Diskussion:Soldatensprache der NVA

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Wheeke in Abschnitt Probleme der Abgrenzung
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Beleg für „rassistisch und nazistisch konnotiert[e]“ NVA-Soldatensprache?[Quelltext bearbeiten]

Bei diesem Beleg, aktuell EN 3ab: Reinhard Aulich: Barras bleibt Barras!. In: Berlinische Monatsschrift. Nr. 06/2001, S. 199 handelt es sich um eine Rezension des unter Literatur angegebenen Titels Klaus-Peter Möller: Der wahre E. Ein Wörterbuch der DDR-Soldatensprache. Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte, Berlin 2000. Mit ihm wird gegenwärtig folgender Satz im Artikel belegt: Einige Ausdrücke waren auch rassistisch und nazistisch konnotiert. So wurde ein Saufgelage auch „Kristallnacht“ genannt, da man die leeren Flaschen einfach aus dem Fenster warf. Auf der angegebenen Seite steht weder wörtlich noch dem Sinne nach etwas von „rassistisch und nazistisch konnotiert“. Bitte also belegen. Ich verstehe WP:Belege so, dass wir – sofern einschlägige wissenschaftliche Sekundärliteratur vorhanden ist – diese für die Verfassung und das Belegen unserer Artikel präferieren sollten. Das geht über ergoogelbare Websites hinaus, dient aber im Allgemeinen der Qualität von Artikeln, möglicherweise auch hier. So wie gegenwärtig mit EN3ab im Artikel operiert wird, entsteht der Eindruck, die der Rezension zugrundeliegende liegende Literatur wurde gar nicht eingesehen. Auf welche Seite[n] bei Klaus-Peter Möllers Buch bezieht sich die Rezension in Bezug auf EN3ab? Steht denn dort die in der als Beleg angegebenen Rezension nicht anzutreffenden Wertung von der „rassistisch und nazistisch konnotiert[en]“ NVA-Soldatensprache? Bei einem derart sensiblen Thema bitte dringend klären. So lange werde ich die unbelegte Wertung herausnehmen. -- Miraki (Diskussion) 07:45, 28. Apr. 2014 (CEST)Beantworten

Das Beispiel stammt aus der angegebenen Fachliteratur, die mir noch nicht vorliegt, deshalb habe ich die ausführliche Rezension verwendet, was wohl legitim ist. Es bezieht sich aber nur auf das Beispiel Kristallnacht, nicht auf die Wertung, die sich auch in den angegebenen Sekundärquellen finden lässt. Ich muss dir wirklich bei SG auf die Füße getreten sein... --Gripweed (Diskussion) 10:58, 1. Mai 2014 (CEST)Beantworten
Da du mich, zwar ohne Namensnennung, aber gleichwohl direkt mit Pünktchen, Pünktchen „...“ ansprichst, Gripweed: Unser Sachkonflikt hier besteht weit länger als ein von dir angenommenes mir-auf-die-Füße-getreten-Sein bei SG möglich wäre. Denn dieser Artikel hier ist ein Folgeartikel/inhaltlich analoger Artikel zu dem erst mit deiner umstrittenen Behaltensentscheidung legitimierten Artikel Landsersprache, den du dann kräftig nach deiner Auffassung von qualifizierter Artikelarbeit (die bei diesen beiden Artikeln nicht meiner entspricht) ausgebaut hast. Dass du damit im Nachhinein deine eigene in der Sache strittige Behaltensentscheidung rechtfertigst, halte ich schon für nicht unproblematisch. Auch wenn du jetzt hier in dem Artikel meinst, ein Beleg, der eine Rezension zu wiss. Sek.Lit, bezeichnet, sei völlig legitim, wenn man die Literatur nicht gelesen habe, halte für grenzwertig. Gar nicht geht meines Erachtens eine Argumentation derart, das Beispiel „Kristallnacht“ (Saufgelage) mit der Wertung „rassistisch und nazistisch konnotiert“ im Artikel zu bringen sei zulässig, weil die Wertung ja in der Literatur nicht beim Beispiel stehen müsse, sondern quasi allgemein anzutreffen sei. Ich kenne im Übrigen keine wiss. Lit., die behauptet, die DDR habe eine stärker „rassistisch und nazistisch konnotiert[e]“ NS-Tradition als die Bundesrepublik Deutschland (die jeweilige Soldatensprache ist auch ein Subsystem der jeweiligen gesellschaftlichen Aneignung/Ablehnung des NS-konnotierten Werte- und Normensystems) als und/oder die Soldatensprache der Bundeswehr. Genau diesen Eindruck jedoch erweckt die Kristallnacht-Saufgelage-rassistisch-konnotiert-Passage des Artikels. -- Miraki (Diskussion) 10:19, 3. Mai 2014 (CEST)Beantworten
Die Belege sind angegeben. Der Link zur Rezension dient nur zum Beleg des Beispiels, der Rest ist bei Rogg und Wenzke nachzulesen, die Literatur ist bestellt, danach wird der Beleg angepasst. Dass andere was du mir unterstellst (abgesehen davon, das dein Satz keinen Sinn ergibt), habe ich ebenfalls nie behauptet und steht auch nicht im Artikel. Und das ich irgendwas damit rechtfertigen will, wenn du das so siehst, meinetwegen, interessiert mich nicht. Ich habe mich mit Rogg befasst und wollte ein paar Sachen zur NVA-Kultur erstellen, bevor ich das Buch wieder abgeben musste. Dass der NVA-Sprache ein eigenes Unterkapitel gewidmet wurde, war mir natürlich willkommen. --Gripweed (Diskussion) 23:21, 4. Mai 2014 (CEST)Beantworten
„das (sic?) dein Satz keinen Sinn ergibt [...] interessiert mich nicht“ usw. – Du musst Wiederwahlstimmen wie meine vor längerem abgegebene [1] nicht mögen, Gripweed, aber mir die Sinnhaftigkeit meiner Argumentation absprechen zu wollen (das hat von meinem entschiedensten Gegnern noch keiner getan), ist schon ein starkes Stück. Mit dir hier eine Sachdiskussion führen zu wollen, ist verlorene Liebensmühe um die Sache. Ich habe nur meine Zeit an dein Ego verschwendet. EOD -- Miraki (Diskussion) 08:11, 5. Mai 2014 (CEST)Beantworten
Der Satz "Ich kenne im Übrigen keine wiss. Lit., die behauptet, die DDR habe eine stärker „rassistisch und nazistisch konnotiert[e]“ NS-Tradition als die Bundesrepublik Deutschland (...) als die Soldatensprache der Bundeswehr." ergibt keinen Sinn, also kann die Argumentation wohl nicht sinnhaft sein, darauf wollte ich dich hinweisen. Ich habe zwei Deutungen dazu, nämlich "Ich kenne im Übrigen keine wiss. Lit., die behauptet, die DDR habe eine stärker „rassistisch und nazistisch konnotiert[e]“ NS-Tradition als die Bundesrepublik Deutschland" oder "Ich kenne im Übrigen keine wiss. Lit., die behauptet, die Soldatensprache der DDR habe eine stärker „rassistisch und nazistisch konnotiert[e]“ NS-Tradition als die Soldatensprache der Bundeswehr." Beides habe ich nicht behauptet, ich habe dich aber darauf hingewiesen, dass sich für die NS-Tradion in der NVA-Soldatensprache und auch in der NVA selbst sehr wohl Belege finden lassen, die ich dir sowohl hier, als auch auf der anderen Diskussionsseite und im Artikel Landsersprache genannt habe. Ich kann nichts dafür, dass du einen Satz geschrieben hast, der nicht verständlich war. Deine persönlichen Angriffe zeigen wer hier was an welches Ego verschwendet viel besser, als ich das je könnte. --Gripweed (Diskussion) 15:01, 5. Mai 2014 (CEST)Beantworten
Das Wörtchen „als“ statt „und/oder“ hat also meinem Satz vollständig den Sinn geraubt;-) Ich melde mich hier nur nochmal um deine Behauptung von meinen angeblichen persönlichen Angriffen zurückzuweisen. Bemerkenswert wie du in Personalunion als Admin und Autor handelst. -- Miraki (Diskussion) 15:43, 5. Mai 2014 (CEST)Beantworten
Meine Deutung habe ich dir genannt. Beides habe ich niemals behauptet, spielt aber glaube ich keine Rolle mehr, du liest anscheinend sowieso nicht was ich schreibe. Wann ich hier als Autor und Admin aufgetreten sein soll, weiß ich auch nicht. Was ich unter persönlichen Angriffen verstehe, ist "Mit dir hier eine Sachdiskussion führen zu wollen, ist verlorene Liebensmühe um die Sache. Ich habe nur meine Zeit an dein Ego verschwendet." Mir reicht es aber auch langsam, vielleicht belassen wir es bei deinem EOD von vorhin. Wie ich heute schon in einer LD geschrieben habe, "What we've got here is failure to communicate." --Gripweed (Diskussion) 16:02, 5. Mai 2014 (CEST)Beantworten

Probleme der Abgrenzung[Quelltext bearbeiten]

Wie auch beim Artikel Landsersprache sehe ich hier Probleme der Abgrenzung zum Lemma Soldatensprache. Ich muss meine damalige Argumentation nicht wiederholen, sondern konzentriere mich auf die im Artikel behaupteten Alleinstellungsmerkmale: Die Diskrepanz zwischen „technokratischer Fachsprache und willkürlicher Einschüchterung“[2] ließ eine spezifische Soldatensprache entstehen, - da mußte ich erstmal in der angegebenen Literatur nachlesen, um zu verstehen, was gemeint ist. Der Autor Matthias Rogge argumentiert, die Besonderheit der DDR-Soldatensprache dokumentiere sich in den "besonders schrillen Tönen" der Lexik, die sich von der offiziellen Sprache des real existierenden Sozialismus abgesetzt habe und von Ablehnung der NVA, der SED, des MfS usw. durch die niederen Dienstgrade geprägt sei. Der Artikel verkürzt diese Argumentation nicht nur bis zur Unverständlichkeit, sondern spricht nur davon, diese Sprache sei von Verachtung geprägt gewesen bzw. von bewusster Abgrenzung von den Offizieren. Da diese bei Rogge und Klaus-Peter Möller als Repräsentanten des Staates erscheinen und sie dies als Indiz werten, die NVA sei keine Armee des Volkes gewesen, ist das, obwohl der Artikeltext sich in gewisser Weise sehr an den Formulierungen Rogges orientiert, verzerrt, ebenso wie die Formulierung, Charakteristikum sei "Spott, Hohn und Verachtung gegenüber der Armee und ihren Funktionsträgern" gewesen. Der Spott richtete sich nur gegen die Armee, sondern speziell gegen diese Armee. Wenn es im Artikel Landsersprache heißt, "Im Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die Landsersprache im Gegensatz zur Sprache des Nationalsozialismus," warum wird dieser Systemgegensatz ncht analog im Artikel hier dargestellt? Rogge bezieht sich doch explizit auf die Spraches des Sozialismus (LQI). Der folgende Satz, dies unterscheide den NVA-JArgon von dem anderer Armeen mit dem Beleg Aulich ist falsch. Aulich schreibt a.a.O.: Ob bei Soldaten in Ost oder West, der Militärjargon war überall fast gleich. Das ist das Gegenteil zur Aussage im Artikel. Aber hier wird auch deutlich, dass der Artikel weniger nach Unterschieden sucht als welche finden will. Denn Aulich zitiert den Möllerschen Wörterbucheintrag "»Thema 1«" (man bachte die spitzen Anführungszeichen). Das heißt, in der Soldatensprache der DDR bedeutete der Ausdruck "Thema Nr. 1": "Der Sinn des Soldatseins im Sozialismus", aber das war nicht das Thema Nr. 1 der Sprache selbst. Ein ganzer Absatz ist der rassistischen und nazistischen Konnotierung sowie der bis Ende der 80er nachweisbaren "offenen Bewunderung" für Hitler, NS und SS gewidmet. Daniel Giese hat in Die SED und ihre Armee. München 2002, darauf hingewiesen, dass damit auch Protest zum Ausdruck gebracht wurde, ohne dass dahinter immer eine klare politische Haltung stand. Zumindest besteht die Gefahr, hier zu skandalisieren, wenn anderen Einflüsse wie militärische Fachsprache gar keine Erwähnung finden. Unangenehm fällt mir dabei auf, dass diese Aussage auch im Lemma Landsersprache untergebracht wurde und zwar mit dem Verweis, in der Soldatensprache der NVA seien sogar einige nationalsozialistische Ausdrücke eingegangen und Sympathien für das NS-Regime nachzuweisen. In die BRD-Soldatensprache nicht? Die Sprache der Bundeswehr ist sauber, aber in der NVA feiert man Hitlers Geburtstag? Und was hat das mit Soldatensprache zu tun? Dass die Sprache automatisch angenommen worden sei, ist redundant zur Verbreitung unter den Soldaten und entbehrt des Hinweises, dass die Soldaten sie annahmen, weil sie sonst in der Truppe isoliert gewesen wären. Unter dem Strich liegen die Unterschiede zur Soldatensprache anderer Armeen (wenig überraschend) ausschliesslich in der Lexik, was der Artikel mangels Vergleichen (Bundeswehrsprache) nicht herausarbeitet, und der zitierte Aulich sieht gar Belege "für die gesamtdeutsche Soldatensprache". Das Brussig-Zitat halte ich für entbehrlich. Zu diskutieren wäre ferner das Lemma selbst, denn Möller etwa spricht von DDR-Soldatensprache, die auch in anderen kasernierten Einheiten jeweils mit eigenen Besonderheiten gesprochen worden sei. Was sind also die Besonderheiten der NVA-Sprache innerhalb der DDR-Soldatensprache?--Assayer (Diskussion) 16:20, 10. Mai 2014 (CEST)Beantworten

Ich kann einiges an der Kritik nachvollziehen und werde versuchen dieses auszubessern, einiges erscheint mir aber vorgeschoben, um Artikel zu verschiedenen Formen der Soldatensprache zu verhindern. Es ist nicht meine Absicht, Gemeinsamkeiten zu verschweigen. Wohl aber ist es sinnvoll die unterschiedlichen Ausprägungen, die unter einem spezifischen System entstanden, zu betonen. Die DDR-Soldatensprache erfuhr eine andere Prägung, als die der Bundeswehr und ich habe bisher kein Buch gefunden, das etwas anderes behauptet. Der Satz in der Rezension mag da stehen, letztlich bleibt es aber eine Rezension, in der rezipierten Fachliteratur werden vor allem die Unterschiede angesprochen. Wenn ich dereinst einen Artikel zum Bundeswehrjargon verfassen sollte, können wir ja mal schauen, was dann anzumerken wäre. Welch Überraschung, auch dazu lassen sich Arbeiten finden.
Was die Skandalisierung angeht, so folge ich hier den angesprochenen Quellen. Das „sogar“ versteht sich nicht als Behauptung, es habe keine nationalsozialistischen Ausdrücke in der Bundeswehr gegeben, damit habe ich mich noch nicht beschäftigt.Deine rhetorischen Fragen „Die Sprache der Bundeswehr ist sauber, aber in der NVA feiert man Hitlers Geburtstag? Und was hat das mit Soldatensprache zu tun?“ entbehren jeglicher Grundlage. Wo habe ich geschrieben, dass dies in der Bundeswehr nicht der Fall war? Aber es dürfte wohl kaum verborgen geblieben sein, dass im Sozialismus faschistische und nationalsozialistische Ausdrücke stärkerer Verachtung wiederfuhren, als dies in der Bundesrepublik der Fall war. Schließlich verstand man sich in der DDR ja auch als explizit antifaschistisch.
Das Brussig-Zitat ist keineswegs entbehrlich, wie schon bei Rogge dient es als Beleg für die für Außenstehende kaum verständliche Sprache. --Gripweed (Diskussion) 00:52, 11. Mai 2014 (CEST)Beantworten
Ich halte einen Artikel Soldatensprache mit Abschnitten für die Charakteristika der einzelnen Armeen für sinnvoller als Einzelartikel zu Soldatensprache diverser Armeen, weil ich der Sekundärliteratur entnehme, dass die Genese und Funktionsweisen der jeweiligen Sprachen charakteristisch gleich sind. Nach Möller wäre ein Hauptfeldwebel der NVA in der Wehrmacht oder der Bundeswehr "überhaupt nicht aufgefallen". Die Besonderheiten der DDR-Soldatensprache sieht er darin, dass bestimmte Lexeme verdrängt, ersetzt umgedeutet oder bevorzugt worden seien. Die Unterschiede ergeben sich also jeweils aus der Lexik, und ich sehe keinen Sinn in Wortlisten (und viele Arbeiten sind Wörterbücher, auch zum Bundeswehrdeutsch), denn WP ist kein Wörterbuch. Diese grundsätzliche methodische Entscheidung zur Aufbereitung des Themas ist aber weit entfernt von vorgeschobenen, mithin also nicht ernst gemeinten Argumenten zwecks Verhinderung bestimmter Artikel. Ich behaupte schließlich auch nicht, dass Du Argumente vorschiebst, um solche Artikel zu platzieren. Wenn Du die unterschiedlichen Ausprägungen betonen willst, warum verweist Du dann bspw. nicht auf den Einfluss des Russischen? Die Rezension hast Du selber zur Artikelarbeit herangezogen, aber als Quelle willst Du ihr nicht folgen? Als Skandalisierung bezeichne ich es, wenn ein belegter Aspekt des Themas über Gebühr betont wird, andere aber gar nicht erwähnt werden (undue weight). Vereinzelte Feiern von Hitlers Geburtstag haben mit Rechtsextremismus in der DDR zu tun, aber nicht mit Soldatensprache. Wo hast Du geschrieben, dass NS-Ausdrücke auch in der Bundeswehr gebraucht wurden? Das würde nämlich im Artikel Landsersprache zu diesem Edit [2] gehören (Quelle übrigens auch wieder die Rezension) und nicht das hier [3]. Übrigens halte ich es für charakteristisch, dass ich hier im Prinzip mehrere Artikel zugleich diskutieren muss. Die Parallelen sind eben evident. Das Brussig-Zitat ist Romanliteratur und ein Zufallsfund, ebenso sinnvoll wie das Schnurre-Zitat im Artikel "Landserdeutsch". Dann warte ich jetzt mal die Bearbeitungen ab.--Assayer (Diskussion) 02:00, 11. Mai 2014 (CEST)Beantworten
Was du für sinnvoller hältst, weiß ich. Ob du das welcher Sekundärliteratur entnimmst, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich sehe es nicht so, sehe natürlich auch die gemeinsamen Elemente, die in einem Lemma dargestellt gehören, aber halte die Sprachen für so verschieden, dass letztlich der Rahmen eines Einzelartikels gesprengt würde. Auch existieren unterschiedliche Arbeiten zu den jeweiligen Sprachen. Eine gemeinsame Darstellung gelingt schon in der Literatur wenig und wird spätestens dann kritisch, wenn man den internationalen Bereich anschaut. Ich habe die Auslagerung übernommen, weil ich seit der Löschentscheidung (zu der man stehen kann, wie man will, sie war wahrscheinlich falsch) ein Interesse an dem Thema entwickelt habe, und weil sich niemand anderes darum gekümmert hat.
Was die Wortlisten angeht, so habe ich hier ebenfalls kein Interesse daran. Die Behauptung, dass dieses allerdings in der Wikipedia nichts verloren habe, kann man ganz einfach zurückweisen, indem man die Kategorie:Soziolekt aufruft. Sollte jemand anderes eine Wörterliste erstellen, so werde ich ihn selbstverständlich nicht aufhalten.
Noch einmal: warum soll ich erwähnen, dass die Bundeswehr die Sprache des Landserjargons übernommen hat? „Die Landsersprache verschwand nach dem Zusammenbruch des Heeres nicht aus dem deutschen Sprachgebrauch. Vielmehr mischte sich der Stil mit mundartlichen und umgangssprachlichen Ausdrücken und fand seinen Widerhall auch in der deutschen Gegenwartssprache, die sie durch Ausdrücke und Redewendungen erweiterte“ sagt dies doch für den deutschen Sprachgebrauch an sich aus und wie soll ich etwas übernehmen, das ich (abgesehen von der vorhin genannten Darstellung) nicht mit Quellen belegen kann?
Was die Rezension angeht, hier wird mir einerseits vorgeworfen, sie als Quelle missbraucht zu haben (siehe Mirakis Diskussion oben), andererseits soll sie nun als Quelle herhalten für Standpunkte, die sich aus der rezensierten Literatur überhaupt nicht ergeben? --Gripweed (Diskussion) 10:23, 11. Mai 2014 (CEST)Beantworten
Ich beziehe mich darauf, dass die Sekundärliteratur die deutsche Soldatensprache insgesamt zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Systemen nach ihren Charakteristika abhandelt. Das ist eine Forschungstradition, in die sich natürlich auch Spezialstudien wie zur DDR-Soldatensprache einordnen. Inhaltlich ließen sich die jeweiligen Besonderheiten des Wortschatzes m. E. in wenigen Sätzen zusammenfassen. Unter Wortlisten verstehe ich sowas: [4] Welche Artikel der Kategorie Soziolekt enthalten solche Listen?
Ich sprach von NS-Ausdrücken in der Bundeswehr-Sprache, nicht vom Landserjargon an sich. Die Textfortsetzung lautet: Auch in der DDR hatte die Landsersprache Einfluss auf den dortige Soldatensprache der NVA, in die neben den typischen Dienststellungsbezeichnungen („Spieß“) sogar einige nationalsozialistische Ausdrücke [...] Eingang fanden. (Usw.) Das sogar suggeriert hier ein Alleinstellungsmerkmal der NVA-Sprache (beachte auch WP:NPOV#Wortwahl und Formulierung). Wenn man über den Einfluss der Landsersprache auf die deutsche Gegenwartssprache schreibt und dann ausgerechnet die DDR-Soldatensprache zum Anlass nimmt, einen Exkurs über Rechtsextremismus zu schreiben, wirkt das selektiv und manipulativ. Man könnte ja auch an den Fall Rudel (1976) oder die symbolische "Judenverbrennung" auf einem Kameradschaftsabend von BW-Leutnants 1977 denken (incl. Sieg-Heil-Rufe und Singen des Horst-Wessel-Liedes). Eine Information muss auch mal eingeordnet, hier also etwa im Bundessoldatendeutsch verifiziert werden. Hinzu kommt, dass sie nur ein Randaspekt ist. Bei Möller nehmen andere Charakteristika der DDR-Soldatensprache (etwa Verhältnis zur LQI) weit größeren Raum ein, die bislang überhaupt nicht genannt werden.
Abgesehen davon, dass Du die Rezension eingeführt hast, scheint sie mir in der Aussage, der Jargon sei in Ost und West gleich, ganz und gar nicht weit von dem rezensierten Buch Möllers entfernt. (Vgl. oben das Bsp. Hauptfeldwebel). Ich nehme an, die Rezension wäre Dir recht, wenn sie Deine Besonderheitsthese stützen würde?--Assayer (Diskussion) 06:40, 12. Mai 2014 (CEST)Beantworten
Wörterlisten: Kategorie:Liste (Soziolekt)
Ich überlege, wie ich die Passage in Landserjargon umgestalte.
Es ist eben eine Rezension und kein Fachbuch, das ich verwendet hatte, um einige Passagen aus Möllers Buch, das mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorlag, im Artikeltext unterzubringen. Warum sie mir nicht „recht“ sein sollte, verstehe ich nicht. Siehe dazu auch oben. --Gripweed (Diskussion) 07:00, 12. Mai 2014 (CEST)Beantworten

Könnte es sein, dass der Artikel von Autoren geschrieben worden ist, die die NVA nur aus Büchern kennen? Kommt mir verdammt so vor. Aus Büchern abschreiben ersetzt die eigene Erfahrung aus erster Hand nicht. Jemand, der aktiv gedient hat, weiß zum Beispiel, dass viele Ausdrücke nicht allgemein üblich waren. Keine Ahnung, wo »Buffi« ausgegraben wurde. Nie gehört, nie verwendet. Von echten Klassikern, die nicht auszurotten waren, haben die Autoren wohl nie was gehört. Beispiele sind »das Bereich« (statt der) oder das UvD-Kommando »(Einheit) Nachtruhe beenden!« (statt einfach »Aufstehen!«, wie das sogar im Regelwerk vorgesehen war). »Kristallnacht« halte ich schon für böswillig. Kann sein, dass das irgendwo mal gefallen ist, allgemein üblich war es ganz bestimmt nicht. Wir hatten für Fressfeten den Ausdruck »Prasnik«. Viele Ausdrücke waren einfach standort- oder waffengattungsgebunden. Grützwurst, ein allgemein unbeliebtes Essen, hieß »Lotschik«, russisch Flugzeugführer. Ich vermute mal, dass dieser Begriff bei den Landstreitkräften überhaupt nicht gebräuchlich war. –Falk2 (Diskussion) 20:40, 8. Aug. 2014 (CEST)Beantworten

Du hast wohl recht. WP will und soll weder eine Primärdatensammlung noch eine Theoriebildungsplattform sein. Hier wird „gesichertes“® Wissen zusammengestellt. Wie wackelig das zu sein scheint, zeigen deine spannenden Ergänzungen. Aber die gehören vermutlich zunächst ergänzend zu einer neuen Quellenauflage.--Wheeke (Diskussion) 20:57, 8. Aug. 2014 (CEST)Beantworten