Faimalaga Luka

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Faimalaga Luka 2003

Faimalaga Luka OBE (* 1940; † 19. August 2005 in Suva, Fidschi) war ein tuvaluischer Politiker. Von Februar bis Dezember 2001 war er Premierminister und von 2003 bis 2005 Generalgouverneur seines Landes.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luka stammt vom Atoll Nukufetau.[1] Geboren 1940, arbeitete er zunächst im öffentlichen Dienst.[2] Unter anderem arbeitete er in der tuvaluischen Botschaft in Fidschi und als ministerieller Staatssekretär.[3] Später ging er in die Politik und wurde bei der Parlamentswahl im September 1993 in das tuvaluische Parlament Fale i Fono gewählt.[2] Unter Premierminister Kamuta Latasi war er von 1994 bis 1996 Gesundheitsminister,[4] unter Latasis Nachfolger Bikenibeu Paeniu gehörte der Opposition an. Bei den Parlamentswahlen 1998 konnte Luka seinen Sitz verteidigen.[5] Im nächsten Jahr trat er unter dem neuen Premierminister Ionatana wieder in die Regierung ein und diente unter Ionatana und dessen Nachfolger Ionatana Ionatana und Lagitupu Tuilimu als Innenminister.[4] Zumindest im Februar 1994 war er zeitgleich auch Minister für Sport und Arbeitskräfte (human resources).[6] Da Tuiliumu nach Ionatanas Tod nur kommissarisch im Amt war, wurde 2001 ein neuer Premierminister gesucht.[7] Luka wurde am 24. Februar 2001 Tuiliumus Nachfolger,[8] unterstützt durch die Regierungskoalition unter Ionatana.[3] Unter Luka intensivierte die Regierung von Tuvalu die Bemühung, aus der Internetdomain .tv mehr Kapital zu schlagen und investierte dafür weiteres Geld in das Unternehmen, welches damals mit der Vermarktung der Domain beauftragt war.[9] Zusätzlich kaufte die Regierung Anteile der Fluggesellschaft Air Fiji, die einzige Fluggesellschaft, die zu diesem Zeitpunkt Tuvalu anflog.[10] Im Juni 2001 absolvierte er einen Staatsbesuch in der mit Tuvalu verbündeten Republik China (Taiwan).[11]

Im Dezember 2001 verlor er sein Amt bereits, nachdem er im Parlament eine Vertrauensabstimmung verloren hatte. Sein Nachfolger wurde Koloa Talake,[7] der ihm am 14. Dezember 2001 nachfolgte.[8] Ein halbes Jahr später konnte Luka bei den Parlamentswahlen seinen Sitz im Wahlkreis Nukufetau verteidigen; hinter Saufatu Sopoanga belegte er den zweiten Platz für die zwei zu vergebenen Wahlkreissitze.[12] Das Misstrauensvotum war durch den Übertritt einiger Regierungsparlamentarier zur Opposition möglich geworden, darunter auch Talake. Luka selbst weilte während des Misstrauensvotum für medizinische Untersuchungen in Neuseeland.[13] um sich 2003 amtierte er kurzzeitig als Parlamentssprecher, ehe er von der britischen Königin Elisabeth II., die auch Staatsoberhaupt von Tuvalu war, zu ihrem Generalgouverneur in Tuvalu ernannt wurde.[4] Seine Amtszeit begann am 9. September 2003 und endete am 15. April 2005,[14] nachdem Luka selbst seinen Rücktritt eingereicht hatte. Im selben Jahr verschlechterte sich sein Gesundheitszustand und er wurde auf Anraten der Ärzte für eine bessere medizinische Versorgung in ein Krankenhaus im Nachbarinselstaat Fidschi verlegt.[2] Dort verstarb er in der Hauptstadt Suva am 19. August 2005.[4] Am 25. August fand auf Funafuti für Luka ein Staatsbegräbnis statt.[2]

Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Robert D. Craig: Historical Dictionary of Polynesia. 3. Auflage. Scarecrow Press, Lanham 2010, ISBN 978-1-4616-5938-9, S. 305–306.
  2. a b c d Former Tuvalu PM Luka dies. In: rnz.co.nz. Radio New Zealand, 24. August 2005, abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  3. a b Luka is Tuvalu’s new Prime Minister. In: tuvaluislands.com. Tuvalu News, 23. Februar 2001, archiviert vom Original am 9. September 2019; abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  4. a b c d Index Lo-Ly. rulers.org, abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  5. Tuvalu Elects 12 Members of Parliament. In: tuvaluislands.com. Tuvalu News, 27. März 1998, archiviert vom Original am 6. Oktober 2019; abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  6. Brian Hunter (Hrsg.): The Stateman’s Yearbook 1994–1995. 131. Auflage. Band 1. De Gruyter, Berlin 1994, ISBN 3-11-242217-1, S. 1306, doi:10.1515/9783112422182-189.
  7. a b Freedom in the World 2006 – Tuvalu. In: refworld. Freedom House, UNHCR, 19. Dezember 2005, abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  8. a b Robert D. Craig: Historical Dictionary of Polynesia. Rowman & Littlefield, Lanham 2011, ISBN 978-0-8108-6772-7, S. 350.
  9. Tuvalu investing more in .tv Internet Suffix. In: tuvaluislands.com. Tuvalu News, 24. April 2001, archiviert vom Original am 9. September 2019; abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  10. Tuvalu officially buys into Air Fiji. In: tuvaluislands.com. Tuvalu News, 11. Mai 2001, archiviert vom Original am 9. September 2019; abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  11. President Chen Receives Visiting Tuvalu Prime Minister Faimalaga Luka. In: english.president.gov.tw. Office of the President Republic of China (Taiwan), 19. Juni 2001, abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  12. Brian Cannon: Preliminary Election Results – P.M. Talake Voted Out. In: tuvaluislands.com. Tuvalu News, 26. Juli 2002, archiviert vom Original am 19. September 2019; abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  13. New Tuvalu Prime Minister: Koloa Talake. In: tuvaluislands.com. Tuvalu News, 14. Dezember 2001, archiviert vom Original am 9. September 2019; abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  14. Tuvalu. In: worldstatesmen.org. Ben M. Cahoon, abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  15. Order of the British Empire (Civil Division). In: The London Gazette. Nr. 53899, 30. Dezember 1994, ISSN 0374-3721, S. 47 (thegazette.co.uk).