Gerhard Fischer (Diplomat)

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Gerhard Fischer (* 20. September 1921 in Oslo; † 3. Juli 2006 in Kopenhagen) war ein deutscher Diplomat und Botschafter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fischer wurde als Sohn eines Diplomaten geboren. Er wuchs seit seinem fünften Lebensjahr in China auf. Nach seinem Abitur in Shanghai kehrte er 1940 zum Kriegsdienst nach Deutschland zurück. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges studierte er Rechtswissenschaften und Sinologie. 1952 trat er in den diplomatischen Dienst ein und fand Verwendungen an den Auslandsvertretungen in Addis Abeba, Hongkong, Madras sowie Kuala Lumpur. Er war ferner Asien-Beauftragter im Auswärtigen Amt und wurde 1977 Botschafter in Irland, wo er 1980 von Carl Lahusen abgelöst wurde. Er selbst übernahm daraufhin von Herbert Dreher den Posten als Botschafter in den Niederlanden und verblieb dort bis 1983, woraufhin Otto von der Gablentz sein dortiger Nachfolger wurde. Zuletzt wurde er 1983 Botschafter in der Schweiz und übte diese Funktion bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1986 aus.

Fischer zog daraufhin nach Südindien und arbeitete fünf Jahre lang in der Leprastation in Chettipatty. Danach errichtete er über die von ihm gegründete Gerhard-Fischer-Stiftung in den Vorbergen des Himalaja eigene Krankenhäuser, Werkstätten, Schulen, Brunnen und Latrinen. Fischer hat zwischen 1980 und 2000 jeweils sechs Monate im Jahr selbst in seinen Projekten gelebt.

1997 wurde ihm der Gandhi-Friedenspreis verliehen. Das damit verbundene Preisgeld von rund einer halben Million DM verwendete er für seine humanitären Projekte.

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