Herbert Rößiger

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Herbert Rößiger (* 18. Mai 1911 in Freiberg; † 18. Dezember 1941 in Sewastopol, UdSSR) war ein deutscher Funktionär des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbunds (NSDStB) und der Reichsstudentenführung.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Freiberg studierte Rößiger von 1930 bis 1933 Rechtswissenschaften an den Universitäten Hamburg, Berlin und Leipzig. In dieser Zeit trat er dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund, der NSDAP (1931) und der SA (1932) bei. 1932 wurde er während seiner Zeit an der Universität Leipzig Mitarbeiter im Amt für politische Erziehung sowie Fachgruppenführer und wenig später Gauschulungsbeauftragter der NSDAP in Sachsen. Maßgeblich wirkte er im Gau Sachsen am Aufbau des Nationalsozialismus und der Verbreitung dessen Ideen unter den Studenten mit. Mit Wirkung vom 1. August 1935 wurde er auf Vorschlag von Albert Derichsweiler durch den sächsischen Gauleiter Martin Mutschmann zum Gaustudentenbundführer in Sachsen ernannt.[1] Im Dezember 1935 ernannte ihn Mutschmann außerdem zum Gauamtsleiter. Daneben war er als Gauredner tätig.[2]

1936 wurde er an der Universität Leipzig mit einer Arbeit über „Führertum und Verwaltungsgerichtsbarkeit“ promoviert.[3][4] Seine Dissertation[5] wurde 1970 nachgedruckt.[6]

Im Juni 1937 war er maßgeblich an der Organisation eines sogenannten Führerlagers für die Studentenführer der sächsischen Hoch- und Fachschulen sowie die Amtsleiter für politische Erziehung und die Kulturamtsleiter auf der Rochsburg beteiligt, auf dem er auch referierte. Im Herbst des gleichen Jahres organisierte er das zweitägige Lager zur Fortbildung der sächsischen Studentenführer in Buchheim bei Bad Lausick.

Im Juni 1939 legte Rößiger die Funktion des Gaustudentenbundführers nieder und wurde Mitglied der Reichsstudentenführung in München, wo er zum Reichshauptstellenleiter und zum Regierungsrat ernannt wurde. Noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges meldete er sich freiwillig zur Wehrmacht. Er nahm anfangs nicht aktiv am Krieg teil, sondern besuchte zunächst eine Waffenschule. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurde er Leutnant in einer Artillerie-Abteilung und fiel in der Schlacht um Sewastopol.[7]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Führertum und Verwaltungsgerichtsbarkeit. Weicher, Leipzig 1936.
  • 10 Jahre Kampf des NS-Studentenbundes. In: Der Freiheitskampf Nr. 25 vom 26. Januar 1936, S. 14.
  • Führertum und Verwaltungsgerichtsbarkeit [Nachdruck der Ausgabe von 1936]. Wissenschaftliches Antiquariat Keip, Frankfurt am Main 1970.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Kampf für Führer und Volk fielen. In: Die Bewegung. Zeitung der deutschen Studenten vom 4. Februar 1942, S. 9.
  • Michael Rademacher: Handbuch der NSDAP-Gaue 1928–1945. Die Amtsträger der NSDAP und ihrer Organisationen auf Gau- und Kreisebene in Deutschland und Österreich sowie in den Reichsgauen Danzig-Westpreußen, Sudetenland und Wartheland. Vechta 2000, S. 224.
  • Michael Grüttner: Studenten im Dritten Reich, Paderborn u. a. 1995.
  • Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik (= Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. Band 6). Synchron, Heidelberg 2004, ISBN 3-935025-68-8, S. 141.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ Rößiger, Herbert, Dr. - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 18. Januar 2023.
  2. ↑ Der Freiheitskampf - Personen - Herbert Rößinger. In: Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung. HAIT, abgerufen am 18. Januar 2023.
  3. ↑ Diemut Majer: "Non-Germans" Under the Third Reich: The Nazi Judicial and Administrative System in Germany and Occupied Eastern Europe with Special Regard to Occupied Poland, 1939-1945. JHU Press, 2003, ISBN 978-0-8018-6493-3 (google.de [abgerufen am 18. Januar 2023]).
  4. ↑ Hinrich Rüping: Bibliographie zum Strafrecht im Nationalsozialismus: Literatur zum Straf-, Strafverfahrens- und Strafvollzugsrecht mit ihren Grundlagen und einem Anhang: Verzeichnis der veröffentlichten Entscheidungen der Sondergerichte. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2019, ISBN 978-3-486-70860-8 (google.de [abgerufen am 18. Januar 2023]).
  5. ↑ Herbert Rößiger: Führertum und Verwaltungsgerichtsbarkeit (= Leipziger rechtswissenschaftliche Studien). Weicher, Leipzig 1936 (dnb.de [abgerufen am 18. Januar 2023]).
  6. ↑ Herbert Rößiger: Führertum und Verwaltungsgerichtsbarkeit (= Leipziger rechtswissenschaftliche Studien). Nachdr. d. Ausg. Leipzig, Weicher, 1936 Auflage. Wissenschaftliches Antiquariat Keip, Frankfurt (Main) 1970 (dnb.de [abgerufen am 18. Januar 2023]).
  7. ↑ Die Bewegung: Zeitung d. dt. Studenten (10.1942) Im Kampf für Führer und Volk fielen. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Abgerufen am 18. Januar 2023.
Personendaten
NAME Rößiger, Herbert
KURZBESCHREIBUNG deutscher nationalsozialistischer Funktionär
GEBURTSDATUM 18. Mai 1911
GEBURTSORT Freiberg
STERBEDATUM 18. Dezember 1941
STERBEORT Sewastopol
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