Diskussion:Die Bestie (Brecht)

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Andropov in Abschnitt Die Bestie (Brecht)
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Die Bestie (Brecht)[Quelltext bearbeiten]

Hinweis: Die folgende Diskussion stammt aus dem Review des 24. Schreibwettbewerbs --Andropov (Diskussion) 12:10, 5. Sep. 2016 (CEST)Beantworten

Nominiert von Kuebi

Der Artikel befindet sich derzeit noch im BNR. Es fehlen noch ein paar wichtige Kaptiel. Zur Baustelle: Benutzer:Kuebi/Bestie

Das Wichtigste ist drin. Daher jetzt im ANR. Es fehlt aber noch einiges.

--Kuebi [ · Δ] 16:14, 4. Mär. 2016 (CET)Beantworten

einiges von dem mutmaßlich Wichtigsten ist - mit Verlaub - so außerordentlich banal, dass es unbedingt wieder raus sollte, bspw. Die Bestie ist durchgängig ohne Tempuswechsel in der unvollendeten Vergangenheit (Präteritum) verfasst, die abgeschlossene Ereignisse beschreibt. oder Sie hat die klassische Gliederung mit Einleitung, Hauptteil und Schluss. --Edith Wahr (Diskussion) 12:15, 8. Mär. 2016 (CET)Beantworten
Gerade bei Brecht sehe ich das nicht als banal an, sondern als wichtigen Teil der Charakterisierung der KG. Außerdem soll das Oma-gerecht sein. Nicht jeder kann mit Präteritum was anfangen.--Kuebi [ · Δ] 16:58, 8. Mär. 2016 (CET)Beantworten
hm, auf mich wirkt das trotz Brecht höchst merkwürdig. Die Amsel (Turdus merula) oder Schwarzdrossel ist eine Vogelart der Familie der Drosseln (Turdidae), die flugfähig ist, und daher längere Distanzen eher zu Luft denn zu Boden zurücklegt. Auch nicht falsch, total Oma-gerecht, aber trotzdem nicht sinnvoll. --Edith Wahr (Diskussion) 22:04, 9. Mär. 2016 (CET)Beantworten
Überhaupt, kann man das denn wirklich sagen? Die "filmischen" Teile der Kurzgeschichte stehen doch im Präsens bzw. (bei Vorzeitigkeit) im Perfekt. Und der letzte Satz der "Drehtag"-Erzählung sowie der letzte Satz des Schlusses stehen beide im Plusquamperfekt: Sie resümieren, was sich da "gezeigt hatte" bzw. was der Tag für Muratow bedeutet hatte.--Mautpreller (Diskussion) 15:51, 12. Mär. 2016 (CET)Beantworten

Hi Kuebi, Du solltest m.E. auf jeden Fall erwähnen, dass Elisabeth Hauptmann vermutlich wesentlichen Anteil an dieser Kurzgeschichte hat. Siehe etwa John Willett: Bacon ohne Shakespeare? The problem of Mitarbeit, in: Brecht Yearbook/Brecht-Jahrbuch Nr. 33 (1985), S. 118-137, speziell S. 128f.--Mautpreller (Diskussion) 12:24, 11. Mär. 2016 (CET)Beantworten

Danke für den Hinweis. Habe es auch in einem anderen Buch von Willett soeben online gefunden [1]. Muss ich in den nächsten Tagen einbauen. Mit einem Satz ist das nicht getan. Das bedarf einiger Erläuterungen. --Kuebi [ · Δ] 09:37, 13. Mär. 2016 (CET)Beantworten
Der Aufsatz im Jahrbuch ist übrigens fast identisch mit dem Kapitel aus Brecht in Context. Den Aufsatz gibt es vollständig online: http://digicoll.library.wisc.edu/cgi-bin/German/German-idx?type=article&did=German.BrechtYearbook012.i0013&id=German.BrechtYearbook012&isize=M . Willett ist zuverlässig, mit John Fuegi, der daraus in seinem "Skandalbuch" über "Brecht & Co." weitreichende Schlussfolgerungen zieht, wäre ich allerdings vorsichtig, der hat einfach zu viele faktische Fehler. Lohnen könnte sich dazu auch Sabine Kebir: Ich fragte nicht nach meinem Anteil sowie ein Blick in Band 19 ("Prosa 4") der Berliner und Frankfurter Ausgabe, dort sollte eigentlich das Typoskript angegeben sein, das im Brecht-Archiv lagert.--Mautpreller (Diskussion) 12:05, 13. Mär. 2016 (CET)Beantworten

Noch zwei kleine Hinweise: Die Bemerkung zu Brechts Prosawerken ist nicht falsch, trifft aber nicht ganz den Kern der Sache. Die Erzählung Bargan läßt es sein war einer der ersten Erfolge Brechts in der Öffentlichkeit (1921!), noch vor seinen Balladen und Dramen. Es stimmt, dass die Prosawerke Brechts lange Zeit wenig beachtet wurden, in den letzten Jahren gab es aber einen veritablen Boom. Und: Brecht war tatsächlich sehr frühzeitig am Film interessiert, dafür gäbe es aber bessere Beispiele als die Augsburger Filmkritiken. So zum Beispiel einen tatsächlich gedrehten Kurzfilm mit Karl Valentin und eine ganze Serie Drehbuchexperimente gemeinsam mit Arnolt Bronnen (von denen aber praktisch nichts fertig wurde).--Mautpreller (Diskussion) 12:58, 11. Mär. 2016 (CET)Beantworten

PS: Vielleicht wäre es auch für das zeitliche Umfeld (und für Brechts und Hauptmanns Marketingstrategie!) nicht unwichtig, darauf hinzuweisen, dass der "Russenfilm" zu dieser Zeit in der Weimarer Republik der letzte Schrei war. Man denke an Panzerkreuzer Potemkin, Die Frauen von Riasan, Die Liebe der Jeanne Ney.--Mautpreller (Diskussion) 13:17, 11. Mär. 2016 (CET)Beantworten
Übrigens scheint diese Idee, dass die Schauspieler die "echten" Akteure seien, in Bezug auf die Ereignisse um die russ. Revolution in diesen Jahren ziemlich häufig aufgegriffen worden zu sein. Bei Sternberg, wie Du schon schreibst, aber auch zB bei Ehrenburg, der in seinen Bemerkungen zur Verfilmung der Jeanne Ney 1927 schrieb, die Schauspieler, die die Rollen der weißgardistischen Komparsen spielten, seien möglicherweise echte Weißgardisten gewesen, die für 15 Mark am Tag ihre alten Uniformen auftrugen. (Was vermutlich nicht weit hergeholt war, nachdem in den Zwanzigern mehrere Hunderttausend Exilrussen sich allein in Berlin rumtrieben.) Dh das Motiv gab es öfter, Brechts Verarbeitung ist aber ungewöhnlich und interessant.--Mautpreller (Diskussion) 15:28, 11. Mär. 2016 (CET)Beantworten
Zum Interesse Brechts am Film habe ich auch einige Quellen gefunden und seit ein paar Wochen noch im "Unreinen" stehen. Das kommt auf jeden Fall noch bei der Entstehungsgeschichte rein. Auch der "Russenfilm-Hype" jener Zeit. Über die möglichst authentischen Koparsen/Schauspieler in den "Russenfilmen" jener Zeit gibt es auch ein paar Quellen. --Kuebi [ · Δ] 09:37, 13. Mär. 2016 (CET)Beantworten

Noch ein paar Amerkungen: Die Gattung der Anekdote spielt da ja eine nicht unerhebliche Rolle, Brecht nutzt eine Anekdote als Material, baut sie zur Erzählung (Kurzgeschichte) um und lässt doch den anekdotischen Charakter deutlich durchscheinen. Dieses Spiel mit den Gattungsmerkmalen, das zB Gerhard Neumann (http://alt.ifk.ac.at/dl.php/0/104/AHPUnanschaulichkeit.pdf) aufgreift, könnte man unter "Stil und Analyse" beschreiben. Dann zur Erzählweise: Es fehlt die Anagnorisis, stimmt, und das ist natürlich bemerkenswert, weil die als Material dienende Anekdote sie eben enthält. Aber soll man wirklich glauben, dass dieses Fehlen (und der so erzeugte Wissensvorsprung des Lesers gegenüber den Akteuren) "ein tieferes Eintauchen in die Handlung" fördert? Vielleicht meint dies die Autorin der angegebenen Studienarbeit (nicht die allerbeste Quelle vielleicht), aber das überzeugt nicht. Es wird doch ständig "herausgelenkt" aus der Handlung, der Erzähler kommt an und erklärt: Muratow (müsst ihr wissen) war der Urheber ... In den sowjetischen Filmateliers war es üblich (müsst ihr wissen) ... (Und nun sage ich euch), es hat sich hier wieder mal gezeigt ... Einem "Eintauchen" ist das kaum förderlich. Vor allem aber passt das überhaupt nicht zu Brechts eigener Poetik. Das "Einfühlen", "Eintauchen" usw. war doch gerade das Kennzeichen der Stanislawski-Schule, genau der Schauspielschule, die das Künstlertheater und damit Katschalow geprägt hat, und Brecht hat das in all seinen theoretischen Schriften heftig bekämpft. Und es ist doch auch hier so: Hier wird nicht weniger als viermal dieselbe Szene gespielt. Ist es denn "echter" geworden dadurch, dass Muratow und Kochalow immer mehr in die Szene "eintauchen"? Die Kurzegschichte setzt da meines Erachtens ganz andere Signale. Die Zeugen, die dabei waren, bezeugen eher das Gegenteil. Der Erzähler verzichtet auf eine klare Stellungnahme, seine Bemerkung, es gehöre "Kunst" dazu, den "Eindruck wirklicher Bestialität zu vermitteln", trägt so einige Ironiesignale (was auch Ritter bemerkt, S. 176).--Mautpreller (Diskussion) 13:55, 18. Mär. 2016 (CET)Beantworten

Noch ein bisschen Theoriefindung: Der Schluss, also die Pointe der Geschichte, ist ja auffällig "nachgereicht" und zumindest in meiner Ausgabe auch als einziger Absatz mit einer Leerzeile abgesetzt. Vor allem der letzte resümierende Satz ist m.E. bemerkenswert: Die ganze Zeit ging es darum, wie man eine Bestie "richtig" und "wahr" zeigt, darstellt, vorführt. Im letzten Satz fasst der Erzähler zusammen, was bei aller Aufregung materielles Ergebnis des Drehtags war: zwei Äpfel und ein Nachtquartier für den Komparsen, der einmal das Vorbild der "Bestie" war. Ich kenn die Literatur nicht, aber es ist doch naheliegend, dass dieser Perspektivenwechsel nun wirklich etwas verrät über die "Wahrheit" dieses Drehtags.--Mautpreller (Diskussion) 15:00, 18. Mär. 2016 (CET)Beantworten

Der Text holpert, ist aber vermutlich noch nicht fertig? Die Handlung ist mir zu wenig Zusammenfassung und zu viel Nacherzählung, aber das ist, vermute ich, Ansichtssache, was da sinnvoll ist. Die Vergangenheitsform irritiert mich, das entspricht aber wohl dem Original? Wechsel ins Präsens („Der Ähnliche […] bleibt in der ersten Szene hilflos stecken“) sind dann aber noch mal schräger. In der Entstehungsgeschichte hätte ich mir gewünscht, dass die Kapitel mehr zueinander führen? Ich weiß auch nicht, ob da die Einteilung in Kapitel überhaupt sinnvoll ist, die behindert das ja eher. Bei Stil und Analyse fällt mir der unbelegte erste Absatz auf, oder ist das auch [23]? Dieses Kapitel kommt mir ebenfalls noch eher zusammenhanglos vor. Der Verweis auf den Film Sein letzter Film klingt für mich eher nach Entstehungsgeschichte (falls sich da ein Zusammenhang belegen lässt) oder Trivia (falls nicht). Deputation musste ich nachschlagen. Der Begriff „Schauspieleranekdote“ irritiert mich. Ich hoffe, das hilft. --filmschreiben»We can cover that by a line of dialogue...« 19:35, 22. Mär. 2016 (CET)Beantworten