Granatapfel (Heraldik)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
stilisierter Granatapfel (Mitte) an Frührenaissance-Wappentafel, um 1527–34, Schloss Hinterglauchau, Sachsen[1]

Der Granatapfel (mittelhochdeutsch malagranâtapfel, margramapfel u. ä. aus lateinisch malum granatum.[2]) ist in der Heraldik eine gemeine Figur.

Er symbolisiert Leben und Fruchtbarkeit, aber auch Macht in seiner Form als Reichsapfel, sowie Blut und Tod. Im religiösen Zusammenhang steht er sowohl für die Gemeinschaft der Kirche als Ekklesia, als auch im Speziellen für den Priesterstand.

Die Frucht wird vorwiegend stilisiert verwendet. Dargestellt wird sie in der Regel in Gold. An der oberen Stelle ist der Blütenkelch noch sichtbar. Häufig wird die aufgeplatzte Form mit den dadurch sichtbaren roten Kernen gezeigt.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die spanische Stadt Granada und die gleichnamige Provinz haben die Frucht in naturfarbener Form im Wappen. Im Staatswappen von Spanien ist im Schildfuß ein Granatapfel, der das frühere Königreich Granada repräsentiert. Auch im Wappen Kolumbiens erinnert er an die spanische Zeit, als Kolumbien noch Nueva Granada hieß. Im Wappen von Bogotá ist er neunfach in Gold im Bord des Stadtwappens, der Wappenadler hält im Wappenschild in seinen Fängen je ein Granatapfel.

Im Zeichen der Barmherzige Brüder vom hl. Johannes von Gott wird ein geöffneter Granatapfel von einem Kreuz überhöht.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Granatäpfel in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andre Pohl: Das Lapidarium im Schloss Hinterglauchau… / Die Fragmente vom Nordflügel des Schlosses Hinterglauchau. In: Schriftenreihe. Heft 12. Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 2008, S. 59–60, Abb. 8 und 9.
  2. Granatapfel, m. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 8: Glibber–Gräzist – (IV, 1. Abteilung, Teil 5). S. Hirzel, Leipzig 1958, Sp. 1834–1838 (woerterbuchnetz.de).