Emanuel von und zu Liechtenstein

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Reiterbildnis des Fürsten Emanuel von und zu Liechtenstein

Fürst Emanuel von und zu Liechtenstein (Emanuel Joseph Johann; * 2. Februar 1700 in Wien; † 15. Januar 1771 ebenda) war Obersthofmeister der Kaiserin Amalie Wilhelmine.

Liechtenstein war der zweitälteste Sohn des Fürsten Philipp Erasmus von Liechtenstein (1664–1704) und dessen Ehefrau Christina Theresia, geborene Gräfin zu Löwenstein-Wertheim (1665–1730).

Er ging in österreichische Kriegsdienste und kam in das Dragoner-Regiment Bayreuth, in dem er bis 1722 zum Hauptmann aufstieg. Im gleichen Jahr kam es zwischen seinem Vetter Fürst Joseph I. von und zu Liechtenstein, seinen Brüdern Joseph Wenzel und Johann Anton und ihm zu einem Vergleich. Darin verzichtete er gemeinsam mit seinen Brüdern zugunsten des Majoratsherrn auf alle Ansprüche an die Primogenitur aus dem Testament seines Großvaters Fürst Hartmann sowie wie auf weitere Ansprüche und Forderungen gegen eine Summe von jährlich 16.000 Gulden. Am 21. Mai 1723 trat er in den Malteser-Orden ein und reiste nach Malta.

Nach dem Tod seines jüngeren Bruders Johann Anton 1724 erbte er dessen Herrschaft Liptau-Hradek im Komitat Liptau, die er 1731 verkaufte. Da auch der einzige Sohn seines älteren Bruders ein Jahr zuvor verstorben war, drohte der Philippinische Zweig des Hauses Liechtenstein zu erlöschen. Daher kehrte er von Malta zurück und heiratete am 14. Januar 1726 in Wien Gräfin Maria Antonia von Dietrichstein (* 10. September 1706; † 7. Januar 1777), Tochter des Grafen Karl Ludwig von Dietrichstein (1676–1732) und dessen Ehefrau Maria Theresia, geborene Gräfin von und zu Trauttmansdorff-Weinsberg (1676–1733). Aus der Ehe gingen schließlich dreizehn Kinder hervor.

Später schloss er sich dem Kürassier-Regiment Prinz Eugen an, in dem er zwischen 1730 und 1732 als Oberstleutnant diente. 1732 erwarb er die Herrschaft Loosdorf. Aus dem Militärdienst ausgetreten, wurde er Obersthofmeister der Kaiserin Amalie Wilhelmine sowie 1743 Geheimer Rat. Im gleichen Jahr nahm er an der Krönung Maria Theresias zur Königin von Böhmen in Prag teil.

Mit dem Tod des regierenden Fürsten Johann Nepomuk Karl von und zu Liechtenstein 1748 kam die Regentschaft und das Majorat des Hauses Liechtenstein an seinen älteren Bruder Joseph Wenzel. Aufgrund hausrechtlicher Vereinbarungen gelangte dadurch das philippinische Fideikommiss bestehend aus der Herrschaft Lundenburg an ihn. 1751 kam es zwischen den beiden Brüdern zum Tausch, wobei Liechtenstein für das abgetretene Lundenburg die Herrschaft Mährisch Kromau (Kleines Majorat) erhielt.

Am 15. Januar 1771 starb er in Wien. Sein Leichnam wurde nach Wranau überführt und in der Familiengruft bestattet.