„Gemeinschaft Unabhängiger Staaten“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [ungesichtete Version] |
K Revert – gelöschten Text wiederhergestellt |
|||
Zeile 48: | Zeile 48: | ||
== Bedeutung == |
== Bedeutung == |
||
FickenIn den letzten Jahren hat die GUS an Bedeutung verloren. Ihre Mitgliedstaaten treffen sich zwar noch gelegentlich zu Konsultationen, aber Gipfeltreffen unter Beteiligung ''aller'' GUS-Staatsoberhäupter sind seit Jahren nicht mehr vorgekommen. Inzwischen besitzen die Mitgliedstaaten unterschiedliche außenpolitische Orientierungen und Schwerpunkte. So haben sich parallele Bündnisse und Strukturen wie die [[Gemeinschaft Integrierter Staaten]] (auch Bulgarien wurde 1996 der Beitritt angeboten), die [[Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft]], die [[Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit]], die [[Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit]], die [[GUAM]] oder die [[Russisch-Weißrussische Union]] gebildet. |
|||
== Begriff und Abwandlung == |
== Begriff und Abwandlung == |
Version vom 6. Mai 2011, 11:14 Uhr
Содружество Независимых Государств Gemeinschaft Unabhängiger Staaten | |
Mitgliedstaaten | Mitgliedstaaten |
Arbeitssprache | Russisch |
Hauptquartier | Minsk, Weißrussland |
Executive Secretary | Sergei Lebedew |
Fläche | 21.543.238 km² |
Bevölkerung | 268,59 Millionen |
Gründung | 21. Dezember 1991 |
Währung | Jedes Land hat seine eigene Währung |
Zeitzonen | UTC +2 bis +12 |
Website | www.cis.minsk.by |
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) (russ. Содружество Независимых Государств (СНГ)/ Sodruschestwo Nesawissimych Gossudarstw (SNG)) bezeichnet den Zusammenschluss verschiedener Nachfolgestaaten der Sowjetunion (UdSSR) seit dem 8. Dezember 1991. Die Gründung erfolgte durch die Staatsoberhäupter von Russland, Weißrussland und der Ukraine. Das Hauptquartier der GUS befindet sich in der weißrussischen Hauptstadt Minsk, die Versammlung tagt im Taurischen Palais in St. Petersburg.
Entwicklung
Der wesentliche Beweggrund für die Bildung der GUS lag im Bestreben verschiedener ehemaliger Teilrepubliken der Sowjetunion, einen gemeinsamen Wirtschafts- und Sicherheitsraum zu schaffen, wie ihn die UdSSR dargestellt hatte. Besonders Kasachstan kritisierte die Art der Auflösung der Sowjetunion und betonte die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit der ehemaligen Sowjetrepubliken.
Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) wurde im Dezember des Jahres 1991 durch eine Vereinbarung der Staatsoberhäupter Russlands, der Ukraine und Weißrusslands und durch den Beitritt von acht weiteren, kurz darauf von der Sowjetunion unabhängig gewordenen Sowjetrepubliken gegründet.
Im Jahre 1993 erweiterte sich die Anzahl der Mitglieder um Georgien, das zuerst von der GUS Abstand genommen hatte. Seit Februar 2006 beteiligte sich der Kaukasus-Staat aber nicht mehr an den Sitzungen des Verteidigungsministerrats der GUS. In Folge des kriegerischen Konfliktes um Südossetien erklärte Georgien am 14. August 2008 seinen Austritt aus der GUS, der jedoch aufgrund im GUS-Vertragswerk vorgesehener Fristen erst am 18. August 2009 rechtsgültig wurde.[1]
Turkmenistan ist seit dem 25. August 2005 nur noch beigeordnetes Mitglied.
Das Büro des ukrainischen Staatspräsidenten erklärte etwa zeitgleich mit der Austrittserklärung Georgiens, die Ukraine betrachte sich nicht mehr als GUS-Mitglied, da das Land die GUS-Satzung nicht ratifiziert habe[2], der Präsident selbst hat sich dazu jedoch noch nicht geäußert. Unter dem Eindruck des Konfliktes zwischen Russland und Georgien brachten jedoch Abgeordnete der Regierungskoalition auch formal einen Gesetzentwurf über die Aufkündigung der GUS-Mitgliedschaft ins ukrainische Parlament ein.[3] Laut Artikel 9 des GUS-Statuts ist ein Austritt erst 12 Monate nach dessen schriftlicher Ankündigung beim Depositar des Statuts (Weißrussland) möglich.[4] Offiziell wolle die Ukraine jedoch zunächst weiter im GUS-Exekutivrat mitarbeiten, so das ukrainische Außenministerium.[5] Der Gründerstaat Ukraine ist laut Außenminister Ohrysko ein Teilnehmerstaat – kein Mitgliedstaat.[6]
Am 7. Mai 2009 beim EU-Gipfel in Prag haben die sechs GUS-Mitglieder Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien, Ukraine und Weißrussland mit der Europäischen Union die Östliche Partnerschaft geschlossen. Russland hat gegen diesen Schritt Protest eingelegt.[7]
Bedeutung
FickenIn den letzten Jahren hat die GUS an Bedeutung verloren. Ihre Mitgliedstaaten treffen sich zwar noch gelegentlich zu Konsultationen, aber Gipfeltreffen unter Beteiligung aller GUS-Staatsoberhäupter sind seit Jahren nicht mehr vorgekommen. Inzwischen besitzen die Mitgliedstaaten unterschiedliche außenpolitische Orientierungen und Schwerpunkte. So haben sich parallele Bündnisse und Strukturen wie die Gemeinschaft Integrierter Staaten (auch Bulgarien wurde 1996 der Beitritt angeboten), die Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft, die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit, die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, die GUAM oder die Russisch-Weißrussische Union gebildet.
Begriff und Abwandlung
Während für die Gemeinschaft im Deutschen meist nur die Abkürzung GUS verwendet wird, wird sie im Russischen meist nur als Sodruschestwo (statt der Abkürzung SNG) bezeichnet.
Heute wird der Begriff GUS oft nur noch umgangssprachlich benutzt, um die ehemaligen Mitgliedstaaten der Sowjetunion (ohne die baltischen Staaten Litauen, Lettland, Estland) zu bezeichnen. Die Bezeichnung Gussen (statt Russen) wurde in den in den 1990er Jahren gelegentlich für Angehörige aller GUS-Staaten verwendet.[8]
Mitglieder
Mitglieder der „Gemeinschaft Unabhängiger Staaten“ |
Hauptstadt |
Bevölkerung (Mio.) |
Fläche (km²) |
BIP (Mrd. US-$) |
BIP pro Kopf (US-$) |
HDI |
---|---|---|---|---|---|---|
Armenien | Jerewan | 2,99 | 29.800 | 6,4 | 1.882 | 0,775 |
Aserbaidschan | Baku | 8,47 | 86.600 | 19,8 | 2.336 | 0,746 |
Belarus | Minsk | 9,85 | 207.595 | 36,9 | 3.808 | 0,804 |
Kasachstan | Astana | 15,23 | 2.717.300 | 81,0 | 5.363 | 0,794 |
Kirgisistan | Bischkek | 5,08 | 198.500 | 2,8 | 542 | 0,696 |
Moldau | Chișinău | 4,46 | 33.843 | 3,4 | 991 | 0,708 |
Russland | Moskau | 142,40 | 17.075.400 | 984,9 | 6.897 | 0,802 |
Tadschikistan | Duschanbe | 7,32 | 143.100 | 2,8 | 441 | 0,673 |
Turkmenistan (beigeordnetes Mitglied) | Aschgabat | 5,04 | 488.100 | 21,9 | 4.280 | 0,713 |
Ukraine ¹ | Kiew | 46,30 | 603.700 | 106,5 | 2.282 | 0,788 |
Usbekistan | Taschkent | 26,49 | 447.400 | 17,0 | 643 | 0,702 |
GUS insgesamt ² | Minsk | 268,59 | 21.543.238 | 1.261,5 | 4.645³ | (Quelle[9]) |
Zum Vergleich | ||||||
Vorlage:SOV (1990/91) | Moskau | 289,94 | 22.402.223 | 1.455,6 | 2.340 | (Quelle[10]) |
Europäische Union (2008) | (Brüssel) | 501,00 | 4.324.782 | 18.394,0 | 36.788 | (Quelle[11]) |
¹ Die Zugehörigkeit der Ukraine ist momentan in Frage gestellt (siehe: Abschnitt „Entwicklung“).
² Ohne Turkmenistan, da dies nur beigeordnetes Mitglied ist.
³ Mit Georgien, das offiziell seit dem 18. August 2009 kein Mitglied der GUS mehr ist.
Siehe auch
- Glasnost
- Perestroika
- Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit
- Commonwealth
- Gemeinschaft nicht anerkannter Staaten
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ NEWSru.com: Грузия официально уйдет из СНГ в августе 2009 года
- ↑ „Juschtschenkos Sekretariat hält Ukraine für kein GUS-Mitglied“, RIA Novosti, 13. August 2008
- ↑ „Ukrainische Parlamentarier wollen GUS-Abkommen aufkündigen“, RIA Novosti, 14. August 2008
- ↑ GUS-Statut
- ↑ „GUS ohne Georgien: Gut oder schlecht?“ RIA Novosti, 14. August 2008
- ↑ „Ukraine überprüft Teilnahme an GUS-Projekten“, RIA Novosti, 19. August 2008
- ↑ „Spannungen zwischen EU und Russland“, Euro News, 29. April 2009
- ↑ „UdSSR-Erben suchen Weg aus der Krise“, Berliner Zeitung, 21. Oktober 1994
- ↑ World Economic Outlook Database, Oktober 2007
- ↑ Geschichte der Sowjetunion, 1991
- ↑ Eurostat, BIP-Entwicklung in der Europäischen Union