Diskussion:Chirotherium

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Verschoebn von Saureierspuren (gelöscht):

Eine bedeutende Fährtenplatte von Chirotherienspuren(Vorläufer der Dinosaurier, ca. 220 Millionen Jahre) wurde 1963 von Frau Dr. Renate Motzka und Dr. Jens Kulick bei Eiterfeld Kreis Fulda gefunden. [http:/www.saurierspuren-eiterfeld.de) --DaB. 15:47, 7. Nov 2004 (CET)

"Wahrscheinlich handelt es sich hier um verschiedene Tiergruppen, die sehr ähnliche Fußspuren hinterließen." Ja, sehr wahrscheinlich sind es verschiedene Tiergruppen, wenn es ich um unterschiedliche Taxa handeln soll. Der Satz ist entweder Unsinn oder ungenau.--Mideal 16:31, 12. Aug. 2010 (CEST)[Beantworten]

Jepp, ungenau trifft's. Während die Spuren als verschiedene „Arten“ (Ichnospezies) beschrieben wurden, sind deren Erzeuger möglicherweise weniger eng verwandt und gehören unterschiedlichen Gattungen oder gar verschiedenen Familien an. Andersherum ist es aber durchaus auch möglich, dass der gleiche Erzeuger (Art-Level) Spuren hinterlassen hat, die als verschiedene Ichnospezies beschrieben wurden, weil das Sediment jeweils anders ist oder die Gangart oder weil die einen Spuren von Weibchen stammen und die anderen von Männchen oder... --Gretarsson (Diskussion) 20:57, 13. Jun. 2013 (CEST)[Beantworten]

Defekte Weblinks (erl.)[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 17:56, 27. Aug. 2012 (CEST)[Beantworten]

Alle drei Links wurden im Rahmen der letzten Überarbeitung entfernt, da als Quellen nunmehr obsolet --Gretarsson (Diskussion) 00:28, 23. Jul. 2013 (CEST)[Beantworten]

„Klassische“ Taxobox bei Spurentaxa?[Quelltext bearbeiten]

Ich bin dagegen.

Spurenfossilien in das Klassifikationsschema von Körperfossilien und rezenten Tieren hineinzuquetschen ist keine gute Idee. Ich weiß, dass das von zahlreichen Bearbeitern so gemacht wird (weil es zumindest bei den recht gut zuweisbaren terrestrischen Vertebratenspuren auch ganz gut funktioniert), aber das heißt ja nicht, dass man es bei der Wikipiedia nicht besser machen kann. Alternativ wäre eine extra Taxobox für Spurentaxa denkbar, in welcher die Inchnologische Klassifikation (Repichnion, Pascichnion, usw.) und der oder die vermutliche(n) Verursacher angegeben wird/werden. Die normalen Taxoboxen sollten bei Spurentaxa jedenfalls nicht zum Einsatz kommen (vgl. z.B. Chondrites oder Skolithos). --Gretarsson (Diskussion) 17:33, 14. Jun. 2013 (CEST)[Beantworten]

Ich hab die Taxobox jetzt erstmal noch im Quelltext belassen, aber „stummgeschaltet“. --Gretarsson (Diskussion) 00:30, 23. Jul. 2013 (CEST)[Beantworten]

Bernburgfunde[Quelltext bearbeiten]

Müssten die nicht deutlich(er) gewürdigt werden? Doku , PDF. --kostenloses Arbeitspferd ... itu (Disk) 05:20, 11. Jul. 2015 (CEST)[Beantworten]

Nein. Cajus Dietrich’schen Spekulationen sollte hier nicht mehr Raum gegeben werden als den anderen Lokalitäten. --Gretarsson (Diskussion) 16:34, 11. Jul. 2015 (CEST)[Beantworten]
Hmm. Wie muss ich das einschätzen? Laut Doku und PDF sind diese Funde mit einigen Superlativen behaftet.
Ist das mit den Spurenfunden insgesamt nicht seriös oder übertrieben? Das würde dann ja auch auf das Landesamt abfärben.
Gibt es wissenschaftliche Veröffentlichungen von dritter Seite zu dem Thema oder Belege dass die Sache oder der Herr Cajus Dietrich umstritten sind? --kostenloses Arbeitspferd ... itu (Disk) 00:45, 12. Jul. 2015 (CEST)[Beantworten]
M.W.n. gilt Dietrich unter vielen Wirbeltierpaläontologen als, freundlich gesagt, umstritten, gerade weil er einen gewissen Drang zur Sensationshascherei hat. Die Identifizierung und Beschreibung der Spurentaxa sind schon OK, andernfalls hätte ich das Paper nicht als Quelle verwendet, aber die etwas sehr lebendigen Interpretationen und vor allem die Festlegung auf bestimmte Körperfossiltaxa, ohne jeglichen Fossilnachweis, ist tatsächlich fragwürdig bis unseriös. Das zu erkennen liegt aber nicht unbedingt in der Kompetenz eines geologischen Landesamtes. Die drücken bei sowas mglw. auch beide Augen zu bzw. schauen nicht so genau hin, wenn sie nur verkünden können: „Guckt mal, was es bei uns tolles gibt!“ Für Politiker und Ottonormalbürger, die Zielgruppe solcherart Öffentlichkeitsarbeit, ist das eh nicht so wichtig, ob das nun Ticinosuchus war, oder irgend ein anderer Rauisuchier „Saurier“, die haben die Wörter „Chirotherium“ und „Ticinosuchus“ nach fünf Minuten eh wieder vergessen. Dietrich arbeitet übrigens nicht an einer Uni oder einem Museum, sondern beim Private Research Institute Paleologic seiner Ein-Mann-Forschungseinrichtung. Alles ein bisschen halbseiden, wenn du mich fragst, aber offenbar noch solide genug, dass er peer-reviewt publizieren kann. --Gretarsson (Diskussion) 18:49, 12. Jul. 2015 (CEST); nachträgl. geänd. --Gretarsson (Diskussion) 19:34, 12. Jul. 2015 (CEST)[Beantworten]
OK, Ein-Mann-Forschungseinrichtung ist nicht so überzeugend. Aber sonst ist die Frage wo er sich wirklich inakzeptabel festgelegt hat. Dass die Annahmen von Arten und Gestalten aus den Spuren heraus sehr spekulativ ist, entgeht ja dem aufmerksamen Zuschauer kaum. Die entscheidende Frage ist ja ob die Bedeutung der Spurenfunde selbst und die beschreibenden Superlative wie „Die Größe der freigelegten Fläche ist nach Diedrich für Fährten aus der Mitteltrias weltweit einmalig.“ übertrieben oder angemessen sind. --kostenloses Arbeitspferd ... itu (Disk) 18:06, 13. Jul. 2015 (CEST)[Beantworten]
Dass die Annahmen von Arten und Gestalten aus den Spuren heraus sehr spekulativ ist, entgeht ja dem aufmerksamen Zuschauer kaum.“ Statt „aufmerksam“ würde ich eher „zu einem gewissen Grad einschlägig vorgebildet“ sagen, und das sind die wenigsten. Zudem herrscht bei Ottonormalbürger durchaus ein gewisses Urvertrauen in Wissenschaftler vor (jedenfalls in Wissenschaftler, die sich mit solch harmlosen Dingen befassen). Zugegeben, im dem umseitig zu Bernburg zitierten Paper legt Dietrich sich tatsächlich nicht fest, sondern formuliert vorsichtig, in der von dir verlinkten Pressemitteilung klingt das schon etwas anders, was aber mglw. der Zielgruppe geschuldet ist, die man nicht mit Details verwirren möchte (wobei man in gleichgelagerten Fällen durchaus in der Lage war, auf Bezeichnungen wie „Ur-Krokodil“ o.ä. auszuweichen). Zu hinterfragen ist allerdings Dietrichs begründungslose Einstufung sämtlicher älterer Chirotherium-Horizonte, einschließlich des Typusvorkommens von Hildburghausen, entgegen der herrschenden Lehrmeinung in den oberen Oberen Buntsandstein (Oberes Röt). Was die rein quantitativen Superlativen des Bernburg-Vorkommens angeht, da würde ich nicht ausschließen wollen, dass die zutreffen. Kann man durchaus umseitig erwähnen, Eiterfeld ist ja auch etwas ausführlicher. Länger als der Absatz zu Eiterfeld, sollte der Bernburg-Absatz aber nicht sein. --Gretarsson (Diskussion) 13:23, 14. Jul. 2015 (CEST)[Beantworten]

Defekte Weblinks 2015 (erl.)[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 07:06, 3. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]

Aktualisiert. --Gretarsson (Diskussion) 13:34, 3. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]

Stratigraphie der Aura-Funde[Quelltext bearbeiten]

Mit den Änderungen zur stratigraphischen Stellung der Aura-Funde bin ich nicht einverstanden gewesen und habe sie deshalb wieder weitgehend rückgängig gemacht. Ich habe mich mit der Stratigraphie beschäftigt und meine, sie verstanden zu haben, bevor ich den Abschnitt verfasst hatte. Ich räume ein, dass Haubold (2011), anders als von mir formuliert, explizit nur den Fund von Gössenheim dem Rötquarzit zuordnet. Die Chirotherien Mainfrankens verortet er hingegen allesamt im Röt. Die Angabe „Solling-Formation“ im Zusammenhang mit Aura, bequellt mit Haubold (2011) ist daher irreführend. Auch ist der Chirotherienschiefer eben nicht gleichbedeutend mit dem Rötquarzit (=„oberer Chirotheriensandstein“, siehe Haderer, 1995). Davon abgesehen wird am Ende des Absatzes erwähnt, dass die mainfränkischen Chirotherien auch in den mittleren Buntsandstein gestellt werden, mitsamt adäquater Quelle (Haderer, 1995). Details zur Lithologie des Röt sind nachrangig, bei den anderen Fundstellen wird darauf auch nicht weiter eingegangen (was auch das Verständnis nicht sonderlich erhöhen würde – in dem Abschnitt geht es einfach nur um die stratigraphische und geographische Position der Funde, Details kann der Leser den überwiegend frei im Netz zugänglichen Quellen entnehmen). Ferner dient Haderer (1995) als Beleg für die Begriffsverwendungen „unterer“, „mittlerer“ und „oberer Chirotheriensandstein“. Dies sind selbstverständlich informelle Bezeichnungen,die in der offiziellen stratigraphischen Nomenklatur nicht geführt werden. Dass sie aber garnicht mehr benutzt werden oder sogar nicht mehr benutzt werden sollen, ist mir nicht bekannt. Daher ist das „sind“ nicht einfach beleglos in ein „waren“ zu ändern.

Zum Abschluss noch formelles: In WP hat sich bei der Zitierweise eingebürgert, dass Periodika nicht abgekürzt werden. Bei Ergänzungen in bestehenden Texten ist zudem auf die Form der bereits bestehenden Einzelnachweise zu achten und die Form ggf. neu eingetragener Einzelnachweise sollte sich daran ausrichten. Wikilinks in Einzelnachweisen sind Geschmackssache, jedoch herrscht bei denen, die es tun, weitgehend Einigkeit darüber, dass nur Autoren und/oder Periodika, Zeitungstitel, Webseitennamen etc. aus Gründen der besseren Nachvollziehbarkeit der Verlässlichkeit/Qualität der Quelle verlinkt werden sollten, nicht aber diverse im Titel des Werkes vorkommende Wörter, wie Ortschaften etc. Ich persönlich halte Wikilinks in Einzelnachweisen einer besseren Übersichtlichkeit wegen generell für komplett verzichtbare Spielerei. Einzelnachweise sind Belege, nicht mehr und nicht weniger. Die einzigen Links, die sie enthalten sollten, sind www-Volltextlinks, DOIs oder Indices, die mit der WP-Bibliothekssuche verlinkt sind. Dies steht auch in Einklang mit den WP-Richtlinien, die eine eher sparsame Verlinkung schon für den eigentlichen Artikeltext empfehlen. Ich habe daher die Links aus den beiden neu eingefügten Referenzen zum N. Jb. wieder entfernt. Nachsigniert: --Gretarsson (Diskussion) 16:16, 14. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]

Hallo Gretarsson! Ist für mich ok so, wie der Artikel nach Deinen Änderungen in Wikipedia steht. Ist eine sehr gute Anregung für mich, diesen Schichtbereich in einer Arbeit evtl. etwas erweitert anzugehen (bin eigentlich mitten in einer Arbeit über triassische Conchostracen, aber auch da ist dieser Schichtbereich von Relevanz (offene Baustelle mit Heinz Kozur, der leider viel zu früh verstorben ist). Für Dich noch als Hintergrund: Ich finde die zur Zeit gültige Entscheidung, den Thüringer Chirotheriensandstein zur Solling-Formation des Mittleren Buntsandsteins zu stellen und seinen unmittelbaren Übergangsbereich, die s.g. Chirotherienschiefer, der Röt-Formation des Oberen Buntsandsteins zuzuordnen, ausgesprochen unglücklich. Besser wäre evtl. gewesen, hier als Schichtenkomplex zusammenzufassen. Da der Thüringer Chirotheriensandstein vor wenigen Jahren noch in Bayern die Basis des Oberen Buntsandsteins bildete und jetzt eben zum Mittleren Buntsandstein gestellt wird, sind frühere Zuordnungen der jeweiligen Autoren zu Mittlerer, Oberer, Röt usw. tatsächlich jeweils im Einzelfall zu hinterfragen, was denn dieser tatsächlich zu dieser Zeit damit meinte. Was Aura angeht stammen die Fährten übrigens tatsächlich aus dem Thüringer Chirotherien-Sandstein der Solling-Formation (siehe auch u.a. Links Bayerisches Landesamt für Umwelt) Deshalb ist die Feststellung: "Stratigraphisch befinden sich diese Fährten nicht in der Solling-Formation, sondern im Oberen Buntsandstein (Röt)" heute nicht mehr richtig, sie war es aber einmal!! Wobei wir hier übrigens auch wieder unterschiedliche Begrifflichkeiten vermengen. Auf den Mittleren Buntsandstein (4 Formationen, oberste die Solling-Formation) folgt der Obere Buntsandstein mit einer einzigen Formation, der Röt-Formation (somit im Umfang identisch). Die Bildunterschrift von Hartmut Haubold zu Abb. 2 in seinem Gutachten: "..Sandstein der Röt-Folge von Aura" verwundert mich deshalb nicht.
Anbei Fotos von einem Aufschluss im Thüringer Chirotherien-Sandstein in der Nähe des ehemaligen zum Abbau des Thüringer Chirotherien-Sandsteins angelegten Steinbruchs (wenige 100 m).
Sandsteine mit geringmächtigen zwischengeschalteten Tonlagen:
Unser Geotop mit den Fährten (Aussenstation des Museums), ebenfalls Thüringer Chirotherien-Sandstein
Auf der Wanderkarte erkennst du die unmittelbare Nachbarschaft zu Aura an der Saale.
Herzlichen Gruß --HorstKMahler (Diskussion) 19:17, 14. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]
Hallo Horst,
Danke erstmal für deine Ausführungen. Formationen und die übergeordneten Einheiten sollten ja, so wie es „im Sinne des Erfinders“ ist, anhand der Lithologie auseinander gehalten bzw. korreliert werden können. Bei Siliziklastika, noch dazu bei terrerstrischen und/oder terrestrisch bis randmarinen („paralischen“) Ablagerungssystemen ist das bekanntermaßen immer schwierig, weil die Fazies und damit die Lithologie sich da lateral oft auf kurze Distanz ändert. Daher wäre meine Frage in dieser Sache zunächst, woran festgemacht wird, dass die Aura-Funde im Thüringer Chirotheriensandstein liegen. Gibt es Publikationen, in denen diese Zuordnung schlüssig (im Idealfall biostratigraphisch) nachgewiesen wird? Ist Euestheria albertii mahlerselli auch in Hildburghausen oder in der Typlokalität der Solling-Formation nachgewiesen? Ich denke, wir uns einig, dass die LfU-Geotopdatenblätter diesbezüglich keine wirklich valide Quelle sind... --Gretarsson (Diskussion) 23:26, 15. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]
Hallo Gretarsson,
Einen sehr guten Gesamtüberblick findest Du in Geyer, Gerd (2002) – Geologie von Unterfranken und angrenzenden Regionen, Band 2 der Reihe “Fränkische Landschaft. Arbeiten zur Geographie von Franken”, herausgegeben von Detlef Busche, Klett-Perthes Verlag Gotha 2002, 588 Seiten, 234 Abbildungen, 5 Tabellen, Kartenbeilage
Siehe hier Seite 120, Abb. 46, Links: Chirotherium-Fährten, Thüringischer Chirotheriumsandstein, Aura bei Bad Kissingen, Sammlung der Institute für Geologie und Paläontologie der Universität Würzburg, S. 136-137 Profilserie Lithofazies der Solling-Folge, Seite 139 bis 140, Thüringischer Chirotheriensandstein
Siehe auch Freudenberger, W., Geyer, G. & Schröder, B. (2013): Der Buntsandstein in Bayern (nordwestliches Franken, Bruchschollenland und Randfazies im Untergrund). – In: Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.; Koordination und Redaktion:J. Lepper & H.-G. Röhling für die Subkommission Perm-Trias): Stratigraphie von Deutschland XI. Buntsandstein. – In: Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften, Heft 69: 547-582; Hannover. Hier siehe S. 556-557, hier werden die Fährten aus Aura dem Solling-Sandstein zugeordnet bzw. explizit dem Thüringischen Chirotheriensandstein, die entsprechenden Schichten werden mit der Gegend von Hildburghausen korreliert.
Diese Zuordnung war übrigens noch nie strittig, da mittels eines ausgezeichneten überregionalen Leithorizontes zum Abschluss der Hardegsen-Formation (Karneol-Dolomit-Horizont, = Violetter Horizont 2 (VH 2)) und der hier einsetzenden Hardegsen-Diskordanz die hangenden und liegenden Schichten sehr gut einzuordnen und somit korrelierbar sind. Siehe Dissertation von Jochen Lepper (1970). Siehe auch Erwin Rutte, der in seinen Schriften sowie im Geologischen Führer Mainfranken und Rhön, siehe u.a. 1957, S. 32, 1965, S. 129, 1974, S. 14, 1983, S. 13. diese Schichten dem Unteren Chirotherien-Sandstein sowie später dem Solling-Sandstein zuordnet. Siehe auch Fridolin Sandberger (er prägte schon 1864 den Terminus Carneolschichten) und auch Matthäus Schuster (siehe dessen Schriften, z.B. 1933), der die relevanten stratigraphischen Bereiche bearbeitet hat.
Biostratigraphie. Biostratigraphisch befindet sich der Thüringer Chirotheriensandstein in der Euestheria albertii mahlerselli - Palaeolimnadia alsatica alsatica Zone, dieser geringmächtige Bereich des Thüringischer Chirotheriensandsteins kann aber nicht eigenständig als Zone oder Subzone herausgestellt bzw. weiter eingegrenzt werden (es konnte bis dato noch kein ihm eigenes Zonenfossil erkannt werden). Siehe KOZUR, H.W. und WEEMS, R.E. (2010) The biostratigraphic importance of conchostracans in the continental Triassic of the northern hemisphere in LUCAS, S. G. (ed.) The Triassic Timescale. Geological Society, London, Special Publications, 334, 315–417. The Geological Society of London 2010. Siehe hier S. 376-377 und 391-392. Die Euestheria albertii mahlerselli - Palaeolimnadia alsatica alsatica Zone lässt sich zwar de facto weltweit nachweisen, also auch in Thüringen, umfasst aber in der aktuellen Zuordnung chronostratigraphisch das gesamte Aegeum (Anisium), 247,2 - 246,8 Ma, also einen Zeitraum von 400 000 Jahren und lithostratigraphisch in Bayern und Thüringen den Bereich ab einer Schichtlücke (Solling-Diskordanz) im oberen Bereich Solling-Sandstein knapp unterhalb des Thüringer Chirotheriensandsteins bis unmittelbar unterhalb der vulgaris/costata Bank (= Dolomitische Grenzbank Thüringens), also oberhalb Rötquarzit und unterhalb der Myophorienschichten der Röt-Formation. Wenn ich diese Feststellungen jetzt übereinanderlege (Zeit und stratigraphische Position), kann ich feststellen, dass ich den Thüringer Chirotheriensandstein dem Früh-Aegeum und den von diesem u.a. auch durch 3 Bodenhorizonte (VH 3, VH 4 und VH 5) getrennten Rötquarzit dem Spät-Aegeum zuordnen kann. Die Fährten aus dem Thüringer Chirotheriensandstein sind also annähernd 400000 Jahre älter als die des Rötquarzits. Zu den jeweiligen o.a. Altersangaben siehe u.a. Gerhard H. Bachmann und H. W. Kozur (2004, 2005 und 2008) Relevante Schriften sind bei Bachmann eingestellt. Ich habe das jetzt doch etwas umfangreicher ausgeführt und hoffe, dass ich Dir den Sachverhalt verständlich aufzeigen konnte, dem meines Erachtens die von Hartmut Haubold in seiner Bildunterschrift zur Fährtenplatte von Aura verwendete neutrale Bezeichnung Sandstein nicht einmal entgegensteht, da wie schon angeführt der Thüringische Chirotheriensandsteins von der Röt-Formation zur Solling-Formation wechselte und er in seinem Gutachten außer der allgemeinen Feststellung Röt-Folge keine detaillierte Aussage zu einer von der bisherigen Einstufung abweichenden stratigraphischen Position der Fährten aus Aura macht. Herzlichen Gruß --HorstKMahler (Diskussion) 14:51, 16. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]
Hallo Horst,
Danke für die ausführliche Erklärung und für die Literaturhinweise. Ich habe den Thüringer Chirotheriensandstein von Anfang an als Schichtglied der Solling-Folge kennengelernt und wusste gar nicht, dass er früher mal dem Röt zugeordnet worden war. Wenn ich das korrekt verstanden habe, dann gehören alle drei Chirotheriensandsteine der gleichen Biozone an. Die Zuordnung des Chirotherium-Fundintervalls von Aura zum Thüringer Chirotheriensandstein erfolgt also allein aufgrund lithologischer Korrelation? Den Ausführungen zur Stratigraphie des Oberen Buntsandsteins von Mainfranken bei Haubold (2011) ist zu entnehmen, dass er den Thüringer Chirotheriensandstein nicht der Röt-Formation („Röt-Folge“) hinzurechnet. Zwar fällt die Bezeichnung „Thüringer Chirotheriensandstein“ nicht ein einziges mal in dem Gutachten, weder im Zusammenhang mit Mainfranken noch im Zusammenhang mit der Chirotherium-Typlokalität, jedoch heißt es explizit, dass die „Fährtenschichten“ im Buntsandstein von „Hessen, Niedersachsen und Thüringen [...] im Mittleren Buntsandstein“ lägen. Haubold unterscheidet also den Fundhorizont von Aura stratigraphisch klar von den Fundhorizonten außerhalb Mainfrankens, indem er erstgenannten dem Röt, letztgenannte dem Mittleren Buntsandstein (womit konkret die Solling-Folge bzw. der Thüringer Chirotheriensandstein gemeint sein dürfte) zurechnet. --Gretarsson (Diskussion) 16:07, 18. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]
Hallo Gretarsson,
ja, es ist eine Biozone. Ja, Solling-Sandstein, Thüringer Chirotheriensandstein usw. wurden durch lithostratigraphische Serienprofile korreliert. Thüringer Chirotheriensandstein Bayerns entspricht Thüringer Chirotheriensandstein Thüringens, Plattensandstein mit Grenzquarzit keilt aus (wird tonig), Rötquarzit entspricht dem Doppelquarzit Thüringens, vulgaris/costata-Bank Bayerns der Dolomitischen Grenzbank Thüringens usw. usw. Zusätzlich zu den Fährten aus dem Thüringer Chirotheriensandstein sind aus Aura auch Fährten auf dünnen Sandsteinplatten aus dem Chirotherienschiefer etwa 1m über dem Thüringer Chirotheriensandstein bekannt. Da wären wir dann in Aura zusätzlich zur Solling-Formation auch noch in der Röt-Formation und somit im Oberen Buntsandstein. Da man anscheinend das Gutachten auch so verstehen kann, wie Du es liest, ergibt sich die Konsequenz, dass wir dieses im Zusammenhang mit Aura als Referenz für die originäre Zuordnung nicht nutzen können, da eine vom Thüringer Chirotheriensandsteins abweichende Zuordnung der großen Fährtenplatten vor den oben aufgezeigten Hintergründen und Belegen definitiv auszuschließen ist. Schlage vor umzudrehen, Haderer als Referenz nach vorne und als Alternative Einstufung Haubold aufzuführen. Müssen wir eh umdrehen, da eine Vielzahl pro und eine einzige Referenz ohne Begründung und widerlegbar alternativ zuordnet.
Beispiel:
Freudenberger, W., Geyer, G. & Schröder, B. (2013): Der Buntsandstein in Bayern (nordwestliches Franken, Bruchschollenland und Randfazies im Untergrund). – In: Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.; Koordination und Redaktion:J. Lepper & H.-G. Röhling für die Subkommission Perm-Trias): Stratigraphie von Deutschland XI. Buntsandstein. – In: Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften, Heft 69: 547-582; Hannover
Auszug Seite 556 und Auszug 557: ......Der Solling-Sandstein Mainfrankens setzt sich aus zwei Abschnitten zusammen, von denen der untere Abschnitt („Bausandstein“ sensu Schuster 1933) in geringmächtiger Rinnensandstein-Fazies vorliegt. Er wurde von Bindig (1994) allerdings als Ablagerung gering kanalisierter, kurzfristiger Schichtfluten interpretiert, wie sie sich nach heftigen Niederschlägen in ariden Gebieten bilden. Den oberen Teil des Schichtpaketes bildet ein im westlichen Franken nur 0,1 bis gut 1 m mächtiger Sandstein („Unterer Chirotheriensandstein“ sensu Reis 1914, „Chirotherien-Sandstein i.e. S.“ sensu Schuster 1933), der mit dem Thüringischen Chirotheriensandstein korreliert werden kann und im westlichen Unterfranken ehemals auch als „Basissandstein“ ausgeschieden wurde. Südlich von Wertheim keilen die Schichten völlig aus (Freudenberger 1990), schwellen aber zur Rhön und nach Thüringen hin deutlich an, wo er in der Gegend von Hildburghausen als frühester Fundpunkt von Chirotherienfährten große Bedeutung hat. In der typischen Ausbildung handelt es sich um überwiegend feinkörnige Sandsteine mit variabler Färbung, deren Ablagerung offenkundig episodisch vonstatten ging. Schichtflächen zeigen häufig verschiedene Sedimentationsmerkmale und sind von Fährten bedeckt. Seitenwechsel 557: Auch im nördlichen Unterfranken fand sich eine Anzahl von Chirotherienfährten (Rumpf 1842, Kirchner 1927a, 1927b).......
2.3. Oberer Buntsandstein
Thüringischer Chirotheriensandstein und Chirotherienschiefer wurden in Unterfranken vormals als Chirotherienschichten zusammengefasst (Schuster1933). Im Zuge der Vereinheitlichung der Buntsandsteinstratigraphie wurde die Grenze Mittlerer/Oberer Buntsandstein zwischen Thüringischem Chirotheriensandstein und Chirotherienschiefer gelegt. - Ende Zitat-- Neben dieser zielgerichteten Diskussion ist es eine Freude festzustellen, wie viele Geologen und Paläontologen mittlerweile doch schon in Wikipedia eingestellt sind und man so direkt auf diese bzw. deren Arbeiten verweisen kann. Herzlichen Gruß --HorstKMahler (Diskussion) 22:34, 18. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]
Hallo Horst,
die wörtlichen Zitate aus einer Publikation, die man in dieser Sache wohl als Kapazität betrachten kann, in Kombi mit anderen, gleichlautenden Aussagen (speziell Haderer, 1995, der ja dbzgl. bereits umseitig zitiert war) habe ich die Angaben zur Stratigraphie der Aura-Funde im Artikel jetzt korrigiert. Ich habe hierbei auch der Struktur des gesamten Abschnittes Rechnung getragen, indem ich die Aura-Funde von den näheren Erläuterungen zur Gliederung des Röt abgetrennt und in einen eigenen Absatz gestellt habe. --Gretarsson (Diskussion) 16:27, 19. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]