Fußball-Oberliga Südwest (1945–1963)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Mai 2015 um 12:29 Uhr durch Squasher (Diskussion | Beiträge) (Einzelnachweise). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die historische Oberliga Südwest nahm am 20. Januar 1946 als oberste Spielklasse der nördlichen französischen Besatzungszone, die aus den heutigen Bundesländern Rheinland-Pfalz und Saarland bestand, den Spielbetrieb auf. Ihr Name lautete anfangs Oberliga Saar-Pfalz-Hessen; mit Hessen war Rheinhessen gemeint. Die Liga bestand zunächst aus zehn Vereinen. 1946/47 stießen auch Vereine aus Koblenz, Andernach und Trier dazu; nunmehr wurde sie Ehrendivision, dann Nordzonenliga genannt.[1] In den ersten sechs Jahren änderte sich die Teilnehmerzahl jährlich, ab 1951 bestand die Liga bis zu ihrer Einstellung zugunsten der neuen Bundesliga 1963 aus 16 Vereinen.

Die Vereine aus dem Saargebiet schieden erstmals im Herbst 1946[2] und erneut nach der Saison 1947/48 aus, da der Saarländische Fußball-Bund eigenständig geworden war. Bis zu ihrer Rückkehr in der Saison 1951/52 nahmen die Saarvereine am französischen Spielbetrieb teil, dort jedoch nur unter Einschränkungen. So hatte der 1. FC Saarbrücken, der sich für die saarländische Ehrenliga zu stark eingeschätzt hatte, für die zweite französische Division beworben, wo er mit großem Vorsprung auf Girondins Bordeaux Meister geworden war, aber dennoch nicht aufsteigen durfte. Anschließend wurde kolportiert, dass der französische Verband die Blamage befürchtete, der FCS könnte französischer Meister werden. 1951 durften die Saarvereine wieder in der Oberliga Südwest mitspielen, obwohl ihr Land und ihr Verband weiterhin eigenständig waren.

Von Februar 1946 bis Sommer 1950 gab es in Südbaden und Württemberg-Hohenzollern, dem südlichen Teil der französischen Besatzungszone, eine weitere Oberliga Südwest. Die Sieger von Nord- und Südgruppe ermittelten den jeweiligen Meister der französischen Besatzungszone, die beide Gebiete umfasste. 1950 wechselten die Vereine der Südgruppe zum Süddeutschen Fußball-Verband, so dass es ab diesem Zeitpunkt nur noch eine Gruppe gab.

Übersicht

  • 1945/46 Nordgruppe: Pfalz, Saarland
  • 1946/47 (Herbstserie) Nordgruppe: Rheinland-Pfalz (im November abgebrochen)
  • 1946/47 (Frühjahrsserie) – 1948 Nordgruppe: Rheinland-Pfalz, Saarland – Südgruppe: Südbaden, Württemberg-Hohenzollern
  • 1948–1950 Nordgruppe: Rheinland-Pfalz – Südgruppe: Südbaden, Württemberg-Hohenzollern
  • 1950/1951 Rheinland-Pfalz
  • 1951–1963 Rheinland-Pfalz, Saarland

Die bestplatzierten Vereine vertraten die Oberliga Südwest bei der Deutschen Fußballmeisterschaft, die bis zur Einführung der Bundesliga in Endrundenspielen ausgetragen wurde. Die Mannschaften auf den letzten Plätzen stiegen in die „alte“ 2. Liga ab.

Mit Einführung der Bundesliga wurde die Oberliga Südwest aufgelöst. Die Mannschaften, die sich nicht für die neugeschaffene Bundesliga qualifizieren konnten, wurden der in ihrer Ausdehnung identischen neuen Regionalliga, der damals zweithöchste Spielklasse, zugeordnet.

Spielzeiten

Für die 1963 gegründete Bundesliga qualifizierten sich der 1. FC Kaiserslautern und der 1. FC Saarbrücken. Die restlichen Mannschaften bildeten zusammen mit den besten Vereinen der 2. Liga Südwest die neugeschaffene Regionalliga Südwest.

Erfolgreichste Mannschaften der historischen Oberliga Südwest

  • 1. FC Kaiserslautern: 11 x Meister, 2 x Deutscher Meister (1951 und 1953), Anführer der Ewigen Tabelle
  • 1. FC Saarbrücken: 3 x Meister
  • FK Pirmasens: 3 x Meister
  • Borussia Neunkirchen: 1 x Meister

Literatur

  • Werner Skrentny (Hrsg.): Teufelsangst vorm Erbsenberg. Die Geschichte der Oberliga Südwest 1946–1963; Klartext, Essen 1996; ISBN 3-88474-394-5

Einzelnachweise

  1. Zum Hin und Her wegen der Zusammensetzung und Namen der Liga vgl.: Sport-Echo (Saarbrücken), 1. Jahrgang 1946, Nr. 12 ff. vom September und Oktober
  2. Sport-Echo (s.o.), Nr. 14 vom 8. Oktober 1946, S.3