Forchlorfenuron

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Strukturformel
Strukturformel von Forchlorfenuron
Allgemeines
Name Forchlorfenuron
Andere Namen
  • 1-(2-Chlor-4-pyridyl)-3-phenylharnstoff
  • Sitofex
Summenformel C12H10ClN3O
Kurzbeschreibung

weißer geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 68157-60-8
EG-Nummer (Listennummer) 614-346-0
ECHA-InfoCard 100.109.509
PubChem 93379
ChemSpider 84301
Wikidata Q408770
Eigenschaften
Molare Masse 247,68 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,44 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

165 °C[1]

Dampfdruck

4,6 hPa (26 °C)[2]

Löslichkeit
  • praktisch unlöslich in Wasser (39 mg·l−1 bei 21 °C)[1]
  • löslich in Methanol (119 g·l−1), in Ethanol (149 g·l−1), in Aceton (127 g·l−1), in Chloroform (2,7 g·l−1 bei 20 °C)[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 351​‐​411
P: 201​‐​273​‐​308+313[1]
Toxikologische Daten

1568 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Forchlorfenuron ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Harnstoffderivate, Stickstoffheterocyclen, substituierten Phenole und organischen Chlorverbindungen, die als Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln verwendet wird.[1] Heute wird sie von AlzChem hergestellt.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forchlorfenuron ist ein brennbarer weißer geruchloser Feststoff, welcher unlöslich in Wasser ist.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forchlorfenuron wirkt bei Pflanzen als Wachstumsregulator. Der Wirkstoff gehört zu den Cytokininen und damit zu den Phytohormonen.

Forchlorfenuron vergrößert die Fruchtgröße bei Kiwis, Tafeltrauben und Pfirsichen, erhöht den Fruchtansatz bei Melonen und Gurken und steigert den Ertrag von Tomaten, Reis und Getreide.[5]

Bekanntheit erreichte der Wirkstoff 2011 durch einen Bericht im chinesischen Fernsehen über explodierende Wassermelonen, verursacht durch eine unsachgemäße Anwendung von Forchlorfenuron.[6]

Zulassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einigen Staaten der EU sind Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen, nicht jedoch in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Eintrag zu Forchlorfenuron in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Datenblatt Forchlorfenuron bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 19. Mai 2017 (PDF).
  3. Datenblatt Forchlorfenuron (PDF-Datei; 58 kB) bei Bio Basic, abgerufen 3. Januar 2013.
  4. Eintrag zu 1-(2-chloro-4-pyridyl)-3-phenylurea im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Eintrag zu Forchlorfenuron. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 17. Juni 2014.
  6. China: Explodierende Melonen entsetzen Landwirte. In: Spiegel Online. 17. Mai 2011, abgerufen am 18. Mai 2011.
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Forchlorfenuron in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 25. März 2016.