Gallium(I,III)-chlorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Gallium(I,III)-chlorid
_ Ga+ 0 _ Ga3+0 _ Cl
Kristallsystem

tetragonal

Gitterparameter

a = 7,2235 Å, b = 9,7211 Å, c = 9,5421 Å

Allgemeines
Name Gallium(I,III)-chlorid
Andere Namen
  • Galium(II)-chlorid
  • Galliumdichlorid
Verhältnisformel GaCl2
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 6332932
ChemSpider 4889583
Wikidata Q4498198
Eigenschaften
Molare Masse 140,62 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

2,42 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

172,4 °C[1]

Siedepunkt

535 °C[2] (beginnende Zersetzung oberhalb 200 °C[3])

Löslichkeit
  • löslich in Benzol[1]
  • Zersetzung bei Kontakt mit Wasser[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gallium(I,III)-chlorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Galliums aus der Gruppe der Chloride.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gallium(I,III)-chlorid kann durch Reaktion von Gallium mit Gallium(III)-chlorid bei 180 °C unter Ausschluss von Feuchtigkeit gewonnen werden.[1]

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Gallium mit heißer Salzsäure.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gallium(I,III)-chlorid ist ein farbloser hygroskopischer Feststoff, der löslich in Benzol ist und Verwendung als starkes Reduktionsmittel findet[3]. Er liegt in kristalliner Form und in der Schmelze als Ga[GaCl4] vor.[1] In geschmolzener Form leitet die Verbindung elektrischen Strom[6] und benetzt Glas nicht[3]. Langsames Abkühlen der sauberen Schmelze führt zu einer unterkühlten Schmelze, die auch bei Raumtemperatur über Jahre flüssig sein kann.[3] Die Gitterkonstanten der tetragonalen Elementarzelle lauten a = 7,2235 Å, b = 9,7211 Å, c = 9,5421 Å.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 853.
  2. Egon Wiberg, Nils Wiberg: Inorganic Chemistry. Academic Press, 2001, ISBN 0-12-352651-5, S. 1036 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b c d e Laurence S. Foster: Gallium(II) chloride. In: J. C. Bailar, Jr. (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 4. McGraw-Hill, Inc., 1953, S. 111–114 (englisch).
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. S. Chand: Advanced Inorganic Chemistry. 2000, ISBN 81-219-0263-0, S. 801 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. G. Singh: Chemistry Of D-Block Elements. Discovery Publishing House, 2007, ISBN 81-8356-242-6, S. 61 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. A. P. Wilkinson; A. K. Cheetham: Study of oxidation‐state contrast in gallium dichloride by synchrotron X‐ray anomalous scattering. In: Acta Crystallographica Section B. Band 47, Nr. 2, April 1991, S. 155–161, doi:10.1107/S0108768190010485 (englisch).