Gennadi Wladimirowitsch Korban

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Gennadi Korban
Gennadi Korban
Medaillenspiegel

Ringer

Sowjetunion
Olympische Spiele
Gold 1980 Moskau Mittel
Weltmeisterschaft
Gold 1979 San Diego Mittel
Gold 1981 Oslo Mittel
Europameisterschaft
Gold 1980 Prievidza Mittel
Gold 1981 Göteborg Mittel

Gennadi Wladimirowitsch Korban (russisch Геннадий Владимирович Корбан; * 9. Februar 1949 in Engels) ist ein ehemaliger sowjetischer Ringer. Er wurde 1980 in Moskau Olympiasieger im griechisch-römischen Stil im Mittelgewicht.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gennadi Korban stammt aus Engels in der Sowjetunion. Als Jugendlicher begann er mit dem Ringen, ohne zunächst auf sich aufmerksam machen zu können. Er trat in die Sowjetarmee ein und fand dort gute Trainingsbedingungen vor. Trotzdem dauerte es bis zu seinem 30. Lebensjahr, bevor er erstmals sowjetischer Meister im griechisch-römischen Stil im Mittelgewicht wurde. Es muss dabei aber darauf hingewiesen werden, dass die Breite an Spitzenkönnern in der Sowjetunion im Ringen enorm hoch war. Gennadi gelang es 1979 trotzdem die Weltmeister der vergangenen Jahre Anatoli Nasarenko und Wladimir Tscheboksarow zu besiegen und sich für die Weltmeisterschaft in San Diego zu qualifizieren. Er begann dort eine kurze, aber äußerst erfolgreiche internationale Karriere. In San Diego wurde er mit fünf überlegenen Siegen auf Anhieb Weltmeister.

Diesen Erfolg bestätigte er in überzeugender Weise bereits im folgenden Jahr 1980. Zunächst wurde Gennadi im slowakischen Prievidza Europameister, wobei er gegen den Rumänen Ion Draica ein sehr hartes Gefecht zu bestehen hatte, das ohne Wertung blieb, und dann gewann er in Moskau auch die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Jan Dolgowicz aus Polen und Pawel Pawlow aus Bulgarien waren auf dem Weg zum Olympiasieg seine schwersten Gegner, die er aber sicher auspunkten konnte.

Auch im folgenden Jahr 1981 gewann Gennadi wieder die Europameisterschaft und im Herbst des Jahres die Weltmeisterschaft. Er bestritt bei diesen zwei Turnieren zwölf Kämpfe, die er alle gewann, obwohl sich ihm die Weltklasseringer Momir Petković, Ion Draica, Jan Dolgowicz, Pawel Pawlow, Leif Andersson und Sören Claesson entgegenstellten. Gennadi hat sie alle geschlagen.

Nach diesen Siegen bestritt Gennadi Korban keine weiteren internationalen Meisterschaften mehr. In 28 Kämpfen bei internationalen Meisterschaften hatte er 27 Mal gewonnen. Auf nationaler Ebene rang er noch einige Jahre weiter und wurde 1983 sogar noch einmal sowjetischer Meister im Mittelgewicht.

Nach seiner Ringerkarriere lebte er weiterhin als Soldat in der Sowjetunion, übersiedelte aber 1991 in die Bundesrepublik Deutschland. Obwohl er schon über 40 Jahre alt war, startete er noch einige Jahre erfolgreich für den KSV Köllerbach in der Ringer-Bundesliga und ist heute dort als Trainer tätig.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
1973 2. "Wladyslaw-Pytlasinksi"-Turnier in Warschau Welter hinter Stanislaw Krzesinksi, Polen u. vor Wojda, Polen u. Klaus-Peter Göpfert, DDR
1973 1. Universitäten-WM in Moskau Welter vor J. Hornyak, Ungarn und V. Tabacki, Jugoslawien
1978 1. "Iwan-Poddubny"-Turnier in Minsk Mittel vor Leif Andersson, Schweden und Pawel Pawlow, Bulgarien
1979 1. "Iwan-Poddubny"-Turnier in Minsk Mittel vor Uminski, UdSSR u. Christow, Bulgarien
1979 1. WM in San Diego Mittel mit Siegen über Miklós Hegedűs, Ungarn, Atusi Iazawa, Japan, Kai Jägersgaard, Dänemark, Ion Draica, Rumänien, Momir Petković, Jugoslawien u. Pawel Pawlow, Bulgarien
1980 2. Intern. Turnier in Västerås Mittel hinter Aslan Schanimow, UdSSR, vor Leif Andersson
1980 1. EM in Prievidza Mittel mit Siegen über Miroslav Janota, Tschechoslowakei, Mihaly Tomas, Ungarn, Pawlow u. Leif Andersson, Schweden; im Kampf Korban gegen Draica wurden beide Ringer wegen Passivität disqualifiziert, was zum Ausscheiden Draicas führte
1980 Gold OS in Moskau Mittel mit Siegen über Mihaly Tomas, Mohammad Eloulabi, Ägypten, Detlef Kuhn, DDR, Jan Dolgowicz, Polen u. Pawel Pawlow
1980 2. Weltcup-Turnier in Trelleborg Mittel hinter Leif Andersson u. vor Phil Lanzatella, USA u. Kazuhiro Takanishi, Japan
1981 1. Großer Preis der BRD in Aschaffenburg Mittel vor Jan Dolgowicz, Leif Andersson, Nihaly Tomas, Ion Draica u. Siegfried Seibold, BRD
1981 1. EM in Göteborg Mittel mit Siegen über Peter Danner, Österreich, Leif Andersson, Mikko Huhtala, Finnland, Pawel Pawlow, Ion Draica u. Jan Dolgowics
1981 1. WM in Oslo Mittel mit Siegen über PawelPawlow, Jan Dolgowicz, Atusi Iazawa, Sören Claesson, Schweden, Ion Draica u. Moimir Petkovic

Sowjetische Meisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Gewichtsklasse Ergebnisse
1977 3. Welter hinter Iosif Berischwili und Awo Talpas
1978 4. Mittel hinter Awo Talpas, M. Leschawa und Iosif Berischwili
1979 1. Mittel vor Teimuras Apchasawa und Waleri Chuchonlujew
1980 1. Mittel vor Teimuras Apchasawa und Waleri Chuchonlujew
1981 3. Mittel hinter Aslan Schanimow und Wjatscheslaw Mkrtyschew
1982 2. Mittel hinter Aslan Schanimow und vor Teimuras Apchasawa
1983 1. Mittel vor Waleri Chuchonlujew und Alexander Baranow
Erläuterungen
  • alle Wettbewerbe im griechisch-römischen Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • Weltergewicht, damals bis 74 kg, Mittelgewicht bis 82 kg Körpergewicht

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1) Documentation of Wrestling Championships der FILA, 1976
  • 2) div. Ausgaben der Fachzeitschrift "Der Ringer" aus den Jahren 1979 bis 1981 u. 1991 bis 1994

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]