Gerichtsbezirk Sankt Leonhard in Windischbühel

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Ehemaliger Gerichtsbezirk
Sankt Leonhard in Windischbühel
(slowenisch: sodni okraj Sveti Lenart v Slovenskih Goricah)
Basisdaten
Bundesland {{{Bundesland}}}
Bezirk Bezirk Marburg (Maribor)
Sitz des Gerichts Sankt Leonhard in Windischbühel
(Sveti Lenart v Slovenskih Goricah)
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zuständiges Landesgericht  Cilli
Fläche 207,63 km2
(1910)
Einwohner 17.676
Aufgelöst 1919
Abgetreten an Jugoslawien


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Der Gerichtsbezirk Sankt Leonhard in Windischbühel (slowenisch: sodni okraj Sveti Lenart v Slovenskih Goricah) war ein dem Bezirksgericht Sankt Leonhard in Windischbühel unterstehender Gerichtsbezirk im Herzogtum Steiermark. Er umfasste Teile des politischen Bezirks Marburg (Maribor) und wurde 1919 dem Königreich Jugoslawien zugeschlagen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gerichtsbezirk Sankt Leonhard in Windischbühel wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 45 Gemeinden Andrezen, Benedicten, Dreifaltigkeit, Dreikönig, Götsch, Jablanach, Kirchberg, Kremberg, Ledineg, Mallenberg, Meichendorf, Mittergasterei, Oberburgstall, Oberhanau, Oberscheriafzen, Oberschweindorf, Oberwellitschen, Oberwurz, Oßegg, Partin, Ragosnitz, Rothschützen, Rothschützen, Samarka, Schikarzen, Schiltern, Schitanzen, Schützen, Selzaberg, Smolinzen, St. Georgen, St. Leonhard, Suppetinzen, Triebein, Tronkau, Tschaga, Tschermlenscheg, Unterburgstall, Untergasterei, Unterscheriafzen, Unterwellitschen, Wintersbach, Wisch, Wranga und Zoggendorf.[1][2]

Der Gerichtsbezirk Sankt Leonhard in Windischbühel bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[3] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Marburg (Maribor), ohne die Stadt Marburg, und Windischfeistritz (Slovenska Bistrica) den Bezirk Marburg (Maribor).[4]

Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk zur Gänze dem Königreich Jugoslawien zugeschlagen.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gerichtsbezirk Sankt Leonhard in Windischbühel wies 1890 eine anwesende Bevölkerung von 18.084 Personen auf, wobei 17.418 Menschen Slowenisch und 563 Menschen Deutsch als Umgangssprache angaben.[5]

1910 wurden für den Gerichtsbezirk 17.676 Personen ausgewiesen, von denen 17.038 Slowenisch (96,4 %) und 516 Deutsch (2,9 %) sprachen.[6] Mehr als die Hälfte der deutschsprachigen Minderheit lebte 1910 in Sankt Leonhard in Windischbühel. Sie war auch die einzige Gemeinde, in der die Deutschsprachigen eine Mehrheit der Bevölkerung stellte.

Gerichtssprengel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gerichtssprengel Sankt Leonhard in Windischbühel umfasste im Jahr 1910 kurz vor seiner Auflösung die 44 Gemeinden Andrenci (Andrenzen), Biš (Wisch), Brengova (Wranga), Čagona (Tschaga), Čermlenšak (Tschermlenscheg), Cogetinci (Zoggendorf), Drvanje (Triebein), Gočova (Götsch), Ihova (Meichendorf), Jablance (Jablanach), Korena (Wurz), Kremberg, Ledinek (Ledineg), Malna (Mallenberg), Osek (Gemeinde Sveta Trojica v Slovenskih goricah) (Osseg), Partinje (Partin), Ragoznica (Ragosnitz), Selce (Selzaberg), Senarska (Heudorf), Šetarova (Schiltern-Radach), Smolinci (Smolinzen), Spodnja Veličina (Unterwellitschen), Spodnji Gasteraj (Untergasterei), Spodnji Porčič (Unterburgstall), Spodnji Žerjavci (Unterscheriafzen), Srednji Gasteraj (Mittergasterei), Sveta Trije Kralji v Slovenskih Goricah (Heiligendreikönig in Windischbüheln), Sveta Trojica v Slovenskih goricah (Heiligendreifaltigkeit in Windischbüheln), Sveti Anton v Slovenskih Goricah (Sankt Anton in Windischbüheln), Sveti Benedikt v Slovenskih Goricah (Sankt Benedikten in Windischbüheln), Sveti Jurij v Slovenskih goricah (Sankt Georgen in Windischbüheln), Sveti Lenart v Slovenskih Goricah (Sankt Leonhard in Windischbüheln), Trotkova (Tronkau), Verjane (Hanau), Zamarkova (Samarko), Zgornja Ročica (Oberrothschütz), Zgornja Veličina (Oberwellitschen), Zgornji Porčič (Oberburgstall), Zgornji Žerjavci (Oberscheriafzen), Žice (Schützen), Žikarci (Schikarzen), Zimica (Wintersbach), Žitence (Schittanzen) und Župetinci (Supetinzen).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850, XXI. Stück, Nr. 378: Erlass des Statthalters vom 20. September 1850, womit die nach dem provisorischen Gesetze vom 17. März 1849 errichteten neuen Ortsgemeinden mit ihrer Zutheilung in die politischen Gerichts- und Steueramts-Bezirke in dem Kronlande Steiermark bekannt gemacht werden.
  2. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850 (Beilage Kreis Marburg)
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen ...“
  4. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  5. k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1899. IV. Steiermark. Wien 1893, S. 241
  6. k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Steiermark. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 101

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1899. IV. Steiermark. Wien 1893
  • k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Steiermark. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917