Ermengerst

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Ermengerst
Marktgemeinde Wiggensbach
Koordinaten: 47° 44′ N, 10° 15′ OKoordinaten: 47° 43′ 38″ N, 10° 15′ 8″ O
Höhe: 825 m ü. NHN
Fläche: 1,9 km²
Einwohner: 1050
Bevölkerungsdichte: 553 Einwohner/km²
Postleitzahl: 87487
Vorwahl: 08370
Karte
Ermengerst liegt im Südosten der Gemeinde Wiggensbach
Ermengerst von Osten
Ermengerst von Osten
Blick über Ermengerst hinweg in die Alpen

Ermengerst ist nach dem Gemeindehauptort Wiggensbach der zweitgrößte Gemeindeteil des Marktes Wiggensbach im Landkreis Oberallgäu.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf liegt auf freier Flur, gut 2,5 km südöstlich von Wiggensbach.

In Ermengerst treffen sich der bayerisch-schwäbische und der Münchner Jakobsweg, um danach vereint in Richtung Weitnau weiterzugehen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Besiedlung von Ermengerst ist für das Jahr 1037 dokumentiert. Aufgrund des Patrons der Kirche, Johannes der Täufer, wird davon ausgegangen, dass Ermengerst als früher Taufkirchort im frühen Mittelalter entstanden ist. 1037 wurde die Ermengerster Burg als Sitz eines stiftkemptischen Dienstmannengeschlechts genannt. Der Name Ermengerst stammt vermutlich von einem Erminger, der eine Urkunde mit zeichnete. 1288 eroberte unter anderem ein Ritter von Ermengerst die Feste Iberg.[1]

In Ermengerst befindet sich eine Filialkirche St. Johannes der Täufer aus dem 15. Jahrhundert. Die Kirche wurde von Fürstabt Rupert von Bodman von 1680 bis 1690 erneuert.[1]

Durch eine Wasserregulierung wurde 1677 der Eschacher Weiher (Nachbargemeinde Buchenberg) aufgestaut. Sein Abfluss führte über Ermengerst zum Herrenwieser Weiher. Die dadurch zur Verfügung stehende Antriebsenergie führte zu einem Aufschwung für den Ort.[1]

Nach einer Häuserstatistik um 1800 hatten die damals 23 Anwesen des Dorfes Ermengerst, darunter 12 Bauerngüter, ein Mühlgut und fünf Sölden, zusammengenommen 557,32 Tagewerk (189,89 Hektar).[2]

1909 wurde die Bahnverbindung zwischen Kempten (Allgäu) und Isny im Allgäu, das sogenannte Isny Bähnle, mit einer Haltestelle in Ermengerst eröffnet. Ermengerst wurde 1975 an die öffentliche Buslinie angeschlossen. Bis 1984 fuhr die Bahn, danach wurde aus dem Bahndamm ein Wander- und Radweg von Kempten bis nach Isny.

Im Jahr 1987 hatte Ermengerst 661 Einwohner.[3] Nach einer aktuelleren Angabe hat der Ort 1050 Einwohner.[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Veranstaltungshöhepunkt in Ermengerst ist das jährliche Dorffest Ende Juni.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ermengerst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d ermengerst.de - Die Geschichte des Ortes Ermengerst, abgerufen am 23. Februar 2013
  2. Peter Blickle: Historischer Atlas von Bayern: Kempten. München 1968, S. 344–345
  3. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München, 1991