Hambach (Coburg)

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Hambach
kreisfreie Stadt Coburg
Koordinaten: 50° 14′ N, 10° 59′ OKoordinaten: 50° 14′ 4″ N, 10° 59′ 19″ O
Höhe: 310 m ü. NHN
Einwohner: (1970)[1]
Postleitzahl: 96450
Vorwahl: 09561
Bild von Hambach

Hambach ist ein südlicher Gemeindeteil der oberfränkischen Stadt Coburg, der auf einen ehemaligen Gutshof zurückgeht.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt etwa vier Kilometer südöstlich von Coburg im schmalen Tal des Hambach, einem linken Zufluss der Itz. Ein Wirtschaftsweg von Creidlitz erschließt den Hof im Hambachgrund, einem geschützten Landschaftsbestandteil mit 7,6 Hektar Fläche. Der Talgrund besteht aus Hang- und Schluchtwald sowie aus Offenlandlebensräumen mit Streuobstwiesen und Feldgehölzen.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1340 wurde Hambach als „Hanbach“ erstmals genannt. Die Schreibweise des Ortsnamens von 1451 „in dem Haynbache“ beinhaltet das Bestimmungswort „hain“. Es war demnach auch damals eine Siedlung, die an einem Hain lag und von einem Bach durchflossen wurde.[3]

1352 gaben die Herren von Schaumberg ihre Güter am Hambach auf. Die Siedlung ging in den Besitz des Klosters Saalfeld über und wurde der Coburger Propstei unterstellt. Um 1500 war Hambach eine Schäferei. Aufgrund seiner Lage im schmalen, engen, bewaldeten Hambachtal wurde der Ort im Dreißigjährigen Krieg, im Gegensatz zum benachbarten Creidlitz, nicht zerstört. Im Jahr 1869 wurde Hambach in die Gemeinde Creidlitz eingegliedert.[4] Aus der Schäferei entwickelte sich ein Bauernhof, der bis 1951 betrieben wurde. Letzter Landwirt war seit 1913 der Philologe Rudolf Hassenstein.[5]

1925 zählte Hambach sieben Personen und ein Wohngebäude. Die evangelische Kirche befand sich im 1,6 Kilometer entfernten Niederfüllbach, die evangelische Schule im 0,4 Kilometer entfernten Creidlitz.[6] 1950 hatte das Gut 15 Einwohner sowie ein Wohngebäude[7] und 1961 neun Einwohner.[8] 1970 lebten in dem Ort neun Personen.[1] Im Zuge der Gebietsreform wurden Creidlitz und der Gemeindeteil Hambach am 1. Juli 1972 in die Stadt Coburg eingegliedert.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hambach (Coburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 145 (Digitalisat).
  2. Landesbund für Vogelschutz Kreisgruppe Coburg: LBV-Naturschutzflächen/Der Hambachgrund in Creidlitz
  3. Horst Graßmuck: Die Ortsnamen des Landkreises Coburg. Inaugural-Dissertation der Universität Erlangen 1955, S. 33.
  4. Hubert Langbein: Bäuerliche Anwesen der Gegenwart – Hambach. In: Creidlitz – Ursprung und Gegenwart. Festschrift zur 1100-Jahr-Feier 1970. Creidlitz 1970, S. 45 f.
  5. Christian Boseckert: „Unsere Stadt ist gerettet“ – Coburg und seine Eingemeindungen im Jahr 1972. Band 32 der Schriftenreihe der historischen Gesellschaft Coburg e.V., Coburg 2022, S. 69.
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1046 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 900 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 662 (Digitalisat).