Ein Jahr ohne Sonntag

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Fernsehserie
Titel Ein Jahr ohne Sonntag
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Genre Familienserie
Länge 25 Minuten
Episoden 13
Produktions­unternehmen Studio Hamburg Atelierbetriebsgesellschaft mbH
Regie Claus Peter Witt
Drehbuch Horst Pillau
Musik Hans-G. Leonardt
Erstausstrahlung 19. Feb. 1970 auf Norddeutsches Werbefernsehen
Besetzung

Ein Jahr ohne Sonntag ist ein sechsteilige Fernsehserie in Farbe aus dem Jahr 1969, die ab Februar 1970 im Vorabendprogramm ausgestrahlt wurde. Sie handelt vom Ingenieur Robert Sonntag, dessen Arbeitgeber ihn für ein Jahr ins Ausland entsendet, und zeigt, wie seine Frau Ina mit ihren beiden Kindern in der Großstadt alleine zurecht kommt.

Die unmittelbar folgende zweite Staffel, bestehend aus sieben Folgen, heißt Ein Jahr mit Sonntag und zeigt die Erlebnisse von Robert Sonntag mit seiner Familie, nachdem er wieder aus dem Ausland zurückgekehrt ist. Robert soll nun den Bau und anschließend den Betrieb eines Kernkraftwerks leiten, woraufhin die Sonntags in dessen Nähe aufs Land ziehen und dort im weiteren Verlauf ein eigenes Haus beziehen.

Beide Staffeln sind in einwandfreier Bildqualität erhalten.

Episoden: Ein Jahr ohne Sonntag

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Geplatztes Glück

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Die Familie Sonntag lebt in einem Wohnblock mitten in Hamburg. Robert ist als Bauingenieur bei einem Turbinenhersteller angestellt, während seine Frau Ina mit der Erziehung ihrer beiden Söhne beschäftigt ist, von denen Florian noch nicht und Mathias bereits in die Grundschule geht. Auf dem Spielplatz erzählt sie ihren Kindern davon, dass sie allein mit ihren Mann für zwei Wochen zum „Faul sein“ nach Mallorca fliegen werde. Aus dem Plan wird jedoch nichts, da Robert das Angebot erhalten hat, für ein Jahr in der Zentralafrikanischen Republik Kalamda zu arbeiten, um Turbinen in ein Bahnkraftwerk einzubauen. Bei einem Abendessen im Restaurant besprechen Robert und Ina die Angelegenheit unter vier Augen: Ina ist wenig begeistert, aber die Aussicht, mit den Tagegeldern bald ein eigenes Haus beziehen zu können, lässt sie das Vorhaben mittragen. Gleich nach der Abreise fängt es an, dass Ina als Frau nicht ernst genommen wird: Sie bekommt die Mallorca-Reise nur zu ungünstigen Konditionen storniert und wird in der Autowerkstatt über das Ohr gehauen, dort muss sie unter anderem für eine ausgewechselte „Rückzugsfeder für den Kupplungshebel“ zahlen, obwohl sie ein Automatik-Wagen fährt. Im Haus hat es sich sofort herumgesprochen, dass Ina ohne Mann dasteht. Herr Martin, ein alleinstehender Nachbar, der als Kameramann beim Fernsehen arbeitet, sichert ihr aber Hilfe zu.

Ina ist derart durcheinander, dass sie sogar beim Autofahren das Tanken vergisst, wobei Nachbar Martin mit seinem Reservekanister hilft. Nach dem ersten Brief von ihrem Mann kann sie – allerdings zu horrenden Kosten – sogar abends mit ihm Telefonieren. Dann hört sie im Autoradio von einem blutigen Aufstand in Kalamda, wobei alle Nachrichtenverbindungen unterbrochen sind. Am Abend des nächsten Tages ist sie bei Gertie und Karsten Thimm zu Besuch, ein Ehepaar, das sich unentwegt streitet: sie ist Lehrerin, er immer noch Chemie-Student, da er auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachgemacht hat. Dort glaubt Ina ihren Mann im Hintergrund eines Berichts der Tagesschau gesehen zu haben. Herr Martin ermöglicht es Ina dann, den kompletten Filmbericht auf dem Schneidetisch der Tagesschau-Redaktion anzuschauen und darin wird Robert ausführlich interviewt. Schließlich funktioniert auch die Telefonverbindung wieder, was allerdings eine Rechnung von 628 DM verursacht.

Der Postbote bringt einen Schmalfilm, den sich Ina bei denn Thimms ansehen kann. Er zeigt Roberts Unterkunft und als Spiegelbild auch Robert selbst beim Filmen.

Da sich Ina einsam fühlt, aber nicht alleine ausgehen möchte, nimmt sie schließlich das Angebot von Herrn Martin an, sie zu begleiten. Die beiden fahren mit seinem Cabriolet zum Essen und dann noch in die Diskothek, was von den Nachbarn nicht unbemerkt bleibt. Auch das schon zweimal ein Polizist zu Besuch kommt, wird mit Misstrauen bemerkt, dabei handelt es sich lediglich um Onkel Herbert, der mit den Kindern spielt. Das bleibt selbst Robert nicht verborgen, „so ein Miststück“ hat ihm etwas per anonymen Brief von einem uniformierten Verehrer berichtet.

Mathias hat in einer Nacht dreimal Albträume, bestreitet aber, dass es Probleme gebe. Aus Afrika trifft ein Brief mit fremder Handschrift ein: Robert könne wegen eines Arbeitsunfalls nicht selber schreiben. Zur Schule gefahren zögert Mathias aus dem Auto auszusteigen und zu allem Überfluss hat der Kindergarten wegen Masern geschlossen. So treffen Ina und Florian in der Fußgängerzone Gertie, die anbietet, auf den Kleinen den Tag über aufzupassen. Mathias kommt verdächtig spät von der Schule, zudem fehlt Geld in der Haushaltskasse. Ina fragt sogar ihre Mutter fernmündlich um Hilfe, die für ein paar Tage angereist kommt, um herauszufinden, was mit dem Jungen los ist. Unter vier Augen vermutet sie Erpressung, die Ina tatsächlich beobachtet: beim Nachhauseweg wird Mathias von einem älteren Schüler belästigt. Man bespricht die Angelegenheit mit dem Polizisten Herbert, der in Zivil helfen will, in Uniform dürfe er es nicht. Er kann den Erpresser festnehmen und zur Wache bringen. Es stellt sich heraus, dass er bei seiner Oma lebt, die mit der Erziehung überfordert ist. Mathias erzählt schließlich, das er versehentlich einen Stein auf eine Straßenlaterne geworfen habe und diese zu Bruch gegangen sei. Damit habe die Erpressung angefangen.

Vertrauenskrise

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Als Ina vom Einkaufen nach Hause kommt, spielen Florian und Mathias mit einem Dackel, ein Geschenk von „Tante Gertie“, wie sie zu hören bekommt. Das duldet sie jedoch nicht und bringt das Tier unter Protest ihrer Kinder ins Tierheim des Hamburger Tierschutzvereins. Als „Ersatztier“ einigen sich die drei auf eine Schildkröte und begeben sich sogleich in eine Zoohandlung. Nachmittags nehmen sie Caroline mit zum Spielplatz, wo sie entläuft, als Florian sie eine kurze Zeit nicht im Auge behält. Abends kommt Gertie eigentlich nur, um sich wegen des Dackels zu entschuldigen, und schlägt bei Gelegenheit vor, eine neu gekaufte Schildkröte als die alte auszugeben, was Mathias aber sofort bemerkt. So gibt man eine Suchanzeige auf. Dann kommt Karsten bei den Sonntags vorbei, seine Frau habe ihn verlassen, ihre Reisetasche fehle, und einige Zeit später kommt Gertie mit ihrer Reisetasche. Am nächsten Morgen trifft zunächst ein Telegramm mit dem Inhalt ein, Gertie und Karsten haben sich wieder versöhnt, und dann bringt ein kleiner Junge die entlaufene Schildkröte zurück.

Das Jahr ist abgelaufen und Robert kann am Flughafen abgeholt werden. Er berichtet euphorisch davon, wie gut die Aufbauarbeiten liefen und wie schnell man so etwas in einem Entwicklungsland durchführen kann. Obwohl er voller Tatendrang ist, möchte er auf einmal nichts mehr von einem Hausbau wissen, als Ina ihn das Versprechen erinnert. Es stellt sich heraus, dass er einen erneuten Auslandseinsatz angeboten bekommt, diesmal für drei Jahre und deswegen mit Familie. Dabei findet Ina ganz alleine heraus, dass es nach Japan geht.

Episoden: Ein Jahr mit Sonntag

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Kernkraftwerk Bottenstedt

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Sonntag mal zwei

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Auf vergessenen Posten

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Der große Krach

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Bei dem Kernkraftwerk Bottenstedt handelt es sich um das in Bau befindliche Kernkraftwerk Stade.

Die Darsteller des Ehepaars Thimm, Hans-Peter Korff und Witta Pohl spielen in Diese Drombuschs erneut ein Ehepaar.

Erstausstrahlung

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Die Sendungen wurden zu folgenden Terminen im NDR-Regionalfenster des Ersten Fernsehprogramms ausgestrahlt:

Folge Norddeutsches Werbefernsehen
Datum Zeit
1 Geplatztes Glück 19.02.1970 19.26 Uhr
2 Der Aufstand 26.02.1970 19.26 Uhr
3 Gerüchte 05.03.1970 19.26 Uhr
4 Erpressung 12.03.1970 19.26 Uhr
5 Vertrauenskrise 19.03.1970 19.26 Uhr
6 Die Rückkehr 26.03.1970 19.26 Uhr
7 Kernkraftwerk Bottenstedt 02.04.1970 19.26 Uhr
8 Sabotage 09.04.1970 19.26 Uhr
9 Extratouren 16.04.1970 19.26 Uhr
9 Extratouren 16.04.1970 19.26 Uhr
10 Das neue Haus 23.04.1970 19.26 Uhr
11 Sonntag mal zwei 30.04.1970 19.26 Uhr
12 Auf vergessenen Posten 14.05.1970 19.26 Uhr
13 Der große Krach 21.05.1970 19.26 Uhr

Die Serie wurde auch von den anderen Regionalfenstern übernommen.