Fabiola Rueda-Oppliger

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Fabiola Rueda-Oppliger


Fabiola Rueda-Oppliger

Voller Name Luz Fabiola Rueda Garcia Oppliger
Nation Kolumbien Kolumbien Schweiz Schweiz
Geburtstag 26. März 1963 (61 Jahre)
Geburtsort BucaramangaKolumbien
Karriere
Trainer Giovanni Vega bis 1986, Daniel Oppliger
Status unbekannt
Medaillenspiegel
Berglauf-Weltmeisterschaften 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Berglauf-Weltmeisterschaften
Gold 1987 in Lenzerheide-Valbella, SUI[1] Berglauf
Gold 1988, in Keswick, GB[2] Berglauf
Silber 1989 in Die, FRA[3] Berglauf
Berglauf-Europacup
Gold Chamonix, FRA, 1988[4] Berglauf
Leichtathletik-Zentralamerika- und Karibikmeisterschaften
Silber Havanna, CUB, 1983 3000 m
Bronze Caracas VEN, 1987 1500 m
Bronze Caracas VEN, 1987 3000 m
Iberoamerikanische Leichtathletikmeisterschaften
Bronze Barcelona, ESP, 1983 3000 m
Leichtathletik-Südamerikameisterschaften
Bronze Santiago de Chile, CHI, 1985 1500 m
Bronze Santiago de Chile, CHI, 1985[5] 3000 m
Zentralamerika- und Karibikspiele
Gold Santiago de los Caballeros DOM, 1986 3000 m
letzte Änderung: 23. Oktober 2022

Luz Fabiola Rueda García, verheiratete Oppliger (geboren am 26. März 1963 in Bucaramanga, Kolumbien), ist eine Schweizer Leichtathletin kolumbianischer Abstammung. Als Marathonläuferin und Spitzenathletin mit Spezialisierung auf Bergläufe gewann sie 1987 und 1988 zwei Weltmeistertitel im Berglauf.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beginn und Erfolge auf der Bahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Trainer Giovanni Vega entdeckte die talentierte Läuferin. Fabiola Rueda absolvierte ein strukturiertes Trainingsprogramm und erzielte bei Mittelstreckenrennen auf der Bahn hervorragende Ergebnisse. Ihren ersten Erfolg feierte sie bei den Leichtathletik-Zentralamerika- und Karibikmeisterschaften 1983 in Havanna mit dem Gewinn der Silbermedaille im 3000-Meter-Lauf in 9:40,10 Minuten.[6] Im September des gleichen Jahres nahm sie an den Iberoamerikanischen Leichtathletikmeisterschaften in Barcelona teil und sicherte sich im 3000-Meter-Lauf mit dem persönlichen Rekord von 9:27,59 Minuten Bronze.[7]

Am 19. Januar 1985 nahm sie an den Hallenweltmeisterschaften in Paris teil. Im 3000-Meter-Lauf belegte sie mit einer Zeit von 10:7,18 Minuten den siebten Platz[8] und stellte damit einen neuen Landesrekord auf. Bei den Leichtathletik-Südamerikameisterschaften 1985 in Santiago de Chile gewann sie die Bronzemedaille über 1500 und 3000 Meter.

Im Juli 1986 nahm Rueda an den Zentralamerika- und Karibikspielen in Santiago de los Caballeros teil. Sie gewann die Goldmedaille im 3000-Meter-Lauf in 9:30,25 Minuten und schlug damit die Titelverteidigerin Sergia Martínez aus Kuba. Am Ende des Jahres startete sie am Silvesterlauf in Rio de Janeiro, wo sie den Schweizer Läufer Daniel Oppliger traf und sich in ihn verliebte. Mit ihm zog sie in die Schweiz nach Corsier. Er wurde ihr Trainer und orientierte sie auf Bergläufe und Marathonläufe um, da sie seiner Meinung nach ihre geringe Körpergrösse und ihr leichtes Gewicht bei Ausdauerläufen noch vorteilhafter nutzen konnte.

Umstellung auf Bergläufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende Juli 1987 nahm Fabiola Rueda bei den Leichtathletik-Zentralamerika- und Karibikmeisterschaften in Caracas an ihrem letzten internationalen Wettkampf in Südamerika teil. Sie gewann die Bronzemedaille über 1500 und 3000 m[9]. Zwei Wochen später setzte sie ihr Berglauftraining in die Tat um und startete beim Berglauf Sierre–Zinal. Mit einem soliden Rennen sicherte sie sich in 3 Stunden 24 Minuten 14 Sekunden den dritten Platz hinter den Britinnen Véronique Marot und Sally Goldsmith, wobei sie die Berglaufweltmeisterin von 1986, Carol Haigh, knapp schlug[10]. In dieser Spezialdisziplin kaum bekannt, sorgte sie am 22. August in Lenzerheide für eine Sensation, als sie das Frauenrennen der World Mountain Running Trophy mit Leichtigkeit dominierte und als erste südamerikanische Athletin eine internationale Medaille im Berglauf gewann.[11][12] Sie bestätigte ihr Talent für diese Disziplin, als sie eine Woche später den Matterhornlauf gewann und dabei Karin Möbes besiegte.

Ihre hervorragenden Qualitäten als Bergläuferin stellte Fabiola Rueda unter Beweis, als sie in der Saison des Internationalen Berglaufcups 1988 einen Sieg nach dem anderen einfuhr und in Cressier–Chaumont[13], Neirivue–Moléson[14], beim Torrenthorn-Berglauf[15] und bei Frutigen–Adelboden[16] Rekorde brach. Sie sah jedoch, dass Madeleine Nyffenegger sie in der Gesamtwertung bedrohte[17], setzte sich aber schliesslich mit 17 Punkten Vorsprung durch[18]. Sie gewann das Rennen Montreux–Les-Rochers-de-Naye und stellte mit 1 Stunde 45 Minuten 57 Sekunden einen neuen Rekord auf, der 16 Jahre lang Bestand haben sollte. Bis 2010 gewann sie insgesamt elf Rennen, was ihr den Spitznamen «Königin Fabiola» einbrachte.[19] Am 15. Oktober 1988 wurde sie ihrer Favoritenrolle bei den Berglauf-Weltmeisterschaften in Keswick gerecht und führte das Rennen von Anfang bis Ende an. Sie gewann locker mit über einer Minute Vorsprung vor der Schweizerin Gaby Schütz und holte sich ihren zweiten Titel.[20]

Am 29. Januar reiste Fabiola Rueda nach Buea, um am Guinness-Lauf auf den Kamerunberg teilzunehmen, und trat gegen die Titelverteidigerin, die Britin Helene Diamantides, an. Rueda dominierte das Rennen und gewann in 4 Stunden 42 Minuten 32 Sekunden, womit sie den Rekord von Helene Diamantides um fast eine halbe Stunde unterbot.[21] Anschliessend gewann Rueda den Anstieg nach Alpe d’Huez und stellte den aktuellen Rekord auf 1 h 05 min.[22] Am 16. September sah sie sich bei den Berglauf-Weltmeisterschaften in Châtillon-en-Diois Isabelle Guillot, einer starken Rivalin, gegenüber. Angefeuert von ihrem Heimpublikum, lief Guillot ein ausgezeichnetes Rennen und konnte Rueda Oppliger überholen, um den Weltmeistertitel zu gewinnen. Rueda holte Silber.[23]

Beim Marathon in Hauts-de-Seine im Jahr 1990 wurde Rueda Zweite und stellte mit 2 Stunden 36 Minuten 3 Sekunden eine persönliche Bestzeit auf.[24]

Auch als Doppelbürgerin startete die Schweiz-Kolumbianerin noch unter der Flagge ihrer südamerikanischen Herkunft, insbesondere an den Leichtathlektik-Weltmeisterschaften 1991 in Tokio, wo sie auf dem 15. Platz landete und als erste Kolumbianerin ihr Land bei einem Marathon an Weltmeisterschaften vertrat.[25]

Danach lief Rueda-Oppliger für die Schweiz und erlangte mehrere nationale Titel: Siegerin über 10'000 m 1996 und 1998, Schweizer Meisterin bei den Bergläufen 2000 und 2001[26] und im Marathon 2006.[27]

2013 siegte sie mit 50 Jahren noch einmal beim Aufstieg auf die Alpe d’Huez.[28]

Privat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fabiola Rueda wurde in eine einfache Familie hineingeboren. Ihr Vater war Schuhmacher. Sie übernahm nach dem Tod ihrer Mutter die Mutterrolle für ihre acht Geschwister. Trotz der Vorbehalte ihres Vaters gelang es ihr, Zeit für ihre Laufleidenschaft zu finden.

Fabiola Rueda heiratete im Dezember 1988 ihren Trainer Daniel Oppliger aus der Schweiz, den sie 1986 am Silvesterlauf in Rio de Janeiro kennengelernt hatte.[29] Gleichzeitig erlangte sie den Schweizer Pass, startete aber weiterhin noch eine Zeit lang unter ihrer angestammten Nationalität.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fabiola Rueda-Oppliger – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. World Mountain Running Trophy 1987. World Mountain Running Association, 23. August 1987, abgerufen am 14. Oktober 2022.
  2. World Mountain Running Trophy 1988. World Mountain Running Association, 15. Oktober 1988, abgerufen am 14. Oktober 2022.
  3. World Mountain Running Trophy 1989. World Mountain Running Association, 16. September 1989, abgerufen am 14. Oktober 2022.
  4. Berglauf-Europacup 1988: M. Marchon als Sieger geehrt. In: Freiburger Nachrichten. 6. Dezember 1988, S. 7, abgerufen am 23. Oktober 2022.
  5. South American Championships (Women). In: British athletics stats side. Athletics Weekly, abgerufen am 21. Oktober 2022 (englisch).
  6. Fabiola Rueda. In: El Tiempo. 9. April 1991, abgerufen am 14. Oktober 2022 (spanisch).
  7. El atletismo iberoamericano. (PDF; 8,7 MB) Real Federación Española de Atletismo (RFEA), S. 86, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. November 2021; abgerufen am 14. Oktober 2022 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rfea.es
  8. Fabiola Rueda Oppliger. World Athletics, abgerufen am 14. Oktober 2022 (englisch).
  9. South American Championshops (Women). In: British athletics stats side. Athletics Weekly, abgerufen am 14. Oktober 2022 (englisch).
  10. Quatorze suisses dans les vingt premiers. In: Le Nouvelliste. 10. August 1987, S. 14, abgerufen am 23. Oktober 2022 (französisch).
  11. Unter den Erwartungen / Die Resultate. In: Walliser Bote. 24. August 1987, S. 17, abgerufen am 23. Oktober 2022.
  12. World Trophy / Championships. World Mountain Running Association, abgerufen am 14. Oktober 2022 (englisch).
  13. Cressier-Chaumont: Oppliger devance Haid. In: Le Nouvelliste. 30. Mai 1988, S. 36, abgerufen am 23. Oktober 2022 (französisch).
  14. Patricia Morand: Neirivue-Le Moléson: Fabiola Rueda en moins de 2 heures. Le bon calcul de Biellmann. In: La Liberté. 23. August 1988, S. 27, abgerufen am 23. Oktober 2022 (französisch).
  15. Torrenthorn: records pour Johnson et Rueda. In: Le Nouvelliste. 11. Juli 1988, S. 17, abgerufen am 23. Oktober 2022 (französisch).
  16. Stefan Tremp trotz Pause klar der Stärkste. In: Der Bund. 25. Juli 1988, S. 26, abgerufen am 23. Oktober 2022.
  17. Avant la dernière supercime. In: Le Nouvelliste. 8. Oktober 1988, S. 17, abgerufen am 23. Oktober 2022 (französisch).
  18. Berglauf-Europacup 1988: M. Marchand als Sieger geehrt. In: Freiburger Nachrichten. 6. Dezember 1988, S. 7, abgerufen am 23. Oktober 2022.
  19. Jean-Marc Gallarotti: Montreux-Les Rochers-de-Naye, l’une des trois plus belles courses de montagne d’Europe. (PDF; 10,0 MB) In: Montreux Info-ville. 18. Jg., Nr. 3, Mai 2013, S. 24–26, abgerufen am 23. Oktober 2022 (französisch).
  20. World Cup: Reports and results. (PDF; 2,3 MB) In: The Fell Runner. Dezember 1988, S. 20, abgerufen am 23. Oktober 2022 (englisch).
  21. Fabiola Ruede conduit l’équipe suisse à la victoire. In: Le Nouvelliste. 31. März 1989, S. 35, abgerufen am 23. Oktober 2022 (französisch).
  22. Hans van Dijk, Ron van Megen: The Secret of Running. Meyer & Meyer Sport, Aachen 2017, S. 296 (englisch, Beleg in der Google-Buchsuche ).
  23. World Mountain Running Trophy 1989. In: World Trophy / Championships. World Mountain Running Association, 16. September 1989, abgerufen am 15. Oktober 2022 (englisch).
  24. Fabiola Rueda: volvió a conquistar Roma… In: El Tiempo. 2. April 1991, abgerufen am 21. Oktober 2022 (spanisch).
  25. Maratonistas que hicieron historia. In: Colombia Corre. 8. März 2014, abgerufen am 21. Oktober 2022 (spanisch).
  26. Course de montagne: Urs Wenk et Fabiola Rueda-Oppliger titrés. In: News.ch. 26. August 2001, abgerufen am 21. Oktober 2022 (französisch).
  27. Hubacher und Oppliger sind die Marathon-Meister. In: News.ch. 28. Oktober 2006, abgerufen am 21. Oktober 2022.
  28. Hubacher und Oppliger sind die Marathon-Meister. In: News.ch. 28. Oktober 2006, abgerufen am 21. Oktober 2022.
  29. Where are they now? Fabiola Rueda Oppliger (COL & SUI), World champion 1987 & 88. (PDF; 10,7 MB) In: Newsletter 2004. World Mountain Running Association, März 2004, S. 16, abgerufen am 23. Oktober 2022 (englisch).