Franz Xaver Huber (Publizist)

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Franz Xaver Huber (* 21. November 1755[1] in Munderfing, Innviertel; † um 1809) war ein österreichischer Publizist und Historiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Xaver Huber war der Sohn des Bauern Johann Huber und seiner Frau Magdalena. Er absolvierte ab 1771 das Stiftsgymnasium Kremsmünster, kam 1781 nach Salzburg und unterrichtete die Zöglinge des Collegium Rupertinum, das jetzige Akademische Gymnasium Salzburg. Er verstarb um 1809 in Wien.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1790 war Franz Xaver Huber in Passau und gab den ’’Kurier an der Donau’’ und ab 1799 des ’’Wochenblatt für den Bürger und Landmann’’ heraus. Er übersiedelte später nach Wien. Wegen der Namensgleichheit werden gelegentlich dem Innviertler Werke des 1755 in Beneschau in Böhmen geborenen namensgleichen Schriftstellers und Librettisten Franz Xaver Huber zugeschrieben. Nicht alle Publikationen der beiden Zeitgenossen lassen sich jeweils eindeutig zuordnen.

Im Buch Geschichte Josephs II., römischen Kaisers, … behandelt Huber den nach dem Bayerischen Erbfolgekrieg 1779 geschlossenen Frieden von Teschen. 1779 besuchte Josef II. Böhmen und anschließend im Oktober des gleichen Jahres das Innviertel. Ausführlich befasst sich Huber mit dem Toleranzpatent, mit der Schließung von Kirchen und der Aufhebung von Klöstern. Die kirchlichen Reformen Josephs bewogen Papst Pius VI. 1782, zum Kaiser nach Wien zu reisen.

Aktenmäßige Geschichte der berühmten Salzburger Emigration: Das Salzburger Emigrationsedikt des Fürsterzbischofs Leopold Anton von Firmian von 1731 ordnete die Ausweisung der Salzburger Protestanten an. König Friedrich Wilhelm I. von Preußen siedelte Vertriebene in seinen Ostprovinzen an. Es wird von Huber in dieser Übersetzung des Buches von Giovanni Battista de Caspari (Gaspari) – der zur Zeit der Vertreibung in Salzburg lebte – der damalige kirchliche Standpunkt vertreten. Erst Erzbischof Andreas Rohracher bedauerte 1966 die Vertreibung.

In der Biographie Zum Andenken des seligen Menschenfreundes Sigmund Hafner schrieb Franz Xaver Huber über den Salzburger Kaufmann, Bürgermeister und Mäzen Sigmund Haffner (1699–1772). Wolfgang Amadeus Mozart komponierte für ihn die Haffner-Serenade KV 250. Dessen Sohn widmete er anlässlich der Erhebung in den Adelsstand die Haffner-Sinfonie KV 385. Nach ihm ist die Sigmund-Haffner-Gasse in Salzburg benannt. Sie führt vom Rathausplatz zur Franziskanerkirche.

Er ist Verfasser des Libretto des Oratoriums von Ludwig van Beethoven Christus am Ölberge, uraufgeführt 1803.[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herausgegebene Zeitschriften:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Laut Taufmatrikel Munderfing; ältere Quellen geben das Geburtsjahr mit 1760 an.
  2. Judith Roßbach: Beethoven: Oratorium Christus am Ölberge op. 85. In: Stifts-Chor Bonn. 2. Mai 2015, abgerufen am 5. Oktober 2019.