Hermann Philipp von Oer

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Hermann Philipp von Oer[1] (auch: Herman Philip von Ohr;[2] * 27. August 1644[1] in Bruche;[3]4. Februar 1703 in Hannover) war ein Herzoglich Braunschweig-Lüneburgischer und später Kurfürstlich Hannoverscher Generalleutnant der Kavallerie, Militärgouverneur und Drost,[1] Stadtkommandant[4] sowie in einer Linie einer der Ahnherren des heutigen Königshauses der Niederlande.[5]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1644 Geburtsstätte von Oers: Gut Bruche, heute in Eicken-Bruche
Grabstein des „Hermann Philipp von Ohr“ an der Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover; mit den sechs Wappen der Adelsgeschlechter von Oer, von der Oye, von Ketter, von Loë, des Geschlechts (Rabe) von Kanstein sowie des Hauses von Merode

Hermann Philipp von Oer war ein Abkömmling des Adelsgeschlechtes von Oer.[3] Er war der Sohn von Eberhard Georg von Oer († 1662) und der Anna Sophia von der Oye (* 1615; † 1690). Seine Ehefrau war Anna Margaretha von Lunnick, die Tochter von Nicolaus Heinrich von Lunnick († 1668) und der Christina von Kettler (? – 1690?). Seine Tochter war die Clara Maria von Oer (1695–1758), die mit ihrem Ehemann Wilhelm von Hammerstein-Gesmold (1683–1730) die Dorothea von Hammerstein (1730–1758) zeugte. Die weiteren Nachkommen führen über die Familien von Munster und von Platen-Hallermund über von Malortie und von dem Bussche-Haddenhausen und weiter über van Amsberg und Willem-Alexander (den König der Niederlande) und seiner Ehefrau Königin Máxima der Niederlande bis zu der am 7. Dezember 2003 geborenen Catharina-Amalia Beatrix Carmen Victoria, Prinzessin von Oranje-Nassau.[5]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermann Philipp von Oer wurde in den letzten Jahren des Dreißigjährigen Krieges 1644 auf dem Rittergut Bruche geboren. 1677 erhielt er die Garde zu Fuß, da deren bisheriger Kommandeur Jobst Moritz von Uffeln Kommandant von Hamburg wurde.

Um die Zeit der sogenannten Zweiten Wiener Türkenbelagerung durch die Truppen des Osmanischen Reiches hatte er sich 1683 als hannoverischer Generalleutnant in den Diensten der Republik Venedig ausgezeichnet.[3]

Zeitweilig war von Oer in der Position des Militärgouverneurs zu Hameln (der Festung Hameln) sowie des Drosts zu Iburg im Hochstift Osnabrück.[1] Er war zudem Stadtkommandant von Osnabrück und wirkte von dem Gut Langelage aus.[4]

Wie zahlreiche andere hochgestellte Beamte des Hofes der Residenzstadt Hannover besaß auch Hermann Philipp von Oer das Privileg, innerhalb der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis beigesetzt zu werden. Von Oers Grabplatte findet sich heute – gleichsam als Epitaph – an der südlichen Außenwand der Kirche im hannoverschen Stadtteil Calenberger Neustadt.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stephanie von Bar: Erläuterungen zur Biographie des Generals Hermann Philipp v. Oer. In: Der Grönegau: Meller Jahrbuch, hrsg. in Zusammenarbeit mit der Stadt Melle. Knoth, Melle, ISSN 0724-6161.
  • Vaterländisches archiv des Historischen vereins für Niedersachsen, S. 7 ff. Urkundliche Nachrichten von der Hannoverischen Garde zu Fuß

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Annette von Boetticher: Grabsteine, Epithaphe und Gedenktafeln der ev.-luth. Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis in Hannover, Broschüre DIN A5 (20 Seiten, teilweise mit Abbildungen), hrsg. vom Kirchenvorstand der ev.-luth. Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis, Hannover: 2002, S. 6, v. a. S. 17
  2. Vergleiche die Inschrift auf dem Grabstein v. Ohrs
  3. a b c Rudolfine von OerOer, von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 446 f. (Digitalisat).
  4. a b Oer, Hermann Philipp von in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Bearbeitung vom 15. Januar 2006; abgerufen am 1. Juli 2016
  5. a b The Pedigree of Hermann Philipp von Oer … HRH Catharina-Amalia’s 9-Great Grandfather auf der Seite fabpedigree.com; abgerufen am 1. Juli 2016