Gölsen (Fluss)

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Gölsen
Schotterbänke der Gölsen

Schotterbänke der Gölsen

Daten
Lage Niederösterreich
Flusssystem Donau
Abfluss über Traisen → Donau → Schwarzes Meer
Ursprung Zusammenfluss von Fliederbach und Gerstbach in Hainfeld
48° 2′ 7″ N, 15° 47′ 44″ O
Quellhöhe ca. 440 m ü. A.
Mündung bei Traisen in die TraisenKoordinaten: 48° 3′ 7″ N, 15° 36′ 43″ O
48° 3′ 7″ N, 15° 36′ 43″ O
Mündungshöhe 346 m ü. A.
Höhenunterschied ca. 94 m
Sohlgefälle ca. 6,3 ‰
Länge 15 km
Einzugsgebiet 296,5 km²[1]
Abfluss am Pegel St. Veit an der Gölsen[2]
AEo: 211,1 km²
Lage: 7,63 km oberhalb der Mündung
NNQ (29.11.1982)
MNQ 1981–2011
MQ 1981–2011
Mq 1981–2011
MHQ 1981–2011
HHQ (07.07.1997)
300 l/s
1,21 m³/s
3,5 m³/s
16,6 l/(s km²)
78,4 m³/s
300 m³/s
Linke Nebenflüsse Halbach, Pfennigbach, Wobach, Wiesenbach
Rechte Nebenflüsse Durlasbach, Kerschenbach, Schwarzenbach
Kleinstädte Hainfeld
Gemeinden Rohrbach an der Gölsen, Sankt Veit an der Gölsen, Traisen

Die Gölsen durchfließt das gleichnamige Gölsental und ist ein rechter Nebenfluss der Traisen im Bezirk Lilienfeld im Mostviertel Niederösterreichs.

Wie die Gölsen zu Zeiten der Kelten und Römer genannt wurde, ist nicht bekannt. Der Name Gölsen stammt aus dem Mittelalter und leitet sich vom slowenischen Golcana ab, was (Die) Glucksende bedeutet und ein sicherer Hinweis auf eine zeitweilige slawische Besiedlung des Gölsentals ist. Eine alternative Herleitung rekonstruiert den slawischen Namen *Golišьna[3] mit der Bedeutung '(Bach), wo es kahl/öde ist'.

Die Gölsen entsteht in Hainfeld aus dem Zusammenfluss des aus dem Wienerwald kommenden Fliedersbach und des Gerstbaches.[4] Sie fließt ca. 15 km westwärts und mündet beim Markt Traisen in die Traisen. Dabei überwindet der Fluss eine Höhendifferenz von 90 Meter.

Der Talboden der Gölsen ist mit 400 bis 500 m Breite im Verhältnis zur Flussbreite relativ breit, es bildet sich eine deutliche Bruchkante zwischen den nahezu senkrechten Prallhangböschungen und dem horizontalen Talboden aus. An den Innenbögen der Mäander befinden sich flache Böschungen, die in breite Schotterbänke übergehen. Das Profil ist bereichsweise bis zu einige Meter in den Talboden eingeschnitten und der Niveauunterschied zwischen Flussbett und Umland groß.

Auf ihrem Weg durchfließt die Gölsen die Ortschaften Hainfeld, Rohrbach an der Gölsen, Rainfeld, St. Veit an der Gölsen und Wiesenfeld.

Die Gölsen hat folgende Nebenflüsse (in jener Reihenfolge in der sie in die Gölsen fließen):

Der erste Nebenfluss der Gölsen ist der im Wiener Wald entspringende Durlasbach, der von Norden kommend bei Rohrbach in die Gölsen mündet. Weiter flussab folgt der größere Halbach, der im Bereich der Kalten Kuchl in den Kalkdecken entspringt und an Kleinzell vorbei nach Rainfeld fließt, wo er in die Gölsen einmündet. Im Bereich von St. Veit folgen der in der Flyschzone entspringende Kerschenbach sowie die beiden aus den Kalkalpen entspringenden Bäche Wobach und Pfennigbach. Die letzten erwähnenswerten Zuflüsse der Gölsen sind die in Wiesenfeld einmündenden Flüsse Wiesenbach und Schwarzenbach. Der Schwarzenbach entspringt in der Flyschzone. Der Wiesenbach entspringt in den Kalkdecken östlich von Freiland und führt bis zu einem Viertel des Gölsenwassers. Der in diesem Bereich bis zu einige 100 Meter breite Talboden führt zu mit Totholz strukturierten Prallufern und Schotterbänken am Gleitufer. Das Gefälle beträgt 4 ‰, der Abfluss 3,21 m³/s.

Der Fluss ist aufgrund seiner immer wiederkehrenden Hochwässer sehr stark verbaut (Gölsendamm, Sohlstufen), ein den Fluss begleitender Auwald ist nicht vorhanden. Innerhalb des breit angelegten Flussbettes kann der Fluss jedoch Schotterbänke bilden.

Parallel zum Fluss wurde der sogenannte Gölsentalradweg angelegt, der durchgehend asphaltiert vom Traisentalradweg bis Hainfeld führt und dann weiter über den Gerichtsberg ins Triestingtal zum Triestingtalradweg.

Commons: Gölsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. BMLFUW (Hrsg.): Flächenverzeichnis der Flussgebiete: Donaugebiet von der Enns bis zur Leitha. In: Beiträge zur Hydrografie Österreichs Heft 62, Wien 2014, S. 69/148. PDF-Download, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  2. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2011. 119. Band. Wien 2013, S. OG 230 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,9 MB])
  3. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 182, „Gölsen, die“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  4. Flächenverzeichnis der Flussgebiete Donaugebiet von der Enns bis zur Leitha. Beiträge zur Hydrografie Österreichs, Heft 62. Ministerium für ein lebenswertes Österreich, S. 65, abgerufen am 21. April 2022.