnittlichen Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung genommen haben.
Naja, bevor es Corps gab, gab es studentische Landsmannschaften, und diese dienten ehr als Netzwerk zu gegenseitiger Unterstützung und Hilfe. Um Reibungsverluste im Netzwerk möglichst gering zu halten, erfand man den Komment, also Konventionen, Verhaltensregeln und Benimmregeln, welche für alle Beteiligten verbindlich sein sollten. Die Corps waren eine Weiterentwicklung der Landsmannschaften, und verzichteten auf Abgrenzungen nach Herkunft. Statt dessen definierten sie sich in erster Linie über ihren Komment, also über ihren Verhaltenskodex. Der korperative Verhaltenskodex schützte allerdings nicht davor, daß viele Korporierte elitär-chauvinistisch und skrupellos und sozialdarwinistisch und bellezistisch wurden. So waren Corpsstudenten oft in erster Linie an ihrer eigenen Karriere interessiert, und bemühten sich, möglichst perfekte Apparatschicks oder Untertanen (vgl. auch: Heinrich Mann: "Der Untertan") zu sein, und waren als unkritische Gefolgsleute Bismarks, Kaiser Wilhelms, und so weiter an den Kriegen 1870/71 und 1914/18 (sowie 1919/1920/1921 an bürgerkriegsähnlich eingesetzten militanten Freikorps) und 1939/45 oft beteiligt (entweder durch agitatorische Kriegstreiberei, oder als Lobbyisten des Militärs und der Rüstungsindustrie, oder als Offiziere). Ein eigenverantwortliches gewissenhaftes Eintreten für Frieden und Freiheit und Menschenrechte und Bürgerrechte sowie für soziale Belange und Solidarität mit den Schwachen war eher selten zu beobachten. Katholische Studentenverbindungen verpflichteten ihre Mitglieder dagen eher auf christliche Grundwerte und auf Respekt und Rücksicht gegenüber jedermann, auch und gerade gegenüber Schwächeren. Die Katholischen Studentenbewegungen animierten ihre Mitglieder auch oft, Empathie und ihr Gewissen auszubilden, und ihre Verantwortung vor Gott und den Mitmenschen zu befragen. Derartige Einstellungen galten bei den Korpsstudenten dagegen ehr als Schwäche und Verweichlichtheit. Die Korpsstudenten dachten in erster Linie an ihre eigene Karriere und an den Erfolg ihrer jeweiligen kleinen gruppe von Corpsbrüder. Gewissensnöte, Skrupel und (übetriebene) Rücksichtnahme gegenüber Außenstehenden und Schwächeren waren nicht erwünscht. Zu verantworten hatte ein Korpsstudent sich nur gegenüber seinem Staat und Herrscher, sowie gegenüber seinen Corpsbrüdern (und seinem Arbeitgeber, falls er einen hatte). Eine weitergehendes Verantwortungsbewußtsein (etwa im Sinne von Immanuel Kant oder Bertram Russel oder Frank Jaspers oder Friedrich Dürrenmatt oder Heinar Kipphardt) war meist nicht erwünscht. Das Erziehungsideal der Corps erscheint also moralisch und sozial sehr fragwürdig.--91.52.162.152 12:33, 7. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]
Es ist schon erstaunlich, was Du alles weißt! Aber eins bleibt sicher: Katholiken würden nieeeeeee etwas Böses tun. Das wäre nämlich gegen die christlichen Grundwerte.--Rabe! 15:28, 7. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Das passt doch alles zusammen. "Charaktererziehung" ist nicht in den USA erfunden worden. --Rabe! 09:22, 7. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

"Charaktererziehung" ist doch ein Hauptanliegen des Christentums, daß bereits kleine Kinder durch Gottesdienste, Beichtunterricht, Kommunionunterricht, Religionsuntericht, kirchliche Jugendgruppen und so weiter prägen und formen will. In der DDR gab es dafür auch die jungen Pioniere und die Freie-Deutsche-Jugend. In England legt man schon seit über hundert Jahren Wert auf "britisch education". Und in Japan werden auch schon seit über 100 Jahren bereits kleine Kinder im Hinblick auf die von Staat und Gesellschaft präferierten Tugenden ausgebildet. Für jedes Establishement ist es wichtig, Einfluss auf die Kinder und Jugend zu gewinnen, und diese zu erziehen und zu formen, und zu angepassten und gut funktionierenden Rädchen in ihren großen Maschinen und Getrieben zu machen. Das war auch schon im antiken Griechenland zumindest in Sparta so. Auch im antiken Rom gab es für die Kinder der reichsten, mächtigsten und vornehmsten Familien Erziehungsideale. Ebenfalls hat man auch schon im alten China großen Wert auf die Ausbildung und Erziehung potentieller zukünftiger Spitzenbeamter gelegt. Um das einfache, arme, ungebildete und machtlose Volk kümmerte man sich aber meist weniger oder kaum oder gar nicht. Schließlich wollten die meisten vornehmen Familien ja gerne unter sich bleiben. So gab es auch in indien verschiedene Erziehungen je nach Kastenzugehörigkeit. --91.52.162.152 12:05, 7. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Das Neue an dem in der Aufklärung erarbeiteten, außer-christlichen Konzepts war ja das Streben nach geistig produktivem und nicht mehr nur geistig reproduktivem Arbeiten. Getreu dem Konzept Sapere aude. Da wollte man plötzlich keine angepassten Denker mehr, man wollte Menschen, die Nneues hervorbringen. Es ist schon nicht falsch, dass der Artikel mit Campe anfängt. Aber danach kam noch eine ganze Menge, bis die Amerikaner im 21. Jahrhundert wieder damit anfingen.--Rabe! 12:28, 7. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Hier noch mal ein Text aus dem Artikel Über die ästhetische Erziehung des Menschen, der ein Werk Friedrich Schillers behandelt:

Damit der Mensch humanistische Ideale leben kann, müssen alle Menschen miteinbezogen werden, denn der Mensch lebt nicht allein, sondern in einer großen Gemeinschaft. Es müssen beim Einzelnen beide Triebe ins Gleichgewicht gebracht und somit muss sein Charakter veredelt werden. Dies soll die ästhetische Erziehung leisten.

Auch Schiller will Charakter veredeln. --Rabe! 12:33, 7. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Ich lese gerade, dass Joachim Heinrich Campe der Hauslehrer von Wilhelm von Humboldt war. Interessant! Das müsste eigentlich alles hier rein.--Rabe! 12:50, 7. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Das Thema "studentische Corps" sollte nicht überbewertet werden. Diejenigen mir bekannten Corpsstudenten, die angenehme Zeitgenossen sind, waren das auch schon, bevor sie in die Corps eintraten. Und diejenigen Corpstudenten, die unangenehme Zeitgenossen sind, waren das meist auch bereits, bevor sie in ihr Corps eingetreten sind (es sei denn, daß sie durch pseudo-elitäres Gehabe erst so richtig überheblich wurden). Tatsächlich verändern die Corps wohl selten den Charakter von Menschen, sondern vielmehr eher deren Fertigkeiten und Fähigkeiten, insbesondere im Hinblick auf Networking, Selbstdarstellung, Selbst- und Fremdeinschätzung, Rethorik, Etikette, Umgangsformen, Public-Relations und PR (, sofern sie ihre Potentiale nicht durch übermäßigen Alkoholkonsom zerstören). Aber insgesamt wird das Thema studentische Corps hier in der Diskussion wohl etwas zu überproportinal gewichtet. Die wichtigste Phase der Erziehung liegt doch wohl im Alter zwischen 2 und 18 Jahren (und fällt somit in den Verantwortungsbereich der Eltern, der älteren Geschwister, der Kindergärtnerinnen, der Pfarrer, der Jugendgruppenleiter, der Lehrer und Lehrerinnen), und nicht mehr im Alter zwischen 19 und 25 Jahren (in dem sich die wohl meisten aktiven Corpsstudenten befinden dürften). --91.52.145.83 20:25, 7. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Aus den Bemerkungen spricht ja der pure Neid auf die Fähigkeiten und den Erfolg der beschriebenen Leute. Charktererziehung bringt wirklch was. Heute schreibt Spiegel online "Waffenbrüder legen Wert auf Charakterbildung": [1] Sehr interessant. --Rabe! 10:14, 12. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Überarbeiten-Baustein[Quelltext bearbeiten]

@Aeranthropos: Ich grüble nun schon seit Stunden über deine Zirkeldefinition-Bemerkung nach und komme, obwohl ich das Intro wieder und wieder gelesen habe, damit nicht weiter. Ich sehe da keinen Zirkel. Kannst du mir vielleicht noch einmal auf die Sprünge helfen? Auch der Satz mit der Nichtnachvollziehbarkeit der „Quasi-Gleichsetzung von "Charakter" und "Emotionaler Intelligenz"“ ist mir unklar. Was fehlt dir da? Ist das schlecht dargestellt, oder hast du Zweifel, dass es Autoren gibt, die beides eng verknüpft sehen (fehlen dir also Nachweise), oder hast du Zweifel, dass da überhaupt eine Verknüpfung existieren kann (d.h. du hältst das Ganze für Schabernack)? Im Moment erscheint mir dieser Baustein ein bisschen kryptisch, und wenn du mir eine Chance geben willst, dir da entgegenzukommen, musst du vielleicht ein bisschen redundanter sein. Gruß, --Stilfehler (Diskussion) 01:04, 3. Jun. 2017 (CEST)[Beantworten]

Hallo Stilfehler, die (verkürzt wiedergegebene) Definition "Charaktererziehung ist eine Erziehung des Charakters" ist eine sich selbst erklärende Zirkelaussage, die im Grunde nichts aussagt. Der Begriff müsste mit anderen Worten erläutert werden. Die Erklärung von "Charakter" sollte nicht die ursprüngliche Begriffsbildung (aus der Antike) ignorieren: Es geht nach Aristoteles u.a. dabei weniger um "Gefühle" und um "Intelligenz" als um eine "Werteinstellung", also um ethisch-moralische und um volitive Momente. Charakter ist das Gepräge des Menschen, das sich (nach Goethe) "im Sturm der Zeit" herausbildet, wesentlich durch Selbsterziehung. Charakter ist danach die individuelle Eigenart, das Wertgefüge eines Menschen, aus dem heraus er denkt und handelt. Vielleicht in diese Richtung mal überarbeiten. Gruß --Aeranthropos (Diskussion) 11:07, 3. Jun. 2017 (CEST)[Beantworten]
Danke für die schnelle Rückmeldung, ich verstehe jetzt etwas besser, worauf du hinauswillst. Das Problem scheint darin zu liegen, dass du (wohl mit Goethe) unter Charakter etwas anderes verstehst als die amerikanischen Autoren (Etzioni, Wilson, Lickona usw.). Das ist in dem Artikel Charakter aber alles dargelegt, und wenn dir die amerikanische Definition von Charakter seltsam vorkommt, solltest du das dort diskutieren, nicht hier. Zum zweiten Punkt: um eine Zirkeldefinition handelt es sich hier durchaus nicht; bei einer Zirkeldefinition taucht das Definiendum als Definiens erneut auf, was hier nicht der Fall ist. Ich stimme dir aber zu, dass Definitionen von Komposita eleganter klingen, wenn die Grundwörter nicht wieder verwendet werden. Wir schreiben hier ja auch keine Sätze wie „die Schweizer Literatur ist die Literatur der Schweiz“. :-) Ich werde mir darum einmal etwas einfallen lassen. Gruß, --Stilfehler (Diskussion) 14:54, 3. Jun. 2017 (CEST)[Beantworten]
ok, ich denke, du bekommst das hin, eine allgemeingültige Formulierung zu finden, die vom ursprünglichen griechischen Begriff ausgeht.--Aeranthropos (Diskussion) 15:39, 3. Jun. 2017 (CEST)[Beantworten]
Jetzt verwirrst du mich wieder etwas. Charaktererziehung (character education) geht gerade nicht von den Griechen, sondern von den Amerikanern aus. Im Zweifelsfall bitte mal Etzioni, Wilson und Lickona, meinetwegen auch Mogel, lesen. --Stilfehler (Diskussion) 15:46, 3. Jun. 2017 (CEST)[Beantworten]
Was ist da verwirrend, Stilfehler, es geht mir um den historisch korrekten Grundbegriff "Charakter". Charakter-Erziehung gab es auch schon in der Antike, etwa bei Sokrates, und im europäischen Humanismus, basierend auf den alten Griechen, nicht erst in den USA.--Aeranthropos (Diskussion) 16:09, 3. Jun. 2017 (CEST)[Beantworten]
Begriffe bleiben manchmal nicht so stehen, wie die Griechen sie mal definiert haben, sondern entwickeln sich. Etzioni&Co. haben den Charakterbegriff aufgegriffen und fortentwickelt, so wie z.B. der Kritik- oder der Freiheitsbegriff im Laufe der Geistesgeschichte immer wieder aufgegriffen und fortentwickelt worden ist, mit der Folge, dass es Myriaden von Kritik- und Freiheitsbegriffen gibt. Die Geistesgeschichte des Charakterbegriffs wird im Artikel Charakter behandelt. Character education basiert auf dem u.a. von Etzioni begründeten Charakterbegriff. Willst du, dass unter dem Lemma eine Charaktererziehung behandelt wird, die auf den Big Five basiert? Die Big Five sprechen auf Erziehung doch überhaupt nicht an. Hast du für so etwas Quellen? --Stilfehler (Diskussion) 17:18, 3. Jun. 2017 (CEST)[Beantworten]
Der griechische Begriff hat eine Tradition bis heute, etwa überall in der Welt in den sog. Outward-Bound-Schulen von Hahn. Das Problem ist wohl, dass die US-Autoren einen bereits etablierten Begriff übernehmen, übersetzen und willkürlich umdeuten, ohne ihn rezipiert zu haben, was korrekt wäre: "character education" ist hier nicht deckungsgleich mit "Charaktererziehung", zudem unterschiedlich definiert (z.B. bei Etzion: Charakter als "psychologischer Muskel"?!) Das soll eine Weiterentwicklung sein? Das ist ein unwissenschaftliches Vorgehen und volkstümliches Vokabular. Es lässt sich wohl nur als amerikanische Sonderheit einordnen. Wenn einer "Olympiade" mit "Olympische Spiele" gleichsetzt, ist das auch keine Weiterentwicklung, sondern einfach nur Unwissen.--Aeranthropos (Diskussion) 17:20, 3. Jun. 2017 (CEST)[Beantworten]
Schon besser so das Intro. Aber willst du den "psychologischen Muskel" wirklich als seriös vertreten, -im Intro?--Aeranthropos (Diskussion) 17:51, 3. Jun. 2017 (CEST)[Beantworten]