„Florian von Lorch“ – Versionsunterschied

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Die Existenz Florians ist heute aber unter Historikern unumstritten.
Die Existenz Florians ist heute aber unter Historikern unumstritten.
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== Editionen der Passio Floriani ==
== Editionen der Passio Floriani ==

Version vom 4. März 2013, 13:15 Uhr

Typische Darstellung von St. Florian mit Löscheimer

Florian († 4. Mai 304 in Lauriacum, dem heutigen Lorch in Enns, Oberösterreich) war Kanzleivorstand des Statthalters der römischen Provinz Ufernorikum. Er starb den Märtyrertod.

Leben

Verurteilung des hl. Florian. Detail des Florianstors der Laurentius-Basilika in Lorch
Brückensturz des hl. Florian. Detail: Deckenfresko Stiftsbasilika St. Florian

Die Leidensgeschichte des heiligen Florians[1] (Passio Floriani, spätes 8. Jh. / frühres 9 Jh.) erzählt uns sein Martyrium. Florian war dieser Überlieferung nach bereits pensionierter Kanzleivorstand und lebte in Aelium Cetium (Sankt Pölten). In der Zeit der Christenverfolgung (303-304 n.C.) unter Kaiser Diocletian kam Statthalter Aquilinus nach Lauriacum - dem heutigen Lorch in Enns -, um die Christen auszuforschen. 40 Christen wurden ergriffen und nach vielen Martern eingesperrt. Florian erfuhr davon und eilte nach Lauriacum, um ihnen beizustehen. In Lauriacum wurde er aber von seinen ehemaligen Militärkameraden aufgegriffen und verhaftet, weil er sich als Christ bekannte, und vor den Statthalter Aquilinus geführt. Da er sich weigerte, dem christlichen Glauben abzuschwören, wurde er mit Knüppeln geschlagen und seine Schulterblätter wurden mit geschärften Eisen gebrochen. Schließlich wurde er zum Tod verurteilt und am 4. Mai 304 n. C. mit einem Stein um den Hals (später ist daraus ein Mühlstein geworden) von einer Brücke in die Enns (Fluss) gestürzt. Vor seiner Hinrichtung betete Florian eine Stunde, sodass die Soldaten Ehrfurcht erfasste und sie sich scheuten, das Todesurteil zu vollstrecken. Ein wütender junger Mann stießt ihn schließlich von Brücke hinab in den Fluss. So starb Florian und auch die 40 Bekenner starben im Kerker.

Die Überlieferung erzählt weiter, dass der Leichnam des Heiligen auf einem Uferfelsen angeschwemmt und von einem Adler mit ausgespannten Schwingen bewacht wurde. Eine tiefgläubige Frau (später Valeria genannt) fand ihn auf eine Offenbarung hin und barg ihn. Sie legte ihn auf einen Karren, der von Tieren gezogen wurde, und deckte ihn mit Sträuchern und Laubwerk zu, um ihn unbemerkt an seinen Bestattungsort zu bringen. Unterwegs ermatteten die Zugtiere und blieben stehen. Auf ein Gebet dieser Frau hin entsprang eine Quelle und die Tiere konnten trinken. Diese Quelle gibt es noch heute (Florianbrunnen bei der Kirche St. Johann in St. Florian). Gestärkt durch das frische Nass gingen sie weiter an den vorherbestimmten Bestattungsort. Dort begrub ihn die Frau eilig in der Erde. Über seinem Grab entstand später das Stift Sankt Florian.

Spätere Überlieferungen berichtet von einem Strafwunder. Dem Mann, der Florian von der Brücke stürzte, brachen die Augen. Urspünglich bezog sich diese Aussage auf den Heiligen (Ausdruck für das Sterben). Später sah man darin eine Bestrafung des Täters. So findet man in der Kunst häufig Darstellung, wie dem Mann, der das Todesurteil vollstreckte, die Augen aus dem Kopf fallen.

Nur acht Jahre nach der Hinrichtung wurde unter Kaiser Konstantin die volle Glaubensfreiheit zugesichert.

Die Existenz Florians ist heute aber unter Historikern unumstritten. (ingolvent?)

Editionen der Passio Floriani

  • Acta sanctorum Maii I, Antwerpen 1680, S. 461-467.
  • Bruno Krusch (Hrsg.): Scriptores rerum Merovingicarum 3: Passiones vitaeque sanctorum aevi Merovingici et antiquiorum aliquot (I). Hannover 1896, S. 65–71 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
  • Land Oberösterreich (Hrsg): neue Übersetzung durch Karl Rehberger in Katalog zu den Ausstellungen : Enns - Lorch - St. Florian 2004, S. 46-51

Schutzpatron

Florian löscht ein brennendes Haus

Florian gilt als Schutzpatron

  • der Feuerwehr (daher auch die Bezeichnung Florianijünger oder Floriansjünger für Feuerwehrleute sowie der für Feuerwehr-Fahrzeuge übliche Funkrufname „Florian“ in Kombination mit der individuellen Fahrzeugkennung - vielerorts ist es üblich zu seinem Gedenktag eine „Florianimesse“ zu halten, bei der die Feuerwehrleute in Ausgehuniform erscheinen)
  • der Bäcker
  • der Rauchfangkehrer
  • der Bierbrauer
  • der Gärtner
  • der Böttcher
  • der Töpfer
  • der Schmiede (Nagelschmiedfahne Losenstein 1868)
  • der Seifensieder
  • von Polen (Reliquien von ihm befinden sich in Krakau)
  • von Oberösterreich und Linz
  • gegen Feuer und Dürre
  • bei Brandwunden

Florian wird angerufen gegen Feuer- und Brandgefahren, Kämpfe, Stürme, Unfruchtbarkeit der Felder, große Dürre.

Ikonografie

Skulptur des heiligen Florian mit entblößtem Gesäß (Fritzplatz, Bad Tölz)

Dargestellt wird Florian als Römischer Legionär mit Fahne, Wasserkübel, mit einem brennenden Haus, manchmal mit Mühlstein am Hals. Mitunter gibt es auch kuriose Darstellungsformen, wie im Kurort Bad Tölz in Oberbayern. Der Ort wurde mehrmals von Großbränden heimgesucht, so wurde zu Ehren des Heiligen vor dem Tölzer Finanzamt ein Floriansbrunnen aufgestellt. Um die Finanzbeamten zu verhöhnen, zeigt der Tölzer Florian einen entblößten Hintern.

Gedenktag

Sein katholischer Gedenktag ist der 4. Mai. Es handelt sich dabei um einen nicht gebotenen Gedenktag im Allgemeinen Römischen Kalender. Bei den Feuerwehren in Österreich wird der Florianitag gefeiert. Seit 1971 ist der hl. Florian erster Patron der Diözese Linz. Neben dem hl. Leopold ist Florian seit 2004 auch Schutzpatron von Oberösterreich. An diesem Tag ist in Oberösterreich schulfrei.

Bauernregel

Die dem Namenstag entsprechende Bauernregel lautet:

  • Der Florian, der Florian, noch einen Schneehut tragen kann
  • War's an Ambrosius (4. April) schön und rein, wird's an Florian um so wilder sein.

Siehe auch

Literatur

  • Land Oberösterreich (Hrsg.): Katalog zu den Ausstellungen : Enns - Lorch - St. Florian 2004
  • Diözese Linz - Stift St. Florian (Hrsg.): Florian : Christ und Märtyrer 2004
  • Diözesanarchiv Linz (Hrsg.): Der heilige Florian : Tradition und Botschaft 2004
Commons: Florian von Lorch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karl Rehberger, in: Land Oberösterreich (Hrsg.), Katalog zu den Ausstellungen : Enns - Lorch - St. Florian, Linz 2004, S. 46-51. ISBN 3-85483.040-8.