Flughafen München-Riem

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Terminalgebäude und Wappenhalle im Jahr 1992
Wappenhalle
Flughafenzufahrt und Tower im Jahr 1992
Tower

Der Flughafen München-Riem war von 1939 bis zu seiner Schließung 1992 der Hauptflughafen Münchens.

Geschichte

Mit dem Bau wurde 1936 begonnen, wenige Wochen nach dem Beginn des 2. Weltkriegs am 25. Oktober 1939 wurde der Flugverkehr mit der Landung des ersten Flugzeuges aus Berlin aufgenommen. Er war zu dieser Zeit einer der modernsten Flughäfen der Welt und ersetzte den Flugplatz Oberwiesenfeld, dem heutigen Olympischen Dorf.

Am 9. April 1945 wurden die Flughafenanlagen bei Bombenangriffen fast vollständig zerstört. Bis zu diesem Tag wurde ziviler Luftverkehr auch während des Krieges in Riem abgewickelt.

Nach dem Kriegsende war München-Riem der erste wieder vollständig für die zivile Luftfahrt verwendbare Flughafen in Deutschland. Eine DC-3 der Pan American World Airways landete am 6. April 1948 als erstes Verkehrsflugzeug nach dem Krieg. Im November 1949 wurde die Start- und Landebahn auf 1.900 m verlängert. Zuvor war am 12. Oktober die Flughafen München-Riem GmbH gegründet worden zu deren Geschäftsführer Wulf-Dieter Graf zu Castell ernannt wurde.

Am 6. Februar 1958 verunglückte kurz nach dem Start eine Chartermaschine vom Typ Airspeed AS 57 Ambassador. Dabei kamen 23 Menschen ums Leben, darunter acht Fußballspieler von Manchester United.[1]

Am 29.Oktober 1958 wurde die um 700 m verlängerte Start- und Landebahn in Betrieb genommen, um die Verwendung von Düsenflugzeugen zu ermöglichen. Noch am gleichen Tag landete eine Sud Aviation Caravelle der Air France als erstes Düsenverkehrsflugzeug.

1962 wurde zum ersten Mal die Millionen-Grenze an Fluggast-Aufkommen im Laufe eines Jahres überschritten.

Bereits 1963 wurde mit der Suche nach einem neuen Standort durch die Öchsle-Kommission begonnen, da absehbar war, dass ein weiterer Ausbau rechtlich und politisch nur schwer durchführbar sein würde. Zum Bau geplanter Rollbahnen parallel oder senkrecht zu den bestehenden Einrichtungen hätten mehrere Gemeinden im Umfeld des Flughafens komplett umgesiedelt werden müssen. Mehrere Unfälle bekräftigten den Beschluss, einen neuen Flughafen weit außerhalb der Stadt zu bauen und Riem zu schließen.

Im Oktober 1965 erfolgte die Inbetriebnahme der zehn Millionen DM teuren Wartungshalle für Düsenflugzeuge und die Übergabe an die Deutsche Lufthansa.

1969 benannte sich die Flughafen München-Riem GmbH in Flughafen München GmbH um und es erfolgte ein weiterer Ausbau der Hauptstart- und Landebahn (07R/25L) auf ihre endgültige Länge von 2804 m.

1971 wurde die neue Ankunftshalle in Betrieb genommen und das Fluggast-Aufkommen überschritt die 4-Millionen-Grenze.

Am 31. Dezember 1972 trat der langjährige Geschäftsführer Wulf-Dieter Graf zu Castell in den Ruhestand.

Am 31. Juli 1982 wurden bei einem Sprengstoffanschlag in einer Vorhalle zur Abfertigung von Reisenden nach Israel sieben Menschen schwer verletzt.

1991 wurden zwölf Millionen Fluggäste abgefertigt. Der Flughafen arbeitete zu diesem Zeitpunkt über seiner eigentlichen Kapazitätsgrenze. Ein effizientes Rollbahnsystem war aus Platzgründen nicht möglich. Nur durch provisorische Terminalanbauten und eine Charterhalle konnte der Flugbetrieb bewältigt werden.

Am 17. Mai 1992 zog der komplette Flughafen über Nacht zum Franz-Josef-Strauß-Flughafen bei Hallbergmoos um. München-Riem wurde daraufhin stillgelegt. Die bisherige Flughafen-Kennung MUC/EDDM wurde auf den neuen Franz-Josef-Strauß-Flughafen im Erdinger Moos übertragen.

Nachnutzung

Es erfolgte eine Zwischennutzung als Kulturzentrum für Großveranstaltungen wie Konzerte und Raves. Insbesondere in der Techno- und der alternativen Rockszene war der Flughafen Riem international bekannt. Am 1. März 1994 fand dort u. a. auch das letzte Konzert der Rockband Nirvana statt. Am 17. Juni 1994 eröffnete in der ehemaligen Küche der Kantine der Techno-Club Ultraschall. Das Kulturzentrum wurde im Sommer 1996 geschlossen, da das Gelände für die Messestadt Riem benötigt wurde.

Die Umgestaltung des Flughafengeländes zur Messestadt Riem mit Wohneinheiten und Grünanlagen war eines der größten städteplanerischen Projekte der Landeshauptstadt München in den ausgehenden 1990er Jahren und im beginnenden 21. Jahrhundert. Nur das denkmalgeschützte Towergebäude sowie die Wappenhalle (ehemaliges Terminalgebäude) erinnern noch an den Flughafen. Außerdem existiert noch ein kurzes Stück der ehemaligen Start- und Landebahn an ihrem östlichen Ende. 2005 fand auf dem ehemaligen Flughafengelände die Bundesgartenschau statt.

Quellen

  1. http://aviation-safety.net/database/record.php?id=19580206-0&lang=en


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