Dodec-6-eno-1,4-lacton
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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(Z)-Isomer, unspezifiziertes Enantiomer | |||||||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Dodec-6-eno-1,4-lacton | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C12H20O2 | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 196,29 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Dodec-6-eno-1,4-lacton ist eine organische Verbindung aus der Gruppe der Lactone.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Z)-Dodec-6-eno-1,4-lacton kommt im Öl der Tuberose vor.[2] Ebenso ist es die Hauptkomponente eines Duftstoffs der Maultierhirsche.[3] Der Pilz Fusarium poae bildet das (R,Z)-Isomer.[4] Der Pilz Sporobolomyces odorus bildet hauptsächlich Decano-1,4-lacton, daneben aber auch Dodec-6-eno-1,4-lacton.[5][6]
Herstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Synthese von Dodec-6-eno-1,4-lacton kann beispielsweise von Ethyl-4-oxobutanoat ausgehen. Die Reaktion mit Allylzinkchlorid in Dimethylsulfoxid ergibt Hept-6-eno-1,4-lacton. Dabei ist die Verwendung einer Organozinkverbindung vorteilhaft, da Allylmagnesiumbromid auch die Estergruppe angreift und daher schlechter Resultate liefert. Ozonolyse gefolgt von katalytischer Hydrierung an Palladium wandelt die Vinyl-Seitenkette in eine Acetaldehydgruppe um. Wittig-Reaktion mit Hexyltriphenylphosphoniumbromid und Butyllithium ergibt Dodec-6-eno-1,4-lacton, wobei überwiegend das (Z)-Isomer entsteht, mit einem geringen Anteil des (E)-Isomers.[2]
Eine Alternative ist die Synthese durch Thermolyse eine N-Chloramids. Dazu wird zunächst 6-Dodecinsäure hergestellt, indem 1-Heptin mit Natriumamid in flüssigem Ammoniak deprotoniert und dann mit 1-Chlor-4-iodbutan umgesetzt wird. Das Zwischenprodukt wird dann mit Natriumcyanid am Rückfluss erhitzt, um ein Nitril zu erhalten (Kolbe-Nitrilsynthese). Basische Hydrolyse mit Natriumhydroxid ergibt 6-Decinsäure. Diese wird durch Reaktion mit Ethylchloroformat in ein gemischtes Anhydrid überführt und dann mit N-Propylamin zum Alkylamid umgesetzt. Durch Lindlar-Hydrierung (Palladium mit Chinolin) wird das Alkin in das (Z)-Alken umgewandelt. Die Doppelbindung wird durch Bromierung mit elementarem Brom geschützt und die Amidgruppe durch Reaktion mit tert-Butylhypochlorit chloriert. Durch Erhitzen mit Dibenzoylperoxid wird ein cyclischer Imidoester erhalten, der zum Lacton hydrolysiert. Debromierung mit Zinkstaub in Ethanol bildet die Doppelbindung zurück und ergibt das Produkt.[7]
Die biotechnologische Herstellung ist ausgehend von Distelöl möglich. Zur Hydrolyse der Triglyceride dient eine Lipase von Candida rugosa. So entstehende Linolensäure kann durch Zellen von Stenotrophomonas nitrireducens zu 10-Hydroxy-12(Z)-octadecensäure hydriert werden. Die Hydroxycarbonsäure kann wiederum durch Zellen von Candida boidinii zum Lacton cyclisiert werden.[8]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dodec-6-eno-1,4-lacton ist in der EU unter der FL-Nummer 10.009 als Aromastoff für Lebensmittel zugelassen.[9]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ a b Bruno Maurer, Arnold Hauser: Identification and Synthesis of New γ‐Lactones from Tuberose Absolute ( Polianthes tuberosa ). In: Helvetica Chimica Acta. Band 65, Nr. 2, 17. März 1982, S. 462–476, doi:10.1002/hlca.19820650204.
- ↑ Robert G. Brownlee, Robert M. Silverstein, Dietland MüLler-Schwarze, Alan G. Singer: Isolation, Identification and Function of the Chief Component of the Male Tarsal Scent in Black-tailed Deer. In: Nature. Band 221, Nr. 5177, Januar 1969, S. 284–285, doi:10.1038/221284a0.
- ↑ Elisabeth Guichard, Armin Mosandl, Angelika Hollnagel, Alain Latrasse, Robert Henry: Chiral ?-lactones from Fusarium poae. In: Zeitschrift f�r Lebensmittel-Untersuchung und -Forschung. Band 193, Nr. 1, Juli 1991, S. 26–31, doi:10.1007/BF01192012.
- ↑ Thomas Haffner, Roland Tressl: Biosynthesis of ( R )-γ-Decanolactone in the Yeast Sporobolomyces odorus. In: Journal of Agricultural and Food Chemistry. Band 44, Nr. 5, 1. Januar 1996, S. 1218–1223, doi:10.1021/jf950570w.
- ↑ Shiow-Ling Lee, Cheng-Chun Chou: Growth and production of γ-decalactone and Cis-6-dodecen-4-olide by Sporobolomyces odorus in the presence of fatty acids and oils. In: Journal of Fermentation and Bioengineering. Band 78, Nr. 1, Januar 1994, S. 114–116, doi:10.1016/0922-338X(94)90191-0.
- ↑ Michael Benn, Kanwal Nain Vohra: A convenient synthesis of the flavor and scent material (±)-γ-( Z )-6-dodecenolactone and some analogs via N -chloroamide thermolysis. In: Canadian Journal of Chemistry. Band 54, Nr. 1, 1. Januar 1976, S. 136–140, doi:10.1139/v76-021.
- ↑ Ye-Seul Jo, Jung-Ung An, Deok-Kun Oh: γ-Dodecelactone Production from Safflower Oil via 10-Hydroxy-12( Z )-octadecenoic Acid Intermediate by Whole Cells of Candida boidinii and Stenotrophomonas nitritireducens. In: Journal of Agricultural and Food Chemistry. Band 62, Nr. 28, 16. Juli 2014, S. 6736–6745, doi:10.1021/jf501081z.
- ↑ Food and Feed Information Portal Database | FIP. Abgerufen am 15. September 2024.