„Genheim“ – Versionsunterschied

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'''Genheim''' ist eine Ortsteil der Gemeinde [[Waldalgesheim]] im [[Landkreis Mainz-Bingen]] in [[Rheinland-Pfalz]].
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Version vom 23. Mai 2010, 18:58 Uhr

Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Karte: Erde
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Genheim

Genheim ist eine Ortsteil der Gemeinde Waldalgesheim im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz.

Der Weinort wird von der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Bingen am Rhein hat, verwaltet.

Geografie

Genheim liegt am Südostrand des Hunsrücks zwischen Koblenz und Bad Kreuznach südlich des Binger Walds und westlich der Nahe und ca. 7 km westlich von Bingen. Genheim liegt auf der Route der Naheweinstraße

Nachbarorte von Genheim sind Waldlaubersheim, Roth und Schweppenhausen.

Historische Postkarte aus Genheim

Geschichte

Ab ca. 750 v. Chr. wurde die Region von den Kelten besiedelt. Die keltischen Hügelgräber zwischen Genheim und Schweppenhausen und das Keltengrab in Waldalgesheim belegen, dass es bedeutende keltische Siedlungen in der Nähe gegeben haben muss. Wo genau diese Siedlungen waren und ob die Ursprünge der Dorfgründung letztlich auf eine keltische Siedlung zurückgehen lässt sich nicht belegen.

Seit der Zeit um Christi Geburt besetzten Römische Truppen das linksrheinische Gebiet. Für 500 Jahre blieb die Gegend unter römischer Herrschaft und römischem Einfluss. Die Römer brachten den Strassenbau und vor allem den Anbau von Wein aus Italien nach Germanien. Gerade für den Weinbau fanden Sie in den steilen, zur Sonne gerichteten Hügeln der Ausläufer des Hunsrücks gute Anbauflächen vor.

In der Zeit der Völkerwanderung um 500 n.Chr. zerfiel das Römische Reich und die Franken bestzten die Gegend. 767 n.Chr. wird der Weinanbau in Genheim im Lorscher Codex zum ersten mal urkundlich erwähnt. Das Fränkische Reich behielt die Herrschaft über das Gebiet bis zu dessen Teilung und Zerfall ca. 840 n.Chr.

Dorfstraße in Genheim im Dez. 1939

881 fielen plündernde Wikinger oder Normannen in die Städte entlang des Rhein ein. Sie drangen dabei bis nach Mainz und in Nahe und Hunsrück vor. Um 900 - 1000 n. Chr. überfielen ungarische Heere mehrmals die heutigen Gebiete Süddeutschlands und gelangten auch in die Region um Bingen.

Am 7. November 1970 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Genheim als Ortsteil in Waldalgesheim eingemeindet.

Alte Namen von Genheim sind Goganheim[1], Gaginheim[2]

Karl May lässt einen Teil seines Romans Waldröschen in Genheim spielen.

Dialekt

Die Sprache in den Dörfern rund um Genheim wird dem Großsprachraum des West-Mitteldeutschen zugeordnet. Hierbei wird der hiesige Dialekt von verschiedenen Fränkischen und auch Pfälzischen Sprachen beeinflusst. Konkret bedeutet dies, dass man in der Region eine der vielen Abwandlungen des Hunsrücker Dialektes spricht.

Bauwerke

Weihe der Glocken der ev. Kirche
  • Ehemalige "Alte Schule": Das ehemalige Genheimer Schulgebäude, vermutlich 1825 bereits errichtet, ist in mühevoller intensiver und aufwendiger Arbeit renoviert worden. Die Sanierungsarbeiten haben drei Jahre (1977 bis 2000) gedauert. Die Umbaukosten beliefen sich auf ca. 1,4 Mio. DM, wovon die Ortsgemeinde Waldalgesheim ca. 900.000 DM und das Land Rheinland-Pfalz ca. 500.000 DM übernahmen.[3]
  • Ev. Kirche: Der einschiffige Sakralbau wurde am 9. Mai 1871 eingeweiht und ist Nachfolger einer älteren Kirche. Diese befand sich ursprünglich direkt neben der heutigen Kirche und wurde abgerissen. Teile dieser Kirche, z.B. der Glockenstuhl, wurden anfangs im Neubau wiederverwendet. Die Pläne stammten vom damaligen Kreis-Bauinspektor C.Conradi aus Bad Kreuznach. Die Baukosten wurden von der Zivilgemeinde getragen und dadurch gesenkt, dass viele Genheimer Bürger im "Frondienst" Eigenleistungen erbrachten. 1990 wurde die Kirche unter Denkmalschutz gestellt. Im Unterschutzstellungsbescheid wird festgestellt, dass die Kirche eine typische Vertreterin des neu gotischen Kirchenbaues und somit ein Zeugnis des künstlerischen Schaffens in der Sakralbaukunst des 19. Jrh. sei. Weiterhin wird die Besonderheit der topographischen Lage der Kirche hervorgehoben.[4].

Wirtschaft und Infrastruktur

Es gibt kleinere Handwerksbetriebe und Neben- und Vollerwerbs-Landwirtschaft. Hierbei spielen vor allem Wein- und Ackerbau eine Rolle, Viehzucht wird nicht mehr nennenswert betrieben. Die, von Genheimer Winzern bewirtschafteten, Weinberge gehören zum Anbaugebiet Nahe/Nahetal, zur Großlage Schloßkapelle. Die bewirtschafteten Flächen befinden sich in den Einzellagen Lieseberg und Otterberg (zu Waldlaubersheim gehörend) und in der Genheimer Lage Rossel.

Tourismus ist vor allem für die ansässigen Gutsschänken und Zimmervermietungen von Bedeutung.

Das Dorf ist über seine Grenzen hinaus vor allem durch Drei jährliche Feste bekannt.

  • Das Naheweinfest das im August stattfindet
  • Das Waldfest
  • Der Romantische Weihnachtsmarkt am ersten Samstag des Advents.

Verkehr

  • Die Bundesautobahn 61 wird nach ca. 2 km an der Anschlussstelle Waldlaubersheim erreicht. Alternativ, in etwa gleicher Entfernung, liegt die Anschlussstelle „Stromberg“ (ebenfalls A 61).

Politik

Ortsvorsteher ist Franz Josef Eckes (CDU), Stand Dezember 2009.

Frühere Bürgermeister/Ortsvorsteher[5]

  • 1946-1989 Kurt Rothenbach
  • 1989-1999 Oskar Hartwein

Einzelnachweise

  1. vgl. "Annotationen zum KDM-Band Oberwesel" von Josef Heinzelmann; S.2
  2. Lorscher Codex
  3. http://www.waldalgesheim.com/alteschule.html
  4. vgl.:"125 Jahre Ev. Kirche zu Genheim - Festgabe zum Kirchenjubileum";Hrsg:Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Waldalgesheim; V.i.S.d.P.:Pfarrer Chr. Hüther; Aug.1996
  5. "Waldalgesheim unser Dorf und seine Menschen"; Geiger Verlag; 1. Auflage 2003; ISBN 3-89570-858-5