Fernande Barrey

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Januar 2008 um 21:48 Uhr durch Flominator (Diskussion | Beiträge) (für Galerien gibt es, nach Hilfe:Bilder die Commons, Galerie nach dort verlegt, Links repariert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Datei:Barrey.jpg
Amedeo Modigliani: Porträt von Fernande Barrey, um 1917
Fotografie von Jean Agélou

Fernande Barrey (* 9. Januar 1893 in Saint-Valery-sur-Somme; † 14. Juli 1960 in Paris) war eine französische Prostituierte, Modell und Malerin.

Leben

Fernande Barrey stammte aus der Region Picardie und kam um 1908 nach Paris, wo sie anfangs als Prostituierte ihren Lebensunterhalt verdiente. Später stand sie für Jean Agélou, Amedeo Modigliani und Chaim Soutine Modell. Die beiden Maler überredeten Barrey an der École des Beaux-Arts Kunstgeschichte zu studieren und selber zu Malen.

Im März 1917 lernte sie im Café La Rotonde im Künstlerviertel von Montparnasse den japanischen Maler Tsuguharu Foujita (1886-1968) kennen, für ihn war es Liebe auf den ersten Blick. Zwei Wochen später heirateten sie auf dem Standesamt von Montmartre. Um den deutschen Bomben zu entgehen zog das Ehepaar Foujita 1918 nach Cagnes-sur-Mer, wo sie über ein Jahr blieben und viele Freunde trafen und malten. In dieser Zeit freundete sie sich mit der jungen Jeanne Hébuterne an. Als Modigliani 1920 an Tuberkulose starb, versuchte sie vergeblich seine Verlobte zu trösten. Sie konnte es aber nicht verhindern, das Jeanne im achten Monat schwanger Selbstmord beging.

Ab dem Jahre 1925 führte das Ehepaar eine offene Beziehung, beide hatten Beziehungen zu Personen beiderlei Geschlechts. Nachdem sie die Liebesaffäre mit seinem Cousin, den Maler Koyanagi beichtete, konnte er dies ihr nicht verzeihen. Kurze Zeit später lernte er im Café La Rotonde die belgische Artistin Lucie Badoul (genannt Youki) kennen und verbrachte mit ihr darauf drei Tage im Hotelzimmer. In der Zwischenzeit suchte Fernande verzweifelt ihren Ehemann, sogar in den Leichenhäusern von Paris. Im Jahr 1928 ließ sich das Paar scheiden und sie lebte darauf mit Koyanagi in Montmartre zusammen. Nachdem sie sich 1935 von ihrem Geliebten trennte, wurde das Verhältnis zu Tsuguharu Foujita besser. Er unterstützte sie auch finanziell bis zu ihrem Tode.

Literatur

  • Louis La Volpe: Miss Fernande - First Lady of Erotica, Motion Publishing, New York (2005) ISBN 1-4116-5324-6
  • Christian Bourdon und Jean-Pierre Bourgeron: Jean Agélou : De l’académisme à la photographie de charme, Marval Éditions (2007) ISBN 2-8623-4394-3
Commons: Fernande Barrey – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien