Gustav Winkler (Textilfabrikant)

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Gustav Winkler (* 11. Mai 1867 in Liegnitz, Provinz Schlesien; † 26. April 1954 in West-Berlin) war ein deutscher Textilfabrikant und Mäzen, vor allem der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater war Landwirt.[1] Gustav Winkler besuchte die Schule in Liegnitz und absolvierte dann eine Lehre im Textilgeschäft seines Onkels.

Im Jahr 1909 gründete er seine erste Taschentuchfabrik, die Gustav Winkler Textilwerke. In den nächsten Jahrzehnten erweiterte er das Unternehmen auf insgesamt 13 Werke in Schlesien, das Hauptwerk war in Lauban. In der Stadt entwickelten es sich zum größten Betrieb. Seine Werke produzierten bis 1939 95 % aller deutschen Taschentücher.[2] 1935 erwarb Gustav Winkler auch die Lauffenmühle in Tiengen bei Waldshut in Baden.

1945 gingen alle Fabriken in in Schlesien verloren. Gustav Winkler konnte die Lauffenmühle in Baden weiter betreiben. Außerdem gründete er sechs neue Taschentuchfabriken in verschiedenen deutschen Besatzungszonen, darunter die Gustav Winkler KG (West-)Berlin, die Taschentuch-Werke Bielefeld-Aalen in Westfalen, die Mechanische Taschentuchweberei Blumberg/Baden und ein Werk in Brombach.[3]

In Lichtenstein in Sachsen wurde ein Textilunternehmen Gustav Winkler 1950 enteignet.[4] In Neustadt an der Orla in Thüringen gab es eine Orla-Kleidung Gustav Winkler KG bis 1972, es ist unklar, ob ein Familienmitglied zu dieser Zeit noch daran beteiligt war.[5]

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gustav Winkler war ein Förderer der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG) in Berlin: seit 1929 war er „Förderndes Mitglied“, später der Nachfolgereinrichtung, der Max-Planck-Gesellschaft bis zu seinem Tod. Er war auch Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (1935–1951) und 2. Schriftführer (1937–1951).[6] Außerdem war er Mitglied verschiedener Kuratorien von Institute der KWG und Mitglied des Verwaltungsrates des Harnack-Hauses in Berlin-Dahlem.

Ehe und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gustav Winkler war verheiratet und hatte zwei Söhne, einer von ihnen, Helmut Winkler, übernahm nach dem Tod des Vaters 1953 die Geschäfte der Winkler Gruppe.

Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eckart Henning, Marion Kazemi: Die Harnack-Medaille der Kaiser-Wilhelm-/Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften 1924-2004 , (= Veröffentlichungen aus dem Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft, Band 19), Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin 2005

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Henning/Kazemi, Die Harnack-Medaille, 2005, S. 156, mit kurzem Lebenslauf
  2. Seite über Winkler als Textilfabrikant nach dem Zweiten Weltkrieg beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Memento des Originals vom 6. Mai 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lwl.org
  3. Gustav Winkler Aufbau West
  4. Geschichte Wattana, danach zu VEB Wattana
  5. Gustav Winkler KG Neustadt-Orla, ein Betrieb mit staatlicher Beteiligung, der 1972 verstaatlicht wurde
  6. Henning/Kazemi, Die Harnack-Medaille, 2005, S. 156